Am Samstag, den 16. November 2013, marschierten die Faschisten heimlich in Kaiserslautern auf. Das Ziel des Aufmarsches war offensichtlich die Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus und die Verherrlichung der faschistischen Diktatur in Deutschland. An Diesem nahmen 22 Personen aus den Kameradschaften "Pfalzsturm" (Kaiserslautern), "Nationaler Widerstand Zweibrücken", der "Sturmdivision Saar" (Dillingen) und Einzelpersonen aus Ludwigshafen teil.
Ab 13.00 Uhr sammelten sich Kräfte der Bereitschaftspolizei auf dem Kennedyplatz; gegen 13.45 Uhr formierten sich die Faschisten, zeigten schwarz-weiß-rote Fahnen und Transparente; um ca. 14.00 Uhr setzen sie sich mit einem Lautsprecherwagen in Bewegung. In ihrem Lautsprecherwagen fuhren sie auch einen Kranz spazieren. Zu diesem Zeitpunkt formierten sich die ersten Antifaschistinnen und Antifaschisten. Auf ihrer Route befanden sich auch die beide Mahnmale für die Opfer des Faschismus, der Synagogenplatz, an dem am gleichen Tag Hakenkreuze sowie SS-Runen entdeckt wurden, und der Gedenkstein am Philipp-Mees-Platz (SAP-Widerstandskämpfer). Ihre gesamte Route war: Kennedyplatz, Fischerstraße (Synagogenplatz), Stiftsplatz, Karl-Marx-Straße, Eisenbahnstraße, Philipp-Mees-Platz (Gedenkstein für die Opfer des Faschismus), Barbarossastraße, Messeplatz; hier fand ihre Abschlusskundgebung statt. Auf dieser spielten sie Lieder mit faschistischen Inhalten ab. Hier hielten sie eine kurze Rede, in der sie sich bei den teilnehmenden Kameradschaften bedankten. Anschließend löste sich der antifaschistische Protest auf.
Auf der ganzen Route bekamen sie die Abneigung der Zivilbevölkerung zu spüren, so flogen in der Eisenbahnstraße aus den geöffneten Fenstern der Wohnhäuser Eier, Rufe wie "Haut ab! Haut ab!" waren von jung und alt an jeder Straßenecke zu hören. In der Barbarossastraße formierte sich eine kleine Gruppe von Antifaschistinnen und Antifaschisten, zeigten Transparente mit Aufschriften wie z.B. "Nazis stoppen!" und riefen Parolen wie "Ganz Kaiserslautern hasst die NPD!", "Faşizme Karşı Omuz Omuza – Schulter an Schulter gegen Faschismus" und "Hoch die internationale Solidarität!".
Fazit:
Nachdem die Faschisten seit einigen Monaten starken antifaschistischen Widerstand zu spüren bekommen und ihre Aktivitäten und Aufmärsche nicht ungestört oder gar nicht durchführen konnten, wollten sie heute offenbar den breiten gesellschaftlichen Widerstand der Zivilbevölkerung umgehen, indem sie ihren Aufmarsch heimlich vorbereiteten und durchführten. Dies ist gescheitert! Die antifaschistischen Kräfte haben in beeindruckendster Spontanität Handlungsfähigkeit bewiesen. Wir müssen trotzdem in Zukunft versuchen unsere Strukturen und unser Mobilisierungspotenzial noch intensiver auszubauen. Wir denken, dass sich Kaiserslautern und die gesamte Pfalz, sei es Schifferstadt, Speyer oder Ludwigshafen, auf einem guten Weg befinden.
In diesem Sinne:
Die Antifaschistische Aktion aufbauen!
Antifaschistische Jugend Kaiserslautern
Bilder
Das es sowas noch gibt...Ich will ja keine Personen aufgrund äußerlicher Merkmale diskriminieren, aber da bleibt einem doch die Sprache weg... Ansonsten großes Kompliment an die GenossInnen in Lautern für die schnelle Reaktionsbereitschaft
[KL] Nazi-Schmierereien am Mahnmal auf dem Synagogenplatz
Am Samstag (16.11.2013), entdecken Vertreter der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten – Kaiserslautern (VVN BdA), Schmierereien am Mahnmal auf dem Synagogenplatz. Auf der von der Straße abgewandten Seite der Säule des Torbogens, befinden sich Tafeln mit den Namen der jüdischen Opfer des Naziregimes. Die Namen wurden mit einem Hakenkreuz und S-Runen beschmiert.
Nach der Entdeckung wurde sofort die Polizei in der Gaustraße informiert. Die Polizei hat die Schmierereien dokumentiert. Hier liegt nicht nur der Straftatbestand der Sachbeschädigung, sondern auch das verwenden von verbotenen Symbolen vor.
Bereits Anfang September im letzten Jahr wurde die Fassade des Gebäudes der Jüdischen Gemeinde in Kaiserslautern beschädigt. Hier wurden Hakenkreuze in die Fassadenverkleidung geritzt.
VVN – BdA ruft deshalb für
Montag 18.11
um 18 Uhr
zu einer Mahnwache auf dem Synagogenplatz auf.
Unterstützer_innen:
Antifaschistische Jugend Kaiserslautern
Diese abscheuliche Tat kann nicht ohne Reaktion so stehen bleiben. Hier muss ein Zeichen gesetzt werden und dem Ungeist der Nazis entschieden entgegen getreten werden. Man darf die Nazis nicht gewähren lassen. Die Zivilgesellschaft muss alle Anfänge von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Keime ersticken.
22 Leute? Da reicht ein Pupskissen als Verstärker
Bei 22 Leuten erlaubt das Ordnungsamt einen Lautsprecherwagen?
Es gibt STädte, da darf bei 50 Leuten ein Megaphon eingesetzt werden und es steht noch jemand rum, der Dezibelzahl misst und Verhältnis Sprache/Musik kontrolliert.
Sprecht doch mal mit Stadträt*innen Eures Vertrauens, dass die Verwaltung mal eine entsprechende Vorgabe bekommt.
Problem: es ist doofes Versammlungsrecht und richtet sich dann gegen alle. Müsst ihr halt abwägen, was euch wichtiger ist ;)
??
"stadträte eures vertrauens" ???
gibt es soetwas