[HH] Kurzer Kommentar zu den Entwicklungen um “Lampedusa in Hamburg”

Lampedusa in Hamburg - Here to stay!

Als eine der Gruppen aus dem Unterstützerkreis der Gruppe “Lampedusa in Hamburg” wollen wir versuchen, der Verwirrung und dem Chaos der sich überschlagenden Meldungen rund um die Gruppe “Lampedusa in Hamburg” entgegenzuwirken. Es wird vermutlich noch etwas dauern, bis die Gruppe auf die aktuellen Entwicklungen reagieren kann. Trotzdem sollten alle Unterstützer_innen sehr wachsam sein, denn der Senat ist sichtlich auf Eskalationskurs.

 

Die Sprecher der Gruppe “Lampedusa in Hamburg” haben auf einer Pressekonferenz am Dienstag der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass die Gruppe dem “Angebot” des Senats kritisch gegenübersteht. Die Gruppe betonte aber weiter großes Interesse an einem konstruktiven Lösungsprozess zu haben. Auf der Pressekonferenz wurde deshalb die Bildung einer Komission vorgeschlagen, in der weitere Verhandlungen möglich gewesen wären. Innensenator Michael Neumann wies diesen Vorschlag nur Stunden später zurück.

Die Gruppe veröffentlichte am Dienstag auch eine schriftliche Erklärung, die die wesentlichen Position zusammenfasst – diese findet ihr hier!

 

Kurz nach der Pressekonferenz der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" veröffentlichten die Pastoren der St. Pauli Kirche eine Pressemitteilung, in der es hieß:

Daher begrüßen der Kirchengemeinderat und die Pastoren Martin P. und Sieghard W. das Angebot der Innenbehörde zu einer Duldung der Flüchtlinge. Bei so einer wichtigen Frage muss jeder einzelne selbst entscheiden. Wir können uns aber gut vorstellen, dass ein großer Teil der Flüchtlinge auf das Angebot eingeht.

 

Unabhängig von dem Pressehype um eine vermeintliche Spaltung der Gruppe ist damit für die Unterstützer_innen der Gruppe “Lampedusa in Hamburg” klar, dass die St. Pauli Kirche endgültig unter dem Druck des Senats eingeknickt ist.

Die Pastoren versuchen für die Geflüchteten der Gruppe zu sprechen, was einen doch eher kolonialistischen Beigeschmack hat. Die in der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" organisierten Geflüchteten leisten schon seit Monaten selbstorganisierten Widerstand und werden auch in dieser Situation eigenständig handeln. Egal wie groß der Druck sein mag, den die Kirche auf die Geflüchteten ausübt, “Duldung is poison” war ein oft gehörter Satz in den letzten Tagen.

 

Der Kampf um ein Bleiberecht für die Gruppe “Lampedusa in Hamburg” und gegen die Festung Europa geht weiter und braucht einen langen Atem. Gerade jetzt müssen wir Unterstützer_innen der Gruppe gemeinsam den Rücken stärken und uns nicht auseinander dividieren lassen. Die rassistischen Kontrollen können jederzeit weitergehen, solidarisiert euch und bleibt aktiv – let's smash fortress europe!

 

Termine:

8. Mittwochsdemo der Gruppe “Lampedusa in Hamburg”

30.10.2013 | 16.30 Uhr | Protestzelt (Steindamm 2)

 

Bundesweite Demonstration “Solidarität mit Lampedusa in Hamburg - Wir fordern ein Bleiberecht nach § 23 Aufenthaltsgesetz!”

Samstag 02.11.2013 | 14 Uhr | Hachmannplatz (HBF)

 

Schweigeminute und Gedenken an die auf der Flucht gestorbenen Menschen und Mahnung für die Anerkennung der Gruppe “Lampedusa in Hamburg”

Mittwoch 06.11.2013 | 18.30 Uhr | Rathausmarkt

 

ATESH – Für eine sozialrevolutionäre Perspektive

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weitgehend richtig, aber ausgerechnet die pastoren anzukacken, die konkret und materiell hilfe geleistet und sich solidarisiert haben, und das in der form als einzige (!!, ja, keine "supporter" haben das geleistet oder hätten es leisten können), ist selbst unsolidarisch. kein supporter musste in seinem eigenen unmittelbaren leben und alltag sich so weit aus dem fenster hängen wie die. das gilt es zu reflektieren und es sich nicht einfach zu machen. richtige sprüche und parolen und demos sind einfach...

...dem kann ich mich nur anschließen. die pastoren habe wundervolle arbeit geleistet, bzw. tun es immer noch! das heißt nicht, dass man den ganzen kirchenapparat nicht kritisch in ihrer haltung hinterfragen sollte...

da steht die St.Pauli Kirche sei "eingeknickt" und dass "die Pastoren versuchen für die Geflüchteten der Gruppe zu sprechen, was einen doch eher kolonialistischen Beigeschmack hat."
Natürlich haben die beiden wundervolle Arbeit geleistet. Ebenso wie viele andere (woher wisst Ihr denn, über welche persönlichen Grenzen andere UnterstützerInnen gehen?), ohne dass die dafür laufend im Fernsehen waren und bei garantiert weniger Gehalt als Pastoren so kriegen. Und gemessen an ihren eigenen (biblischen) Ansprüchen müsste solches ja praktisch in ihrer Stellenbeschreibung stehen.

Kritik an paternalistischem Verhalten von Weißen gegenüber Schwarzen, wie es in der Kirche von Anfang an auch vorkam, bei aller Nächstenliebe, Überwindung von Grenzen etc, gehört einfach ausgesprochen. Gut gemeint und gut gemacht ist halt nicht immer dasselbe. Wir lernen alle dazu.

"die konkret und materiell hilfe geleistet und sich solidarisiert haben, und das in der form als einzige (!!, ja, keine "supporter" haben das geleistet oder hätten es leisten können)"

 

Also in den ersten Wochen des Protestes (wo der Großteil der Szene noch nicht am Start war) haben einzelne linksradikale Gruppen + Einzelpersonen die kompletten Schlafpätze, Materielle Hilfe und Essen organisiert!!! Und das über einen nicht unüberheblichen Zeitraum und sich verdammt den Arsch aufgerissen! Nebenher wurde mit der Kirche verhandelt, welche davor in verschiedenen Gemeinden abgelehnt hat...bis sich endlich eine Gemeinde gefunden hat! Und wie du oft ließt sind es nur 80 Leute in der Kirche, viele sind also woanderst untergekommen! Die Kirchenleute machen sowas übrigens auch Hauptberuflich....

Athesh ist ein haufen Armseliger Spinner die Versuchen andere Leute Gezielt Fertig zu machen viel Scheiße Labbern und sich versuchen als Szene Polizei aufzuspielen. Sie Trauen sich meistens nicht den leuten dirkekt ins Gesicht zu sagen was sie Stört sondern immer alles über dritte regelt. Vorne rum tun sie immer auf über Freundlich

gemach, gemach! in der sankt-pauli-kirche knickt gar keiner ein.

die mitglieder der lampedusa-gruppe zu den einzelverfahren zu drängen wäre genau so falsch wie sie zu einer ablehnung des "angebots" des senats zu drängen. fakt ist, dass die entscheidung bei jedem einzelnen liegen muss, wenn wir die selbstbestimmung jedes einzelnen flüchtlings ernst nehmen. und wenn es bei einer entscheidung um leib und leben geht, dann fällt so eine entscheidung nun mal sehr schwer. sicherlich wäre es für die gesamte gruppe am besten, wenn sich diese nun nicht aufteilen würde. man muss aber berücksichtigen, dass der druck auf die flüchtlinge aus sehr vielfältigen gründen sehr groß ist (persönliche belastbarkeit, individuelle traumata, familiensituation, unterbringung etc.). das "angebot" des senats ist durchaus für den einen oder anderen verlockend. letztlich zielt es aber natürlich darauf ab, die von anfang an gefahrene taktik des zerschlagens der gruppe fortzuführen. das sollte bei jeder persönlichen entscheidung berücksichtigt werden, ist aber nur ein aspekt von mehreren (siehe oben).

das ziel des senats - nämlich die zerschlagung der gruppe und ihrer unterstützer_innen - muss auf jeden fall verhindert werden, auch wenn sich einige flüchtlinge nun in das einzelverfahren begeben. deswegen sind artikel wie der obige weder für uns unterstützer noch für die gruppe hilfreich. gerade jetzt, wo der druck durch den senat immer weiter erhöht wird, braucht es den ungeteilten zusammenhalt in den betreffenden gruppen.

also: seite an seite weitermachen! beugt Euch nicht dem wachsenden druck des senats! dann werden wir auch eine gute lösung für jeden einzelnen der gruppe erreichen!

Hallo Leute von atesh,

 

natürlich sind Pastoren Pastoren. Sie sprechen anders als ihr und sie haben andere Ziele als ihr. Eine "Botschaft der Hoffnung" würdet ihr sicherlich nirgendwo aufbauen.

In der Erklärung der Lampedusa-in-HH-Gruppe kann ich von einer Kritik an der Kirche nichts lesen. Ich lese dagegen viel von der Solidarität im Stadtteil St. Pauli. Die Kirche in St. Pauli hat da von Anfang an mitgemacht und mitgetragen.

 

Der Druck geht vom Senat aus - auch auf die Kirche, in der ein Teil der Geflüchteten seit Monaten lebt. Bisher hat sie den Druck nicht weitergegeben, jedenfalls kan ich in der Erklärung nichts darüber lesen. Die Sprecher der Flüchtlinge schreiben in ihrer aktuellen Erklärung selbst nur von Unterstützung auch durch die Kirche.

 

Formulierungen wie "endgültig eingeknickt" "kolonialistischer Beigeschmack" find ich arg unsolidarisch.

 

Diesem großen Teil der Gruppe für Monate ein Not-Obdach gegeben zu haben, ist eine Leistung.

Also in den ersten Wochen des Protestes (wo der Großteil der Szene noch nicht am Start war) haben einzelne linksradikale Gruppen + Einzelpersonen die kompletten Schlafpätze, Materielle Hilfe und Essen organisiert!!! Und das über einen nicht unüberheblichen Zeitraum und sich verdammt den Arsch aufgerissen! Nebenher wurde mit der Kirche verhandelt, welche davor in verschiedenen Gemeinden abgelehnt hat...bis sich endlich eine Gemeinde gefunden hat! Und wie du oft ließt sind es nur 80 Leute in der Kirche, viele sind also woanderst untergekommen! Die Kirchenleute machen sowas übrigens auch Hauptberuflich....und außerdem steht die St.Pauli Kirche sei "eingeknickt" und dass "die Pastoren versuchen für die Geflüchteten der Gruppe zu sprechen, was einen doch eher kolonialistischen Beigeschmack hat."
Natürlich haben die beiden wundervolle Arbeit geleistet. Ebenso wie viele andere (woher wisst Ihr denn, über welche persönlichen Grenzen andere UnterstützerInnen gehen?), ohne dass die dafür laufend im Fernsehen waren und bei garantiert weniger Gehalt als Pastoren so kriegen.

 

 

Und in einer neuem Statement bestätigt nun die Gruppe das die Infos von den Pastoren falsch sind...

 

http://lampedusa-in-hh.bplaced.net/wordpress/kurzes-statement-der-gruppe...

Und in einer neuem Statement bestätigt nun die Gruppe das die Infos von den Paotren falsch sind...

...natürlich haben alle eine gute Arbeit geleistet und leisten sie auch immer noch.

 

Wieso das eine gegen das andere ausspielen? Das finde ich unsolidarisch.

 

Ich kann in der Erklärung der Pastoren auch nirgendwo rauslesen, dass jetzt alle Flüchtlinge die Duldung annehmen. Ebenso kann ich nicht aus der Erklärung der Flüchtlinge rauslesen, dass es die Pastoren sind, die nun richtig Druck machen.

 

Und wenn du/ihr die andere Möglichkeiten als die "unsolidarische Kirche" hättest, die Leute unterzubringen, dann beschwer dich nicht übers einknicken, sondern bring die Leute einfach unter. Ist immer leichter, zu kritisieren, was andere machen und Reden auf "Beigeschmäcker" zu untersuchen.

wenn Du über Kohle und Prestige auf dem Level der Kirche nicht verfügst. "Einfach" selber machen und ansonsten Klappe halten ist keine akzeptable Haltung. Die Zeiten sind ja wohl vorbei, wo wir andächtig und dankbar vor großen Organisationen verharren müssen?! Im Gegenteil: Je größer und mächtiger, desto mehr sollte sie sich der Kritik stellen.

Ja, die Kirche hat sich für ihre Verhältnisse aus dem Fenster gelehnt. Schön und herzlichen Dank! Und sie hat dabei auch Fehler gemacht. Nämlich sich immer aus dem politischen Diskurs rausgehalten ("wir leisten nur Nothilfe"). Sich also nie für eine Gruppenlösung ausgesprochen, und am Ende, genau an dem Tag an dem die Gruppe ein weiteres Mal auf ihrem Gruppenrecht beharrt, verkündet: Einzelfallösung oder gar nichts.

Dabei hat die Kirche natürlich die ganze Zeit politisch verhandelt, wie kommt es denn sonst, dass sich Frau Bischöfin jetzt als große Vermittlerin hinstellen kann?