Reportage / Dokumentation: Miete rauf, Mieter raus!
Die Mieten in den Ballungsräumen explodieren. Das soziale Gefüge der Innenstädte verändert sich. Arme werden zusehends an den Rand gedrängt, selbst die Mittelschicht kann sich Wohnen in den Großstädten kaum noch leisten. Finanzinvestoren, Spekulanten und mittelständische Immobilieneigentümer profitieren unterdessen von der Wohnungsnot - sie streichen mit "Betongold" hohe Renditen ein. Die Reportage führt langjährige Recherchen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ zur Wohnungsnot in Deutschland weiter und beleuchtet Schicksale von Mietern, die trickreich aus ihren vier Wänden vertrieben werden sollen, obwohl Wohnen in Deutschland ein Grundrecht ist. Die Autoren folgen der Spur von Spekulanten, die für hohe Renditen Familien und Rentner aus ihrem angestammten Lebensumfeld vertreiben. Sie versuchen, die Methoden der Profiteure des grassierenden Mietwahnsinns aufzudecken. Und sie fragen nach der Verantwortung von Vermietern, Lobbyisten und Politikern für die Situation auf dem Wohnungsmarkt.
„Nur nicht den Anschein erwecken...
... dass es nicht sozialverträglich ist.“
Nach außen, für die Öffentlichkeit, treten sie immer als entgegenkommend und fürsorglich auf – Investoren, die günstige Wohnungen kaufen, um sie teuer zu modernisieren, die Mieter auf die Straße zu setzen und dann als Eigentumswohnungen zu verkaufen. Mit irren Profiten, wohlgemerkt. Für diese Profite sind sie dann auch bereit alles zu tun, um die Altmieter loszuwerden – es darf eben nur nicht rauskommen. Manchmal wird es aber doch öffentlich (ab Minute 19:20), z.B. dank investigativem Journalismus, wie für diese Reportage der ARD.
Weiterhin gelingt es der Reportage – eine Seltenheit im deutschen Fernsehen – die klüngelhaften Verhältnisse zwischen Investoren, Politik und Rechtsprechung aufzudecken, wie ein Blick auf die vermieterfreundliche Gesetzgebung des Minister Ramsauer und die mieterfeindlichen Urteile von Richterin Paschke zeigt. Es fehlt nur noch ein Blick in die Spendenregister der Regierungsparteien als Gegenstück zu den sicherlich gut bezahlten Vermieter-Seminaren der Frau Paschke.
http://mietenstopp.blogsport.de/2013/08/13/nur-nicht-den-anschein-erweck...
soviel zum verständnis von "gemeinwohl für die gesellschaft"...
... kleines (zugegeben nicht sehr überraschendes) schmankerl am rande, der hp der berner group entnommen:
"Zu seinem 70. Geburtstag erhält Albert Berner das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. »Als bodenständiger Unternehmer fühlt sich Albert Berner bis heute seiner Heimatstadt Künzelsau und dem Hohenloher Land in besonderer Weise verbunden und verpflichtet. Dieses Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ist sichtbares Zeichen, die verdienstvollen Tätigkeiten eines Bürgers um das Gemeinwohl in einer Gesellschaft anzuerkennen und zu würdigen.«, so der Laudator."