[Berlin-Mitte] RNF-Vorsitzende Maria Fank in Ausbildung zur Sozialassistentin

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Die Landesvorsitzende der NPD-Unterorganisation „Ring Nationaler Frauen“ (RNF), Maria Fank, geht in Berlin-Mitte einer Ausbildung zur Sozialassistentin nach. Neonazis nutzen sozialpädagogisches Know-How zur ideologischen Nachwuchsgewinnung.

 

Regel­mäßig trat die Lebens­ge­fährtin des NPD– Lan­des­vor­sit­zenden Sebas­tian Schmidtke in den letzten Jahren auf Ver­an­stal­tungen der mili­tanten Neo­na­zi­szene als Red­nerin in Erschei­nung. Zuletzt vor wenigen Wochen auf einem NPD-Kundgebungsmarathon gegen das Asyl­recht und die anste­hende Unter­bri­nung geflüch­teter Men­schen in meh­reren Ber­liner Bezirken.

 

Der 2006 gegrün­dete RNF soll offi­ziell „Frauen in der NPD“ als Sprach­rohr dienen. Laut Inter­net­seite des RNF ist Fank für die „Inter­es­sen­ten­be­treuung“, d.h. Nach­wuchs­ge­win­nung, zuständig und als Bei­sitzin im Bun­des­vor­stand aktiv. Sie lässt sich wie folgt zitieren:

 

“Für den Erhalt unseres Volkes, unserer Sitten und Werte werde ich mich aktiv ein­setzten! Ich möchte den jungen Men­schen andere Lebens­weisen vor­zeigen, welche nicht von diesem BRD System geprägt sind.” [1]


Dass dahinter ein völkisch-rassistisches Welt­bild steckt, wird nach einer Beschäf­ti­gung mit den fami­lien– und frau­en­po­li­ti­schen For­de­rungen des RNF offen­sicht­lich. Diese unter­scheiden sich kaum von den fami­li­en­po­li­ti­schen Idealen, des his­to­ri­schen Natio­nal­so­zia­lismus.

 

So lautet eine der zen­tralen For­de­rungen des RNF bei­spiels­weise, dass „deut­sche Fami­lien“ gegen­über Migrant_innen bei der Woh­nungs– und Arbeits­platz­ver­gabe in ras­sis­ti­scher Manier bevor­zugt werden sollen. Ferner sollen „deut­sche Frauen“ durch Abtrei­bungs­ver­bote und soge­nanntes „Mut­ter­ge­halt“ zu einer höheren Gebur­ten­rate von, im RNF-Sprech, soge­nannten „Abstam­mungs­deut­schen“ ange­halten werden. [2]


Wenn Neo­nazis wie Maria Fank angeben, diese Wert­vor­stel­lungen ins­be­son­dere jungen Men­schen „vor­zeigen“ zu wollen, ist Obacht geboten. Ins­be­son­dere, wenn sie sich im Rahmen sozi­al­päd­ago­gi­scher Bil­dungs­gänge das nötige Know-How ver­schaffen wollen, um effi­zi­enter auf Kinder und Jugend­liche ein­zu­wirken.

 

Dass Kader neo­na­zis­ti­scher Nach­wuchs­or­ga­ni­sa­tionen ver­su­chen, sich im sozi­al­päd­ago­gi­schen Bereich zu qua­li­fi­zieren, um ideo­lo­gi­sche Auf­bau­ar­beit zu leisten, kommt in Berlin nicht zum ersten mal vor. Bereits Ende der 2000er Jahre wurde der dama­lige JN-Kader Markus Losz­czynski mehr­fach durch anti­fa­schis­ti­sche Inter­ven­tionen von sozi­al­päd­ago­gi­schen Bil­dungs­ein­rich­tungen ver­wiesen.

 

Maria Fank geht auf die AFBB Akademie für berufliche Bildung gGmbH (Alte Jakobstr. 83, 10179 Berlin–Mitte) und besucht dort den Lehrgang zur Sozialassistentin (Abschlussklasse 2014).

 

Kontaktdaten des Bildungsträgers:

 

AFBB Akademie für berufliche Bildung gGmbH

  • Tel.: (030) 288 869 0

  • Fax: (030) 288 869 20

[1] hxxp://www.ring-nationaler-frauen-deutschland.de/index.php/frauen-fuer-deutschland/143-maria-frank

[2] hxxp://www.ring-nationaler-frauen-deutschland.de/attachments/article/156/fb_dinlang_demografie_ansicht-1.pdf

 

Kontakt:

[recherche&aktion]

www.recherche-und-aktion.net

recherche-und-aktion@riseup.net (PGP)

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Wahrscheinlich wird sich Frau Fank während der Sommerferien schonmal vorsorglich um einen neuen Träger kümmern dürfen. Wenn das nicht ein gelungenes Present zum Abschluss des ersten Ausbildungsjahres ist.

 

Wird auch interessant, falls sie später  wie Loszczynski versuchen wird eine HEP- oder Erzieherausbildung ranzuhängen. Drei Jahre werden eine lange Zeit und die Antifa schläft nicht - in Berlin würde sie sicher auffallen, wenn sie sich an einer der einschlägigen Schulen blicken lässt.

 

... das sind dann wohl Probleme.

Fank wurde im Vorfeld vom 1. Mai an ihrer Anschrift geoutet (Link).

Damit es keiner vergisst...
Noch mal zum Nachlesen: Outing von Markus Loszcynski an der Sala-Kochmann-Schule

Abgeschlossen hat Loszcynski seine Ausbildung ja trotzdem, obwohl allen klar war wer er ist. Die Zeiten aben sich seit dem auch ein bisschen geändert. Es kann also sein, dass die schule was macht. Falls es da nichts zu machen gibt, dann liegt es wohl an der Schülerschaft aktiv zu werden: sie immer wieder zur Rede stellen, ausgrenzen, hinterherpöbeln....

2009 hat er versucht eine Erzieherausbildung an der 1. Staatlichen Fachschule zu beginnen. Als die Schulleitung davon Wind bekommen hat, ist er im zweiten Semester geflogen. Wenn in der Leitung und im Kollegium nichts ins Rollen kommt, muss trotzdem die Schülerschaft ran. Auch Rückfragen neugieriger Journalisten etc. können Druck aufbauen.