Mit dem Kopf durch die Wand: Kritik ist die Praxis unserer Zeit! - Ein Kommentar zu Blockupy.

Blockupy erscheint derzeit als einzig richtige linke Antwort auf die Krise. Eine radikale Linke der es um die Emanzipation aller Individuen geht, hat dort eigentlich nichts verloren. Ein Plädoyer dafür an Blockupy nicht teil zu nehmen.

 

Die Selbstmordrate in Griechenland stieg in den letzten Jahren massiv an, nicht nur in Spanien wissen Zehntausende sich nicht anders zu helfen, als ihre Verzweiflung und Wut in Form von Riots zu kanalisieren, weite Teile der der Bevölkerung Europas – gerade im Süden – verarmen zusehends.

Es gibt also mehr als genug Gründe, sich – ganz zweckrational – im Sinne sozialer Kämpfe zu organisieren, was allerdings nicht bedeuten darf bei jedem Bewegungsunfug mit zu machen.

 

Blockupy ist ein solcher Unfung. Der Plan, die EZB zu blockieren, ist reine Symbolpolitik und hilft niemandem wirklich. Jeder mit Lohnforderungen verknüpfte Massenstreik ist sinnvoller, so geht es bei diesem zumindest um mehr Geld für die Betroffenen. Außerdem ergäbe – wenn mensch schon Symbolpolitik betreibt – eine Bundestags-Blockade weit mehr Sinn, da sie auf die dominante Rolle Deutschlands innerhalb der EU hinweisen würde, stattdessen suggerieren Proteste in der „Bankenstadt“ Frankfurt zwangsläufig, dass das Übel primär in der Finanzsphäre des Kapitalismus schlummere. Die Interventionistische Linke (IL) z.B. kokettiert in ihrem Mobi-Material ganz offen damit: Auf einem Plakat beispielsweise, werden Bankentower angemalt, darüber der Slogan: „Krisenprofiteure Markieren“. Ein anderes wirbt mit „Finanzmetropole blockieren“. Occupy-Zusammenhänge mit ihrer regressiven „99%“-Rhetorik sind ebenso vertreten, wie die staatsfetischistischen Torbin-Steuer-Fans von Attac und die Antiimps des 3A-Bündnisses, selbst die Linkspartei ist vertreten, deren Parteivorsitz hat den Aufruf sogar unterzeichnet. Allesamt Vertreter_innen einer falschen (fälschlicherweise oft als „verkürzt“ verharmlosten) „Kapitalismuskritik“. Mehr als ein Grund also bei Blockupy nicht mit zu machen, sondern das Spektakel samt seiner Akteur_innen zu kritisieren. Die Bündnisse UmsGanze (uG) und IL dagegen versuchen mit ihrem Text Interveniert, denn es geht ums Ganze! selbst diejenigen für das Event zu mobilisieren, die sich in Lesekreisen wohler fühlen als in linksradikalen Zeltstädten.

 

Die Dringlichkeit einer Lösung für ein Problem, macht nicht jede vermeintliche Lösung automatisch richtig. Diese banale Erkenntnis scheinen viele Linksradikale immer mehr zu vergessen. Der Wunsch, nicht mehr ohnmächtig zu sein gegenüber der Totalität der Verhältnisse, genauer gesagt, sich nicht mehr ohnmächtig zu fühlen, veranlasst selbst Menschen, die es besser wissen müssten, zu den merkwürdigsten Aktivitäten.

Schon das französische Kollektiv Tiqqun beklagte vor Jahren in ihrem Manifest Aufruf zu recht „das „man muss doch etwas tun, irgend etwas“ der Aktivisten.“.

Jene Menschen, die es besser wissen müssten, aber dennoch bei Blockupy mitmachen, gibt es zu hauf und bei weitem nicht alle sind in uG organisiert, doch wird die falsche Geisteshaltung der sogenannten „kritischen Intervention“ innerhalb von Blockupy in erster Linie von uG repräsentiert. Die Kritik an dieser Herangehensweise darf sich allerdings nicht nur an uG richten, sondern meint auch ihre Gesinnungs-Genoss_innen.

Die sogenannte „kritische Intervention“ setzt sich zum Ziel zwar teilzunehmen, aber dennoch „kritisch“ in Proteste hinein zu intervenieren. Ein Konzept, welches bis heute nicht aufgeht.

Es beginnt stets mit dem „hoffnungslosen Versuch minimaler Aufklärung“ (neocommunistinnen) und endet im bloßen Mitmachen.

UmsGanze antwortet seinen Kritiker_innen gerne damit, mensch habe ein paar kritische Sätze in den diesjährigen Aufruf-Text zu Blockupy bekommen. In diesen Sätzen stehen Basisbanalitäten wie z.B. dass es keinesfalls Krisenlösungsstrategie sein darf antisemitisch, antimuslimisch und antiziganistisch rumzuhetzen. Anders als uG konstatiert, sind diese wenigen Sätze keinerlei Beleg für die Sinnhaftigkeit von „kritischen“ Interventionen, sondern beweisen gerade wie wenig an vermeintlichen „Erfolgen“ vorzuweisen ist.

Was nicht verwundert, denn um Kritik geht es ihnen nur am Rande.

 

Diese Pseudo-Akitivität dient als psychologische Stütze.

Was nämlich Aktivist_innen (gerade auch jene die es besser wissen müssten) an Blockupy und anderen linksradikalen Massenevents fasziniert ist das Gefühl, dass es in Zeiten der verstellten Praxis auf eine_n selbest noch ankäme, dass mensch gemeinsam etwas erreichen könne, kurzum: die heimelige Nestwärme der bewegungslinken Gemeinschaft.

Mensch möchte sich als Teil einer starken, handlungsfähigen Bewegung fühlen um sich selber sagen zu können: „Ich schaue nicht nur zu, ich handele!“

Der Wunsch, Menschen kennen zu lernen, das Gefühl gemeinsam „Widerstand“ zu leisten, auf Soli-Partys rum zu knutschen und nach einem anstrengenden Aktions-Wochenende erschöpft im heimischen WG-Zimmer einzuschlafen und sich zu denken: „Ich habe noch nicht resigniert.“, um am nächsten Tag wieder zur Schule/Uni/Arbeit zu gehen. Schon der Eventcharakter solcher Aktionstage macht sie attraktiv, sie sind eine Abwechslung vom schnöden Alltag.

Das Beschriebene ist stellenweise stereotyp, doch ich denke es trifft auf viele Aktivist_innen zu.

Solche Gefühle sind teilweise auch vollkommen legitim und ich möchte auch nicht das Ideal des Aushalten-Könnens und Hart-Seins preisen, welches Adorno im Essay Erziehung nach Auschwitz treffend kritisierte, bloß sollten sich solche Gefühle und Wünsche eingestanden und reflektiert werden, statt unentwegt davon zu reden mensch sei ja kritisch – auch gegen die Mehrheits-Linke – um dann doch nur mit zu machen.

So möchte uG im Barrio Anticapitalista der Blockupy-Zeltstadt beispielsweise über den Sinn und Unsinn der Forderung nach „echter Demokratie“ diskutieren. Löblich, fragt sich bloß warum mensch diese und andere Veranstaltungen im Rahmen von und nicht gegen Blockupy organisiert. Die Antwort ist einfach: Mensch möchte den Anschluß an die Mehrheits-Linke nicht verlieren.

Daher verwundert es auch nicht, dass sich die uG-Gruppe the future is unwritten auf Facebook nicht entblödet das Blockupy-Programm von uG allen Ernstes damit zu bewerben, dass es kein „Bankenbashing“ sei und auch nicht „strukturell antisemitisch“, als sei soetwas bereits ein Gütesiegel und keine Selbstverständlichkeit kritischer Gesellschaftstheorie.

Die Unfähigkeit sich ein zu gestehen wie wenig die realexestierende Linke derzeit leider mit Emanzipation zu tun hat, ist also in erster Linie den psychologischen Bedürfnissen der, in der falschen Gesellschaft sozalisierten, Individuen geschuldet.

 

Die Debatte zwischen Blockupy-Kritiker_innen und -Fans ähnelt erschreckend derer zwischen Frankfurter Schule und linksaktivistischer Student_innenschaft in den 60ern. Die einen halten die bloße Theorie hoch und die anderen werfen ihnen dafür vor, resigniert zu haben, da sie keine Praxis betreiben würden. Zu einfach wäre es, schlicht auf Adornos letzten Text Resignation von 1969 zu verweisen, in dem er sich gegen blindwütigen Aktionismus und für das Denken ausspricht, so lesenswert er nach wie vor ist, denn es ist ein Trugschluß Theoretiker_innen „Resignation“ vor zu werfen. Es gibt aber nicht nur schwarz und weiß, nicht nur bloße Theoretiker_innen und Aktivist_innen voller Tatendrang: Z.B. gibt es noch die Idee von Kritik im Handgemenge, die sich nicht vereinnahmen lässt.

Durchaus ist nichts falsches dabei sich Ende Mai in die Frankfurter Innenstadt zu begeben, bloß sollte dies nicht geschehen um an Blockupy teilzunehmen, sondern um Kritik daran zu üben und zwar schonungslos. Wie so eine Kritik im Handgemenge auszusehen hätte, müsste mensch vor Ort schauen. „Kritische Intervention“ ist ein aktivistisches „Ja, aber...“, Kritik dagegen ein überzeugtes „Nein, weil...“. Wem an wirklicher Emanzipation gelegen ist, hat bei Blockupy also höchstens etwas verloren um das Spektakel – trotz schlechtester Voraussetzungen – zu kritisieren, denn das Einzige was dort geblockt wird, ist das kritische Denken.

 

 

PS. Wer den Text bei Blockupy verteilen möchte, kann gerne den Anhang (doppelseitig) ausdrucken.

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Bei aller berechtigten Kritik, die es an Blockupy geben kann und sollte: Dieser Kommentar ist großer Humbug.

Wer es ausdrücklich ausschließt, dass "mensch gemeinsam etwas erreichen könne"; wer also das Individuum als historisches Subjekt negiert, der/die kann sich wohl weder den Anspruch geben, darüber zu sinnieren, welche Strategie eine "radikale Linke der es um die Emanzipation aller Individuen geht" am besten wählen sollte, noch kann er/sie sich in der Tradition der Kritischen Theorie verorten. Ich verstehe Dein Bedürfnis, das unterschwellige Unbehagen an Blockupy - das ich in einigen Punkten teile - zu kanalisieren und zur Diskussion zu stellen - aber versuch's das nächste Mal doch mit Argumenten, statt mit pseudo-kritischer Attitüde.

blockupy ist unfug. das sehe ich genauso. (reiner symbol/event unfug reduziert auf einen, den grossen, tag. bringt weder den menschen in spanien/griechenland etc. trigendwas, die dauernden aufrufe zu pazifismus, selbst die nutzung von facebook allein um zu mobilisieren kotzt schon genug an)

 

bei einem stimme ich autor dieses textes aber nicht zu: dem punkt mit der randale. wuerde es den leuten genau darum gehen waere das eine tolle sache. wuerden sich tausende leute finden um gemeinsam einen tag zu randalieren, ohne den ganzen unfug drumrum, gruende gibt es genugund. die bullen haetten es auch mehr als verdient. und glaub mir das wuede symbolisch auch bei den menschen, zumindest hier in suedspanien, ankommen.

 

genau darum geht es meiner meinung nach. man erkennt die scheisse die grad in griechenland, (sued)spanien, zypern,magreb etc. abgeht und will den menschen vor ort ein zeichen der solidaritaet senden. nur keiner weiss wie. die frage ist auch schwer. bei den zapatisten beispielsweise ist die sache leichter, da sie selber vorschlagen wie solidaritaet aussehen koennte (solikaffee, menschenrechtsbeobachtung).bei den antifas in russland weiss auch jeder dass es hilft nen anwalt bezahlen zu koennen. aber wie kann mensch praktische solidaritaet mit den menschen in oben genannten regionen ueben?

 

darauf liefert autor des textes leider auch null antwort, was den text wertlos macht. nach dem motto: macht da nicht mit macht lieber nix (oder geht hin und verteilt meinen text, den groessten unfug hebt sich  autor fuern schluss auf)

 

wenn mensch bereit ist, aus ueberlegung und kritik heraus, eine bank zu blockieren, warum dann nicht das eigene konto kuendigen? und dann das ding, also die bank, fachgerecht entsorgen statt mit bisschen farbe zu markieren.

 

wenn mensch den kaempfenden menschen in anderen teilen der welt eine symbolische solidaritaet zukommen lassen will, warum nicht eine feurige?

 

und wenn menschen etwas grosses organisieren moechten, gruppen und strukturen die sich ueber gesammelte solispenden freuen gibt es genug.

Ich finde den Text sehr schwach. Es ist einfach die Aktivist*innen zu psychologisieren. Den Autor des Textes kann ich auch einfach psychologisieren: Das Bedürfnis etwas besonderes zu sein vergeht wenn man eine*r von 3000 ist. Die Abgrenzung davon ermöglicht es vielmehr, besonders indem mensch der einzige ist, der einen Artikel auf Indymedia schreibt. Nach Bourdieu wird durch die Kritik ein Distinktionsgewinn erzielt: Der*die Autor*in kommt sich als etwas besseres vor, hat es besser verstanden, weiß mehr...

 

Ich schreibe den Kommentar hier, weil die zentrale Botschaft der Zapatisten eine andere ist:

Klar gibt es Solikaffee und Menschenrechtsbeobachtung, aber wenn global Aktive die Zapatisten fragen, was sie tun können antworten sie (oder vielleicht auch nur Marcos, weiß ich jetzt nicht):

Führt endlich eure Kämpfe zuhause! Kämpft dort gegen den Neoliberalismus! Nur so könnt ihr uns wirklich helfen!

 

Blockupy ist nichts anderes als der versuch zuhause dagegen zu mobilisieren. Klar ist es "nur" symbolisch, aber immerhin mit einem gewissen materiellen Faktor: Wer die EZB EINEN Tag lang blockieren kann, kann es vielleicht auch 2, wer es 2 kann, kann es vielleicht auch 20 usw. Der Staat muss deshalb, um seine Prinzipien zu wahren und sein symbolische Ordnungskraft aufrechtzuhalten schon gegen diese 1 Blockade so vehement vorgehen.

 

Noch zu Symobolik: Die herrschende Ordnung könnte sich nicht NUR mit Polizei, Militär, Entlassungsdrohungen und sonstiger Repression im Sattel halten. Was diese Ordnung aufrechterhält ist, dass die Masse der Leute mitspielen, weil die Symbolik der herrschenden Ordnung ihnen Legitimtät vermittelt. Wenn nun eine reale Gegensymbolik aufgebracht werden kann und diese Legitimität verloren geht, dann Kracht alles zusammen! Stell die Vor, 3 Millionen Menschen blockieren die EZB!? Und vermitteln das so, dass 30 Millionen sagen: Das finde ich klasse! Dann muss die herrschende Ordnung zittern!!

 

Randale, so sympatisch ich diese finde, könnten genau das Gegenteil erzielen: Die Masse der Menschen glauben, dass es nur gewaltlüsterne Hooligans sind, und die Wichtigkeit von Polizei, Gefängnis, Miltär und Repression allgemein wird allen deutlich!!

 

Ich finds schade, dass manche linksradikale noch immer aktions-theoretisch im 19. Jahrhundert steckenbleiben, wo wir Anarchist*innen noch glaubten, die Ermordung von Zar und König könnte die befreite Gesellschaft herbeiführen. Schaut doch mal in ein anarchistisches Geschichtsbuch: Solche Aktionen haben krasse Repression und einstweilige Stopps im revolutionären Prozess herbeigeführt. Etwas Dialektik erklärt da einiges ("Alle Dinge gehen mit ihrem Gegenteil schwanger.")...

und prima Unsinn in 200 Zeilen geschrieben. Ik finde ja immer Selbstdarsteller ohne Uniform und mit bunten Pharsen können niemals lustig sein - Wer, wie der Autor die Mehrheitslinke als Feind zu erkennen glaubt und dazu noch das handelnde Subjekt verunglimpft, unter den Bedingungen im Heute, dem fehlen vier Gehirnwindungen. Statt sich umdiejenigen zu kümmern, die die breite Mehrheit der Bevölkerung darstellen und denen eine organisierte Alternative anzubieten, zerkloppt man sich lieber ganz emanzipatorisch untereinander und stellt diese Strategie in den Mittelpunkt.

 

Ik fach mal: Biste bescheuert oder wat?

blablabla elfenbeinturm. blablabla ich will die kritik der kritik, aber nur mit den leuten die mir in den lesekreis passen und sich gegenseitig ihre widerspruchsfreie objektivität bestätigen.......

ich bin echt kein theoriefeind, aber es kotzt mich soooo an! oh psychologische stütze...wer braucht die denn nicht? widersprüche ja, sichtbar machen, ja!

aber wer kommt denn bitte so von oben herab daher schwadroniert? was hat das noch mit menschen und TATSÄCHLICHEN auseinandersetzungen zu tun, die ihr doch so sehr fordert? habt ihr es noch mit menschen zu tun außerhalb eurer definitionssicherheiten? wer hat gerade die privilegien dazu sich so hinzustellen und scheiss arrogante flyer zu verteilen, die auch NUR selbstzweck sind! die euch als elite in eurem habitus bepudern. bah!

habt ihr wieder einen tollen Text verfasst und könnt euch jetzt wieder gegenseitig auf die Schultern klopfen was für tolle Oberchecker_innen ihr doch seid.

 

klar gibt es einiges an Blockupy zu kritisieren, aber Veränderungen finden nicht auf euerm Ponyhof statt.

 

also bleibt schön zu hause, niemand wird euch exlinke Neocons vermissen.

 

Tschüss!

Der Text zeigt etwas sehr deutlich auf: Die radikale Linke befindet sich, genau wie der Kapitalismus, in einer schweren Krise.Die Möglichkeiten radikal gegen die Krisenprofiteure (ob nun im Finanzsektor,Rüstungsmanagment oder der bundesdeutschen Politik etc. ...)vorzugehen(und zwar nicht nur an 2 Tagen in Frankfurt,sondern im Alltag!) sind mittlerweile dermaßen beschränkt bzw. eingeschränkt,daß es weiterhin darum gehen sollte ,neue Aktionsformen zu suchen um möglichst auf "breite Mobilisierungskreise" zu setzen.Für mich zeigen immer wieder die "Wendland-Tage" um den Castor-Transport,wie breiter Protest möglich ist.Ein zusammenfließen von unterschiedlichsten Aktionsformen und Gruppen.Frankfurt:ist eine Stadt ,die ab Ende nächster Woche wieder ein belagerter Repressionsstaat wird.Für die Sicherheitsbehörden wird der protest überschaubar werden,da sie militärisch in der Übermacht sind und Ihre rechtsstaatlichen Behörden haben,die Ihnen juristisch zur Seite stehen werden/bzw. es ja täglich tun.

Die Forderung eines Kommentares :...feurigen Botschaften...-sind gut gemeint,helfen nur den Menschen in Südeuropa(Krisenländer) auch nicht gerade was auf den Tisch und in den Magen zu bekommen.(Hier finde ich die Ansätze von Hilfskonvois und Vernetzungen sehr sinnvoll)Die mediale Berichterstattung und die damit einhergehende Freude bei den Menschen dort "unten" ist allerdings beachtlicher,wenn`s den knallt!Ein weiteres Problem bei solch Gedanken bleibt aber weiterhin das Phänomen,der nicht mehr vorhandenen "Massenmilitanz"...der Eigendynamik bei solchen Events...selbst die militanten Auseinanderstzungen des G8 Gipfel in Rostock beschränkte sich an dem Großdemonstrationtag hauptsächlich nur auf 2-3 Srassenzüge (spannend war es totzdem-keine Frage!).Kleine Bezugsgruppen,können sich nicht mehr (trotzt technischer ausgeklügelter Ausstattung-allerdings auch bei den Repressionsorganen), mit großen "Bewegungen,Gruppen" zusammenfinden.Berlin am 01.Mai 2013 hat gezeigt,das der(Autonomer schwarzer Block) immer noch ein großes Potenzial (bildlich gesehen) ausmacht,aber der "Startschuss" nicht mehr oder zeitlich verzögert nur in geringem Ausmaße vonstatten geht.Ich denke es liegt weiterhin an uns ,ob und wie wir wieder als "Gesamtblock" wahrgenommen werden.Lernen,lernen und nochmals lernen und das erlernte in die Tat umsetzen.Entschlossen,mutig und manchmal auch feurig....In diesem Sinne....Man sieht sich ...irgendwo,irgendwann,aber bestimmt auf der Strasse!!!

Text ist nicht so ein großer Unfug wie hier über all steht.

Im Gegenteil sind es gerade solche Texte und Kritiken aus dem vermeintlichen Elfenbeinturm die die Transformierung der Linken befördern bzw. befördern könnten.

Wenn es so etwas nicht gebe- unabhängig wie stimmig das Formulierte jetzt hier ist- wäre die Gesamt Linke immer noch auf dem Stand der 20er Jahre(Was sie mancher Orts noch ist)

Die Abgrenzung der sog. radikalen Linken, die sich als die einzig wahren Kapitalismuskritiker sehen, führt mit Sicherheit nicht zum Ziel, soziale Kämpfe zu organisieren. Gerade der Zusammenschluss vieler Gruppen mit unterschiedlichen politischen Auffassungen kann eine Bewegung erst stark machen. Warten darauf, dass alle Aktivisten die revolutionäre Theorie und Praxis marxistischer Prägung verstanden haben, führt zu rein gar nichts. Noch weniger bringt eine Aktion, die zum Ziel hat, bei einem "Bewegungsunfug" die Teilnehmer_innen zu kritisieren und zu demoralisieren.

wenn man, statt einfach so vor sich hin zu besserwissern, den aktivist_innen aus griechenland, spanien, portugal und anderswo mal sauber zuhören würde, dann wäre klar, warum auch symbolpolitik (wobei ich blockupy auch nicht darauf verkürzen würde) enorm wichtig ist - blockupy wurde dort als /das/ überfällige solidarische zeichen, als /das/ symbol der unterstützung ihrer kämpfe endlich auch aus dem zentrum der austeritätspolitik verstanden, als das es gedacht war. ob die sich jetzt so dufte unterstützt fühlen von jemandem, der wegen schlauer als die anderen alle auffordert, diesen protesten fern zu bleiben, weiß ich jetzt nicht genau. aber vielleicht sind dir die auch eh so ein bißchen wurscht; das spektrum radikaler linker, dem "es um die Emanzipation aller Individuen geht", dürfte dort auch eher im einstelligen prozentbereich vertreten sein. aber hey, muss schön sein da oben.

Hallo Leute,

 

also bitte was soll diese Hetze gegen progressiven Aktionismus. Natürlich wäre es "sinnvoller" wenn z.B. der Bundestag blockiert werden würde, oder sich alle Menschen am Mittelmeer gegen Frontex stellen würden, aber ich denke nicht dass du eine*r wärst die/der bei solch einer Protestform mitwirken würde. Die Leute die das organisiert haben, haben sich eben dieses Ziel ausgesucht, dass heißt aber nicht dass sie bei einer anderen Aktion wie dem Bundestag nicht dabei wären. 

Die Frage ist doch hier vielmehr:  Warum organisiert sowas niemand und nimmt sich die Zeit sich mit anderen Gruppen auseinander zu setzen?? - Vielleicht weil die "linke Bewegung" mit sich selbst beschäftigt ist?? 

 

Auch die Unterstellung dass sich Menschen keine Gedanken machen würden und ihnen zu unterstellen, dass sie genau so wenig krirtisch sind und das nur aus Interesse machen "um was getan zu haben" finde ich auch sehr sehr verallgemeinert und oberflächlich. Pauschalisierungen sind eben sehr stigmatisierend und vorurteilsvoll.

Ich für meinen Teil habe eine ganz persönliche Utopie für eine kritische, freie und solidarische Gesellschaft, aber dies ist nicht zu erreichen mit den kapitalistischen Werten die wir heute Erfahren und sich eher ein Trend entwickelt hin zu einer unkritischeren und ängstlicheren Gesellschaft. 

 

Die Frage ist WO wollen wir anfangen? 

Ich denke, dass es jedem Individuum frei gestellt sein sollte wie es dies angeht, hauptsache es tendiert in die "richtige (altruistische) Richtung". Das soll nicht heißen, dass z.B. eine von dir für besser erachtete Forderung für mehr Lohn in die richtige Richtung geht, aber eine Einführung eines Maximallohnes schon. 

 

Dass man Blockupy kritisieren sollte (Wie alles andere natürlich auch, weil nur so eine Dynamik erreicht werden kann), steht außer Frage aber dann bitte mit Inhalten und nicht basiert auf blose Eigenbeobachtungen... um diesen WG/Party Abschnitt nochmal hervorzuheben.

 

Ich könnte es mir auch echt einfach machen und linke Strukturen und organisationen kritisieren. Außerdem kann ich auch in meiner eigenen kleinen Gruppe von Pseudointellektuellen (sind wir alle, denn wir alle wissen nur einen Bruchteil) bleiben und hier und da mal über Philosophie, Politik, Kunst und Kultur quatschen, aber das wäre mir echt zu einfach ;). Deshalb versuche ich mir Freiräume zu schaffen in denen die kapitalistischen Werte und Prägungen kritisch betrachtet werden und im alltag versucht diese abzuschaffen.

 

Dies ist alles nur durch kritische Bildung  und individuell abgestimmte Didaktik zu erreichen. (Nicht nur in der Schule und im Studium sondern auch im alltäglichen Leben)

 

Hier nochmal der fürs nächste Mal: Qualität vor Quantität

Was für eine intellektualistische Kritik aus dem Ohrensessel muss man hier lesen.

 

Der Auto möchte Adorno sein, ist aber nur ein altkluger Phrasendrescher, der glaubt, "Wahrheit", auch die Wahrheit des gerechten Staates, könnte noch immer durch eine Art wohlwollende Philosophen-Kaste "geschaut" werden und müsste nicht deliberativ, intersubjektiv erzeugt werden. Dass bei Blockupy das kritische Denken geblockt worden wäre, ist nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Es ist ein riesiger Fortschritt, dass verschiedenste linke Gruppen, auch autoritäre Linkspartei'ler, sich dem konsensualen Asamblea-Format anpassen und alle sich offen austauschen. Die Asamblea ist nach wie vor der Kerngedanke und ich lade den Autor ein, einmal selbst bei einer Occupy-Gruppe seiner Wahl bei der Asamblea vorbei zu schauen und zu sehen: Das ist ein Instrument für Revolution unter den ontologischen Bedingungen der Postmoderne und als solches eine wichtige, aber noch junge Errungenschaft. Hier hält sich mal keiner für Platon (oder Stalin...), sondern endlich alle für Gleiche. Aus dem obenstehenden Text dagegen weht ein ungleich autoritärer Wind...

 

und warum die EZB zu blockieren sinnvoll ist? Da reicht ja wohl der Blick nach Karlsruhe.


Der Autor hier sagt im Endeffekt nichts anderes als: Revolution ja bitte, aber nicht mit den real existierenden Menschen. Ekelhafter Elitismus.

Immer wieder derselbe Text in geringfügigen Variationen. "Verkürzte Kapitlismuskritik" ist auch Euer Geschäft. Dazu: absurde Totalitätskonzeption; Ideologiekritik der orthodoxesten Variante, billige Subjekttheorie, binäres Verständnis von gesellschaftlichen Verhältnissen, Einschätzung der derzeitigen Verhältnisse auf Niveau von skurillsten K-Gruppen...

Ebenfalls eine Kritik am Blockupy-Spektakel, hat diese Gruppe hier geschrieben: https://gesellschaftfuerorthodoxedogmatik.wordpress.com/2013/06/08/gegen...