Revolutionärer 1. Mai 2013 in Karlsruhe

Demospitze

Zum vierten Mal in Folge fand 2013 in Karlsruhe auch eine Revolutionäre 1. Mai-Demonstration statt. Unter dem Motto "Widerstand - Streik - Solidarität" beteiligten sich nach der traditionellen DGB-Kundgebung 250 bis 300 Menschen am Demozug. Neben der Forderung nach der Vernetzung der sozialen Kämpfe weltweit und der Absage an eine Reform des Bestehenden stand die verschärfte Mietsituation im Mittelpunkt der Demonstration.

 

Bei der Auftaktkundgebung vor dem DGB-Fest im Stadtgarten wurde in Redebeiträgen die Notwendigkeit herausgestellt, den 1. Mai nicht nur mit den reformistischen Forderungen des DGB, sondern auch mit einem linksradikalen und konsequenten Anti-Kapitalismus zu besetzen. Dabei wurde nicht nur die Abwälzung der Krisenlasten auf die lohnabhängige Bevölkerung kritisiert, sondern auch die Perspektiven einer weltweiten. linken Organisierung diskutiert. Auf dem anschließenden Weg über den Bahnhof in die Südstadt skandierten die DemonstrantInnen lautstark Parolen gegen Krise, Kapital und für eine klassenlose Gesellschaft.

Bei der Zwischenkundgebung vor dem Hauptbahnhof wurden die seit Jahren steigenden Mietpreise und die sich verschärfende Wohnungsnot und Verdrängung thematisiert, die besonders die ohnehin am schwächsten gestellten der Gesellschaft treffen. Neben der Beteiligung am neu entstehenden Bündnis "Recht auf Stadt" in Karlsruhe forderten die Redebeiträge auch die Vergesellschaftung von Wohnraum und machten deutlich, dass auch diese Frage in den bestehenden Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnissen nicht gelöst werden kann.

Bei der Demonstration wurde in Redebeiträgen und Transparenten auch auf den am 25. Mai in Karlsruhe bevorstehenden bundesweiten Naziaufmarsch hingewiesen. Auf Kosten der 200 Todesopfer rechter Gewalt wollen Neonazis dann für die Freilassung inhaftierter Kameraden marschieren. Unter dem Motto "Keinen Meter den Nazis" soll dies verhindert werden und den Nazis entschlossen entgegengetretn werden.

Nach der Demonstration kamen die Teilnehmenden und Gäste noch zu einem spontanen Fest am Werderplatz zusammen.

Die Teilnehmerzahl hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren stabilisiert, dieses Jahr nahmen auch neue Initiativen und Gruppen aus Karlsruhe teil. Wir freuen uns darüber, dass es auch dieses Jahr so vielen Menschen nicht genug war, allein die Kundgebung des DGB zu besuchen sondern für das große Ganze auf die Straße gegangen sind. Außerdem finden wir es klasse, dass von Rostock bis Freiburg so viele eigene linksradikale Mobilisierungen stattgefunden haben.