Reißen wir die Mauern ein, die uns trennen.

18. März Reißen wir die Mauern ein, die uns trennen

Reißen wir die Mauern ein, die uns trennen! Leserunde zur Kritik des Gefängnisses. Sonntag, 17. März 2013, ab 17 Uhr im Autonomen Zentrum KTS, Basler Str. 103

 

Seit fast 150 Jahren steht der 18. März für die Kämpfe und das Aufbegehren gegen politische Repression und Unterdrückung emanzipatorischer Bewegungen. Der 18. März steht seit 1848 für die revolutionären Kämpfe in Paris und Berlin, welche sich gegen die absolutistische Herrschaft und auch gegen die neu entstandene Bourgeoisie richtete.

 

Am 18. März 1871 übernahm das Zentralkomitee der französische Nationalgarde die Macht in Paris, rief daraufhin aber zu freien Wahlen auf. Die Pariser Kommune, in der versucht wurde nach basisdemokratischen Vorstellungen zu leben, war geboren. In der sog. blutigen Maiwoche fand der Aufstand der Pariser Kommune jedoch ein jähes Ende. Unter dem Befehlshaber Marshall Marc Mähen wurden mehr als 30.000 Menschen ermordet. Mehr als 40.000 Menschen wurden in den Gefängnissen von Versailles, Chateau d’It oder Donjon von Vincennes inhaftiert, gefoltert und zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

 

Der 18. März wurde seitdem als “Tag der Pariser Kommune” bezeichnet.

1923 erklärte die kommunistische “Internationale Rote Hilfe” (IRH) den 18. März zum “Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen”. Bis in die 30er Jahre gingen seitdem Menschen in aller Welt für die Opfer politischer Justiz auf die Straße, beispielsweise für die unschuldig in den USA zum Tode verurteilten Anarchisten Sacco und Vancetti. Der Tag der politischen Gefangenen wurde im Nationalsozialismus verboten. Erst in den 90er Jahren wurde der Tag der politischen Gefangenen wieder aufgegriffen. Seitdem gehen wieder Menschen in aller Welt auf die Straßen, um ihre Solidarität mit den politisch Unterdrückten und Inhaftierten auszudrücken.

 

Wir laden euch deshalb recht herzlich dazu ein, euch mit uns am 17. März um 17 Uhr zu einer Leserunde zur Kritik des Gefängnisses im Autonome Zentrum KTS (Basler Straße 103) zu treffen. Wir wollen uns Gedanken machen, wie wir den 18. März – jenseits einer Trennung von “politischen” und “sozialen” Gefangenen – zukünftig in Freiburg begehen und in eine allgemeine Kritik an Knast, Strafe und Herrschaft einbetten können.

Als Input empfehlen wir unseren Text “Für eine Gesellschaft ohne Knäste

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Da es nicht dagegen spricht, gegen den Knast zu sein und trotzdem Freiheit für politische Gefangene zu fordern, begrüße ich die Initiative der GenossInnen, die mit der Dan-Berger-Tour (dragons.blogsport.de) damit angefangen haben, zu erklären, warum wir eine knastlose Gesellschaft brauchen. Das sollte eher so erklärt werden. Wer sich jedoch nurmehr an einer szeneinternen Diskussion orientiert und lediglich den Zeigefinger hebt, weil Leute sich "nur" mit politischen Gefangenen solidarisieren, greift erheblich zu kurz...

Wer ist einE politischeR GefangeneR? Wieso fällt der Widerstand und die Kritik gegen das Knastsystem hierzulande geringer aus, als in anderen Ländern? Müssen AktivistInnen die radikal handeln mit Knast rechnen? Wird es im Zuge der sich verschärfenden Krise mehr politische Gefangene geben und wird sich auch der Widerstand verschärfen?

Diese Fragen werden im Radio Dreyeckland Interview mit einem Aktivisten der Roten Hilfe gestellt...