(Frankreich) Von einem Knast zum nächsten....

Refugees Welcome

Hier eine Übersetzung eines Textes der auf en.contrainfo.espiv.net erschienen ist.

Am 16. Dezember 2012 versuchten 5 Menschen aus dem Abschiebeknast in Massy- Palaiseau zu entkommen. Vier von ihnen schafften es, der Fünfte jedoch, Ibrahim, wurde von der Polizei geschnappt und zusammengeschlagen. Er wurde für zwei Tage in Gewahrsam genommen und kam dann vor einen Richter, mit der Beschuldigung einen Polizisten überwältigt zu haben, um seinen Sicherheitspass zu stehlen, mit dem es den anderen möglich wäre abzuhauen.

 

Ibrahim saß bis zum 18. Januar 2013 in Untersuchungshaft Fleury- Merogis. An diesem Tag wurde er vom Gericht zu 2 Jahren Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 1200 Euro (Schmerzensgeld, das er an 2 Bullen zahlen soll, die ihn beschuldigten, gewalttätig gewesen zu sein) verurteilt. Aus einem Abschiebelager zu fliehen ist nicht verboten; deswegen hat die Polizei und das Gericht sich nicht gescheut, Ibrahim andere Taten zur Last zu legen.

 

Ibrahim sitzt zur Zeit in Fleury- Merogis Gefängnis. Gegen seine Strafe legte er keine Beschwerde ein. Wenn ein Mensch isoliert ist, dazu ein_e Migrant_in,

die_der nicht gut französisch spricht und keine_n Verteidiger_in hat, ist es geradezu unmöglich zu wissen, dass sie_er 10 Tage hat, um in Berufung zu gehen. Die Justiz zerquetscht uns noch mehr, bloß weil wir keine Papiere haben und arm sind.

 

Von einem Knast zum anderen, vom Auffanglager für Migranten zum Strafvollzugsgefängnis, der Weg ist klar, in beide Richtungen. Die Mächtigen werden immer Revolten, Ausbrüche, Ablehnungen von Asylanträgen nutzen, um aufsässige Personen vermehrt einzusperren. Und umgekehrt, was erwartet uns in den meisten Fällen nachdem wir aus dem Knast entlassen werden wieder ohne Papiere - Abschiebelager und die darauf folgende Abschiebung.

 

Wenn du eingesperrt in einem Abschiebelager bist, wenn alle legalen Rechtsmittel ausgeschöpft sind und deine Abschiebung bevorsteht, dann bleibt dir nur die Möglichkeit auszubrechen und zu wüten. Das sind die Gründe warum sich diese Geschichte immer wieder wiederholt: ein paar Tage vor dem Ausbruch aus dem Palaiseau – Lager, flüchteten 3 Menschen vom Abschiebelager in Vincennes und wir hoffen sie sind weiterhin auf der Flucht. Im März 2011 legten Gefangene Feuer im Gefängnis für Migranten in Canet (Marseille). Seitdem sind 2 Leute unter richterlicher Aufsicht und warten auf die Gerichtsverhandlung.

 

Zu Ibrahim und denen im Fall von Marseille – es ist wichtig Solidarität zu zeigen mit denen, die für ihre Freiheit revoltieren, egal ob sie schuldig sind oder nicht. Solange es Knäste, Papiere und Grenzen gibt, bleibt die Freiheit nur ein Traum.


Feuer den Knästen! Freiheit für alle!


Lassen wir Ibrahim nicht allein, ihr könnt ihm schreiben:

Ibrahim El Louar
écrou n°399815, Bâtiment D4 – MAH de Fleury-Mérogis
7 avenue des Peupliers, FR-91705 Sainte-Geneviève-des-Bois

Falls ihr weiteren Kontakt haben wollt oder Kleider spenden möchtet, schreibt an evasionpalaiseau@riseup.net

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from Brèves du désordre, transl waronsociety:

During the night of Sunday, February 11th, lonely, I strolled the streets of Paris. After applying a few shots of super glue to the supermarket on the corner, being a spirit in pain, I began searching for joy. Fifteen or so ATMs on Belleville Street found themselves unable to operate due to the glue in their card slots.

Because even all alone, with an umbrella and a little glue, one can act.
Because the targets are everywhere and to remain passive digusts me.
Because of the imprisoned Rohanne, Marco, Mike, Ibrahim and hundreds of other rebels kept behind bars.
Because money is one of the nodes of the problem.
Because!
Sabotage this world!