[365TageOffensiv] Auswertung des 12. Januar 2013

365 Tage offensiv - Gegen Nazis und Rassismus!
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Auswertung der Ereignisse am 12. Januar 2013 in Magdeburg rund um den neonazistischen "Gedenkmarsch". Der zweite Termin am 19. Januar wurde von den Nazis abgesagt.

 

Bundesweite Mobi nach Magdeburg

Die Mobilierung zu den Protesten gegen den "Gedenkmarsch" lief für 2013 größer als je zuvor. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Antifa-Strukturen in verschiedenen Städten und die Unterstützung zahlreicher Genoss_innen. Insgesamt kamen etwa 2000 entschlossene Antifaschist_innen nach Magdeburg, um an Blockaden, dezentralen Aktionen und der Demo teilzunehmen. Die Buskoordination lief gut, sodass alle Antifaschist_innen ohne größere Vorkrontrollen in die angestrebten Stadtteile kamen. 

 

Antifa-Demo
Die Demo startete 11 Uhr und war kurz, kraftvoll und laut. Sie diente als Sammelpunkt für hunderte Antifas, die sich auf Höhe des Hauptbahnhofes dann Richtung Nazitreffpunkt orientierten. Jenseits der Transparente konnte keine linksradikale Kritik vermittelt werden. Die Aufmerksamkeit aller Teilnehmenden galt an diesem Tag (verständlicherweise) dem Naziaufmarsch. 


Flexible Polizeitaktik und die „Cracauer Finte“

Die Bullen überraschten mit einer flexiblen Änderung des Aufmarschgebietes kurz vor Beginn des „Gedenkmarsches“ um 12 Uhr. Offensichtlich gab es mehrere genehmigte Routen in unterschiedlichen Stadtteilen, von denen relativ kurzfristig jene ausgewählt wurde, welche die geringste Chance für Proteste und Gegenaktionen bot. Da haben sich Anmelder Andy Knape und die Einsatzleitung um Günter Romanowski etwas Neues ausgedacht! Aber der Trick funktioniert nur einmal und wird beim nächsten Mal niemanden mehr überraschen.


Zu Beginn des Tages sah alles noch nach dem Cracauer Szenario aus. Gegen 8 Uhr besetzten die Bullen alle Elbbrücken und kontrollierten Autos, Straßenbahnen und sämtliche Zufahrtswege nach Cracau. Antifaschist_innen wurden Platzverweise erteilt und der vermeintliche Auftaktort der Nazis war übersät mit Bullen. Um 11.30 Uhr zogen die Bullen dann ab und bestätigten somit die Gerüchte, dass der Aufmarsch in einem anderen Stadtteil starten würde. Gegen 13 Uhr kamen die ersten Nazis dann am Bahnhof SKET an und marschierten ab 13.30 Uhr in Richtung Süden zum Bahnhof Südost.


Der Magdeburger 
Gedenkmarsch – definitiv kein „neues Dresden“

Um sich vor Protesten zu schützen, entschieden sich die Nazis von Beginn ihrer Mobilisierung an für eine Informaionspolitik der Verwirrung. Die zwei angemeldeten Termine wirkten für die eigenen Kräfte demobilisierend. Es fanden, nach verlässlichen Zählungen, höchstens 900 Nazis den Weg nach Magdeburg (etwa 300 weniger als 2012). Knape versucht dies zu überspielen, indem er nicht müde wird zu wiederholen, es seien erneut 1200 Teilnehmende gewesen.


In den vergangenen Jahren strebten die Nazis immer eine Aufmarschroute durch bzw. nah an der Innenstadt an. In diesem Jahr konnten sie dieses Ziel nicht realisieren, sondern mussten mit einem unattraktiveren Aufmarschgebiet am Stadtrand vorliebnehmen. Der Höhepunkt des Aufmarsches dürfte für die Faschos vermutlich die von den Bullen genehmigte, knapp einstündige Zwischenkundgebung vor dem „Libertären Zentrum“ in Salbke gewesen sein. Ansonsten gab es auf der Route durch Fermersleben / Salbke neben leer stehenden Häusern noch die Highlights „Dirk's  Kiosk“, den Friedhof Südost und den Industriepark SKL (Schwermaschinenkombinat Karl Liebknecht).


Informationschaos

Die verschiedenen antifaschistischen Kommunikationsstrukturen am 12. Januar funktionierten überaus schlecht. Etwa 2000 entschlossene Nazi-Gegner_innen liefen ziellos in der Innenstadt herum, ohne nützliche Informationen zu bekommen. Daraus ergab sich einiges an Chaos, was bei manchen zu gelungenen Aktionen und bei anderen zu großem Frust führte.

 

Alle Organisator_innen müssen sich selbstkritisch mit den Erfahrungen vom 12. Januar 2013 auseinandersetzen. Es gilt die organisatorischen, taktischen und politischen Fehler aufzuarbeiten. Nur so können wir gestärkt aus den Protesten hervorgehen und uns gemeinsam den kommenden Herausforderungen stellen.

Blockaden und Aktionen am Naziaufmarsch

Es gab dieses Jahr keine erfolgreichen Blockaden, was vor allem an der Polizeitaktik und der schlechten Infostruktur lag. Allerdings konnte eine Zwischenkundgebung der Nazis vom LIZ aus durch Lärm und Musik zumindest gestört werden. 


Vereinzelt gelang es Kleingruppen, an die Nazis ranzukommen und diese mit Rufen und Transpis zu begleiten. Zudem gab es mindestens einen direkten Angriff mit Steinen, bei dem ein Nazi verletzt wurde. 

 

In offener Feindschaft

Die Bullen trafen am 12. Januar einige Entscheidungen, die als deutliche Kampfansagen gegenüber antifaschistischen Strukturen gewertet werden müssen. Der Einsatzleiter Romanowski ließ den Naziaufmarsch nicht nur am „Libertären Zentrum“ in Salbke vorbeilaufen, sondern genehmigte den Nazis sogar eine einstündige Kundgebung direkt vor dem linken Wohn- und Projekthaus. Im Voraus positionierten sich Bullen mir Hämmern, Rammbock und Flex vor dem Eingang des Zentrums und auf dem Dach des Nachbargebäudes mit der Ansage: Sollte auch nur ein Konfettischnipsel aus dem Haus geworfen werden, erfolgt die sofortige Stürmung. Wir schließen uns dem Auswertungspapier des AK AntiRa an, welcher dieses Vorgehen als bewusste politische Entscheidung von Polizei und Innenministerium wertet.


Den ganzen Tag über gingen bis zu 3000 Bullen (MDR) mit massiver Gewalt gegen Antifaschist_innen vor. Antifaschist_innen wurden auf mafiöse Art in fahrende Autos gezogen und verhaftet, es gab den ersten Wasserwerfereinsatz gegen Menschen in Sachsen-Anhalt, und auf der „Meile der Demokratie“ Höhe Hasselbachplatz wurden Antifaschist_innen gekesselt und mit Pfefferspray und Knüppeln traktiert. Insgesamt nahmen die Bullen 20 Menschen fest und stellten 45 Strafanzeigen.

 

Dezentrale Aktionen

Die Innenstadt war am 12. Januar ein denkbar schlechtes Terrain für direkte antifaschistische Interventionen. Dennoch gab es einige aussagekräftige dezentrale Aktionen:

  • In der Innenstadt brannten Barrikaden und Mülltonnen - eine davon an der Landesgeschäftsstelle der CDU.
  • Die „Agentur für Arbeit“ wurde mit Farbe und Steinen angegriffen.
  • Einige Bullenautos wurden beschädigt - darunter war auch ein Ziviauto mit kaputten Reifen.
  • Der Stand der Polizeigewerkschaft auf der Meile der Demokratie wurde aufgemischt.
  • Bei verschiedenen Geschäften und Banken in der Innenstadt gingen Scheiben zu Bruch.
  • Mehrere spontane Demostrationen mit bis zu 1000 Teilnehmenden, bei denen versucht wurde zum Aufmarschgebiet der Nazis durchzubrechen.

Zusätzlich zu den Aktionen in Magdeburg gab es Behinderungen bei der An- und Abreise der Nazis. In Berlin wartete am Vortreffpunkt der Nazis am S-Bahnhof Schönweide bereits um 08.30 Uhr die erste Antifa-Kundegbung. Weitere Reisegruppen der Nazis hatten vor und nach dem „Gedenkmarsch“ Probleme während ihrer Fahrt.

 

In der Nacht nach dem Aufmarsch wurde das Gebäude des Landesverfassungsschutzes in Magdeburg-Cracau mit Farbe markiert. Der Verfassungsschutz hat sich in den vergangenen Jahren zur Schnittstelle von staatlichem Rassismus und neonazistischer Gewalt entwickelt.


365 Tage offensiv - gegen Nazis und Rassismus!

Im Kontext der Mobilisierung gegen den „Gedenkmarsch“ hat die AG KOMA eine Broschüre verfasst und am 12. Januar verteilt. Wir teilen das Ziel einer breiten & nachhaltigen Diskussion über Inhalte, Ansätze und Taktiken von antifaschistischer Politik. In den nächsten Monaten wollen wir diese Diskussion ergebnisorientiert und solidarisch führen und werden deshalb weitere Veranstaltungen unter dem Titel „365 Tage offensiv - Gegen Nazis und Rassismus“ organisieren.



AK Antifa Magdeburg, am 15.01.2013

www.365tageoffensiv.org

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Ganz gut, selbstkritische Auswertung (im Gegensatz zu der Pressemitteilung von MD_Nazifrei). Aber warum kein Wort zu Gruppen wie ZK, die Teil von MD_Nazifrei sind und wegen denen viele Genoss_innen (auch in Zukunft) nicht nach MD fahren?

Wer sich am Tag des größten Naziaufmarsches in Sachsen-Anhalt lieber mit ner Pyro-Show an die Autobahn stellt um gegen ZK zu wettern anstatt sich Knape und Co. anzunehmen - die können nicht "Genoss_innen" genannt werden. Ihr habt die Bezeichnung "links" seit Jahren abgelegt und verwendet sie nur noch, wenn ihr von "innerlinker Gewalt" betroffen seit. Der Zug ist abgefahren, auf die Hilfe eurer post-linken Sekten können wir auch in Zukunft gut verzichten. Es ist Zeit für eine konsequente Distanzierung von Kleinstgruppen wie der "Ideologiekritischen Gruppe Magdeburg" und "No Tears For Krauts Halle". Das wäre ein Schritt in Richtung einer konstruktiven antifaschistischen Praxis in Sachsen-Anhalt.

Wer auch immer "ihr" seid, ich kann komplett nachvollziehen, wenn Genoss_innen nicht nach Magdeburg fahren, weil sie direkter oder indirekter Gewalt durch linke Faschist_innen wie ZK MD ausgesetzt sind. Tatsächlich sollte man abwägen, ob es wert aus diesem Grund nicht nach Magdeburg zu fahren, da es Alternativen zu dem Bündnis MD Nazifrei gab. Nämlich meines Wissens nach die Demo von 365 Tage offensiv.

Dass 365 Tage offensiv nichts mit ZK zu tun hat ist ja durchaus löblich, nur hindert es diese deshalb nicht über ZK zu schreiben, oder? Eventuell haben sich die Menschen von 365 Tage offensiv nicht in erster Linie auf die linken Faschist_innen, sondern vielmehr auf die Neonazis von der Initiative gegen das Vergessen beschränkt. Meines Wissens nach gab es auch keinen Zwischenfall zwischen ZK und Antifaschist_innen.

Der Begriff "links" ist für mich einer, der mir grundsätzlich Bauchschmerzen bereitet, da sich viel zu viele reaktionäre Strukturen als "links" verstehen.

365TageOffensiv hatte mit ZK überhaupt nichts zu tun, wieso sollen sie über die schreiben. Geh dich trollen, du Idiot.

Aber das eure Demo sehr viele von diesen  Menschen überhaupt erst in der Innenstadt gebunden hat, während in Cracau wenigstens der Versuch einer Blockade unternommen wurde verschweigt ihr gekonnt. Denn viel mehr ist doch von eurer Seite aus an dem Tag nicht ausgegangen . Zudem sollten sich vielleicht einige aus magdeburg mal selbstkritisch hinterfragen wie es sein kann ,dass ein linkes Objekt an diesem Tag nahe zu ungeschützt den Faschisten  " angeboten " wurde.Es gibt sicherlich vieles zu kritisieren auch am Bündniss MDNf, aber sich selber die große Mobilisierung nach Magdeburg zu  zuschreiben und gleichzeitig den Großteil der " Verantwortung " über den Misserfolg der Polizei und MDNF zu zuschieben  spricht Bände über eure Politik .

In Cracau war noch niemand, als die Demo startete. Du stellst es falsch dar. Alle Antifaschist_innen, die an der Demo teilgenommen haben, waren viel besser aufgestellt, als die tausenden Sinnlos-Blockierer_innen in Cracau.

 Ja, aber sonst auch nirgends wo in Magdeburg  Wie kannst du annehmen dass ihr mitten in der Stadt ( voll von Bullen ) besser aufgestellt ward , als die Blockierer auf der, zu dem Zeitpunkt einzig bekannt angemeldeten Route der Nazis?

möchte ich nicht haben... du meinst also eine innenstadt voller antifas ist weniger wert (politisch) als wenn sie im äußersten osten rumsitzen wo weder bullen, noch medien, noch bürger, noch nazis sind?

es war wichtig zentral zu bleiben um eventuell von dort aus überall hinzukommen.

das hat mensch ja gesehen was es gebracht hat zentral zu bleiben  ..das hat nichts anderes als Kessel bedeutet . Und im osten waren Medien ....also mal in der Realität bleiben... Was den politischen Wert angeht lässt sich sicher streiten, wenn ihr der Meinung seid mit Tausend anderen Antifas gefangen in der Stadt zu sein ist besser als den Versuch einer Blockade zu unternehmen gibt es da wohl unterschiedliche Ansätze und Definitionen von " Taktik".

hä wert ?  Wieviel politischen Wert hatten eine Innenstadt voller Antifas während es eine Kundgebung vor dem Liz gab ?

Wie dir vielleicht bekannt ist, oder auch nicht, hat sich "365 Tage Offensiv" schon lange im Vorfeld sehr kritisch zur Thematik Blockaden geäussert. Du wirst sicherlich beim aufmerksamen Lesen des Aufrufes zur Demo feststellen das "365 Tage" es sich NICHT zur Aufgabe gemacht hat Blockaden zu errichten sondern, mit Hilfe einer Antifa-Demo und vielfältigen Aktionen, einen unkontrollierbaren Raum zu schaffen welcher auch Blockadeversuchen zu gute kommen kann durch die Bindung von Einsatzkräften. Es war jedoch nie der Hauptsinn und -zweck eine Aktionsform zu stützen deren gelingen die nahezu ausschliesslich vom politischen Willen der Stadtregierung und dem willkürlichen Wohwollen der Repressionsorgane abhängt. Das wäre auch schon rein inhaltlich ein Armutszeugnis für eine Gruppe die sich zu einer linksradikalen Kritik bekennt.

 

Die Annahme das man also in der Innenstadt besser aufgestellt kommt daher das sich "365 Tage" nicht mit Blockaden sondern mit Demonstrationen beschäftigt hat. Und eine Demo im Innenstadtgebiet ist sinnvoller als eine am Stadtrand. Auch wenn Andy Knape (anmelder der Nazis) da sicherlich anderer Ansicht ist. Darüber hinaus waren zu dem Zetipunkt der Demo ca. 800 Blockier in Cracau was die Polizei dazu veranlaste den Aufmarsch nicht dort Stattfinden zu lassen. Mensch könnte also meinen das in Cracau durchaus genug Blockierwillige anwesend waren. Ist jetzt aber nur meine persönliche,  zugegebenermaßen recht abenteurliche, Einschätzung der Lage in Ostelbien.

 

Wenn hier ferner über Sinn und Unsinn einer Demo in der Innenstadt während einer einer Nazikundgebung vor einem linken Wohnprojekt geredet wird geb ich den Kritikern natürlich recht. Sowas wäre Sinnfrei. Deshalb an dieser Stelle einen herzlichen Dank an "365 Tage" dafür das sie ihre Demo rund 5 Stunden vor dieser Zwischenkundgebung der Nazis veranstaltet haben. Was dann später geschehen ist in der Hegelstraße fällt NICHT in den Verantwortungsbereich von "365 Tage". Das lässt sich im übrigen schon daran erkennen das aus dem viel zitierten Lauti ständig von Blockaden gesprochen wurde. Wessen geistes Kind diese Aktionform ist und wessen nicht werde ich jetzt hier nicht noch mal extra erwähnen.

Also mal im ernst hat das aka nicht letztes jahr noch die Initative  blockierenmd  angestossen ? Irgendwie seid ihr ganz schöne Opportunisten und Wendhälse.

 Und... ".die nahezu ausschliesslich vom politischen Willen der Stadtregierung und dem willkürlichen Wohwollen der Repressionsorgane abhängt. ..." ach so und ne Demo wird also nicht von der Polizei genehmigt und dort angemeldet (.. "das wäre auch schon rein inhaltlich ein Armutszeugnis für eine Gruppe die sich zu einer linksradikalen Kritik bekennt. ") ..? Im Gegensatz zu der Demo welche angemeldet war  ( von euch den krassen  offensiven Antifas ) gibt es für Blockaden an sich  keine Anmeldungen o.ä. !Wenn ihr diese " Demo " als Erfolg feiert habt ihr nicht wirklich was verstanden. Den Bewirkt habt ihr defacto nichts und vermittelt auch nicht, ausser ihr Betrachtet eine Liste von eingeworfenen Scheiben als euer politisches Arbeitsergebniss...dann scheint ihr euer Ziel ja erreicht zu haben . Magdeburg .Au weia. Redet euch eure Praxis schön und gebt anderen die Schuld aber was ihr da veranstaltet habt war nicht das Gelbe. Bzgl des Lautis: ist der nicht  teil eurer Demo gewesen (?) und auch das Frontranspi auf der späteren Spontandemo war doch von euch, also irgendwas müsst ihr doch auch  was mit dieser Demo zu tun gehabt haben .

eure logik will ich auch verstehen .... "Was dann später geschehen ist in der Hegelstraße fällt NICHT in den Verantwortungsbereich von "365 Tage" "  war jetzt der Lauti  dran schuld oder die Menschen die da etwas durchgesagt haben ,welche euer offensive Praxis gebremst hat ? Wenn ihr euch schon so sehr von nem Lauti in die Praxis fahren lasst frage ich mich wie euer Konzept an dem Tag umgesetzt werden sollte. Von Struktur und weitsichtiger Planung ward ihr doch noch weiter enrfernt als die Meile der Demokratie.  Sorry aber das is Bullshit

Okay, dann hier mal der Versuch, die Logik des AK Antifa MD verständlich zu machen.

 

@antifa Hamburg:

- Ja, der AKA hatte im letzten Jahr die Initiative "blockieren md" angestoßen - im Laufe des letzten Jahres sind wir, auch durch die Reflektionen vom Naziaufmarsch 2012, zum dem Schluss gekommen, dass wir Blockaden nicht länger verantworten können und organisieren wollen. (Die Gründe dafür sind auch der Internetseite von "365Tage offensiv" zu finden. Du bezeichnest die Menschen des AKA deshalb als "Opportunisten und Wendehälse", andere verstehen sowas als Reflektions- und Lernprozess.

 

- Wenn du den Auswertungstext des AKA zum Januar 2013 gelesen hast, müsste dir aufgefallen sein, dass die Demo keinswegs als Erfolg gefeiert wird. Zur Demo stand dazu lediglich: "Die Demo startete 11 Uhr und war kurz, kraftvoll und laut. Sie diente als Sammelpunkt für hunderte Antifas, die sich auf Höhe des Hauptbahnhofes dann Richtung Nazitreffpunkt orientierten. Jenseits der Transparente konnte keine linksradikale Kritik vermittelt werden. Die Aufmerksamkeit aller Teilnehmenden galt an diesem Tag (verständlicherweise) dem Naziaufmarsch."

 

- das endgültige politische Arbeitsergebnis des AKA sind nicht eine Liste von eingeworfenen Scheiben, es wird auch nirgendwo (nach meinem Wissen) als solches gefeiert oder auch nur erwähnt. Und wieder ein Verweis auf AKA-Aufruf und Auswertungstext: nein, das Ziel wurde keineswegs erreicht. Bitte gründlicher lesen!

 

- bezüglich des Lautis: selber Lauti, unterschiedliche Versammlung. Der Lauti war zuvor auf der Demo und ist dann offensichtlich (samt Transpis) weiter in die Hegelstr. gefahren.

 ( Text Kritik der Massenblockaden). Sicher habt ihr recht das eine angekarrte Menge Antifaschisten nicht nichts an einer Rassistischen Grundstimmung in der Bevölkerung ändert, jedoch kann es ja im Umkehrschluss nicht bedeuten einen Naziaufmarsch nicht zu blockieren.

 

Im Bezug auf die Polizeigewalt solltet ihr nochmal nachdenken. Oder Organisiert ihr erst den Widerstand wenn die Polizeirepression nicht mehr so Brutal ist? Dann hättet ihr aber den Begriff Repression nicht verstanden. 

 

Und da ihr ja selber festgestellt habt das selbst in Dresden die meisten Gegendemonstranten auswärtige Antifas waren  widerspricht sich euer Argument " es sei unverantworlich Massenblockaden zu organisieren " , denn Antifas die auf Naziaufmärsche fahren ist doch am ehsten bewußt wie die Polizei vorgeht . Denn wenn keine Bürgis kommen ( wie ihr sagt ) braucht ihr ja auch keine Bauchschmerzen bekommen

In Berlin überraschten Antifas die Nazis, indem sie ihren Vorabtreffpunkt nach Magdeburg einfach durch eine Kundgebung blockierten.

Antifa-PM: Anfahrt von militanten Berliner Neonazis nach Magdeburg gestört – Kundgebung gegen Aktivitäten der rechten Szene in Schöneweide
http://gemeinsam-gegen-nazis.de/2013/01/12/anfahrt-von-militanten-berlin...

Fotos:
http://www.demotix.com/news/1720512/antifascists-rally-against-neo-nazi-...

Presse:
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2013/01/12/rangeleien-bei-anti-nazi-...

Ein guter selbstkritischer Bericht, mit Aussicht auf ein besseres Gelingen (bzgl.der Infostrukturen vor Ort) für die nächsten Neonaziaufmärsche in Magdeburg.

Könntet ihr mal bitte erklären wie eine infostrucktur aussehen soll, um zu vermeiden dass Leute planlos durch die Innenstadt laufen, wenn niemand sagen kann wo sie hinsollen bzw wo die Nazis starten, da war es auf jeden Fall besser die ganze Innenstadt voll Leuten lahmzulegen als alle auf einen Punkt zu konzentrieren und sich dann von den bullen einkesseln zulassen