Ende November soll in Hamburg eine Solidaritätskonferenz zu der in Indien vonstatten gehenden Revolution stattfinden. Aus diesem Anlass widmet sich der folgende kurze Update-Bericht der Thematik rund um die kämpfenden GenossInnen in Indien, der Konferenz und der Solidaritätsarbeit im Vorfeld.
Eine Revolution kann sich bekannter Weise als gewaltsamer Aufstand aus einer gesellschaftlich gespannten Situation heraus, oder als langandauernde militärische Auseinandersertzung entfalten. Letzteres trifft auf Indien zu. Vor einigen Jahren fusionierten dort nach längerer Auseinandersetzung mehrere revolutionär-kommunistische Parteien und Organisationen (darunter vor allem Solche die bereits eine langjährige militante Praxis hatten wie die "Peoples War Group" und das "Maoist-Communist-Centre")zur "Communist Party of India (Maoist)[CPI (Maoist)]".
Seit dem entickelt sich eine immer intensivere Auseinandersetzung zwischen dem indischen Staat und der Partei-Guerilla. Unlängst bezeichnete die politische Elite Indiens die CPI (Maoist) als größte Bedrohung für die innere Sicherheit des Landes. Auch in der indischen Zivilgesellschaft gewinnt der bewaffnete Kampf der KommunistInnen zusehend Beachtung. Nicht nur durch die zunehmende, organisierte Arbeit in den Städten, die vor einem Monat zum größten Streik in der Geschichte der Menschheit beitrug (950 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter im Streik!). Nein, auch auf kultureller Ebene lässt sich nicht mehr verschweigen das die Ausbeutung und Unterdrückung der indischen feudal-kapitalistischen Klassen und der imperialistischen Mächte nun einmal entschlossenen Widerstand erzeugen. So kam vor nichteinmal einem Monat der aufwendig produzierte Bollywood-Film "Chakravyuh" ("Labyrinth" offizieller Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=OnamEA8iLGY ) in die Kinos Indiens und Großbritanniens, der sich komplett dem Thema des Volkskrieges und seines Einflusses auf die Ärmsten der Klasse widmet. Dabei muss natürlich erwähnt werden das er ein Machwerk kritischer, bürgerliche Intelektueller ist. Trotz alledem verärgerte er einen bedeutenden Teil der indischen politischen Kaste und die heimische Bourgeoisie zutiefst, die die ProduzentInnen darauf hin sogar verklagte.
Internationale Solidarität
International blicken immer größere Teile der revolutionären Linken gespannt nach Indien. Nicht nur aus dem revolutionär-kommunistischen, maoistischen Lager wird zur Kenntnis genommen, dass ein Sieg der fortschrittlichen Kräfte in Indien eine welteit spürbare Erruption der Machtverhätnisse zur Folge hätte und womöglich ein Vorbild für unzählige weitere Länder und Völker in ihrem Kampf gegen Imperialismus und Kapital darstellen würde.
Damit lässt sich auch das große Interesse an der in Hamburg am 24. November stattfindenden "Konferenz zur Untersützung des Volkskrieges" erklären. Aus Italien, Frankreich, Schweden, Norwegen, Schweiz, Österreich, Kroatien, Großbritannien, der Türkei und anderen Ländern wollen Menschen anreisen und äußern Gruppen ihre Solidarität zu der Konferenz, die simultan in 4 Sprachen übersetzt werden wird.
Im Vorfeld wurden abendfüllende Informationsveranstaltung zur Sensibilisierung der deutschen Linken organisiert. Unter anderem im Linken Zentrum Hinterhof (Düsseldorf), dem Café Commune in Berlin, der B5 in Hamburg und dem Sozialen Zentrum in Magdeburg fanden gut besuchte Veranstaltungen statt.
In Österreich bildete sich ein langfristig angelegter Soli-Kreis, der in Zukunft kontinuierlich zur indischen Revolution arbeiten möchte, französische GenossInnen produzierten Solidaritätst-shirts und die UnterstützerInnenliste der Konferenz erweiterte sich um Gruppen wie zb den "Revolutionären Aufbau Schweiz", das "3A-Bündnis" und "Red Action Croatia".
In verschiedenen Städten (vor allem Berlin und Hamburg) tauchten nun vermehrt Graffities und Sprühereien mit Bezug zu Indien im Straßenbild auf. Jetzt wurde auch ein Mobi-Rap-Track zur Konferenz veröffentlicht (siehe: http://www.youtube.com/watch?v=uJ7hirxY5x8 ).
Es bleibt abzuwarten was die Internationale Konferenz und die Solidaritätsarbeit in den Metropolen zur indischen Revolution beitragen kann, doch gewiss ist:
Ihr Kampf ist unser Kampf und es gibt keine Alternative zur Revolution!
Aus den Erfahrungen und aktuellen Kämpfen der GenossInnen in aller Welt zu lernen kann uns in Zukunft von großem Nutzen sein. So muss eine internationalistische Linke ihren Ansprüchen gerecht werden und die Kämpfe die am entschlossensten und mit ideologisch am klarsten revolutionären, antikapitalistischen Positionen geführt werden mehr in den Fokus der eigenen Praxis rücken.
Mobitrack: http://www.youtube.com/watch?v=uJ7hirxY5x8
Aktuelle News zu Indien und Solidarität: http://indienkonferenz.tk/
In diesem Sinne: Lal Salaam! (Hindi für: Roter Gruß!) Es lebe die internationale Solidarität!
zahlendreher?
950mio streikende? das ist fast die ganze bevölkerung indiens und etwas weniger als ein siebtel der weltbevölkerung. ich behaupte mal, einen solchen streik hätten selbst unsere massenmedien bemerkt
Korrektur
Da hast du Recht das war natürlich ein Fehler. Korrekt wären 100 mio streikende ;-)
auch schon eine schier unvorstellbare Dimension.
einige paar ergäzungen
also 100millionen waren ende februar im streik. gabs auch resonanz in westlichen meiden dazu.
letzte aktion, gleichförmige, die größere aufmerksamkeit gezeigt hat: der streik von über 1millionen bankangestellten.
weiter heißt die peoples war group richtig "Communist Party of India (Marxist-Leninist) People's War".
außerdem interessant ist dass man ließt auf indymedi schweiz es kommen auch leute nicht aus europa, was zeigt es ist eine wahrhaftige internationale und keine europakonferenz.
Volkskrieg is kotzescheisse
Unterstuetzt den Volkskrieg? Ich glaub ich kotz!
Zum teufel mit dem Volk!
Ausdrucksweise
Gratuliere, du bist der dümmste aller Antideutschen!
Du hast es nicht mal geschaff, deinen Quatsch mit einem Adorno-Zitat aufzuwerten, wie es deine Vorbilder immer machen.