Israelische-Iranische Kundgebung in Berlin

Your Politics, Our Lives

Am kommenden Samstag um 15:00 werden wieder Israelis und Iraner_innen in Berlin gegen die Kriegsdrohungen gemeinsam demonstrieren. Die Kundgebung, die von der "Iranian-Israeli-Circle gegen Krieg, Sanktionen, Besatzung und staatliche Repression, wird dieses Mal vor dem amerikanischen Botschaft stattfinden. Unter dem Slogan "Your politics- Our lives. This is where we draw the line" wollen sie gegen die Kriegshetze beider Präsidentschaftskandidanten protestieren. Im Youtube ist das Mobilisierungsvideo anzusehen, das die zynische Politisierung des "Irankonflikts" scharf kritisiert, die durch die amerikanische, deutsche, israelische und iranische Regierungen betrieben wird. 

 

Auch Menschen die nicht aus Iran und Israel kommen, werden herzlich eingeladen den Protest zu unterstützen (und werden höfflich aufgefordert, keine Nationalfahnen mitzubringen).

Unten ist der Demo-Aufruf zu lesen:

Your politics- Our lives. This is where we draw the line!
Die US-Wahlen kommen näher, und die Politik beider Kandidaten gegenüber dem Iran und Israel sind Herzstücke ihrer "Außenpolitik". Dieses Mal kommen Iraner/innen und Israelis zusammen, um zu sagen: Das ist, wo wir die rote Linie ziehen!

Iranian-Israeli Circle, gegen den Krieg, Sanktionen, Besatzung und staatliche Unterdrückung organisiert am 3. November, 15:00 eine Demonstration vor der US-Botschaft, Pariser Platz, Berlin, um gegen die illegitime Art und Weise zu demonstrieren, wie die Wahlkampagnen sowohl von Gouverneur Romney als auch Präsident Obama Israel und Iran instrumentell politisiert haben, um auf zynische Weise US-Wähler umzustimmen.

Der Kandidat der Republikaner Mitt Romney hat versprochen, dass der Iran "nicht an Atomwaffen herankommen wird" und um das zu erreichen, benannte er wirksame Sanktionen und Unterstützung von Aufständischen außerdem unterstützt er militärische Aktionen.

Der US-Präsident und Kandidat der Demokraten Barack Obama fordert stattdessen diplomatische Maßnahmen, während er gleichzeitig den US-Wählern sagt, dass "wenn der Iran jemals eine ernsthafte Bedrohung für uns“ sei, „sie nicht den Hauch einer Chance haben würden." Vizepräsident Joe Biden erklärte kürzlich mit Stolz, dass die Sanktionen die von der Obama-Regierung konzipiert wurden gegen die iranische Wirtschaft "die heftigst lähmenden Sanktionen in der Geschichte der Sanktionen seien."

Beide Kandidaten nutzen israelischen "Sicherheit" und iranischen Befreiung von Tyrannei als Alibi für eine beiderseitige Bühne für unmenschlicher Wirtschaftssanktionen und Kriegsgehabe. Allerdings ist es klar, dass weder Sanktionen noch Krieg Israels Sicherheit oder die iranische Opposition fördern. Ein Angriff auf Iran würde viele Menschenleben im Iran, Israel / Palästina und im Nahen Osten kosten, nach eigenen Schätzungen des US-Militärs würde es in einem all umfassenden Regionalkrieg führen. Die menschlichen Kosten eines solchen Krieges würden sogar die des Irak- und Afghanistankrieges übersteigen, die beiden anderen Fälle, in denen mit Krieg versucht wurde zu „demokratisieren“ und zur “ Stabilisierung der Region“ beizutragen.

Die Friedensnobelpreisträger Obama und die EU behaupten, dass Sanktionen eine diplomatische, akzeptables Mittel wären, um Krieg zu vermeiden, dies trotz wachsender historischer Beweise dafür, wie US-geführte Wirtschaftssanktionen regionale Strukturen und Bevölkerungen seit dem Golfkrieg zerstört haben.


Die vermeidbaren Lebensverluste im Iran durch Mangel an medizinischer Versorgung durch Sanktionen sind die jüngsten, schmutzigen Kapitel. Dies ist nicht Diplomatie, sondern dies ist ökonomische Kriegsführung. Darüber hinaus haben Sanktionen bisher dazu geführt, das Regime zu stärken und die Opposition im Iran zu schwächen, die ganze Zeit werden Millionen von Iraner/innen einer inakzeptablen Form der Benachteiligung als kollektive Bestrafung ausgesetzt.

Ebenso sind Kriegsdrohungen und Krieg dafür bekannt, dass sie sowohl der iranischen und als auch der israelischen Regierung als Vorwand dienen, für weitere Repressionen und um die Opposition zum Schweigen zu bringen, sowohl gegenüber dem iranischen totalitären Regime als auch in Bezug auf die Unterdrückung der Palästinenser/innen durch Israel.

Wir, als Iraner/innen und Israelis, würden, wie andere in der Region auch, sofort durch eine solche Politik beeinflusst werden, unabhängig vom Ausgang der US-Wahlen, gegen diesen neuen Imperialismus in Form von illegitimen Eingreifen ausländischer Mächte in die Zukunft dieser Länder und Gesellschaften. Unser Protest ist genau so stark wie unsere Unterstützung für die Aufstände und Bewegungen der Menschen im Nahen Osten, die die einzige legitime Kraft sind, um über ihre eigene Zukunft zu bestimmen.

Am Samstag 3. November, um 15:00 Uhr, werden wir uns vor der US-Botschaft versammeln, um beide Kandidaten - und die US-Wähler/innen – daran zu erinnern, dass sie UNSERE LEBEN, als politisches Futter für ihre Kampagnen nutzen.

Wir sehen einen engen Zusammenhang zwischen der US-Außenpolitik und der Außenpolitik Deutschlands und der EU, die alle Interessenpolitik in der Region betreiben. Um diese Verbindung symbolisch deutlich zu machen, beginnen wir mit einer Auftaktkundgebung vor der US-Botschaft und bewegen uns in einem Demonstrationszug zum Deutschen Bundestag.

Kommt alle an diesem Tag, wenn wir die amerikanischen Wähler/innen daran erinnern, dass sie nicht das Recht haben, für eine Politik zu stimmen, die uns unser Leben kosten kann.

Für weitere Informationen:

Blog: http://www.israelis-iranians-against-war.blogspot.de/
Facebook page: http://www.facebook.com/iranian.israeli.circle

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was hat diese Nationalistische Scheiße hier zu suchen? Ihr armen Iraner habt Angst, dass euer Hoheitsgebiet verletzt wird?

hast du mehr als nur die hälfte der überschrift gelesen?

 

wo ist denn da bitte konkret nationalismus?

Der Iran droht dem Staat Israel - und damit Millionen von Menschen - mit der Vernichtung und ihr habt nichts besseres zu tun als das Problem in angeblichen "Kriegsdrohungen" gegen das Mullah-Rehgime zu sehen, krank!

 

Solidarität mit Israel und den Restbeständen des Aufstands im Iran!

....nationalidentitäre deutsche Kinder. Brauchen immer einen Staat mit dem sie ihren Nationalismus ausleben können. Opa wäre stolz auf euch.

also opa is ja eher nach ägypten oder syrien gegangen, um die juden weiterbekämpfen zu können, "seltsamerweise" habe ich dieses argument-placebo noch nie in richtung von leuten gehört, die vehement einen (weiteren) pali-staat fordern und hamas, hizbullah, fatah und den iranischen nationalismus verteidigen bzw gutheissen und im falle irans plötzlich zu freunden der atomkraft werden, da werden dann schnell mal 40jahre anti-akw widerstand ad absurdum geführt

Aus dem Umfeld der aktuell in Berlin streikenden Flüchtenden kommt dieser Text dazu (leider bisher nur auf Facebook zu sehen):

Die Gruppe „ Iranian-Israeli Circle against war, sanctions, occupation & state-oppression“ ruft für den kommenden Samstag 15:00h zu einer Kundgebung (1) vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor auf. Wegen der unmittelbaren Nähe zu den hungerstreikenden Flüchtlingen halten wir es für nötig, darauf hinzuweisen, dass es sich bei den Organisatoren der Demonstration keineswegs um Freunde der Menschen im Iran handelt, im Gegenteil: Die Forderungen der Demonstration arbeiten dem iranischen Regime zu, verlängern die blutig erzwungene Friedhofstille der iranischen Opposition und die Lebensdauer eines Regimes, welches regelmäßig seine Vernichtungsabsichten gegenüber Israel bekundet.



Wir rufen daher zum Protest gegen diese Veranstaltung auf!

Marg bar jomhuriye eslami! – Nieder mit dem islamischen Regime!





Der folgende Text des Bloggers Danyal Cosmoproletarian wurde bereits am 6. Mai 2012 aus ähnlichem Anlass veröffentlicht (2):



Über die Gruppe „Iranian-Israeli Circle against war, sanctions, occupation & state-oppression“



Auf Facebook macht sich eine Gruppe namens „Iranian-Israeli Circle against war, sanctions, occupation & state-oppression“ stark, in der in Berlin lebende Exil-Iraner wie Israelis engagiert sind. Gestern demonstrierten sie - dem Tagesspiegel folgend etwa 300 Menschen - in Berlin. Nicht nur, dass sie im Aufruf die antisemitische Bedrohung Israels als Hype abtun, wird die khomeinistische Despotie relativiert: das Sanktionsregime über den Iran lähme die Opposition als täte nicht die brutale Repression dies bereits vollends. Ihre Forderung nach einem Ende der Sanktionen differenziert nirgends zwischen Repressionstechnologien, Dual Use-Waren oder Weizen.

Eingefordert wird eine öffentliche Debatte in Israel wie im Iran. Wie aber soll es eine solche Debatte unter einer Despotie geben, die das World Wide Web abriegelt und das Schweigen der Regimekritiker in Evin oder anderswo unter Folter und Hinrichtung erzwingt?



Und so bewegen sich die konkreten, unmittelbaren Forderungen im Interesse der Islamischen Republik: ein Ende der Sanktionen, aber keine militärisch relevanten Waren an Israel. (Die Forderung nach einem Einstampfen aller nuklearen Rüstung ist keine an den Iran, denn die khomeinistische Despotie tarnt diese unter dem Arbeitstitel ziviler Kernenergie, welche keine Kritik findet.)



Nicht nur, dass in der Facebook-Gruppe der notorische Ali Fathollah-Nejad sich tummelt. Wie es so aussieht, waren bei der gestrigen Aktion auch die übrig gebliebenen Kader der früheren ML-Großpartei Tudeh sehr präsent. Zumindest der Name Farhad Fardjad, ein prominenter Tudeh-Kader, ist bestätigt. Die Tudeh rief zunächst (1979 und danach) nicht nur zur Beschwichtigung gegenüber den khomeinistischen Kontras auf. Sie kooperierten auch mit der khomeinistischen Repressionsmaschinerie, um konkurrierende marxistische Gruppierungen zu zerschlagen. Ab 1982 begannen dann die Massenverhaftungen von über 5.000 Tudeh-Kadern und Sympathisanten (die Partei spricht von über 10.000); es dauerte aber noch bis 1985, dass die Tudeh erklärte, die Islamische Republik müsse gestürzt werden. Im Jahr 2009 plädierten sie dafür, sich mit den Reformkhomeinisten (Mousavi, Karroubi) zu solidarisieren. Bis heute sehen sie noch Elemente des Republikanismus im Iran, die gegen Khamenei und andere „Reaktionäre“ zu verteidigen seien:

 http://www.tudehpartyiran.org/german_file/TUDEH_INFO59.pdf

Des Weiteren sehen sie - als notorische Souveränitätsfetischisten - ein Recht „jedes souveränen Staates“ auf zivile Kernenergie:

 http://www.tudehpartyiran.org/german_file/TUDEH_INFO42.pdf



Sie sind bürgerliche Ideologen im schlechtesten Sinne: nationale Souveränität als wesentliches Kriterium von Emanzipation. Das zwingt sie dazu – wenn sie auch Regimegegner sind -, der khomeinistischen Despotie zuzuarbeiten (gegen Sanktionen, für das Recht auf zivile Kernenergie). Die Tudeh ist übrigens eng befreundet mit der KP Israel, einer Schwesterpartei quasi. Möglicherweise ist dies auch für Berlin relevant.

Was noch interessant sein könnte: die (nicht mehr jungen) Kader der Tudeh wie auch der Fadaian (die sich zum Verwechseln ähneln) sind sehr dominant in den „grünen“ Solidaritätskomitees. Sie sind dort sehr bedacht, ihre Parteiloyalität „auszublenden“. Ihre Politik ähnelt der gescheiterten Volksfrontpolitik gegen den Faschismus in den 1930ern. Sie wollen dort den Republikanismus retten, wo er doch nur der fälschliche Ausdruck ist für die faschistische Mobilisierung der Mostazafin (die von der Feudalbande losgerissenen und vorm Kapital überflüssigen Massen, die den Khomeinisten als Rekrutierungspool dienten). Sie sprechen von Volk und Souveränität, wo der Khomeinismus gegen das Individuum Krieg führt: gegen außereheliche Intimität und Liebe, gegen Kunst und kritisches Denken. In den „grünen“ Komitees haben sie, durch und durch Atheisten, versucht, radikalere und religionskritische Parolen wie „Marg bar jomhurriye eslami“ zu unterdrücken, um die imaginierte Volksfront nicht zu gefährden. Dass sie den US-Amerikanern oder Briten mistrauen, ist das eine (die US-Amerikaner händigten den Khomeinisten die Namenslisten von Kadern und Sympathisanten der Tudeh, Fadaian und anderer ML-Parteien aus, von denen später viele hingerichtet worden sind), das andere ist, dass sie nun jenes Souveränitätsgewäsch aktualisieren, dass sie bereits 1979 zu Kumpanen ihrer späteren Häscher machte.



Den Menschen im Iran droht die nukleare Geiselhaft. Antimilitarismus kann nur heißen: Solidarität mit der Revolution gegen die khomeinistische Despotie. Das Eingeständnis, dass Israel sich nicht auf die Hoffnung verlassen kann, dass die repressiv erpresste Todesstille im Iran ehest endet, Israel also gezwungen ist, militärische Aktionen gegen die für die Nuklearisierung der Despotie relevanten Anlagen abzuwägen, wäre die Basis für eine solidarische Kampagne namens „Iran loves Israel, Israel loves Iran“.

1)  http://israelis-iranians-against-war.blogspot.de/2012/10/your-politics-our-lives-this-is-where.html

2)  http://freeirannow.wordpress.com/2012/05/09/uber-die-gruppe-iranian-israeli-circle-against-war-sanctions-occupation-state-oppression/

der erleichtert mein herz.

 

shalom alechem.

was haben sämtliche iranischen Freunde der Antideutschen gemeinsam? Genau, sie sind Shahanhänger. Wobei, es gibt eine Ausnahme: Wahied Wahdat-Hagh.

 

Der Autor Danyal ist ein besonders nettes Exemplar des iranischen (oder besser arischen) Nationalismus. Nach seiner steilen These haben die arabischen Kulturimperialisten die Perser mit dem Islam umerzogen und deshalb all diese Probleme im Iran hervorgerufen. Deswegen läuft seine Religionskritik auch auf Islam hinaus und hat nichts mit marxistischen Analyseformen zu tun.

Die Revolutionäre im Iran sind für ihn nichts anderes als nützliche Idioten. Den Beleg hierzu findet mensch im letzten Absatz. Es geht nur um Israel und die "Dienstleistung", die die Aufständischen im Iran für Israel liefern können.

"gegen diesen neuen Imperialismus in Form von illegitimen Eingreifen ausländischer Mächte in die Zukunft dieser Länder und Gesellschaften."

 

bitte nochmal nachschlagen in "was ist politik". dann weiterdenken. danke.

 

verschwörungsideologien abschalten.