Versuchter Mordanschlag gegen Waldbesetzter_innen

Hambacher Forst

In der Nacht auf Montag gab es einen Mordversuch gegen zeitweilige Teilnehmer_innen der Waldbesetzung. Es wurde die Brems- und Lenkhydraulik eines geparkten Kleinbusses durch professionelle Sabotage derart zerstört, dass nach einigen Kilometern Fahrt die Bremsfunktion aussetzt. Dieser Anschlag war auf das Leben der Insassen des Fahrzeugs ausgerichtet. Das Fahrzeug gehört dem niederländischen Küchenkollektiv Rampenplan, welches die Waldbesetzung solidarisch unterstütze indem sie auf dem Unräumbar-Festival gegen Spende kochte. Die Sabotage fand in der Nacht statt.

 

Wenn die Zerstörung nicht zufällig bei einer ungeplanten Fahrt zur Unterstützung des Camps aufgefallen wäre, sondern auf der Fahrt über die Autobahn nach den Niederlanden, hätte das wahrscheinlich den Tod aller Insassen des Kleinbusses bedeutet, sowie eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer_innen.


„Wir sind schockiert und können nicht glauben, dass es Menschen gibt die so etwas tun. Wir wissen nicht wer und mit welcher Motivation dahinter steckt. Dass das aber genau in einer Situation geschieht, in der RWE und Polizei die Stimmung mit erfundenen Gewalttaten der Waldbesetzung aufheizt, ist vielleicht nicht zufällig. Wir erinnern uns an den Mord an Rudi Dutschke nach einer wochenlangen Hetzkampagne der Bildzeitung“, sagt Babs Beckman die Fahrerin des Kleinbusses. Im Gegensatz zu RWE und Polizei wolle man sich aber daran halten keine Vorverurteilungen ohne Beweise zu machen.

 

Die Art und Weise, wie die Zerstörung der Hydraulik vorgenommen wurde macht klar, dass dies ein bewusster Akt war, und darauf ausgerichtet nicht bemerkt zu werden vor der Abfahrt. Weder wurden die Besitzer_innen sichtbar gewarnt, noch war die Zerstörung von außen sichtbar. Es handelt sich hierbei also nicht um den Akt einer mutwilligen Sachbeschädigung, sondern um eine bewusste Gefährdung von Menschenleben.

 

„Wenn der Säureanschlag vom letzten Wochenende eine Warnung war und dieser Anschlag viele Menschenleben gefährdet fragt mensch sich, was als nächstes kommen wird.“ meint Georg, ein Besucher des Waldcamps.

 

„Wir rufen zu einer Abrüstung der Gewalttätigkeit auf, die sowohl beim Erfinden von Angriffen gegen Securitys scheinbar seitens der Waldbesetzer_innen ihren Ausdruck nimmt, wie auch in solchen Anschlägen. Das alles kann kein Mittel politischer Auseinandersetzung sein. Für uns ist es oberstes Gebot bei unseren Aktionen weder Menschen noch andere Lebewesen zu gefährden sowie ehrlich bei den Tatsachen zu bleiben und das wünschen wir uns auch von unseren Gegner_innen“ sagt Thomas Waldmann von der Waldbesetzung.

 

„Falls dieser Anschlag ein Einschüchterungsversuch gewesen sein soll, wird er nach hinten losgehen. Umso skrupelloser unsere Gegner_innen sich aufführen umso mehr werden wir und unsere Unterstützer_innen wissen warum wir diesen Kampf hier führen.“ sagt Svenja, die ebenfalls auf der Waldbesetzung wohnt.

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Ist die Manipulation auch schon soweit untersucht worden, um auszuschließen, das z.b. ein Marder dies angerichtet haben könnte?

also kann man dies anhand der Beschädigung an der Hydraulik ausschließen? bzw hat ein entsprechender Sachkuundiger/Gutachter dies auch getan?

 

ohne die Skrupellosität von RWE und Co in frage stellen zu wollen.

 

hab sowas nur aus meiner jungendzeit im hinterkopf das sich Marder gerne an der Bremshydraulik vergreifen.

 

solidarische Grüße

Im Text wird der Angriff als Säureanschlag bezeichnet. Inwiefern lassen sich Marder- und Säurespuren verwechseln?

Außerdem traue ich Mardern keine derartige Zeitversetzte Schädigung zu, kenne mich aber auch nicht aus.

und noch ein mal...