M31: Neues aus dem Netzwerk

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M31 ist ein europaweites antikapitalistisches Netzwerk, das gemeinsam versucht antikapitalistische Theorie und Praxis in der Krise voranzutreiben. Denn die soziale Krise dort und die autoritäre Einschränkungen selbst noch der bürgerlichen Demokratie, wie sie sich bei den Blockupy-Aktionstagen auch hier gezeigt haben, machen deutlich: Nicht der Kapitalismus, sondern seine Überwindung ist alternativlos. Die erste Aktion des Netzwerkes war der Aktionstag „M31“ an dem sich in Europa insgesamt mehrere zehntausende Genossen_innen mit Aktionen gegen Standortnationalismus und Kapitalismus beteiligten. Nach einer kurzen Sommerpause gibt es nun einige Neuigkeiten aus dem Netzwerk. 

 

In Thessaloniki findet vom  5.-7. September unter dem Motto „exit form the state of exception – no turning back to normality“ der Kongress zur direkten Demokratie der Genossen_innen von Alpha Kappa statt. Dieses Jahr gibt es international besetzte Podien zur Frage der Selbstorganisation, u.a. mit Gästen aus Italien, den Niederlanden, Deutschland, Brasilien und den USA. Auf dem Kongress wird es auch einige Veranstaltungen von und über M31 geben, unter anderem ein europaweites Treffen zu der Frage, wie es mit der antinationalen Vernetzung in Europa weiter gehen könnte.

 

Wir laden alle ein, zu dem Kongress zu bekommen und sich an den Diskussionen zu beteiligen. (die englische Seite findet sich hier: http://ablocfest.gr/?lang=en/ ). Auch die Praxis wird nicht zu kurz kommen: Direkt im Anschluss an den Kongress findet am 8. September in Thessaloniki eine große Demo gegen die Ansprache des griechischen Ministerpräsidenten zur „Wirtschaftlichen Lage der Nation“ statt. Auch hier ist es sinnvoll die Genossen_innen zu unterstützen. Darüberhinaus plant die CNT in Spanien für den Herbst einen Generalstreik, dazu laufen bereits Diskussionen inwiefern das Netzwerk diesen Generalstreik mit europaweiten Solidaritätsaktionen unterstützen könnte. Zu guter Letzt befinden sich die Nachbereitungen zu M31 auf der Zielgrade. Stay tuned!

 

http://march31.net/de/

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wäre nötig, stattdessen wird einfach weiterhin eine Verankerung und Mobilisierungsfähigkeit herbeigeschrieben. "Mehrere 10.000 GenossInnen in ganz Europa", das lässt ja fast an vergangenen Zeiten im Neuen Deutschland  und den Bezug vom ND zur Realität denken..

Im Netz sah das ja im Vorfeld von M31 so "wahnsinnig international" aus, der Aufruf in x Sprachen, aus allen möglichen Ländern irgendwelche Politcombos, Pech nur, dass die in ihren jeweiligen Ländern praktisch keine reale soziale Verankerung haben/ hatten.

Die über 10.000 in Italien nachträglich als M31 zu vereinnahmen, ist nen billiger Taschenspielertrick, jeder der sich etwas mit der dortigen Situation auskennt,  weiß, dass die Nummer dort unabhängig von M31 gelaufen ist.

Nen paar Hundert in Salonoki und Athen, sorry, aber das ist vor dem Hintergrund der sonstigen Proteste dort einfach nur ein Schuss in den Ofen.

Ob die CNT nun in Spanien für den Herbst zu nem Generalstreik aufruft, unterscheidet sich auch nur graduell von nem Aufruf der FAU zu nem Generalstreik in der BRD. Generalstreik oder nenneswerte Streiks gibt es dort derzeit nur, wenn die beiden grossen reformistischen Gewerkschaften zu Arbeitsniederlegungen aufrufen, alles andere ist Wunschdenken (Eukadi ist nochmal ne andere Nummer) .

Nachbereitung von M31 im letzten halben Jahr?  Fehlanzeige ! Dann haut auch noch die FAU Frankfurt ihre billige Distanzierung von den auf der Demo gelaufenden Aktionen raus und beklagt sich, dass nicht alle dem vorgesetzten "Aktionskonsens" gefolgt sind.

Wer sich in den letzten Jahrzehnten mit der Politik der FAU mal näher beschäftigt hat, dürfte darüber nicht wirklich verwundert sein, da sind einem sogar die undogmatischen gewaltfreien Anarchos von der "Grasswurzel" lieber.

Das  dies aber so ziemlich die einzige Stellungnahme aus dem "Bündnisspektrum" war, ansonsten aber nur "Schweigen im Walde" herrscht, ist eine politische Bankrotterklärung.

Stattdessen wird hier nun einfach  weiter getrommelt für  unreflektiertes Genetzwerke, als Schmankerl wird die alljährliche Demo zur Expo ins Feld geführt.

Alpha Kappa ist übrigens bei den GenossInnen aus dem linksradikalen/undogmatischen Spektrum in Griechenland ziemlich umstritten, aber auch hier setzt man auf die mittlerweile überall grassierende Begriffslosigkeit/ Uninformiertheit  der Restszene in der BRD.

 

Im Vorfeld von M 31 und bloccupy gab es übrigens im ak ne diskussion mit VertreterInnen aus dem Spektren von IL, Ums Ganze und attac. Ausgerechnet die Vertreterin der klar reformistischen attac plädierte für eine Fokussierung auf soziale Kämpfe vor Ort, während die Kampagnenheinze von UG und IL nur versuchten ihre Aktionen zu possen. Soweit sind wir mittlerweile gekommen....

Ich gebe dir inhaltlich in den meisten Punkten sogar recht aber diese Form der Rhetorik bringt mich einfach schier zum kotzen. Wenn du schon der Meinung bist, dass außer dir eh alles Deppen sind, wieso schreibst du dann überhaupt irgendwas hier außer zur Selbstbespaßung? Wenn du davon ausgehst das es außer dir noch ein paar andere Menschen gibt die zum denken fähig sind (vermutlich ja sogar im M31 Bündnis?!) was spricht dann dagegen einen etwas weniger kozegurkigen Pöbelertonanzuschlagen und zumindest in einem Satz auch nur im Ansatz auf Alternativen hin zu argumentieren?

An deinem "notorischen genörgle" ist ja durchaus was dran. Allerdings trifft "praktisch keine reale soziale Verankerung haben/ hatten" ja wohl derzeit auf die gesamte antikapitalistische Linke in Europa zu oder irre ich mich da? Und da möchte ich dann doch entgegenhalten, dass eine Internationalisierung antikapitalistischer & libertärer Vernetzung längst überfällig ist - und M31 ist ein Versuch dazu.

 

Ansonsten: In den Himmel loben ist genauso unnütz, wie niedermachen.

 

Videos & Bilder zu M31: http://www.anarchismus.at/blog-diverse/7061-m31-rueckblick

Zum letzten Streiktag am 29.3. in Spanien: http://www.anarchismus.at/blog-diverse/7064-generalstreik-in-spanien-am-...

M31 hin oder her... Der FAU kann man zumindest nicht vorwerfen, dass sie sich nicht auf "die sozialen Kämpfe vor Ort fokussieren" würde. Das tat sie nämlich schon, da hatte die komplette deutsche Linke bei der "sozialen Frage" nur die Nase gerümpft. Und so Aktionen wie M31 sind bestimmt kein Fokus der FAU-Praxis, eher Beiwerk. Bei IL und Co mag das vielleicht anders aussehen.

Der Aufruf zum Generalstreik in Spanien (da ist der Text oben ungenau) stammt(e) nicht nur von der CNT, sondern auch von SO und CGT (ebenfalls anarchosyndikalistisch). Mit 60.000 Mitgliedern immerhin drittgrößte Gewerkschaft in Spanien. Und alle drei zusammen (etwa 80.000) sind keineswegs nur eine Randerscheinung. Insofern ist es falsch, dass mit einem theoretischen Streikaufruf der FAU (in der Tat marginal) zu vergleichen. Dass es eben nicht wirkungslos ist, zeigt sich allein darin, dass sich die reformistischen Gewerkschaften gezwungen sahen mitzuziehen, ebenso wie die massive Beteiligung an den Demos und Kundgebungen von CNT und CGT.

Vielleicht gibt es auch besseres zu tun, als nebensächliche Demos "auszuwerten".