Bevorstehende Räumung der Ankettaktion auf Kohlebahn

Ankettaktion auf Kohlebahn

Die Lock-on Aktion, durch die seit dem frühen Morgen der Braunkohletransport auf der Hambach-Kohlebahn blockiert ist, steht kurz vor der Räumung oder wird gerade geräumt. Polizei sperrt den Bereich drum herum ab, und verbietet den Unterstützer_innen vor Ort zu telefonieren. Von daher gibt es keine sicheren Informationen. Es wurden Reparationszüge von  RWE gesehen, die neue Gleise transportierten. Zuvor war im Gespräch, dass der Werkschutz von RWE die Räumung übernimmt. Ebenfalls sind 11 Mannschaftswagen der Bullerei angefahren und ein Materialwagen. Ebenfalls wurde berichtet, dass andere Unterstützer_innen im Wald festgehalten werden und Personalien kontrolliert werden. Die Situation vor Ort und im Wald scheint unübersichtlich zu sein. Genauere Informationen gibt es hier wenn sie kommen. Auserdem ist die Sambaband vom Klimacamp in Gleisnähe unterwegs.

 

Hier noch Statements zur Aktion von zwei Festgeketteten:

Marc X:

Diese Miene ist gegen das Leben – nicht nur gegen das Leben hier vor Ort, in den Dörfern und im Wald – sondern auch gegen das Leben kommender Generationen und von Menschen in anderen Regionen, die schon heute direkt vom Klimawandel betroffen sind. Das Bergrecht, das die rechtliche Grundlage ist für die Zerstörung der Dörfer, der Umwelt und der Natur – hier und anderswo in Deutschland – ist ein Gesetz, das aus dem Mittelalter stammt, und die letzte relevante Überarbeitung (eine Verschärfung) in der Nazi-Zeit erfuhr. Ich frage mich wieso dieses Gesetz noch existiert? Warum wurde es nicht abgeschafft?

Diese Aktion richtet sich gegen solche offensichtliche Ungerechtigkeit und will andere ermutigen dasselbe zu tun. Actions speak louder than words!

 

 

Clumsy:

Unserem Planeten und den darauf lebenden Spezies läuft die Zeit davon. Doch obwohl die Anzeichen des Kollaps unserer Ökosysteme unübersehbar sind, werden nicht die nötigen Konsequenzen daraus gezogen. Anstatt sofort aufzuhören fossile Energieträger zu verbrennen werden mit immer extremeren Methoden die letzten Reste aus der Erde gepresst. Das wird sich auch nicht ändern, solange Gesellschaften existieren, die auf Herrschaft und Ausbeutung basieren. Politik und Wirtschaft haben hier nicht versagt, sondern sind Teil des Problems.

Es hilft also nichts einfach „grünere“ Produkte zu kaufen oder bestimmte Parteien zu wählen. Wir müssen unseren kompletten Lebensstil radikal ändern, weg von sinnlosem immerwährendem Wachstum und Konsum, Konkurrenz und Unterdrückung, sowie dem Ignorieren der Bedürfnissen unserer Umwelt, hin zu Bewusstem Umgang mit der Natur, solidarischem Handeln und egalitären Strukturen. Dies kann nur durch breite Bewegung entstehen. Eine Bewegung, die einerseits die Verhältnisse schafft in denen wir leben wollen und andererseits das derzeitige System von Tod und Zerstörung aufhält.

Beides kann nur durch direkte Aktionen passieren, bei denen Menschen, ohne auf Erlaubnis „von oben“ zu warten, die Veränderungen durchführen, die sie sehen wollen. Ich habe mich entschieden mich heute an die Gleise zu ketten um den Transport und die Verbrennung der Braunkohle im Rheinland zu verhindern. Kohle für die ganze Landstriche verwüstet und die Lebensräume von Menschen und Tieren zerstört werden. Die aber bei der Verbrennung als klimaschädlichster Energieträger auch weltweite Verheerungen nach sich zieht und so unermesslich viel Leid auslöst.

 

Diese Ankettaktion kann aber auch nur ein erster kleiner Schritt sein, was wir brauchen sind viele Menschen die Widerstand leisten, auf allen Ebenen, mit allen Mitteln. Doch noch sind wir wenige und unsere Mittel sind begrenzt. Deshalb hoffe ich, dass unsere Aktion als Inspiration dienen kann und sich mehr und mehr Menschen unserem Kampf anschließen und wir zu einer Kraft der Veränderungen werden. In der Hoffnung darauf werde ich niemals aufgeben und weiterkämpfen bis die Zerstörung und Unterdrückung und Ausbeutung aller Lebewesen unserer Lebensgrundlagen ein Ende haben.

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Alle 3 Festgeketteten wurden inzwischen aus den Schienen geholt, indem die Schienen aufgeschnitten wurden. Die Aktivist_innen befinden sich nun neben den Schienen noch in ihren Lock-ons.

Aktion ist beendet, Aktivist_innen sind aus Lock-ons draußen und werden in Gewahrsam genommen nach Köln.