Das Gorleben-Kartenhaus ist nicht zu retten

Gorleben

Das Bundesumweltministerium (BMU) gibt nicht auf. Trotz aller gescheiterten Versuche, die Gorleben-Gegner in die "vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben" (vSG) einzubinden, um zu suggerieren, es habe ein faires und transparentes Verfahren gegeben, will das BMU seinen "Gorleben-Dialog" im Januar 2012 fortsetzen. Thema des nächsten Fachdialogs am 25.Januar  ist die Frage: " Die nächste Eiszeit - K.O.- Kriterium für ein Endlager Gorleben?" Auf Eis liegt aber auch der Dialog zwischen Gegnern des Projekts und dem BMU.

 

"Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass wir thematisch den Takt vorgeben und das BMU stets im Nachklapp Fragen aufwirft, die bereits in den Expertisen beantwortet werden, die seitens der BI und der Rechtshilfe Gorleben in Auftrag gegeben wurden. Nach dem K.O.-Kriterium der Gasproblematik kommt nun die Eiszeit dran", sagte Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

Der Gorlebener Salzstock wird innerhalb von einer Million Jahren wahrscheinlich von 10 Eiszeiten berührt, und zwar mit erheblichen Folgen für das Deckgebirge und die Integrität des Salzes. Zu diesem Ergebnis kommen in getrennten Studien der Dipl.Geologe Ulrich Schneider und sein Berufskollege Dr. Ulrich Kleemann.

 

"Trotzdem wollen Norbert Röttgen (CDU) wie auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei einem angeblichen Neustart der Endlagersuche festhalten", kritisiert die BI. "Um die Ausschlusskriterien für Gorleben anzuerkennen, braucht man keine 8.97 Millionen, die Röttgen für seine vorläufige Sicherheitslüge Gorleben ausgibt, sondern nur unvoreingenommene Geologen, die aufdecken, wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) die Ausschlusskriterien unberücksichtigt ließ.

 

Das Gorleben-Kartenhaus ist nicht mehr zu retten", resümiert Wolfgang Ehmke.

Informationsveranstaltung mit dem Geologen Dr. Ulrich Kleemann, Ehemaliger Fachbereichsleiter im Bundesamt für Strahlenschutz Dienstag (heute), 13.12.2011, 19:30 Uhr im Ratskeller, Lüchow. Als Gesprächspartner wird auch Dipl. Geologe Ulrich Schneider anwesend sein

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

P.S.
BMU-Einladungstext: "Für eine Million Jahre sollen die Sicherheit und
Integrität eines potentiellen Endlagers für Wärme entwickelnde Abfälle
gewährleistet sein. Kann eine geowissenschaftliche Prognose für solch
eine lange Zeitspanne zuverlässig sein? Was für Folgen hätte zum
Beispiel eine Eiszeit? Welche Aussagen sind für den Salzstock Gorleben
möglich? Fragen der geowissenschaftlichen Langzeitprognose sind nicht
nur für die Erkundung des Salzstocks Gorleben wichtig, sondern für die
Suche nach einem Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle

von grundsätzlicher Bedeutung."

Auszug aus der Kleemann-Expertise: „Für die übertiefe Ausprägung kommt
der neotektonisch abgesenkten Mitteleuropäischen Senkungszone eine
besondere Bedeutung zu. Deren unterkompaktierte und wassergesättigte
Sedimente gerieten durch das sie überfahrende Inlandseis unter
hydrostatischen Überdruck….Die übertiefen Tunneltäler sind daher das
Ergebnis von endo- und exogenen landschaftsgenetischen Prozessen.“
(STACKEBRANDT 2009)

 

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de

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Pressemitteilung 12.12.11
Erwischt!
BGR bekommt Gegenwind
Das Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gerät unter Druck. Der Geologe Dr. Ulrich Kleemann hat die Ausführungen der BGR unter die Lupe genommen und wird am Abend in Lüchow darlegen, welche wissenschaftlichen Versäumnisse es gab und warum Gorleben als nukleares Endlager nicht in Frage kommt. "Die BGR wurde erwischt und verteidigt sich nach vorne", stellt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fest.

Die BI verweist auf einen Zwischenbericht der BGR, in dem es am 31.3.2010 nach Abschluss eines Gemeinschaftsprojekts von BGR, der Gesellschaft für Reaktorsicherheit heißt: "Trotz der noch nicht abgeschlossenen Erkundung des Erkundungsbereiches 1 (EB 1) kann nach den bisherigen Untersuchungen festgestellt werden, dass aus geowissenschaftlicher Sicht keine Erkenntnisse aus dem Salinar gegen die langzeitsicherheitliche Eignung des Salzstocks Gorleben für die Endlagerung radioaktiver Abfälle vorliegen. Das ungeklüftete und ungestörte Hauptsalz der Staßfurt-Folge wird, wie bereits aufgrund der
Auswertung der übertägigen Erkundungsbohrungen prognostiziert, in ausreichendem Maß als potenzielles Wirtsgestein für die Endlagerung radioaktiver Abfälle zur Verfügung stehen."

Quelle: http://www.bgr.bund.de/cln_109/nn_329630/DE/Themen/Geotechnik/Endlagerstandorte/Gorleben/gorleben__inhalt.html

Auf diese Art und Weise diskreditiert sich die BGR selbst", kommentiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke die Replik der Bundesbehörde, die bekannt dafür sei, sich auf Salz und Gorleben festgelegt zu haben.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06


Bundesanstalt weist Vorwürfe zu Gorleben zurück

Dienstag, 13. Dezember 2011, 13:29 Uhr
Hannover/Gorleben (dpa/lni) - Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat Vorwürfe im Zusammenhang mit der infrage stehenden Eignung Gorlebens als Atommüll-Endlager zurückgewiesen. Die geologischen Verhältnisse in der Region seien detailliert dargestellt worden, stellte die BGR am Dienstag klar. Die Anstalt reagierte auf eine vorab bekanntgewordene Studie des Geologen Ulrich Kleemann, der die Ansicht vertritt, dass der Salzstock in Gorleben ungeeignet sei und die BGR wichtige Fakten missachtet habe. Die Bundesanstalt widersprach, es habe keine frühzeitige Festlegung auf Gorleben gegeben. Bis zum Ende der Erkundung könne weder von Eignung noch von Nicht-Eignung des Standortes gesprochen werden.

http://www.bild.de/regional/hannover/hannover-regional/bundesanstalt-weist-vorwuerfe-zu-gorleben-21541706.bild.html