Vortrag "Unity of Oppression und Intersektionalität"

gamerschlag vortragstour

Dienstag, 25.10., 19 Uhr, Tübingen, Volkshochschule (Katharinenstr. 18)

In den frühen 1990ern hielten in der radikalen Linken durch den Feminismus angestoßene Überlegungen über die Mehrfachunterdrückung (durch Sexismus, Rassismus und Kapitalismus) Einzug, die Mitte der 1990er durch die Tierrechtsbewegung um die Kategorie "Spezies" bzw. "Nicht-Mensch" im Unity-of-Oppression-Konzept erweitert wurden. Während dieser Ansatz in den letzten zehn Jahren an Gewicht verloren hat, boomt inzwischen eine ähnlich gelagerte Diskussion in wissenschaftlichen Kreisen, die Parallelen zur Unity-of-Oppression-These der Tierrechtsbewegung aufweist: Die Intersektionalität. Dabei geht es um die Analyse von Verbindungen zwischen verschiedenen Formen der Ungleichheit, Benachteiligung etc. und deren Einbettung im Kapitalismus.

 

In dieser Veranstaltung soll der Werdegang von Triple Oppression zur Unity of Oppression nachgezeichnet und das Modell der Intersektionalität dargestellt und in Hinblick auf seine Relevanz für die Analyse von gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnissen ausgeleuchtet werden.

 

Andre Gamerschlag ist der Überzeugung:

 

Der Kapitalismus hat mit seiner Marktlogik Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens – im Neoliberalismus wahrscheinlich mehr als jemals zuvor. Auch Speziesismus ist in ihm so eingeschrieben, dass die moderne Tierausbeutung nicht ohne die Analyse marktwirtschaftlicher Mechanismen begriffen werden kann. Speziesismus ist auf vielfältige Weise mit anderen Herrschaftsformen verbunden sowie im Kapitalismus eingebettet. Zwar gab es schon immer Tierausbeutung, aber die heutige Form, in ihrer qualitativ und quantitativ entsetzlichen Ausprägung, ist ein Produkt des Kapitalismus. Er hat ganze Industrien mit modernen "Errungenschaften" wie Massentierhaltung und Fließbandtötung hervorgebracht. Wer Tierausbeutung alleine abschaffen will, stößt spätestens bei den kapitalistischen Zwängen an Grenzen.

 

Text zum Thema:

Unity-Of-Oppression, Intersektionalität und die Verwobenheit von Speziesismus mit menschenbezogenen Herrschaftsformen

 

gamerschlag.info

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wer kritisiert die destruktivkraft des sexismusses, der sexarbeit, der ausschlachtung des menschen, der verachtung der menschenrechte, z.b. durch die pornoindustrie? die postfeministischen pro-porno-queers und antispebewegten sicher nicht... da werden dann sogar pornos mit tieren auf einmal zu ultra(-rechts-)liberalen freiheitsidealen. überlegt mal bitte wo der haken an eurem querschlag von, bzw. vom menschen zum tier. der brückentechnologie von intersektentum und technophiler querfront ist.