PM: Rechter Flügel der Deutschen Burschenschaft trifft sich in Marburg

Burschenschaften zerschlagen!

Zu Beginn des neuen Semesters werben Studentenverbindungen verstärkt um neue Mitglieder und in ihrem Semesterprogramm werden ihre Stiftungsfeierlichkeiten und Vorträge veröffentlicht. Am 22.10.2011 findet in Marburg ein Treffen der besonderen Art statt: im Verbindungshaus der Burschenschaft Germania Marburg treffen sich mehrere Verbindungen des äußersten rechten Randes der Deutschen Burschenschaft (DB) aus ganz Deutschland zu einer sogenannten Sternkneipe. Passend dazu richtet die Gießener Verbindung Dresdensia Rugia, die auch zur Sternkneipe eingeladen ist, einen Tag vorher einen Vortrag mit einem NPD-Abgeordneten des Sächsischen Landtages, Arne Schimmer, aus.

 

„Vorträge von NPDlern in Gießen, am nächsten Tag Trinkgelage in Marburg. Dies scheint das Glück der Burschenschafter zu sein“, sagt die Pressesprecherin der antifaschistischen gruppe 5 Sophia Stern. „Uns ist völlig bewusst, dass sich die DB sehr oft und regelmäßig zum internen Austausch trifft, jedoch ist unsere Geduld am Ende. Vorträge mit Holocaustleugnern, offene Geschichtsverdrehung, Rassismus – und das alles in Führungspositionen der Gesellschaft. Wir fordern die Auflösung dieser neonazistischen Strukturen!“

 

Zur Sternkneipe kommen mehrere Verbindungen des rechtesten Spektrums der Deutschen Burschenschaft, z.B. Germania Halle zu Mainz, Dresdensia-Rugia Gießen sowie die Marburger Rheinfranken und Normannia-Leipzig. Erstgenannte ist in der „Burschenschaftlichen Gemeinschaft“ organisiert, dem rechten Flügel der ohnehin rechts-nationalistischen DB.


Sophia Stern dazu: „Die Negativ-Schlagzeilen der Deutschen Burschenschaft rund um den Burschentag in Eisenach, auf dem die Einführung eines „Ariernachweises“ diskutiert wurde, sowie der Skandal um rassistisches Gedankengut in einer Saarbrückener DB-Verbindung lassen es unerträglich erscheinen, dass sich offensichtliche Neonazis in Marburg ungestört zu Gesprächen und Trinkgelagen treffen können.“

 

Im Sommer 2011 schrieb Spiegel Online unter dem Titel „Rechtsruck im Dachverband“ von einem „Ariernachweis“, der von zwei Freiburger Verbindungen auf dem Burschentag der DB in Eisenach in diesem Jahr als Antrag eingebracht wurde. Druck von außen, insbesondere der Presse, veranlasste die Antragssteller ihren Antrag wieder zurück zu ziehen. Deutlich wurde in dieser Debatte, dass es sich bei der DB um einen traditionell rechten Dachverband handelt, der immer wieder durch rassistische Vorfälle von sich Reden macht.

 

Diese Veranstaltung zum Semesterstart macht deutlich, welches Geistes Kind die Verbindungen der DB sind. „Sie lassen keine Gelegenheit aus, sich als extreme Rechte zu profilieren, wie ihre Gästeliste zeigt.“ meint Stern. „Wir hoffen auf leere Verbindungshäuser im Jahr 2012.“

 

Gefunden auf: http://antifamarburg.wordpress.com/

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Treffen rechter Burschenschaften in Marburg
In Marburg regt sich Widerstand gegen ein Treffen rechter Burschenschaften am 22. Oktober.


Die Studenten deutscher Burschenschaften gelten als extrem konservativ, oft haben sie Verbindungen zur rechten Szene.

Marburg. Burschenschaften des rechten Dachverbandes Deutsche Burschenschaft treffen sich am 22. Oktober zu einer „Sternkneipe“ auf dem Haus der Marburger Burschenschaft Germania.

Unter „Sternkneipe“ verstehen Burschenschaftler ein Treffen befreundeter Bünde aus verschiedenen Teilen der Republik. Ein Mitglied der Marburger Burschenschaft Germania bestätigte, dass das Treffen in Marburg stattfinden solle. Er sprach von einem „geselligen Beisammensein, wie es unter Burschenschaften üblich ist“.

Der Pressesprecher der Deutschen Burschenschaft, Michael Schmidt, sagte, über Einzelheiten des Treffens sei der Dachverband nicht informiert. Es handele sich um „weitestgehend autonome“ Mitgliedsverbände. Die Informationen über das bevorstehende Treffen hatte gestern bereits auch den Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) der Universität erreicht.

„Ja, wir wissen von dem Treffen“, hieß es aus dem Asta, der unter anderen auch ein Referat „Antifaschismus/Antirassismus“ eingerichtet hat. Einen Tag vor der „Sternkneipe“ richtet die Gießener Verbindung Dresdensia-Rugia, die auch zur Sternkneipe eingeladen ist, einen Vortrag mit einem NPD-Abgeordneten des Sächsischen Landtages, Arne Schimmer, aus.

Das berichtet Pressesprecherin Sophia Stern von der „Antifa Gruppe 5“. Stern sieht einen Zusammenhang zwischen beiden Veranstaltungen. Sie nannte es „unerträglich, dass sich offensichtliche Neonazis in Marburg ungestört zu Gesprächen und Trinkgelagen treffen können.“

 

Quelle: http://www.op-marburg.de/Lokales/Marburg/Treffen-rechter-Burschenschafte...