Wo ist Greenpeace?

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"Greenpeace hat seit 2007 kein Schiff mehr zur Verteidigung der Wale in die Antarktis geschickt, aber ich wünsche mir sie würden es tun. Je mehr Schiffe vor Ort sind, um gegen die illegalen Aktivitäten der japanischen Walfangflotte vorzugehen, desto besser. Greenpeace hat die Schiffe und sicherlich die finanziellen Mittel. Angeblich sind sie auch gegen den Walfang, doch wo sind ihre Schiffe?" (Paul Watson, Sea Shepherd)

Der folgende Text ist als konstruktive Kritik an Greenpeace zu verstehen und soll die Organisation Greenpeace bzw. Greenpeaceaktivist_innen dazu mobilisieren sich wieder ihrer Wurzeln bewusst zu werden.

 

Der folgende Text ist als konstruktive Kritik an Greenpeace zu verstehen und soll die Organisation Greenpeace bzw. Greenpeaceaktivist_innen dazu mobilisieren sich wieder ihrer Wurzeln bewusst zu werden. Am Beispiel der Organisation Sea Shepherd wird aufgezeigt, welche Arten von Aktivismus möglich sind und dass es der Solidarität unter den Gruppen bedarf um effektiv arbeiten zu können.

Paul Watson, einer der Gründer von Greenpeace, hat sich später von der Organisation distanziert und Sea Shepherd gegründet. Der folgende Text ist deshalb nicht nur ein Statement von Paul Watson bezüglich Greenpeace, sondern auch eine Reflexion über Anspruch, Taktik und Effizienz von politischer Arbeit.

 

Greenpeace hat seit 2007 kein Schiff mehr zur Verteidigung der Wale in die Antarktis geschickt, aber ich wünsche mir sie würden es tun. Je mehr Schiffe vor Ort sind, um gegen die illegalen Aktivitäten der japanischen Walfangflotte vorzugehen, desto besser. Greenpeace hat die Schiffe und sicherlich die finanziellen Mittel. Angeblich sind sie auch gegen den Walfang, doch wo sind ihre Schiffe?

Und wo ist Greenpeace, wenn es um die Verteidigung der Delfine in Taiji geht? Sie sind nirgends zu finden. Sie haben ein Büro und Angestellte in Japan, aber kein einziger Greenpeace-Aktivist ist zu der Bucht gegangen.

Und wo ist Greenpeace, wenn es um die Verteidigung der Grindwale auf den Färöer-Inseln geht? Sie sind nirgends zu finden.

Island? Niemand dort. Auch in Norwegen sind sie nicht zu finden!

Die Verteidigung der Robben in Kanada haben sie schon von Jahrzehnten aufgegeben.

Warum also denkt ein Großteil der Öffentlichkeit, dass Greenpeace den Kampf zur Rettung der Wale, Delfine und Robben anführt? Es könnte etwas damit zu tun haben, für welche Zwecke Greenpeace Geld ausgibt:

Werbebriefe und Internetaufrufe! Sie brauchen Ihr Geld, um noch mehr Menschen um mehr Spenden zu bitten.

Ich gönne Greenpeace das Recht, die Dinge auf ihre Art und Weise zu tun, doch wenn ich, wie letzten März geschehen, auf der Straße in Melbourne angehalten und um eine Spende gebeten werde, um ein Greenpeace-Schiff zur Walverteidigung in die Antarktis zu schicken, werde ich natürlich sehr neugierig. Das Paar mit dem Notizbrett in der Hand erkannte mich nicht. Deshalb fragte ich, wann Greenpeace das letzte Mal mit einem Schiff in der Antarktis gewesen ist.

Sie sagten mir, dass zwei Greenpeace-Schiffe gerade von einer Fahrt zur Rettung der Wale zurückgekommen sei.

“Meinen Sie die Steve Irwin und die Bob Barker?”, fragte ich.

“Ja”, antworteten sie.

“Wirklich?”, gab ich zurück “Ich dachte das seien Sea Shepherd-Schiffe.“

“Ja”, sagte die Frau, “aber Sea Shepherd gehört zu Greenpeace.“

Ich sah sie an und sagte ruhig, “Das stimmt nicht.“

“Doch, das stimmt!”, sagte sie verteidigend.

Jetzt stellte ich mich als Kapitän der Steve Irwin und Gründer der Sea Shepherd Conservation Society vor. Plötzlich sah sie etwas verängstigt aus und sagte, „Ich arbeite nur für Greenpeace und sie haben mir gesagt, dass ich das sagen soll.“

Wenn dies nur ein Einzelfall gewesen wäre, könnte man es als Missverständnis ansehen. Doch andere Mitglieder meiner Mannschaft haben ähnliche Unterhaltungen mit Greenpeace-Werbern gemacht: auf den Straßen von Paris, Washington D.C. und Perth (Westaustralien).

Und heute erhielt ich die folgende Botschaft von Greenpeace über das Internet:

 

Ich war so frei und habe meine Kommentare in Kursivschrift eingefügt.

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Liebe Freunde,

Während Sie diese Zeilen lesen, ist die japanische Walfangflotte auf dem Weg in das Südpolarmeer, um, wie jedes Jahr, Wale abzuschlachten. Ihre geplante Todes“quote“ beträgt diese Saison fast 1000 Zwergwale, 50 Buckelwale und 50 gefährdete Finnwale.

 

Kapitän Paul Watson: Die richtige Zahl lautet 935 Zwergwale.


Wir müssen dieses Massaker sofort beenden!

Während des Wahlkampfes im Jahre 2008 sagte Obama, der damals Senator war: „Als Präsident werde ich dafür sorgen, dass die USA eine Führungsrolle beim Durchsetzen internationaler Naturschutzabkommen einnehmen wird. Dies betrifft auch das internationale Moratorium gegen den kommerziellen Walfang.“ Drei weitere Walfangjahre sind vergangen seit Obama dies gesagt hat und nichts hat sich verändert. Bitte machen Sie eine möglichst großzügige Spende und wir werden den Druck auf Präsident Obama erhöhen, damit er sein Wahlversprechen einhält.

 

Kapitän Paul Watson: Präsident Obama war der erste Präsident seit Ronald Reagan, der um einen Kompromiss mit den japanischen Walfängern bemüht war. Greenpeace hat seinen Kompromissvorschlag bei der Internationalen Walfangkommission (IWC) unterstützt – eine Vereinbarung, die den Walfang legalisiert hätte. Zum Glück wurde dieser Kompromissantrag abgelehnt. Obama wird den Walfang nicht beenden, doch Sea Shepherd ist in der Lage dies durch direktes Eingreifen und die Reduzierung der Fangquoten zu tun. Greenpeace weigert sich den Erfolg von Sea Shepherds Kampagnen anzuerkennen und verurteilt unsere Vorgehensweise. Was ich nicht verstehen kann, ist wie „eine möglichst großzügige Spende“ Präsident Obama dazu zwingen wird, ein Wahlversprechen einzuhalten, das er bereits gebrochen hat.


„Zuzulassen, dass Japan weiterhin kommerziellen Walfang betreibt ist inakzeptabel“. Dies waren Obamas eigene Worte und Greenpeace sucht Unterstützung, um das Abschlachten ein für alle Mal zu beenden.

 

Kapitän Paul Watson: Ich habe keine Ahnung was das bedeutet. Natürlich ist das inakzeptabel, aber Präsident Obama war bereit den Walfang zu legalisieren, wenn Japan im Gegenzug die Quote in der Antarktis halbiert und das trotz der Tatsache, dass Sea Shepherd diese Quote letzte Saison bereits halbiert hat.


Kommerzieller Walfang ist nicht nur inakzeptabel, sondern er bricht internationale Gesetze.

 

Kapitän Paul Watson: Wirklich, Sherlock?


Stellen Sie sich ein Harpunenschiff vor, das durch die Antarktis jagt. Plötzlich entdeckt der Harpunier eine Walkuh und ihr Kalb. Die Geräusche des Meeres werden von der Explosion der Harpunen übertönt, welche auf die Wale abgefeuert werden.

 

Kapitän Paul Watson: Wir brauchen uns das nicht vorzustellen, John. Wir sind dort unten, wo es passiert. Die Frage ist: Wo sind die Greenpeace-Schiffe?


Die beiden kämpfen fast eine Stunde, um sich von den Seilen der Harpunen zu befreien und schlagen verzweifelt mit ihrer Schwanzflosse auf das Wasser, bevor ein Walfänger an Deck kommt und sie erschießt. Die Walkuh und ihr Kalb werden die Gleitbahn des Schiffes hochgezogen und ziehen eine lange Blutspur hinter sich her.

 

Es frustriert uns sehr, dass sich diese tragische Szene im Südpolarmeer in ein paar Tagen immer wieder abspielen wird. Greenpeace braucht Ihre Hilfe und die Hilfe von Präsident Obama, um das Abschlachten der einzigartigsten, intelligentesten und emotionalsten Geschöpfe unserer Meere zu beenden.

 

Kapitän Paul Watson: Wenn du frustriert bist, John, dann schicke ein paar Schiffe in die Antarktis, so wie früher. Die Leute machen also eine Spende, doch was erhalten sie im Gegenzug dafür? Wirst du auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten Einfluss nehmen, um den japanischen Walfang zu beenden? Was wird das kosten? Sicherlich nicht besonders viel. Wir wissen, dass Greenpeace Millionen von Dollar mit dem Aufruf zur Rettung der Wale einnimmt. Ein Teil des Geldes könnte sicherlich dafür verwendet werden ein Schiff zu entsenden. Ihr habt doch ein Schiff, nicht weit entfernt in Indonesien. Wie wär’s damit? Komm schon, John, wenn du wirklich wütend und frustriert wärst, dann würdest du dafür sorgen, dass Greenpeace im antarktischen Walschutzgebiet aktiv werden würde. Doch es passiert nichts, John. Ich könnte den Vorschlag machen, dass du dich mit uns zusammenschließt und unsere Aktionen finanziell unterstützt, doch ich weiß, dass du unsere Art, wie wir Wale retten nicht magst, also wird das nicht passieren. Verschone uns dann aber bitte mit deinen Frustanwandlungen. Du hast nicht die Absicht, etwas zu tun, oder?


Bitte helfen Sie uns dieses schreckliche Gemetzel zu beenden und das Leben dieser Wale mit einer möglichst großzügigen Spende zu retten. JETZT!

 

Kapitän Paul Watson: Sea Shepherd versucht das gerade, John. Wir schicken 88 Freiwillige und drei Schiffe JETZT in die Antarktis, um die japanische Walfangflotte abzufangen. Wir könnten wirklich etwas Hilfe gebrauchen und ein wenig Beistand würden wir sehr schätzen. Wenn das nicht möglich ist, dann höre wenigstens damit auf, dringend benötigte Gelder für Massenbriefe und Aufrufe zu verschwenden, um für etwas Spenden zu erbitten, gegen das Ihr nichts tut. Wir haben ein Team in Taiji, John. Wo ist Greenpeace? Wir waren kürzlich bei den Färöer-Inseln. Auch dort haben wir euch nicht gesehen. Wir arbeiten seit zehn Jahren auf den Galapagos und nicht einmal ist dort ein Greenpeace-Schiff aufgetaucht. Im Juni haben wir zwei eurer Schiffe im Mittelmeer gesehen, doch als wir die Kapitäne gefragt haben, ob sie uns beim Befreien der Blauflossenthunfische aus den Netzen helfen wollen, haben sie sich geweigert und sind verschwunden. Ja, jetzt ist die Zeit dieses „schreckliche Gemetzel“ zu beenden und deshalb frage ich noch mal: Wo sind Eure Schiffe, John?


Zusammen können wir Japan wissen lassen, dass der kommerzielle Walfang im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr hat.

 

Kapitän Paul Watson: Ja, wir würden das sehr gerne zusammen mit dir tun, John. Das Problem ist, dass du zu Hause bleibst und dein Geld in die Keksdose steckst. Die Wale brauchen dich aber JETZT!


Für die Wale

 

Kapitän Paul Watson: Du meinst für Greenpeace, nicht wahr, John?


John Hocevar
Oceans Campaigner
Greenpeace USA

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Von Paul Watson

 

Ich bin nicht gegen Greenpeace. Als Mitbegründer von Greenpeace und früherer Kampagnenführer war ich einmal stolz auf Greenpeace. Doch die, die Greenpeace jetzt leiten, sind nicht diejenigen, die die Organisation gegründet haben. Die jetzigen Leiter sind Bürokraten, die unsere ursprünglichen Ziele aus den Augen verloren haben. Greenpeace ist zum Mainstream geworden und dieser Brief zeigt, dass sich die Organisation politischer Lobbyarbeit anstelle von direkten Aktionen auf hoher See zuwendet. Sie haben den Sitz in ihren Schlauchbooten gegen einen Stuhl hinter ihren Schreibtischen eingetauscht.

Nein, ich bin nicht gegen Greenpeace, aber ich bin dagegen, was aus Greenpeace geworden ist.

Greenpeace hat die Schiffe, das Geld und die Mittel, um in die Antarktis zu fahren und gegen den illegalen japanischen Walfang einzuschreiten. Ihre Spendenaufrufe bringen Millionen von Dollar ein. Sea Shepherd hat ungefähr 2 Prozent des Budgets von Greenpeace, doch unsere Schiffe und Freiwilligen sind dort, wo wir alle sein müssen. Und wo wir alle sein müssen, ist nicht der Ort, an dem Greenpeace ist.

Nicht einmal ist Greenpeace gegen das Abschlachten der Delfine in Taiji oder der Grindwale auf den Färöer-Inseln vorgegangen. Sie haben die Wale in der Antarktis 2007 im Stich gelassen und sind seitdem nicht wieder dorthin zurückgekehrt.

 

Greenpeace beschuldigt Sea Shepherd “gewalttätig” zu sein, obwohl wir in unserer 33-jährigen Geschichte keine einzige Person verletzt haben.

 

Ich würde Greenpeace-Schiffe im Südpolarmeer willkommen heißen und wenn wir die Flotte gefunden haben, würde ich ihnen gerne die Koordinaten übermitteln, damit sie sich uns anschließen können. Ich bin gerne bereit mit ihnen bei der Verteidigung der Wale zusammenzuarbeiten. Doch sie weigern sich mit uns zu kooperieren. Genau genommen weigern sie sich überhaupt sich zu engagieren, außer wenn es um Spendenaufrufe geht. Beim Auftreiben von Spendengeldern sind sie sehr gut, aber nicht dabei, die Gelder für die Ziele einzusetzen, für die sie eigentlich gesammelt wurden.

 

 

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Super artikel!

ist der schon auf indymedia?!

gut geschreiben toll gemacht hoffentlich klappt das mit greenpeace.

 

aber kann mir jemand erklären wieso die leute von Sea Shepherd mit flaschen werfen?!^^

ich hab nichts grundsätzlich gegen militanz aber sie muss schon sinnvoll sein...

flaschen schmeißen bringt doch nur was wenn man eindeutige fronten beim riot  hat die nicht -so- weit auseinandersind oder?!

 

soli grüße

Die Flaschen enthalten Buttersaeure.

um dem noch etwas hinzuzufügen:

 

ab der diesjährigen kampagne (2010/2011) werden diese flaschen nicht mehr mit buttersäure sondern mit einer flüssigkeit gefüllt sein die einen verwesungs/leichengeruch verbreitet. der grund hierfür ist es, den walfängern keine plattform mehr für ihre "säure hat uns verätzt" propaganda zu geben (welche sowieso schon immer völliger unsinn war, da buttersäure lediglich verrottete butter ist und absolut ungefährlich und gesundheitlich unbedenklich. es stinkt einfach nur sehr übel).

 

außerdem sind dies flaschen aus zuckerglas wie sie in filme verwendet werden, sie zerspringen sehr leicht und sind absolut unbedenklich und können nicht zu verletzungen der besatzung der walfangschiffe führen.

ist der schon auf indymedia?!

Schau mal auf die URL ...

 

aber schau mal auf den name "indymedia" steht für die hautpseite und nicht für "linksunten.indymedia" ;D

mit dem hauptportal erreicht man nämlich mehr leute ;)

de.Indy zensiert aktiv, so ziemlich alle Nazinamen werden entfernt/gekürzt und Bilder von ihnen gelöscht. Wenn dir sowas egal ist und es dir nur um möglichst viele Leser geht kannst du sowas natürlich ignorieren aber nicht alle finden das so toll.

 

Übrigens: de.indymedia.org ist genauso wie linksunten.indymedia.org eine subleveldomain von indymedia.org

Die Aktivisten von Greenpeace haben sich zur Ruhe gesetzt mit unseren reichlichen Spendengeldern und mit den Merchandisingeinnahmen. Gelegentliche große Worte wie von Watson. Verräter wie alle die am Geld riechen dürfen.