BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg sieht keine Chance mehr zu einem Dialog
Auf den ersten Blick mag es irritieren: der jetzige Bundesumweltminister Norbert Röttgen kommt erstmalig nach Gorleben und möchte einen "Dialog" anbieten, die Gorleben-Gegner aber schlagen die Einladung aus. Unisono erklären Bäuerliche Notgemeinschaft, Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) und die Gartower Runde, dass sie den Dialog-Vorschlag des CDU-Politikers für unredlich halten. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "Wer in Gorleben vollendete Tatsachen schafft, dann aber mit Leerformeln wie Transparenz und Bürgerdialog vor Ort erscheint, darf sich nicht wundern, wenn die Plätze leer bleiben."
Bundesumweltminister Norbert Röttgen reist am 2. Dezember nach Gorleben. Angekündigt ist neben der Besichtigung des sogenannten "Erkundungsbergwerks" auch ein Gespräch mit dem Kläger gegen das Projekt, dem Grafen von Bernstorff. "Röttgen stellt sich weder den Fragen des Kreistages in einer öffentlichen Sitzung, er ignoriert alle Enthüllungen der letzten zwei Jahre, die darauf deuten, dass Gorleben von Anfang an als Endlager ausgebaut wird, das Dialog-Angebot geht deshalb ins Leere", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Was die Gorleben-Gegner empört: Röttgen kommt nach der Aufhebung des Moratoriums und nach dem Castor-Transport ins Wendland eilt. "Gerade wurde das Atomgesetz durch den Bundesrat bestätigt, es sieht wieder die Enteignung von Grundeigentümern vor, die mit ihren Salzrechten den Ausbau Gorlebens blockieren können.
Mit der Laufzeitverlängerung kommen noch einmal 500 Castoren zu dem sich häufenden Atommüll dazu, das erhöht den Druck, Gorleben allen fachwissenschaftlichen Warnungen zum Trotz fertig zu bauen", sagte die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek.
Die Gorleben -Gegner gehen sogar noch weiter, sie verbuchen den Besuch als rein private Visite des Ministers im Gartower Schloss und verzichten auf jede Form von Protest: "Stell dir vor, Röttgen kommt, aber keiner geht hin. Statt Treckern, Transparenten und Trillerpfeifen wird in Gorleben nur das Hubschraubergeknatter zu hören sein, wenn der Minister einfliegt."
Stattdessen findet am Donnerstagnachmittag um 17 Uhr auf dem Lüchower Marktplatz eine Mahnwache statt. "Die auffällige Häufung von Krebserkrankungen rund um die Asse II wird ein Thema der Kundgebung sein, und an jener Stelle werden wir auch darlegen, warum wir Röttgens Dialogangebot für unredlich halten", erklärt die BI.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06, Kerstin Rudek 0160 159 24 73
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
<http://www.bi-luechow-dannenberg.de>
Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de
Einladung zur Pressekonferenz anlässlich des Besuches
von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in Gorleben
Ort: Bauernstuben, 29494 Trebel
(nur wenige Kilometer vom "Erkundungsbergwerk" entfernt)
Datum: 2. Dezember 2010
Zeit: 10 Uhr
Teilnehmer:
- Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V., Kerstin Rudek,
Vorsitzende
- Bäuerliche Notgemeinschaft Wendland, Carsten Niemann
- Greenpeace e.V., Mathias Edler, Atomexperte
- BUND Niedersachsen, Renate Backhaus (angefragt)
Gäste:
- Nikolaus Piontek, Anwalt im Klageverfahren (Andreas v. Bernstorff und
Kirchengemeinden) gegen den Weiterbau des geplanten Endlagers im
Salzstock Gorleben
- Eckart Kruse, Pastor in der Kirchengemeinde Gartow
- Stephan Wichert-von Holten, Propst des Evangelischen Kirchenkreises
Lüchow-Dannenberg
- Martin Donat, stellv. Landrat des Kreises Lüchow-Dannenberg und
Vorsitzender des Ausschusses Atomanlagen und öffentliche Sicherheit
- Vertreter der Gruppe X im Kreistag Lüchow-Dannenberg (SPD, Grüne Liste
Wendland, UWG, FDP)
- Wolfgang Wiegreffe, Bürgermeister der Gemeinde Trebel (UWG)
- Rebecca Harms, MdEP (Bündnis90/Die Grünen)
- Miriam Staudte, MdL (Bündnis90/Die Grünen)
- Kurt Herzog, MdL (Die LINKE)
- Andrea Schröder-Ehlers, MdL (SPD)
Moderation: Asta von Oppen (Rechtshilfe Gorleben)
Sehr geehrte Damen und Herren,
gerne erläutern Ihnen Vertreter der oben genannten Organisationen und die aufgeführten Gäste ihre Haltung zum nichtöffentlichen Besuch des
Bundesumweltministers Dr. Norbert Röttgen in Gorleben und zu den Plänen des Ministeriums in Bezug auf einen angeblichen "Dialog" mit der Bevölkerung über das Endlagerprojekt im Salzstock.
Wie Sie der Teilnehmerzahl entnehmen können, wird es nur sehr kurze Statements der aufgeführten Personen zu einem jeweils anderen Aspekt und interessanten Hintergründen des Anlasses geben. Danach stehen Ihnen alle Vertreter für Nachfragen oder Einzelinterviews zur Verfügung.
Vom Ort der Pressekonferenz erreichen Sie das so genannte Erkundungsbergwerk, dass der Minister ab 11.30 Uhr unter Tage besuchen will, in 5 -10 min Fahrtzeit.
Wir würden uns freuen, Sie zu dieser Pressekonferenz, die eine außerordentlich große gesellschaftliche Breite der Gegner des geplanten Endlagers im Salzstock Gorleben widerspiegelt, begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichem Gruß im Namen aller Teilnehmer und Gäste
Asta von Oppen 0160 958 569 06
Gefällt mir :-) Gute
Gefällt mir :-)
Gute Einstellung, weiter so =)
Ihr machts richtig!
Röttgen ist ein Idiot und Kernspaltung ist scheiße, aber ihr seid toll! Hoffentlich ists bald aus für Kernenergie und wir schaffen nicht noch mehr nukulare Abfälle. Dann müssen wir das Endlagerproblem mal so angehen, wie noch nie vorher: Logisch durchdacht!