Bochum: Langendreer Kriegerdenkmal – der K(r)ampf geht weiter

Frankenstein, Boris Karloff

„Scherz oder Sachbeschädigung?“ so titelte die Bochumer WAZ und berichtete davon, dass „unbekannte Dunkelmänner“ dem enthaupteten Ehrenmal in Langendreer einen Frankensteinkopf aufgesetzt haben. Diese „unbekannten Dunkelmänner“ mit ihrem schwarzen Humor will die WAZ dingfest gemacht sehen und veröffentlichte deshalb die Telefonnummer der zuständigen Kripo.

Na, wenn sich da nicht auch noch Scherzbolde melden und behaupten sie hätten, dass „Monster“ bei einer Gruftie-Party im Zwischenfall gesehen. Kopflos, selbstverständlich.

 

Bisher ist der Kopf des Soldatenmals nicht aufgetaucht.

Dabei ist dies schon der zweite Kopf, der dem Denkmal abhanden gekommen ist. Ende der 80ziger Jahre wurde der erste Kopf entfernt. 2004 fertigte der Bildhauer Bielfeld einen neuen Kopf an, der am 15. März 2004 dem kopflosen Torax aufgesetzt und jetzt entfernt wurde. Somit war das Denkmal schon über 18 Jahre kopflos – was wenige, außer der im Jahre 1927 gegründeten Krieger und Ehrenmal-Vereinigung, zu kümmern schien.

Das Ehrenmal war den Soldaten der Gemeinde Langendreer gewidmet, die vorwiegend in Frankreich gefallen waren. An ein Soldatenmal zu Ehren der Soldaten des Kaiserreichs, die Frankreich überfallen hatten, war zur Zeit der französischen Ruhrbesetzung natürlich nicht zu denken. Und so wurden die Krieger- und Landwehrvereine erst später mit Spendensammlungen und Festen aktiv, um die nötigen Gelder zu beschaffen. Obwohl diese auf eine Positionierung auf dem Amtsplatz bestanden, verwies die Gemeindevertretung auf den abgelegeneren Platz auf den Kommunalfriedhof. Erst das Angebot der Witwe Ober-Westermann machte es möglich, das Denkmal auf dem Privatgrundstück Poststraße/Kaiserstraße (heute Unterstraße/Alte Bahnhofsstraße) aufzustellen. Die bis heute verantwortliche Krieger- und Ehrenmal-Vereinigung wurde zur Verwaltung des Grundstücks 1927 gegründet. Am 28.7.1929 wurde das von dem Professor und Bidhauer Dammann aus Berlin entworfene Soldatenmal eingeweiht. Im selben Jahr wurde Langendreer nach Bochum eingemeindet.

Ende der 60er Jahre sollte mit der Verlegung der Unterstraße das Soldatenmal abgerissen werden. Laut WAZ gründeten Dieter Maiweg und andere darauf die Ehrenmalvereinigung, die den Erhalt des Bauwerkes an der Unterstraße durchsetzen konnten.

 

So stellt sich die Geschichte wie folgt dar:

Revanchistische Soldatenverbände errichteten ein Ehrenmal für gefallene Soldaten des 1. Weltkriegs, die für Gott und Vaterland gen Frankreich zogen. Nach vorne hin zeigt das Denkmal einen Soldaten mit abgesetzten Gewehr und abgenommenen Helm. Eine Geste des Nachdenkens und der Besinnung. Hinten am Denkmal steht aber „Einst kommt der Tag da alle Welt euren Ruhm verkünden wird!“. Stolz wird hier auf die Kriegstaten deutscher Soldaten  des 1. Weltkriegs verwiesen, deren Ruhm in Zukunft verkündet wird. Frei dem Motto, heute ist es nicht möglich den Überfall auf Frankreich und die Morde an Franzosen zu feiern, aber zukünftige Generationen werden es tuen.

Die Gemeinde wollte das Denkmal nicht an so einer exponierten Stelle stehen haben und nur die Schenkung der Großtante des heutigen Vorsitzenden der Ehrenmalvereinigung, Dieter Maiweg, sorgte für diese Präsens im öffentlichen Raum.

Dieser Verein entstand Ende der 60ziger allein zur Rettung dieses Denkmals und selbst nach einem 2 ten durch Deutsche ausgelösten Weltkrieg setzte er sich dafür ein, dass der Ruhm deutscher Soldaten in Zukunft verkündet würde. Eine Reflexion über Militarismus im Allgemeinen und deutsche Machtbesessenheit im Speziellen scheint es nicht gegeben zu haben. Abgesehen von der Unfähigkeit zu Trauern, wie es die Mitscherlichs zu sagen pflegten.

Die Tat von 1987 und die 18 Jahre kopflosen Zustands bis 2004 hat diesen Verein nicht dazu gebracht sich mit deutscher Geschichte anders zu beschäftigen, als mit der Konservierung Wilhelminischen Soldatentums fortzufahren. Einer neuer „alter“ Kopf musste her, die Gedenkplakette die an die Tat von 1987 erinnerte wurde abmontiert und alles war wie 1929.

Das die NPD das Soldatenmal im letzten Jahr zur Verherrlichung der deutschen Wehrmacht und ihrer Auffassung vom deutschen Staat nutzte, schien den Verein zu stören. So entsorgten sie umgehend die Kränze der Nazis, als diese abgerückt waren. Mehr Gedanken machten sich die Herren aber nicht zu ihrer Liegenschaft. Ob sie es gewundert hat, dass die NPD am 14.11. diesen Jahres in Wattenscheid einen Kranz an dem Wattenscheider Ehrenmal mit der Schleifenaufschrift "Einst kommt der Tag, da alle Welt Euren Ruhm verkünden wird.” ablegte? Vermutlich wissen sie gar nichts davon. So interessiert sind sie an der Wirkung/Nutzung militaristischer Denkmäler, wie das Ihrige.

 

Jetzt wird der Verein ein weiteres mal durch eine Kopflosigkeit des Soldatenmals zu einer Haltung gezwungen. Ob jetzt wieder eine  national-konservativ  Haltung dabei herauskommt? Man wird sehen.

 

 

Die NPD hingegen bezieht mittlerweile offene Aufrechnungen zwischen den verschiedensten Formen und Hintergründen der Schändungen jüdischer Gräber und Gedenkstätten an die Shoa auf der einen und dem Angehen gegen kriegsverherrlichende und revanchistische Mahnmale auf der anderen Seite. Der Möchtegern-Kunsthistoriker Markus Schumacher, Mitglied der NSBO-der Nationalen Sozialisten Bochums und Mitglied des NPD-Kreisvorstandsmitglied dazu: „Es ist interessant zu beobachten, wie hier vor Ort anscheinend zwischen Toten 1. und 2. Klasse unterschieden wird. Jahr für Jahr werden deutsche Gedenkstätten angegriffen bzw. geschändet, Gefühle der Erlebnisgeneration oder der Angehörigen von gefallenen Soldaten werden mit Füßen getreten. Deutsche Ehrenmale verkommen, während Erinnerungsstätten für andere Gruppen gehegt und gepflegt werden. Ob es sich bei den Aktionen gegen die linken und jüdischen Orte in Bochum und Wattenscheid vielleicht auch um Reaktionen von „Einwohner_Innen“ handelte, die es einfach „satt hatten“, entzieht sich unserer Kenntnis....“

 

 

 

WAZ-Artikel: Unbekannte setzen Denkmal Frankenstein-Kopf auf

http://linksunten.indymedia.org/de/node/29113

 

Lesenswert: „Die roten Matrosen“

bei: Süddeutsche Zeitung - Junge Bibliothek Band 9

 

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Man sollte jetzt erst recht Aktionen gegen die Hauptkader der NPD BO&WAT durchführen ob legal oder illegal  scheissegal, wenn ich mir dann die dummen Komentare von Markus Schumacher und Zimmer hören muss wird mir schlecht .Cremer Zimmer Schumacher in den Arsch treten ! Antifa Organisieren PS: Schumacher wohnt doch in der nähe des Friedhofs

Also ich habe das Geschehen bisher intensiv verfolgt, und man kann erkennen das z.B in den Wohngegenden von Zimmer, Cremer, Schumacher und Röhmhild sehr viele Naziparolen anzutrefen sind, ob nun NPD aufkleber oder Hakenkreuze alles davon ist scheisse was man da antrifft. also Andre Zimmer der wahrscheinlich die Twitterseite der Bochumer NPD under der NPD jugend bo & Wat/jn betreibt, macht sich ja schon seit Jahren über Naziopfer wie schmuddel und gera lustig  lustig, und das noch ungestraft von Uns. Der schlimmste ist der Cremer in NRW der verurteilte Antisemit griff Nachts Jugendliche vor seiner Haustür an und verletzte diese. Zu sagen bleibt das die Antifa besonders in Wattenscheid wieder geweckt werden muss , damit die Nazis keine Ruhe zum Arbeiten finden und da ist jeder von uns gefragt Aktionen durchzuführen. Ich fand ja einige lustige Artikel über gesprengte Briefkästen und bemalte Hauswäde bei dem möchtegern Historiker Schumacher und cremer der Bus an der NPD LGS hat docj auch schon mal gebrand !also lasst euch was einfallen , kein ruhiges Hinterland für Nazis. Zu vermusten ist auch das Jannick Reckwald oder Büscher etwas mit den bemalte Friedhöfen und den geschändeten antifa Gedenkstätten zu tun haben weil in ihrer geged immer wieder HK´s ,SS. NS, und Keltenkreuze auftauchen Die Rechte Szene in Bochum Aufmischen Smash Nazi Schum !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!