Am Freitag den 05.11.2010 startete in Valogne (Frankreich) der 12. Castor Transport ins Wendland. Nach nur 90 minuten Fahrt blockierte eine deutsch-französische Aktionsgruppe die Weiterfahrt indem sie sich an die Gleise ketteten. Auch in anderen französischen Städten entlang der Castor-Strecke fanden Kundgebungen statt. Während in Frankreich schon blockiert und protestiert wird, laufen in Deutschland die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Im Wendland erkundeten hunderte AktivistInnen das Terrain bei der traditionellen "Rally-Monte-Göhrde". Rund 1500 Schülerinnen demonstrieren bereits am Vormittag in Lüchwow und abends zogen hunderte in einem Laternenumzug durch Gorleben. Währenddessen bereiteten sich in Karlsruhe rund 200 AktivistInnen bei einer Infoveranstaltung auf die Südblockade in Berg vor.
Der Atommülltransport ist kurz nach seinem Start in der Nähe von Caen in Frankreich blockiert worden. Ein Dutzend AtomkraftgegnerInnen der Gruppe GANVA (Aktionsgruppe gewaltfreier AtomkraftgegnerInnen) haben sich an die Gleise gekettet. Auf ihrem Transparent stand auf deutsch zu lesen: "Widerstand kennt keine Grenzen". Diese Gruppe hatte auch 2008 einen Transport von Italien nach Frankreich blockiert. In ihrem Communiqué fordern die AktivistInnen den Ausstieg aus der Atomenergie und verweisen auf die enorm hohe Strahlenbelastung in der Region um die Plutonniumfabrik in La Hague. Durch Caens wird praktisch täglich strahlender Atommüll transportiert.
Messungen von Greenpeace zu Folge weist der aktuelle Zug mit seinen 11 Castorbehältern eine außerordentlich hohe Strahlenbelastung auf.
Laut réseau sortir du nucléaire gab es 21 verschiedene Kundgebungen und Mahnwachen entlang der französischen Castor-Tranportstrecke, unter anderem auch vor dem Europäischen Parlament in Strasburg. Während auf französischer Seite die Strecke kaum bewacht wird fährt der deutsche Atomstaat schweres Geschütz auf. Rund um Berg wurde der Zugang zu den Gleisen teilweise mit NATO-Drath abgesperrt und die Polizeikasernen rund um Karlsruhe sind voll besetzt.
Gegen Abend kamen rund 200 AktivistInnen in den Gewerbehof in Karlsruhe um die letzten Infos zur Südblockade auszutauschen. Bei leckerer Vokü und guter Stimmung wurden die letzten Absprachen getroffen und es gab die Gelegneheit für Angereiste sich in Bezugsgruppen zu organisieren.
Pünktlich um 9:30 Uhr beginnt am Samstag in Berg die Südblockade. Castor2010 - die Zweite!
Die Südblockade ist groß
An Zwei Stellen in Berg sind die Gleise mit insgesamt über 1000 Menschen blockiert!