Eine neuen Episode einer endlosen Diskussion einer sich radikal gebenden Linken, die scheinbar den Mauerfall bis heute theoretisch nicht verarbeiten konnte. Um es vorweg klar zu machen: ich betrachte antideutsche Positionen nicht im geringsten als links. Wer behauptet, als Deutscher komme ihm/ihr eine besondere Verantwortung zu für den Genozid der Nazis, hat schlichtweg eine nationalistische Logik verinnerlicht, was einer sich emanzipatorischen wollenden Linken eigentlich nicht passieren sollte.
Ich vermeide die Begriffe
Shoa/Holocaust, weil mir deren religiöse Konnotation nicht behagt und
ich präzisiere jüdische Menschen nicht als Opfer, weil nicht nur sie von
den Nazis abgeschlachtet wurden, obwohl mir selbstverständlich bewusst
ist, dass sie die grosse Mehrheit der Opfer ausmachten. Aber zurück zur
Kritik an antideutschen Positionen: Wer behauptet, Israel sei als
Nationalstaat irgendwie besser als irgendeine andere
bürgerlich-nationalistische Konstruktion hat vermutlich die ganze
revolutionäre Nachkriegstheoriedebatte verschlafen. Als Nation ist
Israel genauso Vehikel und Ausdruck bürgerlicher Herrschaft wie alle
anderen Nationen auch. Einverstanden: der Schlachtruf "Soldarität mit
Palästina!" ist genauso hohl wie der Schlachtruf "Solidarität mit
Israel!", denn als Revolutionäre wollen wir schliesslich das Ende des
Kapitalismus, was einher geht mit der Zerstörung seiner Nationalstaaten -
aller Nationalstaaten auch Israel, und auch aller pseudonationalen
Gebilde und deren bürgerliche Herrschaft, sprich auch Palästina.
Interessant
ist ja, das sowohl die Antideutschen wie auch die Antiimps den
Marxismus für sich reklamieren, in Tat und Wahrheit vertreten sie jedoch
theoretische Irrwege, ob welchen sich Marx vermutlich im Grab umdreht.
So berufen sich die Antideutschen auf den Kibbuz und präsentieren Israel
als vollendetsten Kommunismus, den es bisher gab. Nur ist erstens vom
Kibbuz nicht mehr viel übrig und zweitens gab es den Kommunismus
historisch gesehen noch nie - schon gar nicht vollendet - kontrollierte
doch bis heute das Bürgertum, seit seiner politischen Machtergreifung,
stets die Produktionsmittel. Warum sollten wir also mit Israel
solidarisch sein? Bleibt noch die "besondere deutsche Verantwortung den
Juden gegenüber", ein Argument, das von einem revolutionären Standpunkt
aus gesehen erst recht nicht gelten kann. Oder, was bitte schön, sind
"die Deutschen"? Egal wie man es dreht und wendet, "Deutschland" ist
nichts anderes als ein imaginäre Gemeinschaft, die vom Bürgertum, unter
der Mithilfe der von der Französischen Revolution traumatisierten
Aristokratie, im 19. Jh. konstruiert wurde. Wer sich damit
identifiziert, auch ex negativo, identifiziert sich mit der bürgerlichen
Herrschaft. Und der Kreis schliesst sich, wenn man weiter bedenkt, dass
Herzls Zionismus entscheidend von deutschen Idealisten wie z.B.
Schelling oder Fichte beeinflusst war, die philosophische Schule also,
die das philosophische Beiwerk zum Konstrukt "Deutschland" lieferte.
Die
Antiimperialisten können von sich zumindest behaupten, in einer linken
Tradition zu stehen, die von Lenins Imperialismustheorie über die
antikolonialen Kämpfe in der Nachkriegszeit führt. Nur sind sie leider
dort stecken geblieben. Schon die Solidarität mit
staatskapitalistischen, sich antiimperialistisch wollenden Staaten war
seit jeher eine theoretische Verirrung sondergleichen, denn nur, weil
die Herrschenden behaupten, sie seien "revolutionär" und
"antiimperialistisch", muss man das noch lange nicht glauben. Sei es die
UdSSR, China, Kuba oder welcher "kommunistische" Staat auch immer,
Tatsache ist, dass das durch die Parteibürokratie verkörperte Bürgertum
die Produktionsmittel kontrolliert(e) und somit, wie jeder
kapitalistische Staat, auch imperialistisch ist/war. Das genau gleiche
gilt auch fürs palästinensische Bürgertum, die Absenz eines
Nationalstaates drückt in diesem Falle nur die schlechte Stellung aus,
die das palästinensische Bürgertum im weltweiten Klassenkampf mit
anderen bürgerlichen Fraktionen einnimmt. Und genau diese schlechte
Stellung im weltweiten Kampf verschiedener bürgerlicher Fraktionen
scheint die Naiveren unter den Linken dazu zu verleiten, sich mit den
schwächsten bürgerlichen Fraktionen zu solidarisieren und gleichzeitig
zu vergessen, dass es darum geht, den Kapitalismus zu zerstören und eine
klassenlose und herrschaftsfreie Gesellschaft anzustreben, statt
innerhalb des Systems - und somit für das System - Position zu beziehen.
Unter
diesen Vorzeichen wird sich die deutsche Linke weiterhin sinnlose
Diskussionen liefern, ob nun Israel oder Palästina, die Hamas oder der
Likud, Gysi oder Friedman böse seien, worüber sogar im Thiazi-Forum
gelacht wird. Die Positionen sind dabei in perfekter Symmetrie
zueinander: Antisemitismusvorwürfe werden mit Islamophobievorwürfen,
Querfrontvorwürfe zwischen Linken und Islamisten mit dem Vorwurf einer
Allianz Antideutscher mit der CDU gekontert und am schlimmsten daran
ist, dass in vielen Fällen die Vorwürfe beider Seiten stimmen.
Gleichzeitig ist die Welt am Kochen, die ökologische Situation so
katastrophal wie noch nie, das Spektakel drauf und dran uns komplett
einzulullen, während dessen Verwalter uns die letzten Brosamen
materiellen Wohlstands wegnehmen, die sie uns damals gaben, damals, als
das Bürgertum die Revolution noch wirklich fürchten musste. Radikale
deutsche Linke, wach auf!
na endlich
na endlich mal n vernünftiger komentar zur sache, auch mal von jemanden der sich gepflegt ausdrücken kann und in der sprache der bürgerlichen studenten und pseudo intelektuellen spricht, die hier ja angesprochen werden, wir das lumpenproletariat haben ja eh schon lange mit dem studenten und warmduscher volk abgeschlossen und werden eh immer nur als assis diffamiert.....
Ein paar Kritikpunkte an der Kritik.
@ A.
Eine verhältnismäßig unaufgeregte und wenig polemische Kritik - klasse! Inhaltlich sehe ich da aber zumindest ein paar Missverständnisse der antideutschen Position. Ich erlaube mir, dazu ein paar Worte zu verlieren:
1. Antideutsche argumentieren nicht als "Deutsche mit besonderer Verantwortung" - das wäre in der Tat nationalistisch. Vielmehr wird gerade diese Argumentation im Stil von "gerade wir als Deutsche..." als nationalistisch kritisiert. Bspw. schrieb die Konkret mal: "Nichts ist unverschämter, als sich in Bezug auf die verbrecherische Vergangenheit auf eine neue nationale Identität zu besinnen" (sinngemäß zitiert). Das zielt genau auf dieses nationalistische Argument ab. Gerade der Deutschland rehabilitierende "Gedenkkult" (z.B. Dresden) wird ja heftig von den AD kritisert.
2. "Shoa" und "Holocaust" sind keine religiösen Begriffe.
3. Kein AD behauptet, Israel wäre kommunistisch oder irgendwie besonders revolutionär - Israel ist ein bürgerlicher Staat, und das wissen die AD auch. Das ist ja gar nicht der Punkt!
4. Die "Solidarität mit Israel" ist aus Sicht der AD nötig, weil ein explizit jüdischer Staat der einzige effektive Schutzraum für Opfer von Antisemiten sein kann in einer Welt, die nationalstaatlich organisiert ist. Dem Voraus geht die Annahme, dass Kapitalismus und Nationalismus immer wieder Antisemitismus hervorbringen. Die Begründungen hierfür sind inzwischen linksradikales Gemeingut und müssen wohl kaum weiter erläutert werden. - Israel gilt also als notwendiges Übel in der vorkommunistischen Epoche, darum heißen die Parolen ja "am längsten lebe Israel" (und nicht "lang") oder "Israel bis zum Kommunismus" (und dann nicht mehr) usw.
5. Aus Sicht der AD gibt es nicht "den einen" bürgerlichen Nationalstaat, sondern verschiedene ideologische Konzepte, etwa den völkischen oder politisch-staatsbürgerlichen Nationalstaat. Dies sind qualitative Unterschiede, die berücksichtigt werden sollten. Freilich haben Staaten immer die selben Aufgaben (Staatsvolk organisieren, Wirtschaft organisieren, Klassenkämpfe verhindern usw.) - doch die Ideologie macht die Staaten unterschiedlich fortschrittlich. Der völkische, auf Abstammung basierende Staat (wie z.B. Deutschland, aber bei weitem nicht nur) ist nicht nur weniger "vernünftig"/"aufgeklärt", weil er absurde Mythen in die Welt setzt, er ist auch gefährlicher, weil er Ideologien wie Rassismus oder Antisemitismus impliziert. Es war daher kein Zufall, dass der Holocaust im Namen der deutschen Ideologie begangen wurde.
6. Parteinahme bedeutet nicht Identifikation! Wenn ein AD sagt, er ergreift unter den gegebenen Umständen Partei für den Judenstaat, bedeutet das nicht, dass er sich mit ihm identifiziert und alles von dort abfeiert, wie es Nationalisten tun.
7. Du stellst völlig korrekt fest, dass es Völker/Nationen eigentlich nicht gibt. Dennoch befinden sich solche Vorstellungen in den Köpfen vieler Menschen, und Nationalstaaten sind Handlungsträger der Politik. Wie geht man damit um? Während sich radikale Kritiker damit begnügen, diese Konzepte einfach nur bequem zu negieren, ziehen AD einen anderen Schluss: Sie schließen einen Kompromiss mit der Realität. Es gibt nun mal Nationalstaaten, und da ist es bei deren Konflikten völlig legitim, zu überlegen, welcher weniger schlimm als ein anderer, oder welcher notwendig zum Schutz von Menschen ist. Eure kritische Gleichgültigkeit bedeutet nämlich nur, dass euch Menschen völlig egal sind. Zwei prügeln sich, ihr steht daneben und zuckt mit den Schultern, weil ja eh alles scheiße ist. (sorry, das war etwas polemisch)
8. Der Kommunismus steht global betrachtet derzeit nicht zur Debatte. Wir erleben Kämpfe, aber nicht zwischen Kommunismus und Kapitalismus, sondern zwischen westlichem Kapitalismus und autoritärem Kapitalismus und reaktionären Antikapitalismus (Djihadismus, Faschismus,...). Man sollte sich doch die Frage stellen, welches Modell am ehesten Vorstufe zum Kommunismus sein kann, wenn dieser selbst schon nicht zur Debatte steht. Der Gegensatz von nur zwei Modellen besteht derzeit leider nicht! Darum sollte die Frage nicht lauten: Kapitalismus - ja oder nein?, sondern: Was ist näher am Kommunismus? Wo haben Menschen mehr Freiheiten? Welches System bietet einen besseren Ausgangspunkt für kommunistische Agitation?- Es gibt schließlich, und das sollte man auf keinen Fall aus den Augen verlieren, auch schlimmere Systeme als den Kapitalismus. Marx war das übrigens auch völlig klar (das wird im doch etwas überbewerteten "Kommunistischen Manifest" mehr als deutlich).
9. Was ist "naiv", was "dogmatisch" an der AD Position? Findest du diesen Ideeologievorwurf, den du wahrscheinlich als Linker selbst oft genug erfahren musst, nicht etwas unangebracht?
10. Ob AD jetzt links sind oder nicht, ist doch völlig irrelevant. Auch spielt es doch keine Rolle, wer sich auf linke Traditionen berufen kann. Es sollte eher darum gehen, wer eine brauchbare Analyse zu bieten hat und wer sich wirklich für die Emanzipation der Menschen interessiert.
Soweit meine Gedanken. Würde mich über Entgegnungen freuen.
LG,
psoidonüm
Zur Kritik
1. Wenn nicht, weshalb dann? Schon der Begriff "Antideutsche" impliziert ja, dass das prinzipielle Ziel des Kampfes die Zerstörung Deutschlands ist. Interessanterweise findet sich in einem Artikel der taz eine ziemlich ähnliche Argumentationslinie: "Leuten aus dem antideutschen Kontext ist deshalb zu Recht vorgehalten worden, ex negativo genau jene identitäre Zwangslogik fortzuschreiben, welche Gegenstand ihrer antifaschistischen Attacke ist. Das deutsche Kollektiv muss nicht nur sauber, sondern essenzialistisch rein imaginiert werden, damit die Binarität antideutsch vs. der Rest funktioniert." (Aram Lintzel, taz vom 8.6.10). Dass "der Deutschland rehabilitierende "Gedenkkult"" von den Antideutschen kritisiert wird, hab ich auch nicht im geringsten bestritten, ich behaupte eben nur, wie schon im Text beschrieben, dass die Antideutschen deutschen Nationalismus EX NEGATIVO reproduzieren, ein Vorwurf, der mit deinem Einwand nicht entkräftet ist.
2. Wieso behauptest du einfach irgendwas ohne jegliche Argumentation? Holocaust kommt vom griechischen ὁλόκαυστον holókauston ‚vollständig verbrannt‘, Shoa aus dem hebräischen השואה ha'Schoah ‚Unheil‘ oder ‚große Katastrophe‘. Zum Begriff "Holocaust" steht in einem Artikel der faz vom 27.1.2005 folgendes: "In der griechischen vorchristlichen Bibelübersetzung, der Septuaginta, kommt das Wort „holokaustos“ als Übersetzung des Hebräischen „ola“ mehr als hundertmal vor. In der lateinischen Vulgata wurde daraus „holocaustum“, das so, als „holocaust“, Eingang in die angelsächsischen Sprachen fand und zu einem vergleichsweise gängigen Begriff auch in der schönen Literatur wurde. In Deutschland kam es nicht zu dieser Entwicklung, weil in Luthers Bibelübersetzung grundsätzlich deutsch von „Brandopfer“ die Rede ist." Shoa ist ein hebräischer Bibelbegriff (siehe http://en.wikipedia.org/wiki/The_Holocaust).
3. Ok, immerhin. Habe den Eindruck, ich sei auch schon irgedwo eben dieser "Kibbuz = Kommunismus"-Argumentation begegnet, könnte dir aber nicht mehr sagen wo.
4. Der Kapitalismus bringt nicht Antisemitismus hervor, sondern benutzt ihn, genauso wie übrigens auch Islamophobie, sowie jede Form des Rassismus, Sexismus etc. Nicht sehr emanzipatorisch ist hierbei die Annahme, Opfer von Antisemitismus müssten von einem Nationalstaat beschützt werden, demzufolge müssten wir ja auch für weibliche Staaten plädieren, um Opfer von Sexismus zu schützen oder homosexuelle Staaten, um Opfer von Homophobie zu schützen. Und dabei handelt es sich ja wohl um Diskriminierungsmuster, die historisch nicht weniger tief verwurzelt sind als der Antisemitismus. Ich bleibe dabei, dass wir als Revolutionäre keine "notwendigen Übel" akzeptieren sollten, denn ich gehe davon aus, dass wir Menschen grundsätzlich frei sind, die Welt so zu gestalten wie wir es wollen. Ausserdem werden in deiner Argumentation alle jüdischen Menschen in eine reine Opferrolle gedrängt, passive, wehrlose Wesen gewissermassen, die es aus Mitleid zu beschützen gilt.
5. Du willst hiermit sagen, dass die republikanischen Mythen z.B. Frankreichs oder der USA nicht genauso absurd sind wie diejenigen Deutschlands? Nationalismus impliziert immer Ausschlussmechanismen, welche jedoch stärker oder schwächer ausgeprägt sein können. Ob es Zufall war oder nicht, dass der Holocaust "im Namen deutscher Ideologie" begangen wurde, dürfte wohl schwierig zu beweisen sein. Vielleicht hätten die Hutu in Ruanda oder die Türken damals das gleiche getan, sofern sie die gleichen technischen Mittel zur Verfügung gehabt hätten. Dass es die verschiedenen nationalstaatlichen Konzepte in der Theorie gibt, darin geb ich dir Recht, nur treten sie in der Realität nie in reiner Form auf, sonst würde in Deutschland nie ein Türke eingebürgert werden und die Franzosen würden nicht über "nationale Identität" debattieren. Sehr interessant hierzu z.B. das Werk "Citizenship and Nationhood in France and Germany" vom Soziologen Rogers Brubaker, aber natürlich auch die Klassiker von Hobsbawm und Benedict Anderson. Weiter wiederhole ich, dass der Zionismus im Grundsatz AUCH eine völkische Ideologie ist.
6. Von mir aus, aber auch "Parteinahme" ist absurd. "Bedingungslose Solidarität mit Israel" halte ich schon für ziemlich schweres Geschütz, d.h. die Antideutschen wären auch mit Israel solidarisch, wenn sie alle Palästinenser umbrächten oder Israel sich in eine Diktatur verwandelte?
7. JEDER Nationalstaat schützt irgendwelche Menschen, nämlich das jeweilige Bürgertum. Je nach Reichtum fallen dem Proletariat etwas mehr oder etwas weniger Brosamen zu und sie werden von "ihrem" Nationalstaat" etwas mehr oder etwas weniger beschützt. In diesem Punkt gibst du aber implizit zu, dass es den Antideutschen nicht darum geht, den Kapitalismus zu zerstören. Die Politik der "Kompromisse mit der Realität" hat einen Namen, es nennt sich Reformismus. Als Revolutionär sind mir die Menschen natürlich nicht egal, sonst würd ich mich zurücklehnen und auf Politik scheissen. Nur glaube ich, dass FREIE Menschen ein durchaus erstrebenswertes Ziel ist, eine Freiheit, die, entgegen deinen Behauptungen, nicht existieren kann, denn wir leben letztendlich ALLE in einem totalitären System, dass uns vor die Wahl steht, entweder uns zu prostituieren oder zu sterben.
8. Spätestens seit der Massenproduktion ist der Kapitalismus global, es gibt keine anderen Systeme, nur verschiedene Arten, ihn zu verwalten, die jeweils den wirtschaftlichen und historischen Umständen angepasst werden. Der historische Faschismus war nicht im geringsten antikapitalistisch, die Antideutschen sollten das übrigens wissen, stellen sie doch selbst ganz korrekt fest, dass korporatistische Kapitalismuskritik verkürzt ist. Der Faschismus ist nur eine radikale Art und Weise, die Klassenkämpfe vollständig einzufrieren und den Produktionsapparat von einem starken Staat verwalten zu lassen. Auch islamistische regierte Gebiete, wie z.B. der Gazastreifen oder Afghanistan unter den Taliban waren nicht antikapitalistisch, der Arbeiter verkauft dort genauso seine Arbeitskraft an den Eigentümer der Produktionsmittel. Wenn der Kommunismus für dich im Moment nicht zur Debatte stehst, heisst das, dass du dich vom spektakulären Kapitalismus einlullen liesst. Tatsächlich umfasst dieser die ganze Welt und ist omnipräsent, auch liefert uns das System verschiedene Scheinalternativen, genauso wie du im Supermarkt zwischen "normalen" und "Fair Trade"-Bananen wählen kannst. Revolutionäre Politik hat allerdings zum Ziel, dieses totalitäre System zu zerstören, so schwierig es auch scheinen mag.
9. Naiv ist an der antideutschen Position, dass sie in ihrer Selbstwahrnehmung revolutionär sind, in Tat und Wahrheit jedoch (siehe 7 und 8) reformistische Positionen vertreten. Dogmatisch ist, wie im Text dargelegt, die statische Orientierung an fixen Bezugspunkten, aus welchen allgemein gültige Schlüsse gezogen werden.
10. Das halte ich nicht grundsätzlich für falsch, nur sehen sich Antideutsche sehr wohl als "radikale Linke", oder hab ich mich da getäuscht? Dass die antideutsche Analyse weder brauchbar noch emanzipatorisch ist, hoffe ich mit obigem Text und diesen Antworten gezeigt zu haben.
Unkonkret vs. Wahllos?
Ich hab zum teil das gefühl, dass sich die beiden hier vertretenen Positionen in Punkto Israelsolodarität vor allem darin unterscheiden, dass sich auf der einen Seite hinter abstrakten normativen Gedankengebäude zurückgezogen wird und auf der anderen Seite versucht wird konkrete Positionen im Hier und Jetzt zu erarbeiten, wobei zum Teil genau die Argumenativen Alternativlosigkeiten reproduziert werden, die ja auch den Maistreamdiskurs seit Jahrzehnten prägen (ich meine damit z.B. die TINA-olitik Neoliberaler Parteien, aber zum Teil bestimmt auch die Argumentation vieler Grüner Parteien, die den Umweltschutz als Alternativenlos darstellen, da sont der Weltuntergang droht).
Eine Lösung ahbe ich nciht anzubieten. Es war mir nur so beim Lesen aufgefallen.
@ blaaa: Wahllos
Wahllos finde ich die Position nicht. Es stellte sich nach dem Holocaust nun mal die Frage, ob Integration nochmal versucht werden sollte, nachdem sie so grandios gescheitert war, oder ob die zionistische Idee verwirklich werden sollte. Der aus gutem Grund erschütterte Glaube an das gemeinsame Auskommen legte letzteres nahe. Das ist nicht wahllos, genau so wenig wie die Solidarisierung mit dieser Absicht. Da die AD aus dem Umfeld der radikalen Linken stammen, kann man ihnen wohl nur schwer den Vorwurf machen, sie würden einfach nur irgendwas suchen, um Politik machen zu können.
Missverständlich
Ok, da habe ich den Begriff wahllos etwas missverständlich gebraucht (es bot sich nur gerade so schön an wegen dem Liedtitel XD )
Mit Wahllos meinte ich eher Alternativenlos. Das ist nämlich einder der Punkte die ich immer nicht so recht glauben kann, wenn ich höre, wie die Politik Israels verteidigt wird. Ich muss zugeben, dass ich mich nicht in der Tiefe mit dem Nahost-Konflikt auseinandersetze, aber alle Jahre wieder wenn da unten etwas passiert und sich die Lager gegenseitig beschimpfen, wir die Politik Israels von vielen AD's meiner Meinung nach eben oft als Alternativenlos dargestellt (á la "was hätten sie denn anderes machen sollen?"). Ich kann soetwas, wie schon gesagt nciht immer glauben. Ich denke gerade in der (real-)Politik gibt es viele Wege die man beschreiten kann, alternativenlosigkeit zu propagieren hat für mich imemr ein bisschen den Beigeschmack von Kreativitätslosigkeit. In diesem zusammenhang denke ich auch, dass es nicht immer reine, alternativenlose, Reaktion auf das verhalten anderer Akteure ist, die das verhalten Israels bestimmt. DAS von seiten Israels reagiert werden muss ist oft mehr als offensichtlich. Die gewählten Mittel sind alledings immer eine politische Entscheidung und da spielt es meiner Meinung nach eine entscheidende Rolle, dass die Israelische Regierung eher Konservativ als Emanzipatorisch , eher autoritär als egalitär, zusammengesetzt ist.
Ja, aber...
@ A.
1. Die AD Kritik richtet sich speziell gegen den deutschen Nationalismus, da sie ihn als besonders gefährlich bewertet. Mal unabhängig davon, wie man das bewertet - das ist kein Nationalismus. Das ist einfach ein anderer Standpunkt als deiner. Auf eine besondere Beziehung von Kritik zur deutschen Nation lässt er aber nicht schließen. Ich hätte gerne einen Beleg dafür, wo Antideutsche "als Deutsche mit besonderer Verantwortung" argumentieren.
2. Ich habe mich hier nicht um eine Begründung bemüht, da du das bei deinem Statement auch nicht getan hast. Bei den Begriffen ging ich von ihrem heutigen Gebrauch aus; dabei ist "Holocaust" der mittlerweile gängige Name dieses Ereignisses und "Shoa" nimmt speziell die jüdischen Opfer in den Blick. Ich sehe da keine Probleme, das sind schließlich nicht die ersten Begriffe, die ihre Bedeutung gewandelt haben.
3. Mir jedenfalls ist weder ein antideutscher Text bekannt, der das vertritt, noch hab ich das jemals einen AD sagen hören. Aber wenn du da noch was findest, kannst du's gerne nachreichen... das würde mich schon interessieren.
4. Wie nutzt denn der Kapitalismus den Antisemitismus? Und wenn er ihn nur benutzt, wo kommt er denn ursprünglich her? Kannst du mich da, da ja schlechterdings von dir verlangt werden kann, das hier alles darzulegen, auf irgendwelche theoretischen Texte verweisen, die dein Argument plausibel machen?
Nach meinem Verständnis fällt der Antisemitismus eher unter die Kategorie "notwendig falsches Bewusstsein" und ist eine Folge des Fetischdingens... der Nationalismus, insbesondere der völkische, bringt ihn auf seine Weise hervor, da der "Jude" das ideale Gegenbild zur "Volksgemeinschaft" darstellt (wurzellos <=> Blut & Boden, abstrakt <=> konkret, raffend <=> schaffend,...).
5. Nationalstaaten sind immer ideologisch und bauen auf Ausschluss, nationalen Mythen, Geschichtsverfälschung usw. auf. Das stimmt ja alles. Aber die aufgeklärte, staatsbürgerliche Idee der Nation, die auf dem freiwilligen Zusammenschluss von Individuen auf der Basis gemeinsamer politischer (!) Werte basiert, halte ich vom Gedanken her (=|= Praxis!) für emanzipatorischer als die Ideologie einer Rasse- oder Kulturnation. Dieses Konzept negiert nämlich die Freiheit des Individuums, während das erstere sie falsch umsetzt (nämlich in Form von Nationalismus), aber immerhin den Anspruch formuliert, sie durchsetzen zu wollen! Und das wirkt sich in der Praxis aus, wenn etwa benachteiligte Gruppen ("Schwarze", "Indianer",...) sich auf dieses Konzept berufen um Gleichberechtigung zu erfahren. Eine völkische Vorstellung von Nation ließe das nicht zu.
In einem Punkt hast du natürlich recht: diese Konzepte gibt es nie in Reinsform, weder in Deutschland noch den USA oder sonst wo. Nationen bewegten sich bisher im Selbstverständnis immer zwischen diesen Prinzipien hin- und her (an den USA sehr gut zu erkennen). Das bedeutet aber nicht, dass diese Unterschiede nicht relevant wären.
6. Gute Frage. Ich weiß da keine Antwort.
7. Stimmt, es geht den AD nicht darum, um jeden Preis (!) den Kapitalismus zu zerstören. (Das "gebe ich nicht zu", weil ich nichts zuzugeben habe. Ich rechne mich nicht zu den AD.)
8. Es stimmt, alle diese Konzepte trennen sich nicht von der kapitalistischen Logik. Sie gebaren sich aber antikapitalistisch und stellen dem "westlichen Modell" (den ich - sachlich falsch - als "den Kapitalismus" bezeichnet habe) ein eigenes gegenüber, und das auf Basis von Ideologien, die eben andere Dinge mit sich bringen wie etwa, im Falle des NS, "Rassengesetze" oder die Vernichtung derer, die man mit Weltverschwörung, Zins- und Zirkulationssphäre identifiziert (echte und vermeintliche Juden). Im "westlichen Kapitalismus" herrschen Kapital und Staat im Sinne der Zweckmäßigkeit und Verwertungslogik. Das lässt sich für den Nationalsozialismus nicht behaupten. Denn zweckmäßig in dem Sinne war der Holocaust nicht.
9. Ok, ist erledigt. Ich teile deine Einschätzung zwar nicht, aber das geht ja auch aus den meisten anderen Punkten hervor. :)
10. Meines Wissens nach wird das sehr unterschiedlich gehandhabt. Die "Jungle Word" zB trägt ja den Untertitel "linke Wochenzeitung", Leute vom Schlage der "Bahamas" hingegen legen doch eher Wert darauf, auf keinen Fall als "links" zu gelten oder (mittlerweile) als "kommunistisch", oder sogar als "antideutsch". Wobei sich hier die Frage stellt, wen man als exemplarisch ansieht.
5. Aus Sicht der AD gibt es
was für ein müll
jeder national staat stellt sich in eine tradition und schafft sich gründnungs myten.
was für den deutschen nationalismus die schlacht am teutenburger wald war
war für die zionisten salomons reich. die früh zionisten leiteten sich also nach deutschem vorbild ein mytos ab und
unterfütterten den Judenstaat mit dem Mytos als älteste nation der welt direkt aus der bibel ...
warum sonst würde man palästina als gebiet auswählen wenn man dies nicht völkisch legitim fände
Tss.
@ Anonym:
Deine selbsterklärte Zugehörigkeit zu dem, was du "Lumpenproletariat" nennst, macht unsachliche Beleidigungen ("was für ein müll") keineswegs akzeptabel.
Hättest du mal einen Blick in Herzls "Judenstaat" geworfen, wüsstest du, dass es sich hier nicht um ein völkisches Konzept handelt. Der Judenstaat wird nicht religiös legitimiert, sondern aus der Tatsache heraus, dass Juden (in den Augen der Antisemiten) als Volk GELTEN.
Noch eins: Im Gespräch für die Gründung des Judenstaates waren auch andere Länder, wie zB Argentinien. Dass er dann in Palästina aufgebaut wurde, liegt an politischen Umständen und daran, dass zu diesem Zeitpunkt dort bereits mehrere Hunderttausend Juden lebten. Wo sonst einen Staat gründen, wenn nicht da, wo die meisten seiner künftigen Untertanen leben?
Nationale Mythen wie "ältestes Volk der Welt" gibt es auch, aber das ist nicht die zionistische Begründung für die Existenz Israels.
5- Setzen!
Bravo, immerhin hast du etwas verstanden. Soll ich dir was verraten? Auch Antideutsche betrachten sich nicht als links. Denn Antideutsche sind Kommunist*Innen und folglich nicht links.
Den letzten Satz würde dir jede*r Antideutsche unterschreiben, daraus folgt nur eben nicht, dass Israel nicht ein besonderer Staat ist. Israel ist der einzige Staat, der jedem von Antisemit*Innen verfolgten jüdischen Menschen bedingungslose Aufnahme garantiert. Wenn du mal im Geschichtsunterricht aufpasst oder dich tiefergehend mit dem NS und dem Verhalten "neutraler" Länder beschäftigst, dann wirst du feststelle, dass allein dies schon die Existenz Israels rechtfertigt bis jede*R Antisemit*In vom Erdboden verschwunden ist.
Du hast sicherlich unheimlich viel von Marx gelesen... Antideutsche berufen sich nicht auf den Kibbuz und noch nie hat ein Antideutscher Israel als Kommunismus präsentiert. Was für ein Schwachsinn. Weißt du, wir haben diese Debatte jetzt seit 10 Jahren und länger, wenn du meinst dazu irgendwas beitragen zu können, dann lies bitte erstmal ein wenig nach, so ist das einfach peinlich.
Im Übrigen kontrollierte in der Sowjetunion das Bürgertum nicht die Produktionsmittel, das nur als Hinweis
Du solltest mal wirklich mit deinen Begriffen aufpassen. Die Parteibürokratie hat eben nicht das Bürgertum verkörpert, denn dazu würde gehören, dass eben der einzelne Bürger Produktionsmittel im eigenen Interesse kontrolliert. Das ist jetzt in China der Fall, der war es aber nicht in der SU.
Und mit Imperialismus hat diese Frage erstmal nichts zu tun. Lies doch wenigstens mal auf Wikipedia nach, was die Sachen so grob bedeuten über die du hier so schwadronierst.
Und nur weil die Antideutschen eben keine Leninisten sind, sich also nicht in diese problematische Linie stellen, heißt das nicht, dass sie nicht auch in einer kommunistischen Tradition stehen. Das ist ja eben der Punkt, dass hier im Kern eine leninistische und damit voluntaristische(deshalb auch die Nähe zum Anarchismus) Strömung gegen eine marxistische steht. Beides lässt sich nicht verein, auch wenn 100erte "Marxistisch-Leninistische" Parteien dies meinen.
Warum nicht gleich "Radikale deutsche Linke - ERWACHE!"? Mei, mei, mei..
Eigentlich möchte ich nicht so von oben herab sein, ich finde aber dein im Brustton der Überzeugung vorgetragen Murks zu problematisch. Wenn du die Antideutschen kritisieren willst, dann guck dir die Texte an, werde konkret: Nimm dir eine Textstelle, versuch sie zu verstehen und kritisier ediesen Punkt Aber saug dir nicht so einen irgendwo mal aufgeschnappten Schwachsinn wie das mit dem Kibbutz aus den Fingern. Verstehe die Begriffe, die du verwendest, wie Imperialismus etc..., dann klappt das auch mit der Kritik.
ouhhh...
Zu 1:"Auch Antideutsche betrachten sich nicht als links. Denn Antideutsche sind Kommunist*Innen und folglich nicht links.": Ach, wie süss. Inwiefern bitte sehr sind Antideutsche Kommunisten (siehe Diskussion oben)?
Zu 2: "Wenn du mal im Geschichtsunterricht aufpasst oder dich tiefergehend mit dem NS und dem Verhalten "neutraler" Länder beschäftigst, dann wirst du feststelle, dass allein dies schon die Existenz Israels rechtfertigt bis jede*R Antisemit*In vom Erdboden verschwunden ist.": Ach ja? Hast du die ganze Diskussion gelesen? Ist Antisemitismus wirklich das EINZIGE Problem, dass wir im Moment haben? Müssten deiner Logik zufolge nicht viele andere auch "vom Erdboden verschwunden sein". Was ist deine "demokratische Lösung"?
Zu 3: Ja, wer dann? Was ist für dich das Bürgertum? Lies mal "10 Jahre Klassenkampf in Sowjetrussland", von Korsch oder "Marxism, last refuge of the Bourgeoisie" von Mattick. Vorher rat ich dir mal ab, deine Fresse so gross zu öffnen. Weil, wer kontrollierte sie dann, wenn nicht das Bürgertum, die Produktionsmittel in der UdSSR?
Zu 3: Ich bin auch KEIN Leninist. Ich wiederhole: Wer, bitteschön kontrollierte also die Produktionsmittel in der UdSSR? Wieso jetzt das Bürgertum in China, aber nicht damals in der SU? Naiv? Inwiefern sind die Antideutschen kommunistisch?
Aber ach.
Ich bin zwar nicht angesprochen, aber da ich schon etwas in der Diskussion war, greife ich das mal auf:
1. a) Jetzt lasst doch mal diese Semantikfragen sonstwo liegen. "links" oder nicht, who cares.
b) "Kommunisten" sind doch wohl alle, die Kommunismus wünschen. Der Unterschied liegt in der Herangehensweise. Während die AD die bürgerliche-kapitalistische Gesellschaft als notwendigen Schritt bzw. bessere Ausgangsform hin zum Kommunismus sehen, glauben die (anderen) Linksradikalen, allein durch den Kampf gegen das kapitalistische System per se emanzipatorische Zwecke zu verfolgen.
2. Antisemitismus ist als destruktivste Form des Fetischs sehr wohl ein großes Problem. Als solche wird man ihn nämlich zeitlebens des Kapitalismus nicht los werden. Die einzige dauerhafte, endgültige Lösung wäre eine allgemeine Verbreitung der Kritik der politischen Ökonomie, ein "richtiges Bewusstsein" und schließlich der Kommunismus. Natürlich ist die zionistische Lösung hingegen nur ein Rumgedoktere an den Symptomen - aber dafür ein wirkungsvolles.
Allgemein:
Es wäre vielleicht hilfreich, sich weniger am AD Fußvolk abzuarbeiten, das außer Fahnenschwenken, Identifikationsnationalismus und Parolen vielleicht wenig zu bieten hat. Vernünftiger für Kritiker der Position, falls sie sich denn als solche erweisen mögen, wäre wohl, sich eingehender mit den theoretischen Texten zu befassen. Vielleicht Herzls "Judenstaat", Marx' Fetischkapitel, Moishe Postones "Antisemitismus und Nationalsozialismus", der "Antideutsche Katechismus" von der AAK usw usw.
Es ist nämlich nicht nur zeitraubend, sondern auch mühsam, diese jahrealten Debatten nachzustellen, wenn keine Auseinandersetzung mit den entsprechenden Ansätzen vorausgegangen ist. Beispielhaft ist die Kritik hier, die nur selten den Kern der AD Position trifft und daher zwangsläufig in identitärem Szene-Gekeife mündet.
Das große Problem neben dem Mangel von Kenntnis ist sicher der Mangel an, hmm, "dialektischem" Denken. Es gibt eben nicht durch zwei Seiten, die sich diametral gegenüber stehen. Es gibt nicht nur Kapitalismus/NS/Faschismus/Nation/Demokratie/Staat auf der einen und kommunistische Weltrevolution auf der anderen Seite. Wer wirklich am Wohlergehen der Menschen interessiert ist, muss sich doch die Frage stellen, wo die Ausgangsbedingung für emanzipatorische Entiwcklungen günstiger sind? Und welche Gesellschaftsform von denjenigen, die sich vor unseren Augen bekämpfen, einer "guten" Gesellschaft näher kommt?
Andernfalls bleibt nur, ewig auf die perfekte revolutionäre Situation zu warten, die nie kommt, und seine Ignoranz in radikale linke "Theorie" zu verpacken.
Guter Artiekl + Diskussion
Nur am Rande:
Ich wundere mich grade sehr darüber, dass hier sehr ausführlich die Antideutsche Argumentation diskutiert ird, die Antiimperialistische aber nicht. Liegt das daran, dass Die AntiImps sich mit der Analyse gut repräsentiert fühlen, sie kein Interesse an einer Diskussion ihres Standunktes haben oder daran, dass sie hre eigene position nicht gut genug kennen um sie zu Diskutieren? Das ist jetzt zwar etwas provokativ, aber vielleicht bringts ja was...
Allgemein:
Möchte an dieser Stelle mal ein lob an den Autor und die Kommentatoren ausprechen, die diesen Artikel wirklich sehr lesenwert gemacht haben(dami hat er sich nun auch verdient gebookmarked zu werden XD ).
Außerdem gefällt mir die (größtenteils) sachliche und (erstaunlich) konstruktive Art der Diskussion hier....