Aufruf: Solidarität mit Yusuf Tas!

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Yusuf Tas befindet sich seit dem 30. März im Hungerstreik. Am 02. Mai wurde Yusuf von der JVA Heimsheim ins Gefängniskrankenhaus Hohenaspergt verlegt und ihm drohen Zwangsmaßnahmen. Wir haben einen kurzen Aufruf zur Solidarität lanciert. Wir bitten euch den Aufruf zu unterzeichnen und weiterzuverbreiten. Wenn ihr den Aufruf unterzeichnen wollt, dann schreibt eine Mail an: ak-solidaritaet [at] riseup [punkt] net

 

Solidarität mit Yusuf Tas!

Für eine uneingeschränkte Kommunikation für Yusuf Tas! Gegen die Zwangsernährung!

 
Yusuf Tas, §129b Gefangener seit 2013, befindet sich seit dem 30. März im Hungerstreik. Ihm wurde seitens der JVA Leitung untersagt auf Türkisch Briefe zu schreiben und zu telefonieren. Briefe wurden zurückgehalten und seine Anwaltspost wurde ihm nicht ausgehändigt. Auf seine Anträge und Nachfragen wurde erst nach mehreren Wochen reagiert. Ihm wurde gesagt, dass Dolmetscher teuer seien und dass er ja diese nicht zu bezahlen habe, weswegen er nicht mehr auf Türkisch kommunizieren solle. Aus diesem Grund ist er in den Hungerstreik getreten, um durchzusetzen auf Türkisch zu schreiben und zu telefonieren.

Nach 34 Tagen im Hungerstreik wurde Yusuf am 02. Mai von der JVA Heimsheim in das Gefängniskrankenhaus Hohenasperg verlegt, wo ihm Zwangsmaßnahmen, wie die Zwangsernährung, drohen. Yusuf Tas hat aber in aller Deutlichkeit klar gemacht, dass er sich gegen diese Maßnahmen wehren wird, solange er nicht durchgesetzt hat auf Türkisch kommunizieren zu dürfen.

Diese Maßnahmen reihen sich in eine Vielzahl von Repressionsmaßnahmen gegen Gefangene ein. Besonders türkische und kurdische Linke stehen dabei im Fokus der Behörden: Über 25 Gefangene sind mit Hilfe des §129b weggesperrt und unterliegen strenger „Sicherheitsmaßnahmen“. Oft werden die Gefangenen isoliert und dürfen nicht mit anderen Gefangenen kommunizieren. Auch die Einschränkung der Post nach außen gehört zu diesen Maßnahmen. Die Einschränkung im Fall von Yusuf Tas nur noch auf Deutsch kommunizieren zu dürfen ist dabei aber ein weiterer Schritt in der Beschränkung der Rechte von Gefangenen.

Zeigen wir uns solidarisch! Erheben wir unsere Stimme gegen diese Maßnahmen!

Wir fordern:

  • Uneingeschränktes Recht auf Kommunikation: Schriftverkehr, Zeitschriften, Briefmarken für Yusuf Tas und alle anderen Gefangenen!
  • Keine Zwangsmaßnahmen! Keine Zwangsernährung! Keine menschenunwürdige Zwangsdurchsuchung!
  • Weg mit der Anstaltskleidung!
  • Kein Ausschluss bei sozialen Aktivitäten im Knast!
  • Für uneingeschränktes Recht auf Bildung, auch im Knast!

Unterstützt Yusuf Tas in seinem Kampf! Verbreitet die Informationen über den Hungerstreik und den Kampf der Gefangenen!

Freiheit für alle politischen Gefangenen!


Zur Info: Yusuf Tas wurde 2013 mit Hilfe des §129b verhaftet und mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der in Deutschland verbotenen DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) vor dem OLG Stuttgart zu 6 Jahren verurteilt.

 

Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg
Schubartstraße 20
71679 Asperg
————————————————–
Tel.: 07141/669-0
Fax.: 07141/669-102
————————————————–
Email : poststelle@jvkasperg.justiz.bwl.de

 

UnterstützerInnen:

Arbeitskreis Solidarität
Internationale Plattform gegen Isolation
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen Berlin
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen Hamburg
Verein für politische Flüchtlinge


Informationen zum Hungerstreik findet ihr hier:

 

Arbeitskreis Solidarität

http://aksolidaritaet.bplaced.net/

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Solidaritätshungerstreik für Yusuf Tas

Gülaferit, wegen §129b zu 6,5 Jahrenveruteilt,  war aus Solidarität mit dem hungerstreikenden Yusuf bis heute für 2 Tage ebenfalls im Hungerstreik.

 

Sie unterstützte damit Yusufs Forderungen nach Kommunikation auch in türkischer Sprache.

 

Yusuf selber befindet sich weiter im Streik.

 

Zur Info: Yusuf Tas wurde 2013 mit Hilfe des §129b verhaftet und mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der in Deutschland verbotenen DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) vor dem OLG Stuttgart zu 6 Jahren verurteilt.

 

Eine Berichterstattung oder auch eine Nachfrage bei der JVA-Krankenhaus Hohenasperg würden den Druck auf die Behörden erhöhen.

 

Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg

Schubartstraße 20

71679 Asperg

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Tel.: 07141/669-0

Fax.: 07141/669-102

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Email : poststelle@jvkasperg.justiz.bwl.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Ich unterstütze beiliegenden Aufruf mit Nachdruck.

http://political-prisoners.net/item/5108-aufruf-solidaritaet-mit-yusuf-t...

 

Als ehemaliger Gefängnispsychiater im Kanton Zürich/Schweiz habe ich mich schon seit Jahrzehnten mit Fragen von Haftbedingungen, Hungerstreik und Zwangsernährung auseinandergesetzt.

 

Zwangsernährung ist eine Gewaltmassnahme mit dem Ziel, den Widerstand und die politische Identität eines Gefangenen zu brechen. Damit hat sie meines Erachtens den Charakter einer Folter. Sie kann nicht mit einer immer wieder ins Feld geführten "Fürsorgepflicht" des Staates für seine

Gefangenen motiviert und gerechtfertigt werden.

 

Ich ersuche Sie deshalb dringend, von einer solchen, ethisch nicht zu vertretenden Massnahme abzusehen.

 

Mit freundlichen Grüssen

Ralf Binswanger

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH

Zürich 

Seit 39 Tagen im Hungerstreik für Briefe und Telefonate in türkischer Sprache
Familie in Sorge um das Leben des politischen Gefangenen Yusuf Tas

Der 2013 vor dem OLG Stuttgart als Mitglied der Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) nach dem §129b (Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung) zu sechs Jahren Haft verurteilte Yusuf Tas befindet sich seit dem 31. März in einem unbefristeten Hungerstreik gegen seine Haftbedingungen. Er fordert, die Möglichkeit von Briefverkehr und Telefonaten in türkischer Sprache. Dieses Recht war dem Aktivisten seit seiner Verlegung in die JVA Heimsheim verwehrt worden. In Briefen an Freundinnen und Freunde schildert er seine geduldigen Versuche, durch Anträge zu seinem Recht zu kommen.

Nachdem er wochenlang hingehalten wurde und sich weder ernst genommen noch gehört fühlte, wählte er das Protestmittel des Hungerstreiks gegen die drastischen Kommunikationsbeschränkungen. Schließlich ist ein großer Teil seiner Familie türkischsprachig.
Mittlerweile wurde Yusuf Tas in das JVA Krankenhaus Asberg verlegt. Seine Familie sowie ein Solidaritätskomitee fürchten um seine Gesundheit. Die Möglichkeit der Zwangsernährung, welche irreversible Schäden verursachen könnte, stehe zu befürchten.

Hierzu erklärt Heiko Lange, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.:

Briefe in türkischer Sprache zu verfassen, gehört auch in Gefängnissen zum Alltag. Die Gefängnisleitung muss sich fragen lassen, ob sie Yusuf aus Willkür, Unvermögen oder Bequemlichkeit dieses Recht verwehrt. Es ist völlig unverhältnismäßig, dafür die Gesundheit und das Leben eines politischen Gefangenen aufs Spiel zu setzen.
Die Rote Hilfe e.V. fordert die sofortige Genehmigung türkischsprachiger Kommunikation und ruft alle Solidaritäts- und Grundrechtsorganisationen zum Protest gegen diese Zustände auf.“

Die Rote Hilfe e.V. ist eine bundesweite linke Solidaritäts- und Schutzorganisation, die sich u.a. für die Rechte der politischen Gefangenen, deren Freilassung sowie die Abschaffung der politischen Gesinnungsparagrafen 129a/b einsetzt.