Die Geschichte fängt eigentlich harmlos an. Eine Gruppe von FreundInnen verbringt den Abend in einer Disco. Dabei wird viel getrunken. In der Früh wird einer, der etwas zu viel gehabt hat per Taxi nach Hause gebracht. Die Gruppe bleibt noch auf der Fahrbahn. In diesem Moment kommt blöderweise die Polizei. Sie fordert die Gruppe auf, die Straße zu verlassen. Die gruppe kam dem nach, doch es ging anscheinend zu langsam. Sie verlangen von dem Langsamsten den Ausweis. Er hat ihn nicht dabei. Er wird deswegen zu Boden gerissen, mit den Schlagstock traktiert, ein Polizist sticht ihn mit den Fingern in Augen und Mund. Ihm werden Handschellen angelegt. Ein Freund will ihm zu Hilfe kommen – auch er wird festgenommen.
So weit, so traurig, so normal. Polizeigewalt ist alltäglich. In den meisten Fällen trifft sie Menschen, die am eher am Rand der Gesellschaft stehen. Sie bleibt deswegen auch oft unsichtbar. Von der Initiative „Kieberei, Was geht?“ wird deswegen versucht, ähnliche Fälle zu dokumentieren.
Im konkreten Fall geht die Geschichte weiter. Der Freund wird angeklagt wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung. Laut Polizeiversion soll er einen Polizisten mit voller Wucht und ausgestreckten Beinen in den Rücken gesprungen sein. Der erste Verhandlungstag war am 3.April Doch der Angeklagte hat Glück. Denn erstens gibt es ein Handyvideo, das diese Version widerlegt. Und zweitens gibt es einen Gerichtsreporter auf der Suche nach einer guten Geschichte, der den Fall zumindest einer gewissen Öffentlichkeit verschafft.
Die Verhandlung wurde auf den 24.April vertagt. Als Fazit bleibt: Das Opfer kann von Glück sprechen, wenn es neben der Übergriffe nicht auch noch verurteilt wird. Die Polizei kann straffrei fuhrwerken, wie es ihr gefällt. Darum ist Solidarität mit den Betroffenen umso wichtiger.
[Wien] Angriff auf Bullenkarre
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