[AC] Weiterer Naziangriff im Frankenberger Viertel

Sebstian "Seppel" LÜck mit Teleskopschlagstock beim Angriff im Frankenberger Viertel

Am Donnerstag (17.03) fand ein Angriffsversuch von Neonazis statt. Darstellungen der Polizei und der Lokalpresse, in denen über einen Angriff 10-12 Vermummter auf 2 Männer berichtet wird, verurteilen wir aufs Schärfste. Anscheinend wurden hier Aussagen der Nazis und Polizeimeldungen ungeprüft übernommen, und so ihre angestrebte Täter-Opfer-Umkehr, von der Presse unterstützt.

 

Gegen 18:00 Uhr bemerkten die beiden bekannten Neonazis Sebastian „Seppl“ Lück und Niklas Beckers, welche vor dem "Frankenberger Barber & Social Club" (Triebelstr./Oppenhofallee) standen, eine Personengruppe am Ende der Straße (Triebelstr./Bismarckstr.), die sie als vermeintlich Linke ausmachten. Die beiden versuchten diese anzugreifen, wobei Seppel Lück einen Teleskopschlagstock zog und brüllte „Kommt doch her, ihr Fotzen“. Durch den Einsatz von Pfefferspray wurden die Angreifer vorerst auf Abstand gehalten.

 

Dazu berichtete uns eine Augenzeugin: „Die Jugendlichen versuchten nicht, die Beiden anzugreifen. Sie wollten einfach nur, dass die Nazis abhauen. Der eine mit dem Bart rief „Niklas ruf die Cops“, als der Angriff scheiterte.“ Der Gast eines Lokals ergänzte:Menschen aus der Gruppe, die den Ort verlassen wollten, rief einer der Nazis zu „Wer jetzt geht, dem schlage ich die Fresse ein“. Kein Wunder, dass die Jugendlichen sich Tücher übers Gesicht zogen. Wer will schon von Nazis erkannt werden?

 

Beim Eintreffen der Polizei ging die Strategie der Nazis auf, sich als Opfer zu inszenieren. Sie unterhielten sich mit den Beamten, wurden nicht kontrolliert und konnten sich, weiterhin bewaffnet, entfernen.

 

Gegen 21:00 Uhr sammelten sich ca. 10-15 Nazis (darunter Sebastian Lück) im Frankenberger Viertel. Kurze Zeit später unternahmen diese einen Angriffsversuch auf das Autonome Zentrum (AZ), welcher entschlossen abgewehrt werden konnte. Die Nazigruppe flüchtete in Richtung Burtscheid. Die Polizei beobachtet bis Mitternacht das AZ und kontrollierte willkürlich Personen.

 

Im Zuge der Polizeimaßnahmen wurden 2 Personen festgenommen, welche sich auf Drängen der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft befinden. Zu dem weiteren Versuch Antifaschist*innen zu kriminalisieren, welche sich entschlossen Nazis in den Weg stellen, werden weitere Informationen folgen.

 

Wir appellieren an alle Menschen gewalttätige Nazis und ihre Propaganda, weder in Aachen noch im Frankenberger Viertel zu tolerieren oder herunterzuspielen. Bei Nachfragen oder für weitere Informationen, können das AZ Aachen oder lokale Antifagruppen kontaktiert werden.

 

Kontakt:

 

Autonomes Zentrum Aachen  Mail: info@az-aachen.de

antifa en détail [aachen]  Mail: en.detail-aachen@riseup.net

AK Antifa Aachen

Antifa Infoportal Aachen (FB)

 

Broschüre über Nazis und Strukturen aus Aachen, darunter Seppel Lück und Niklas Beckers hier und hier.

 

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Solidarität mit den Betroffenen. Wir kriegen euch alle. Autonome Antifa 161

Schöner leben ohne Nazis

In den vergangenen Tagen und Wochen häufen sich wieder Naziaktivitäten in Aachen, speziell im Frankenberger Viertel. Die Ereignisse der vergangenen Woche erfordern klare Positionierungen!
Vergangenen Sonntag, den 12.03., versuchten Mitglieder der Identitären Bewegung, ein Banner mit rassistischem Inhalt an der Frankenberger Burg zu befestigen. Nur durch das Einschreiten von engagierten Mitbürger_innen konnte dieses verhindert werden. Im Laufe des selben Tages tauchten drei bekannte Neonazis der Gruppierung Syndikat 52 im Frankenberger Park auf und bedrohten Besucher_innen des Parks.
Am darauf folgenden Donnerstag traten eben diese Neonazis erneut im Viertel auf. Als sie eine Gruppe vermeintlicher Antifaschist_innen ausmachten, suchten die Neonazis die Konfrontation und einer von ihnen zückte einen Teleskopschlagstock. Die Angegriffenen stellten sich den Nazi-Hools entgegen und setzten sich zur Wehr. Entgegen der tatsächlichen Geschehnisse inszenierten sich die Nazi-Hools anschließend als Opfer. Die hinzu gerufene Polizei übernahm deren Darstellung bereitwillig und nahm im Nachgang zwei der Angegriffenen fest. Diese sitzen nun absurderweise, auf Wunsch der Aachener Staatsanwaltschaft, in Untersuchungshaft. Die Nazis selber stellten keine Anzeige und Verletze sind nicht bekannt.
Schockierend war auch die Reaktion der Umstehenden. Anstatt klar Stellung gegen Neonazis zu beziehen, wurden die Antifaschist_innen diffamiert und den Nazis vom anliegenden Insulaner aus noch Bier serviert.

Wir sind enttäuscht, dass sich Neonazis im Frankenberger so bewegen können! Wir sind wütend, dass unsere Freund_innen im Knast sitzen!

Wir sind entschlossen, diese Zustände nicht zu akzeptieren!
Am Sonntagnachmittag auf die Straße:
Unsere Viertel – Keine Wohlfühlzonen für Nazis!
Freiheit für die Gefangenen!

Kundgebung:
Sonntag, 19.03.
15 Uhr
Neumarkt, Frankenberger

Vergiss "unser Viertel" das Viertel ist denjenigen zuzuordnen, die da wohnen. Und überall Nazis sehen ist auch kein Ersatz für einen Beruf. Wirklich nicht. Wo das endet kann man schön an Kurtchen sehen.

Solidarität mit den betroffenen Personen, bleibt standhaft und lasst euch nicht unterkriegen.

Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren!

Scheinbar echt miese Verhältnisse hier in Aachen. Mein Beileid für die Betroffenen. Ich finde ein paar Dinge aber ein komisch und will den Inhalt mal nicht komplett unkritisch übernehmen. Erstmal sehr ungewöhnlich, dass nazis so mutig sind, dass sie zu 2. auf 10-12 leute losgehen.. Eigentlich fühlen sich nazis eher stark, wenn sie in der Überzahl und überlegen sind. Und in der Regel ducken sich 10 antifaschisten auch nicht gegenüber 2 nazis weg und wollen nur dass sie abhauen. Vorallem keine antifaschisten die pfeffer auf tasche haben.Aber auch den Verlauf, wie er hier dargestellt wird, finde ich komisch. Sie greifen an und rufen direkt danach die Bullen? Einer der nazis hatte die leute so im griff, dass er ihnen drohte falls sie sich entfernen wollen? Und dann waren die Passanten auch noch solidarisch mit den nazis, nachdem sie scheinbar sehr agressiv und bewaffnet auf die zurückhaltenden linken los sind? Und aus dem konflikt war es fuer die passanten rauszuhören, dass es sich um nazis handelt (da der passante ja verstaendnis hatte, dass die antifaschistinnen sich vermummten um nicht von den nazis erkannt zu werden)? Und überhaupt dass ein passant vermummung versteht und rechtfertigt. Wannwiewo wurden diese Befragungen gemacht? Vielleicht fehlen auch  einfah detaillierte infos um das nachvollziehen zu können. es ist immer schwierwig so eine schilderung in frage zu stellen, besonders für die betroffenen. Versteht mich nicht falsch, ich hatte schon einige und auch tätliche konfrontationen mit nazis und bin absolut solidarisch gegen naziübergriffe und -strukturen. Aber wenn eine darstellung unglaubwürdig scheint finde ich muss mensch auch kritisch sein und das aufarbeiten. Denn auf mangelnde glaubwürdigkeit können menschen auch sehr negativ reagieren und zb die demo morgen nicht unterstützen. für die anarchie und so :)

Ja, ein paar Aussagen im Verlauf haben mich auch stutzig gemacht. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass es bei solchen Situationen Abläufe gibt, die hinterher schwer darzustellen sind, weil zu viele Details aufgedröselt werden mussten.

 

Die Passanten könnten sehr wohl auch Menschen sein, die aus den linken Strukturen im Frankenberger kommen. Somit wäre die Aussage im Text zumindest besser nachvollziehbar.

 

Ich würd mir aber auch wünschen dass ein detaillierterer Bericht erscheint oder morgen auf der Kundgebung verlesen wird.

 

Für die Anarchie und so :)

Durchaus gängige Praxis , angreifen und dann Bullen holen, z.b. Tür eintreten, Opfer nicht da aber Hund, Bullen rufen weil Hund frei rum läuft und ab in Tierheim, Bewohner kommen Bullen weg, Täter noch da, Bewohner fällt abgetrtenes türblech auf und durch geschnittene Stecker und Leitungen und das fehlen von Anlage, TV, etc. Rest kann man sich denken ...

Solidarität ist eine Waffe egal wo sie ist die brauchen wir von über all! 

Ja nun, das schlechte Stimmung ist im Frankenberger ist, das ist ja gut bekannt und auch nicht verwunderlich. Wird doch das Frankenberger zügig und gezielt dem Ghetto zuentwickelt. Das gefällt vielen Bewohnern nun überhaupt nicht und auch dieser Gefühlslage wollen dann rechte Gruppen ein politisches Süppchen kochen. So geht das nunmal, wenn man zuerst die Entwicklung verschweigt und Kritik wegdrückt, dann fühlen sich die Leute halt mit recht unverstanden und wenden sich dann denjenigen zu, die Verständnis zeigen. Daran ist ja nix Falsches.

 

Das diese Entwicklung kaum noch aufzuhalten, geschweige dann umzukehren ist, ändert auch nichts. Es sind schon viele aus dem Frankenberger weggezogen, weil der Wohnwert so runtergekommen ist. (Ich auch und zwar rechtzeitig).