Kohlen-Zug zur Rigaer

Kurz bevor die Demo in der Rigaer Straße losging, sichteten die Polizisten die „Gefahrengüter“

Es wird tiefster Winter und unser Haus ist chronisch unterkühlt. Zwar haben wir großzügige Spenden aus der Bevölkerung erhalten. Dennoch müssen wir uns die Kohle, die uns im Januar geklaut wurde, zurückholen.

 

Wir erinnern uns ein Jahr zurück: am 13. Januar 2016 hat Henkel und sein KKK den ersten lange vorbereiteten Angriff gegen die Rigaer94 durchgeführt. Als vorgeschobener Anlass diente ein eskalierter Platzverweis für den Kontaktbereichsbeamten. Der Innensenat rechnete damit, durch diese gezielte Operationen einen lang ersehnten propagandistischen Sieg in der Rigaer Straße zu erlangen. In den Monaten des Gefahrengebiets, die dem vorausgingen, war der Glaube an den Rechtsstaat als Garant für Frieden und Ordnung stark beschädigt worden.

 

Doch die Bevölkerung erlebte die Razzia gegen die Rigaer94 als willkürlichen Terrorakt. Besonders der Diebstahl von 2 Tonnen Holzbriketts und Kohle mitten im Winter war an Niederträchtigkeit nicht zu überbieten.

 

Seit dem lagert das Heizmaterial im Wert von mehreren hundert Euro bei Michael Krömers Direktion 5. Die Polizei hat uns zu verstehen gegeben, dass sie nicht für die Rückführung aufkommen wird. Großzügigerweiße ist das Material aber binnen einem Jahr zur Abholung freigegeben.

 

Wir hätten natürlich gerne gesehen, wie Henkel zusammen mit seinen Oberschweinen Drechsler, Pohl, Krömer und wie sie alle heißen mögen, 2 Tonnen Kohlen eigenhändig in unseren düsteren Keller buckelt. Leider ist Henkel aber mehr oder weniger untergetaucht und wird sich in naher Zukunft jeder Verantwortung entziehen. Wir werden ihn als dümmsten Innensenator der Geschichte in Erinnerung behalten, der einer fast gewöhnlichen, von Gentrifizierung geplagten Straße zu Weltruhm verholfen hat. Was die Oberschweine angeht, so werden wir sie nicht unbedingt bald, aber sicherlich eines Tages wieder bei uns im Hof begrüßen dürfen.

 

Um die Kohle dennoch einer sinnvollen Verwertung zuführen zu können, rufen wir alle unsere Freund_innen dazu auf, am Donnerstag, den 12. Januar um 11 Uhr zur Wedekindwache zu kommen, um zu schleppen. Wir werden dann ausgesprochen nicht-demonstrativ in die Rigaer Straße ziehen. Auf dem Weg ist Jede_r für seine Portion Kohle selbst verantwortlich. Wir werden nicht überprüfen, ob alles ordnungsgemäß ankommt.

 

Ein Triumphzug der siegreichen Aufständigen!

 

+++Achtung Terminänderung: Die Bullen haben unseren Anwalt kontaktiert und mitgeteilt, dass sie uns Freitag um 14 Uhr das Brenngut vor die Wache stellen. Donnerstag also nicht. Wir treffen uns deswegen Freitag 14 Uhr an der Wedekindwache und schleppen dann zentnerweise Gefahrgut zurück ins Gefahrengebiet.+++

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Das mit den Kohle- / Kachelöfen kann ich auch bestätigen.

Altholz / Kohlebriketts brennen zu heiß für Kachelöfen und die nehmen erheblichen Schaden.

Es sieht allerdings auch so aus, dass wir über die paar hundert Kachelöfen in unsanierten Häusern nicht wirklich reden brauchen, solange unser kompletter Strom in Berlin praktisch einfach mal aus Braunkohle kommt.

Denn wer hier meint Öko-Strom zu haben liegt insofern falsch, dass wir nur mit unseren Stromverträgen nur bestimmen können wo das Geld hinfließt, aber der Strom kommt trotz Öko-strom Vertrag aus der gleichen Steckdose wie der Vattenfall Braunkohle Strom, oder wurde für eure Studi-WG ne extra Leitung zum Wind- o. Wasserkraftwerk gezogen?

Die Menge an Kohle, die die unsanierten Hausprojekte in ihren Öfen verheizen ist verschwindend gering, im Vergleich zu den Güterzügen voller Kohle, die jede Woche in jedem Braunkohle Kraftwerk landet.

Bitte die Energien richtig einsetzten und dieses innerlinken Szene-Konflikte mal bitte schön einstellen und sich nicht gegenseitig in der Kommentarspalte niederschreien...

Wir sehen uns Donnerstag ;-)

Denn wer hier meint Öko-Strom zu haben liegt insofern falsch, dass wir nur mit unseren Stromverträgen nur bestimmen können wo das Geld hinfließt, aber der Strom kommt trotz Öko-strom Vertrag aus der gleichen Steckdose wie der Vattenfall Braunkohle Strom, oder wurde für eure Studi-WG ne extra Leitung zum Wind- o. Wasserkraftwerk gezogen?

"Ich beziehe Ökostrom" meint genau das: "Ich bezahle einen Versorger X, dafür, dass er für die Menge an Strom, die ich aus dem Netz mit Strommix Y beziehe, die gleiche Menge an Strom aus erneuerbaren Energiequellen wieder einspeist". In der Konsequenz wäre das äquivalent zu dem Fall, wie als wäre tatsächlich eine extra Leitung in meine "Studi-WG" zum Wind- und Wasserkraftwerk gezogen - obwohl natürlich elektrische Ladungen als Träger der elektrischen Energie ununterscheidbar sind.

Dann schmiert ihr halt ab und zu ein bisschen Lehm auf den Ofen. Wenn der Schamott zusammenbricht, ist die Reparatur auch keine Hirn-OP. Habt ihr eigentlich einen Rauchgasfilter in eurem Schornstein, wie ihn jedes Kraftwerk hat? Nichts gegen 80s-Nostalgie, aber dem Wintersmog trauere ich nicht hinterher. Ich sag nur Pseudokrupp. Dagegen ist jeder VW-Dieselfahrer ein Umweltengel.

in der befreiten Gesellschaft leben wir hoffentlich alle in gut isolierten Passiv-Energie-Häusern - solange das noch nicht der Fall ist, sollte jede_r der_die sich die Sanierung seiner_ihrer Wohnung nicht leisten kann, im Winter genug Kohle haben. Wenn das der einzige Einsatzzweck von Kohle wäre, hätten wir auch ein viel kleineres Problem.

 

Als seit jahren in der Anti-Braunkohle-Bewegung aktiver Mensch wünsche ich den Genoss_innen von der Rigaer viel Erfolg bei ihrer Rückholaktion. :)

+++Achtung Terminänderung: Die Bullen haben unseren Anwalt kontaktiert und mitgeteilt, dass sie uns Freitag um 14 Uhr das Brenngut vor die Wache stellen. Donnerstag also nicht. Wir treffen uns deswegen Freitag 14 Uhr an der Wedekindwache und schleppen dann zentnerweise Gefahrgut zurück ins Gefahrengebiet.+++

 

Bitte, falls möglich, liebe Admins noch oben in den Artikel reinkopiern. Vielen Dank.