[B] CG-Gruppe und Grüne - Abriss trotz Denkmalschutz, Ausschluss trotz "voll nett"

CG-Gruppe und Grüne zerstören den Kiez

Brisante neue Informationen über einen umstrittenen Luxus-Neubau in der Rigaer Straße sorgen für Empörung bei Anwohner_innen. Dass die Bezirke fleißig dabei mitarbeiten, ganze Kieze umzustrukturieren und die Gentrifizierung als politisches Mittel einzusetzen, ist nicht neu. Wie arrogant sie dabei jedoch vorgehen, belegen die neue Informationen über das Carre Sama-Riga und die Rolle der Grünen.

 

Bereits 2008 wurde vom Friedrichshainer Geschichtsverein Hans Kohlhase versucht, die Häuser auf dem Grundstück Rigaer Straße 71 bis 73 unter Denkmalschutz zu stellen. Laut Wanja Abramowski waren die sogenannten Eckertschen Häuser die ersten Häuser in der Gegend, die wir heute als Nordkiez kennen. Ihre Geschichte handelt vom Antisemitismus unter der NSDAP, unter deren Regierung die damaligen Eigentümer enteignet wurden, bis in die jüngere Vergangenheit nach dem Mauerfall, als Nachfolger der Nazis versuchten, der jüdischen Erbengemeinschaft das Grundstück noch einmal streitig zu machen.

 

Aber auch bauhistorisch waren die Eckertschen Häuser von Interesse. In ihnen manifestierte sich der Pioniergeist der Gründerzeit, als die großen Arbeitersiedlungen Berlins entstanden. Auf der Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Bautechniken wurde mit neuen Betonbautechniken experimentiert. In diesem Fall mit Beton, dem Schlacke aus der Glas- und Eisenproduktion beigemengt wurde. Der damalige Bauherr hatte nach Möglichkeiten gesucht, den Arbeitern seines Unternehmens am Strausberger Platz möglichst effektiv Wohnraum zu vermieten. Es war ein Ausduck des patriarchalen Charkters der Sozialdemokratie, welche zu dieser Zeit um sich greifen musste, da die Wohnraumfrage zum Pulverfass geworden war.

 

Trotz der ausgesprochenen geschichtlichen Relevanz lehnte jedoch die SPD-Bezirksregierung den Denkmalschutz ab. Nachdem die CG-Gruppe das Grundstück gekauft hatte, kam dann unter grüner Regierung 2014 doch noch der Denkmalschutz. Die Initiative vom verantwortlichen Baustadtrat Panhoff ist jetzt, nach dem Abriss der Gebäude, der im Juli trotz Denkmalschutz stattfand, entlarvt.

 

Panhoff hat den Denkmalschutz dafür eingesetzt, um Christoph Gröner von der CG-Gruppe dazu bewegen zu können, den staatlichen Arbeitszwang-Verein, welcher sich seit längerem in einem der Häuser auf dem Grundstück befand, in das Neubauprojekt zu integrieren. Dass der Abriss der Eckertschen Häuser teil des Deals war, ist offenkundig. Nur der Grundstückseigentümer, hier also der Täter, oder aber eine Behörde, hier also der Mittäter, hätten die Möglichkeit, gegen den illegalen Abriss zu klagen. Das dies nicht passiert, ist bezeichnend für die Grünen, die sich offenbar immernoch auf ihrem alternativen Image ausruhen wollen. Sie kümmern sich nicht um die Menschen, die in Berlin von der Gentrifizierung in existentielle Nöte gedrängt und aus ihren Stadtteilen vertrieben werden. Im Gegenteil kooperieren sie mit der Immobilienwirtschaft, welche sich mit Spenden an die sozialdemokratischen Parteien gerade in Wahlkampfzeiten revanchieren (hier ein gutes Beispiel: http://www.bz-berlin.de/berlin/bauloewe-finanziert-den-wahlkampf-von-bau...). In der Sozialdemokratie finden sie die besten Verwalter des Elends, welche durch die Lüge von einer sozialen Wohnungspolitik die Stadt nachhaltig zerstört haben.

 

Wenigstens ist jetzt klar, wie der rebellische Kiez zu den Grünen stehen muss, wenn er sich gegen die Gentrifizierung zur Wehr setzen will. Canan Bayran, welche sich immer wieder auf der Kiezversammlung als einfache Anwohnerin tarnt, wird leider beim nächsten mal nicht mehr anwesend sein. Sie wird eine spannende Diskussion über einen generellen Ausschluss von Politiker_innen verpassen.

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Ich finde es schade, dass du vergessen hast, zu erwähnen, dass Panhoff und Christoph Gröner aus der selben Stadt kommen und sich wohl nicht nur angesichts des gleichen Dialekts gut verstehen.

Sollte es wirklich noch Menschen geben, welche Illusionen  bezüglich des politischen Charakters der GRÜNEN haben. Ich denke, wer diese Schweinebande heute noch verteidigt wird selber Dreck am Stecken haben und genau wissen was er tut.

Danke trotzdem für die Information, ein weiteres Argument was man dieser Bande um die Ohren hauen kann.