Rechter Mob attackiert Bundespräsident Gauck

Mob
Erstveröffentlicht: 
26.06.2016

VON CLAUDIA LORD

Bundespräsident Joachim Gauck (76) ist während eines Besuchs in Sebnitz (Landkreis Sächsische Schweiz) wüst beschimpft und mit Gegenständen beworfen worden.

 

Auf dem Weg ins Rathaus der Stadt, wo er sich am Sonntag ins Goldene Buch eintragen sollte, empfingen ihn nicht nur Besucher das 116. Deutschen Wandertags, sondern auch mehrere „besorgte Bürger“ mit EU-feindlichen Plakaten, Buh-Rufen und wüsten Beleidigungen.

 

BILD-Reporterin Claudia Lord berichtete, dass die rechten Demonstranten nicht nur „Gauck verschwinde“ und „Volksverräter“, sondern auch „Stasischwein“ geschrien haben. „Es sind sogar Bonbons auf ihn geflogen, als er die Veranstaltung wieder verlassen wollte.“


Gauck machte gute Miene zum bösen Spiel. Die BILD-Reporterin : „Er lächelte, obwohl um ihn herum die Stimmung extrem aggressiv war. Er wollte sich dem Mob nicht ergeben.“

 
Allerdings habe es nicht nur schlechte Stimmung gegeben. Viele Wanderer aus ganz Deutschland waren extra nach Sebnitz gekommen, auch, um den Bundespräsidenten zu begrüßen. Einige von ihnen forderten die rechten Demonstranten auf, sich für ihre Beschimpfungen zu schämen.


Laut dem BILD-Fotografen vor Ort, näherten sich vier bis fünf Personen aus der rechten Kundgebung dem Bundespräsidenten besonders aggressiv, als er das Rathaus von Sebnitz wieder verließ. Die Polizei sei dann schützend dazwischen gegangen und habe mindestens einen der Angreifer in Gewahrsam genommen.

Auf Fotos war zu sehen, dass Reizgas eingesetzt wurde und ein Mann sich die Augen rieb.

 

Wie die Polizei vor Ort gegenüber BILD bestätigt, musste sie das Reizgas einmalig einsetzen. Ein Mann habe eine Werbebroschüre auf den Bundespräsidenten geworfen. Als die Polizei daraufhin seine Identität feststellen wollte, hätten mehrere Personen versucht, die Beamten daran zu hindern. Daraufhin sei es zum Einsatz des Sprays gekommen, um die Maßnahme durchzusetzen.


Während der Ingewahrsamnahme eines rechten Demonstranten blitzte unter seiner Jacke ein Hakenkreuztattoo auf. Offenbar hatte die rechte Szene sich wochenlang auf die Randale gegen den Bundespräsidenten vorbereitet. Bereits am 7 Juni wurde in rechtsextremen Kreisen dazu aufgefordert, Gauck in Sebnitz „möglich herzlich“ zu begrüßen.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

da haben sich die Nasen mal nützlich gemacht... no tears for Gauck!