Neurechter Flop in der Hauptstadt

Identitäre Bewegung
Erstveröffentlicht: 
20.06.2016

„Identitären“-Demo am 17. Juni in Berlin bringt AfD-Anhänger und ehemalige Neonazis auf die Straße.

 

Für Freitag hatte die extrem rechte „Identitäre Bewegung“ erstmalig zu einem Aufzug in Berlin aufgerufen. (bnr.de berichtete) Die Demonstration sollte großer Auftakt eines „Sommer des Widerstandes“ werden, wurde jedoch ein Flop. Trotz bundesweiter Mobilisierung waren lediglich rund 100  Teilnehmer dem Aufruf, anlässlich des 17. Juni 1953 gegen „Massen-Einwanderung“ zu protestieren gefolgt. Die Veranstalter hatten mit vier Mal so vielen Besuchern gerechnet.  Zudem konnte die Rechten ihre Route nicht vollständig ablaufen, mussten aufgrund einer Blockade vorzeitig aufhören und wurden unter Polizeischutz zum nächsten U-Bahnhof eskortiert.

Trotz der geringen Teilnehmerzahl präsentierten sich mehrere Delegationen aus unterschiedlichen Bundesländern, darunter Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen sowie Bayern und Brandenburg. Neben dem Vordenker der „Identitären“ aus Österreich, Martin Sellner traten noch Nils Altmieks, Bundesleiter und Vorsitzender der „Identitären Bewegung Deutschland e.V.“ aus Altenbeken bei Paderborn (NRW) sowie Daniel Fiß, ehemaliges Mitglied der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten  (JN) aus Rostock als Redner auf.

 

Anhänger von AfD und „Junge Alternative“ dabei

Fiß war nicht der einzige frühere Neonazi auf der Demonstration. Anhänger der „Identitären Bewegung Harz“ aus dem Raum Wernigerode rekrutieren sich unter anderem aus ehemaligen JN-Aktivisten, die auch am Freitag in Berlin mit Transparent in Erscheinung traten, darunter Michele K., Michael M., Jenny S. und Oliver S.

Auch Anhänger der AfD beziehungsweise ihrer Jugendorganisation „Junge Alternative“ beteiligten sich an dem Aufzug der extremen Rechten. Aus Berlin waren der stellvertretende JA-Vorsitzende und AfD-Kandidat für Mitte Joel Bußmann sowie sein Vorstandskollege The-Hao Ha vor Ort. Aus Göttingen kam der JA-Vorsitzende im Bezirk Braunschweig, Lars Steinke, aus Brandenburg der ehemalige JA-Landeschef Jean-Pascal Hohm. Wenig überraschend war die Teilnahme des Berliner AfD-Mitglieds und „Patriotische Plattform“-Unterstützers Johannes Sondermann. Er ließ in der Vergangenheit kaum einen rechten Aufmarsch in Berlin aus.

Anhänger der Berlin-Brandenburger „Identitären“ übernahmen am Freitag vor allem strukturelle Aufgaben, waren entweder wie AfD-Kandidat und JA-Schatzmeister Jannik Brämer als Ordner unterwegs, fuhren den Lautsprecherwagen, filmten die Demonstration oder halfen am Fronttransparent aus.

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Abends treffe ich mich manchmal mit Freunden in einem Club in Potsdam. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass Jean-Pascal Hohm offenbar dort auch öfters verkehrt. Er tut sich dort immer besonders hervor, schwer angetrunkene junge Damen zum Mitkommen zu überreden. Aber so kennt man ja die Afd / Junge Alternative: ständig die Wichtigkeit von Ehe und Familie im Munde führen und dann hilflose Frauen "abschleppen", nicht wahr, Herr "Kalli" Hohm?