Appell an die radikale Linke in Deutschland - schaut endlich nach Frankreich!

Proteste in Frankreich

Anders als damals, wo die radikale Linke aufmerksam nach Griechenland, Spanien und Italien schaute oder aktuell nach Kurdistan/Türkei, schauen heute nur wenige nach Frankreich, obwohl es nur wenige Fahrtstunden von Deutschland entfernt liegt.

 

Wir erinnern uns an die regelmäßigen Krawalle in Athen, Madrid und Rom.

An Syriza, Podemos und die Gezi-Bewegung - an den Arabischen Frühling.

Es war viel los in den letzten Jahren.

 


 

Was war bei uns in Deutschland los? Wenig!

Wenn die radikale Linke aus Griechenland, Spanien und Italien nach Deutschland schaut, sehen sie Pegida, HoGeSa und "besorgte Bürger".

Positive Außnahmen bilden da vielleicht die Proteste von Blockupy im vergangenen Jahr und die "Flora-Krawalle".

 

Solidaritätsbekundungen und Aktionen gab es nur wenige von uns, der radikalen Linken in Deutschland.

Gelegentlich gab es mal Kungebungen oder Autos wurden abgefackelt - zu größerer Solidarität kam es allerdings nicht.

 


 

Frühlingsanfang 2016 in Frankreich

Es tut sich etwas, die Menschen (vor allem die Jugendlichen) sind wütend, haben die Schnauze voll von Regierung, System und Kapitalismus.

Es kommt zu einer Demonstration, doch dabei bleibt es nicht. Die Menschen wollen nicht wieder nach Hause gehen - sie bleiben, besetzen einen Platz und organisieren sich. Bis tief in die Nacht oder länger wird diskutiert, es kommt zu wilden Demonstrationen und Aktionen. #NuitDebout ist geboren!

 

Seit dem 31. März 2016 kommt es nun regelmäßig im ganzen Land zu Protesten. Die großen Demonstrationen enden fast immer in Straßenschlachten mit der Polizei - besonders in Paris, Nantes und Rennes.

 

Hintergrund der Proteste ist vor allem die umstrittene Arbeitsmarktreform, welche von der Regierung durchgedrückt werden soll.

Aber auch der Kapitalismus an sich wird von vielen Menschen abgelehnt und ist Grund der Proteste.

 

Wenn sich die Bewohner/innen der Banlieues, wo die Armut, Verzweiflung und Wut besonders groß ist, eines Tages ebenfalls an den Protesten beteiligen sollten, wird die Regierung warscheinlich nicht mehr handlungsfähig sein, und das Handtuch schmeißen. Die Erinnerungen an 2005, wo es zu schwersten Unruhen im ganzen Land kam, wiegen einfach noch zu schwer - halten bis heute an.

 


 

Was können wir als radikale Linke in Deutschland nun tun, um die Proteste im Nachbarland zu unterstützen?

Sich informieren & organisieren, praktische Solidarität zeigen und nach Frankreich reisen, lautet die Antwort.

 

Sich informieren

- Auf dem Blog von Johhny

- Auf Twitter

- LabourNet

- Google News (Suchbegriff: Frankreich)

- Youtube (Ruptly TV oder TARANIS NEWS)

- Auf Facebook (facebook.com/NuitDeboutDeutschland/)

- Auf den Veranstaltungen von Nuit Debout Deutschland (In Berlin, Hamburg oder München)

...

 

Sich organisieren

- An den Veranstaltungen von Nuit Debout Deutschland teilnehmen oder eigene Ableger organisieren. 

- Das Thema Frankreich in die linken Gruppen und Bündnisse tragen.

- Sich mit Freund/innen & Genoss/innen treffen - über die Proteste in Frankreich sprechen.

...

 

(praktische) Solidarität zeigen

- Das könnte zum Beispiel so aussehen - klick. 

- Demonstrationen & Kundgebungen in Solidarität mit den Protesten in Frankreich anmelden.

...

 

Reise nach Frankreich

- Die Proteste vor Ort unterstützen.

- Mit den Menschen kommunizieren.

- Kontakte knüpfen.

...

 


 

"In Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müßte." - Josef Stalin

Um es mit Dutschkes Worten zu sagen - "Es wird von Deutschland keine Revolution ausgehen."

Oder aber mit meinen Worten - "Wenn es eine Revolution in Deutschland geben sollte, ist sie rechtsextrem."

 

Die radikale Linke in Deutschland sollte es endlich einsehen ...

Wir leben in einem der (für Revolutionäre) schwierigsten Länder der Welt.

Auf die deutsche Bevölkerung können wir nicht zählen - diese verachtet uns in der Mehrheit.

 

Schauen wir lieber wie wir unsere Freund/innen & Genoss/innen im Ausland aktiv unterstützen können.

Auch wenn wir nicht vor Ort sind, können wir mit einem Kampf in Deutschland den Druck auf die Regierungen anderer Länder aufbauen.

Wenn es zum Beispiel jede Woche zu Aktionen vor der französischen Botschaft oder anderer symbolischer Orte kommt, wird darüber im Land berichtet, und die Regierung gerät weiter unter Druck - nebenbei freuen sich die Aktivist/innen über die praktische Solidarität.

 

Und niemals vergessen! Wenn der Kapitalismus in Frankreich, Griechenland, Spanien oder sonst wo in Europa überwunden ist, wird auch Deutschland schwächer und am Ende mit Untergehen! Uns geht es auf Kosten anderer Länder auf der Welt gut - wir haben in der Regel die Kohle um was zu reißen.

Die normalen Griechen oder Dionysiens haben nicht das Geld dazu, mal eben nach Deutschland zu fahren, und hier ihre Wut rauszulassen.

 

Um auf die Zitate zurückzukommen ...

Warum sich nicht dort anschließen wo zumindestens ein Funken von Hoffnung besteht?

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Also ab nach Frankreich und sinnlos randalieren bzw. "die Wut rauslassern" oder was?

Wem ist damit geholfen ???

Auf so eine "Solidarität" kann jeder Linke verzichten.

Wie wäre es mit Anbieten von Argumenten und Lösungen,

nicht wie bisher auf Oberlehrerweise, sonderrn das es Ottonormalo auch kapiert.

 

"auf die deutsche Bevölkerung können wir nicht zählen - diese verachtet uns in der Mehrheit)

kein Wunder und wisst ihr warum ... Besserwisserei stinkt

 

""Wenn es eine Revolution in Deutschland geben sollte, ist sie rechtsextrem."

Naja, nach deinen Worten führt die Linke in Deutschland also einen aussichtslosen Kampf. Mit solch Revolutionären wie deiner einer mag das sogar stimmen. Glaubst ja nicht mal an die eigene Sache ...

Viele der jungen kämpfenden Personen freuen sich, wenn sie erfahren das ihre widerständigen Handlungen eben nicht nur das Werk von einigen Verwirrten ist, sondern das es weltweit kämpfende Menschen gibt die das gleiche wollen, die den gleichen Hass haben und die in manchen Momenten Seite an Seite kämpfen.

Tout le monde déteste la police !

Kommt am 28.05.2016 um 17:00 Uhr zum Oranienplatz mit anschließender Kundgebung am Pariser Platz in Solidarität mit den sozialen Kämpfen in Frankreich gegen die Arbeitsmarktreform (https://linksunten.indymedia.org/de/node/179256).

 

Sa. 28. Mai 2016 | Soli-Demo | 17:00 Uhr | Oranienplatz

dann beschäftige dich zuerst mal mit frankreich. ca 7 mil haben fn gewählt, keine antimilitaristische proteste (z,b, zu libyen),größte militärausgaben in der eu, homophobe massenproteste 2014, 58 akws, antisemitismus (vor allem innerhalb der linken),islamphobie,antziganismus und rassismus ist unerträglich und alltäglich, der umgang mit refugees ist erschreckend (zb calais), die enorme anzahl von dschihadisten...  und nur  marginale proteste. ja, es ist prima, dass es endlich mal kracht. aber warum nicht schon vorher?

Weil jetzt die Privilegien der weißen Mittelschicht gekippt werden sollen. Und das geht schließlich gar nicht..

"Wir leben in einem der (für Revolutionäre) schwierigsten Länder der Welt."

Kannst du das bitte nochmal genauer erläutern? Vielleicht heitert das die Genossen auf die vom türkischen Militär mit Panzern und Hubschraubern angegriffen werden.

Die deutsche Linke in ihrer Gesamtheit ist eine gescheiterte, am Boden liegende, sich nur noch um ihre Nischen und teilweise dekadenten Ambitionen kümmernde Linke "Szene".

Ist es nicht allerhöchste Zeit sich hier mal grundsätzliche Gedanken darüber zu machen, wie es zu diesem Zustand gekommen ist. Sollte nicht in harten Debatten hier einmal Klarheit darüber geschaffen werden, was man eigentlich erreichen will.

Zurzeit lassen sich weite Teile dieser Linken doch eher von Teilen der herrschenden Klasse benutzen um deren reaktionären Dreck weiterhin zu erhalten. Klarheit in den Zielen, Kämpfe in Verbindung mit den Massen organisieren, eine fortschrittliche Gesellschaftsordnung erkämpfen, könnte das nicht auch ein Weg für Deutschland sein.

Wenn allerdings davon ausgegangen wird, dass man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und der Großteil der Bevölkerung sowieso zu blöde ist, um all die eigenen Geistesergüsse zu verstehen, muss man sich nicht wundern, wenn einem das um die Ohren fliegt.

Auch wenn vieles in Frankreich nicht ganz rund läuft, ein bisschen von Frankreich lernen, würde auch der deutschen Linken gut tun.

"Appel an die radikale Linke in Deutschland - schaut endlich nach Frankreich!" Wir würden gerne nach Frankreich (vorbei-)schauen. Wir wollen zur Gedenkdemo für Clément am 04.06. nach Paris reisen und eine Doku über die Proteste dort, aber auch über den andauernden Rechtsruck und natürlich die Gedenkdemo drehen, damit auch andere deutschsprachige (und internationale) Linke nach Frankreich schauen können.

 

Leider haben wir nicht, wie der*die Autor*in von deutschen Linken annimmt, das Geld, mal eben nach Frankreich zu reisen. Daher sammeln wir Spenden für unser Filmprojekt.

Zu berichten und zu informieren, ist ein guter erster Schritt.

 

Link zur Spendenseite: https://www.leetchi.com/c/projekt-von-left-report

Link zum Videospendenaufruf (Youtube): https://www.youtube.com/watch?v=Zl8_umkuf9w

(subs eng)

 

Link zum letzten Film (2015): https://www.youtube.com/watch?v=8ok8cfXZ4U8

(subs ger, fr, eng)

 

Wer für sein Geld auch ein bisschen Kultur geboten haben will, kann am 28.05. ab 22 Uhr auch zur Soliparty im Lauschangriff Berlin kommen!

 

Solidarische Grüße an alle kämpfenden Antifaschist*innen

"...positive Ausnahmen bilden da vielleicht die Proteste von Blockupy und die Flora Krawalle" 

 

-Vergesst mal Leipzig nicht.

etwas mehr Optimismus, bitte. Ich schaue gerne nach Frankreich und sehe, dass die soziale Frage DIE Chance der radikalen Linken ist, aus der Krise raus zu kommen - natürlich immer verknüpft mit anderen Themen, um zu sensibilisieren. Ich finde deine Einschätzung hinsichtlich dessen, was in D passiert, noch negativer als ich sie sehe. Ich sehe viele kleine richtige Ansätze in verschiedenen Städten. Sie machen Stadtteilarbeit, Basisarbeit an Schulen, Unis und versuchen, dort wo sie arbeiten, was auf die Reihe zu kriegen. Darauf kann und muss man dann aufbauen wenn mal was Größeres passiert - so wie damals bei den Bildungsstreiks z.B.. Meist werden diese Linken nicht verachtet. Also, es hängt schon damit zusammen, was man so macht den lieben langen Tag...

Wir leben hier halt im reichsten Land der Welt. Und sich auf der Straße mit der Polizei rumzuschlagen hat in den letzten Jahrzehnten zu nichts geführt, und wird es auch weiterhin nicht. Und die ewig gleichen Parolen und dieser seltsame ewiggestrige Sprachgestus der Linken ist halt nichts was Leute anlockt. Ist halt 2016 und nicht mehr letztes oder vorletztes Jahrhundert. Gut gemeint, aber leider alles lame:)

Dann betreibe etwas social media arbeit bei deinem Co-Workspace und verfasse nach deinen Instagram Fotos noch ein paar Tweets im Cafe.

wow, was für'n quatsch.

immer diese dümmliche revolutionsromantik.
in allen von dir genannten ländern gab es die politischen entwicklungen deshalb weil die "unteren schichten" in eben diesen ländern es eben wesentlich beschissener haben/hatten als in deutschland, das heißt aber nicht das deswegen von heute auf morgen dort plötzlich überall aus durchschnittsbürgis revolutionär_innen geworden sind, in allen ländern gab und gibt es, genau so wie auch hier, einen haufen menschen und gruppen die seit jahren "basisarbeit" machen, soll heißen sich zum beispiel mit den thematiken der prekärbeschäftigung, obdachlosigkeit und zwangsräumungen oder dem status der staatsangehörigkeit beschäftigen, nur mal so als ein paar beispiele.

genau dasselbe machen leute und gruppen hier auch seit jahren und natürlich gibt es da immer und überall möglichkeiten und raum für verbesserungen, das heisst ja aber nicht das deswegen hier nichts passiert nur weil hier keine straßenschlachten statt finden.

deine grundaussage ist einfach nur dämlich:
öh, wir können hier nix bewegen weil es nicht sofort eine revolutionäre bewegung geben wird die von einem großteil der bevölkerung getragen wird, lasst uns alles hin schmeißen und einfach auswandern.

dafür von mir ein herzliches FICK DICH.

Sag das nicht! Hier war wohl was los: während in Frankreich der Strassenkampf läuft wurden hier viele Pro-Israel Texte von "Linke" verteilt.