Scheiben bei der Leipziger Buchmesse eingeworfen

Scherben

Wie in den letzten Jahren auch hat es sich die Buchmesse in Leipzig auch 2016 nicht nehmen lassen Jürgen Elsässer von Compact einzuladen. Auf einen offenen Brief mit der Empfehlung seine Veranstaltungen abzublasen (siehe unten) wurde ausweichend reagiert, anstatt den Rassisten einfach auszuladen.

Wir finden es falsch und gefährlich in der aktuellen gesellschaftlichen Situation, die von Rassismus und Ausgrenzung geprägt ist, eine mder geistigen Brandstifter_innen ein Forum zu bieten.

Daher haben wir uns entschieden dieses Mal Steine mitzubringen und einige der vielen Scheiben der Messe einzuwerfen.


Nieder mit den Rassist_innen!
Nieder mit dem Staat!



zu Elsässer:
https://linksunten.indymedia.org/en/node/169343

externe links:

offener Brief:
http://www.nocompact.de/

Artikel zum offenen Brief:
http://www.lvz.de/Kultur/News/Offener-Brief-gegen-Compact-auf-der-Leipzi...

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Bei eurer Forderung nach Zensur kann einem ja glatt schwindelig werden. Nur am nichtvorhandensein der Kim Jong Un Portraits an den Wänden kann ich feststellen das ich mich ja garnicht in der Abteilung einer nordkoreanischen Zensurbehörde befinde.

Ist das die libertäre Gesellschaft nach Emma Goldmann und Bakunin die ihr da so anstrebt?

Herrschaftsfreiheit schafft man nicht mit dem Zensurhammer ;)

Andererseits ist es auch schön das ein sicherlich konservativer bodenständiger Handwerker aus der Mittelklasse der vermutlich zur AFD-Klientel gehört sich durch das auswechseln der Scheibe ein paar Hunderter durch euch verdienen kann.

Emma Goldmann hätte Elsässer in die Fresse geschlagen.

Das stimmt, da gebe ich dir vollkommen recht, vielleicht hätt sie sogar sein Haus und sein Auto abgefackelt und das zu recht. Ganz klare Sache.

ABER sie hätte NICHT ZENSIERT, oder zur verbrennung seiner Bücher aufgerufen, das ist der feine Unterschied. Anarchisten verbrennen nämlich keine Bücher und verbeiten auch keine. Dem Fascho Author saures zu geben is schon ok. Versicherte Gegenstände UNbeteiligter zu zerstören ist dumm und feige und bringt nix. Ich fände es ehrlicher wenn Jemand der mit dem Elsässer ein Problem hat ihn Ohrfeigt so wie Beate Klarsfeld, aber von krankenhausreif schlagen ect. halte ich nix, das ist das métier der Gegenseite.

Und ich bewerte es sehr positiv das Insy mein Posting ebenfalls nicht zensiert oder löscht.

Das ist mal ein erfreuliches Novum.

Damit

 

https://linksunten.indymedia.org/en/node/171767

 

kann man Vorzensur betreiben.

Das ist mal wieder (leider) typisch: Wir biegen uns die Argumente so, dass sie passen.

Zunächst: Die Buchmesse hat Elsässer nicht eingeladen, es gibt lediglich keine legale Möglichkeit ihn auszuladen. Wer lesen kann ist eben klar im Vorteil.

Und: Wenn die Art der Argumentation der linken Szene aus Steinen besteht, dann Gute Nacht Leipzig.

Oh wow seid ihr dämlich. Richtig hirnlose Aktion, schonmal was von Pressefreiheit gehört? Irgendwelche Scheiben an der Messe zu zerstören, wird den Compact Stand nicht wegzaubern.

Geht halt zu Buchmesse hin, nehmt euch ein paar Bücher von netten Verlagen mit und besucht den Compact Stand mit einer Torte eurer Wahl.

Meines Erachtens greift die Forderung nach der Ausladung dieser rechten Hetzer nicht in die Pressefreiheit ein. Pressefreiheit ist traditionell ein Abwehrrecht gegen staatliche Eingriffe. Die Buchmesse hingegen ist eine privatwirtschaftliche Veranstaltung. Eine Ausladung würde Elsässer und seinen Rassistenfreunden weder ihre Meinung noch den Mund verbieten und sie auch nicht daran hindern, ihr Hetzblatt überhaupt zu veröffentlichen.

Eine Schranke der Pressefreiheit sind außerdem Strafrechtsparagraphen wie z.B. der der Volksverhetzung. Und der liegt bei Elsässers Fußvolk von Pegida und Legida schon manchmal vor.

Außerdem gilt (zumindest für mich) immer auch die wenig bürgerliche Parole: Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!

In dem Sinne: Danke für den Glasbruch! Sich mit Rassisten einzulassen, muss teuer bleiben.

ERSTENS: sagte Rosa Luxemburg einst "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" und dem stimme ich zu. Wir sind weder zu schwach noch zu dumm uns entsprechend Inhaltlich mit einem Elsässer auseinader zu setzen und seinen Rassisten- und Verschwörungsmist öffentlich zu demontieren. Verbote haben nur die nötig die keine Argumente haben oder die von der Angst getrieben sind einer derartigen Auseinandersetzung nicht gewachsen zu sein. Verbote und zensierende Eingriffe sind das krasse Gegenteil von Herrschaftsfreiheit. Ich kenne kein Beispiel in der Geschichte des Menschen bei dem man durch einschränken von Meinungsfreiheiten Anderer mehr Freiheit generiert hat, das Gegenteil ist der Fall. Für Viele werden langweilige Kacksachen erst durch Verbote reizvoll. So habich ich mir 1998 von einer Mailbox damals das Anarchist Cookbook runtergeladen was an sich lächerlich und kacke war und voll mit Mist der einen für Jahre in den Knast bringt.

 

ZWEITENS: Erklärt mir doch mal bitte was eine am Geschehen völlig unbeteiligte Versicherungsfirma die für den Glasbruch aufkommen muss denn nun in Zukunft an ihrem Verhalten als Versicherung ändern soll? Denn weder den unbedeutende Elsässer der sich für die Gratiswerbung bedankt und ins Fäustchen lacht noch die Veranstalter wird diese Aktion auch nur 1 Cent kosten.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie bürgerlich hier einige Leute argumentieren. Nazis mal eine Schelle verpassen, ihre Aufmärsche blockieren, selbstverständlich – aber einen relativ großen und weithin sichtbaren Stand auf der Buchmesse sollen sie unbedingt bekommen? WTF?

Ich kenne kein Beispiel in der Geschichte des Menschen bei dem man durch einschränken von Meinungsfreiheiten Anderer mehr Freiheit generiert hat

Hätte man Elsässer ausgeladen, dann hätte ich heute die Freiheit gehabt, die Buchmesse ohne seine antisemitische Lügenzeitschrift zu genießen. Abgesehen davon hätte eine Ausladung der Buchmesse ihre Meinungs(äußerungs)freiheit nicht eingeschränkt. Die Buchmesse ist nicht die einzige Möglichkeit, eine Meinung antisemitische und rassistische Hetze zu äußern.

was eine am Geschehen völlig unbeteiligte Versicherungsfirma die für den Glasbruch aufkommen muss denn nun in Zukunft an ihrem Verhalten als Versicherung ändern soll?

Vielleicht die Versicherungsprämie für die Messe-GmbH (deren Papierkram bei der ganzen Sache deutlich teurer als "1 Cent" sein dürfte) erhöhen oder gleich den Vertrag kündigen?