[MA] Gründungserklärung der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Mannheim

Kampf dem Faschismus, Kampf dem Kapital

Die Antifaschistische Aktion (Aufbau) Mannheim hat sich Ende 2015 gegründet. In ihr finden sich die AktivistInnen der ehemaligen Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim (AJLM), Personen aus dem Umfeld des Offenen Antifaschistischen Treffen (OAT) Mannheim und bisher unorganisierte AntifaschistInnen zusammen, um gemeinsam konsequente antifaschistische Arbeit in der Rhein-Neckar-Region und darüber hinaus zu leisten.

 

Im Folgenden eine kurze Gründungserklärung und einige Standpunkte unserer Gruppe:


Wer wir sind, was wir wollen, was wir tun…
In der Rhein-Neckar-Region – insbesondere in Mannheim – gibt es bereits zahlreiche antifaschistische Strukturen. Dennoch haben wir uns entschlossen mit einer eigenen Ausrichtung (weiterhin und mit neuer Kraft) antifaschistische Arbeit in Mannheim zu organisieren. Hierbei betrachten wir uns nicht als Konkurrenz zu anderen antifaschistischen und linken Organisationen in Mannheim, sondern begrüßen eine solidarische Zusammenarbeit im Kampf gegen Rassismus und Faschismus.

 

Für ein Ende der Beliebigkeit – Kampf dem Faschismus!
Uns ist es wichtig der herausragenden Bedeutung des antifaschistischen Widerstandes für progressive gesellschaftliche Kämpfe in einer organisatorischen Form einen Ausdruck zu verleihen. Das bedeutet für uns, dass wir uns in unserer Arbeit auf eben diesen antifaschistischen (Abwehr-)Kampf konzentrieren. Das bedeutet keine Abwendung von der Erkenntnis, dass der Faschismus in Form einer Herrschaftsoption für die kapitalistische Wirtschaftsordnung grundlegend mit eben dieser verknüpft ist. Vielmehr ist diese Arbeitsfokussierung aus der Konsequenz eines solchen – die Wurzel des Faschismus angreifenden – Verständnisses entstanden. Nicht nur theoretische Lehren, sondern auch aus der Geschichte gewonnene Erkenntnisse machen deutlich, dass das Projekt „Antifaschistische Aktion“ nun mal kein sporadisches, beliebiges sein kann. Antifaschismus in organisierter – das heißt nicht nur gedachter, sondern zielstrebig umgesetzter – Ausprägung verstehen wir als einen mit dem revolutionären Überwindungskampf dialektisch verbundenen Teilbereich. Gewinne in diesem wichtigen Teilbereich sind die Voraussetzungen für potenzielle Erfolge antikapitalistischer Kämpfe. Antifaschismus kann also nicht als losgelöster, für sich stehender Kampf betrachtet werden; dennoch benötigt er eigenständige Organisation und eigene Dynamik um einen kontinuierlichen und konsequenten Kampf zu führen und diesen zu verbreitern.

 

Theorie und Praxis, oder: Das Wissen auf die Straße!
Die antifaschistische Arbeit ist erst in voller Konsequenz zu leisten, wenn ein Verständnis von Faschismus existiert – und zwar in Theorie, aus der Geschichte, aber vor allem für die Gegenwart. Für uns folgen Analyse und Theorie gesellschaftlicher Zustände, oder etwa der Effektivität des Kampfes keinen starren, sich festsetzenden und unveränderlichen Dogmen, sondern müssen stattdessen die dynamischen Bewegungen in unserer Gesellschaft erkennen und darauf reagieren. Das heißt für uns nicht, dass wir schon gewonnene Erfahrungen und – aus Siegen und Niederlagen der Bewegung erlangte – Erkenntnisse ignorieren; vielmehr suchen wir auch hier eine dialektische Verbundenheit bereits akkumulierten Wissens und dessen Anwendung auf die realen, gegenwärtigen Verhältnisse.
Da Theorie und Praxis jedoch schwach bleibt, ist es für eine antifaschistische Bewegung mit Wirkungsfaktor von gleichsam großer Bedeutung, wie die eines theoretischen Verständnisses, aus der Theorie Handlungsmöglichkeiten abzuleiten und diese in die Tat umzusetzen. Die Theorie muss an der Realität gemessen, abgeleitete Handlungsmöglichkeiten getestet, verworfen und weiterentwickelt werden. Das heißt für uns konkret, dass wir das Ziel haben auf der Straße sichtbar aufzutreten, den FaschistInnen den öffentlichen Raum zu entreißen und sie zurückzudrängen. Die Wege und Mittel hierfür bestimmen wir selbst.

 

Kampf den faschistischen Fragmenten!
Die bereits angesprochenen Verflechtungen von Kapital und Faschismus, welche so tief gegen, dass hier von einem Zustand des Abhängigkeit faschistischer Herrschaftsoption von kapitalistischer Zustimmung gesprochen werden kann, machen deutlich, dass man sich beim Kampf gegen Faschismus nicht nur auf die am offensten Auftretenden konzentrieren darf. Kampf dem Faschismus bedeutet auch Kampf dem Konstrukt faschistischer und (neo-)rassistischer Elemente in der real existierenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft. Hierzu bedarf es einer genauen Analyse und einer darauf aufbauenden Praxis. Die reaktionäre und menschenunwürdige Flüchtlingspolitik der BRD, die rechte Hetze aus Teilen der sogenannten „Mitte der Gesellschaft“ sowie Verbindungen von staatlichen Repressionsapparaten und neonazistischen Organisationen stehen hierbei genauso auf der antifaschistischen Tagesordnung, wie der Kampf gegen Faschismus und Rassismus auf der Straße, in den Köpfen und in den Parlamenten.

 

Antifa in die Offensive heißt die „Antifaschistische Aktion“ aufbauen!
Es gilt einen kühlen Kopf zu bewahren, zielorientiert zu diskutieren und sich letztendlich in einem gemeinsamen Organisationsprozess wieder zu finden. Außerdem ist es auch an der Zeit den Kopf aus dem Sand zu ziehen, auf die Straße zu gehen, zu helfen, zu kämpfen und zu handeln. Nur gemeinsam und solidarisch wird es möglich sein eine Perspektive zur konsequenten Zerschlagung aller faschistischen und rassistischen Strukturen und ihrer Niederhaltung zu erarbeiten.

 

In diesem Sinne, lasst uns gemeinsam kämpfen und die Antifaschistische Aktion aufbauen!

 

 

Antifaschistische Aktion (Aufbau) Mannheim, Januar 2016

 

http://antifaaufbauma.blogsport.de/

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Könnt ihr bitte das Bild einfügen und die Formatierung reparieren (Leerzeilen vor dem fettgedruckten Zeilen)?

Das haben wir geändert.

 

Ein*e Mod

Vielleicht auch noch Leerzeile nach "Standpunkte unserer Gruppe:" und danach diese Kommentare löschen? Super vielen lieben Dank!

...haben wir eingefügt.

 

Diese Kommentare löschen wir nicht, wir klappen sie ein. Ist doch gut zu sehen, dass Autor*innen und Mods miteinander kommunizieren (können).

 

Ein*e Mod

Na ja, ich hätte sie versteckt. Da haben wir wohl keine einheitliche Linie. :)