[HB] Dachaktion gegen Bundeswehr

Dachaktion gegen Bundeswehrplakat in Bremen

Am frühen Abend des 28. November haben wir in der Bremer City ein haushohes Transparent der Bundeswehr mit Farbe angegriffen. Eine angemessene Antwort auf die bundesweite “Mach was zählt” Kampagne steht noch aus. Hier ein kurzes Video von der Aktion auf Vimeo. Das Banner hing noch eine knappe Woche in rosa, bevor es entfernt wurde.

 

Unter der Oberbefehlshaberin Ursula von der Leyen betreibt die deutsche Armee, mit Unterstützung der Werbeagentur Castenow  eine Offensive im Inneren. Laut Castenow (Neuer Zollhof 3, 40221 Düsseldorf) soll die Kampagne die "Streitkräfte in mehreren Phasen als besonders sinnstiftenden und qualifizierenden Arbeitgeber positionieren". 70 Jahre nach der letzten Niederlage des preußischen Militarismus soll die Remilitarisierung der Nation mit markigen Sprüchen und geziehlter Desinformation voran getrieben werden.


Die Bundeswehr versenkt Flüchtlinge im Mittelmeer und Piraten vor Somalia. Sie kämpft entsprechend der Verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 für die "Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt". Dieses Zitat verdeutlicht den unausweichlichen Zusammenhang von Kapitalismus und Krieg.


Die Notwendigkeit des bewaffneten Widerstandes gegen Boko Haram und Daesh_IS ändert nichts an der Tatsache, dass es keinen Frieden mit der Nachfolgeorganisation der Wehrmacht geben kann.


Spätestens seit der Abschaffung der Wehrpflicht versucht die Bundeswehr, ein neues Bild von sich selbst zu schaffen. Kasernenmief und Drill sollen in der Außenwirkung durch spannende Aufgaben und gute Karrierechancen ersetzt werden. Die Bundeswehr setzt dazu u.a. auf Werbekampagnen im öffentlichen Raum. Für einen offensiven Antimilitarismus bedeutet dies, der Armee permanent die Bühne streitig zu machen. Jeden Meter, den sich die Bundeswehr in die Öffentlichkeit begibt, macht sie sich gleichzeitig auch angreifbar. 

Gegen Deutschland und seine bewaffneten Knechte!

Krieg beginnt hier!

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Jeden Meter, den sich die Bundeswehr in die Öffentlichkeit begibt, macht sie sich gleichzeitig auch angreifbar.

Aktuell begibt sie sich in der BRD vor allem dadurch in die Öffentlichkeit, daß sie für Flüchtlinge Unterkünfte baut und Kasernen zur Verfügung stellt, Küchen an der Grenze D-A betreibt und in nicht wenigen Einrichtungen die medizinische Versorgung übernimmt...aber das ist vermutlich, ebenso wie der nun beschlossene Einsatz gegen den IS, auch kein Anlass für einen zumindest zeitweisen Waffenstillstand, oder?

GERADE der Einsatz "gegen den IS" ist ein Grund, die Sabotage an der Heimatfront verstärkt zu betreiben.

"Terrorismus" geht durch Militär nicht weg, im Gegenteil gibt es gute Gründe anzunehmen, dass der einzige Effekt eines solchen Einsatzes mehr Rekruten für (jedwede idiotische) Milizen bedeutet.

Spanien hat 2004 richtig reagiert, indem sie nach den Anschlägen fast sofort ihre Truppen aus dem Irak abgezogen haben. Es hat ihnen offensichtlich nicht geschadet.

Und es gibt gut begründete Vermutungen, dass die ganzen Vorkommnisse á la "Ups, unsere Waffen sin ausversehen bei IS gelandet" gar nicht so versehentlich waren...

Ob und warum die Flüchtlingsversorgung durch Bundeswehr problematisch ist wissen die dort beteiligten Gruppen besser als ich.

es denn zivile und progressive Gruppen vor Ort gibt. Leider das weder im niederbayerischen Grenzgebiet zu Österreich noch der auf dem platten niedersächsischen Land der Fall. "Es gibt kein ruhiges Hinterland"? Doch, beim Support für Flüchtlinge leider jede Menge, nicht überall ist O-Platz.

""Es gibt kein ruhiges Hinterland"? Doch, beim Support für Flüchtlinge leider jede Menge, nicht überall ist O-Platz."

 

Die Notzelte an der Uni Bremen wreden auch durch die Bundeswehr gewuppt, dafür muss ich nicht ins tiefste hinterland fahren. Ist auch gut so, wer suppe verteilt, kann nicht schießen. Problematisch find ich die albernen Uniformen, wozu brauch ich flecktarn beim verteilen von hygieneartikeln? damit die menschen dort immer schön an krieg erinnert werden?

So dreist, dass es schon bewundernswert ist. WÄHREND DER KASTENWAGEN VORBEIFÄHRT einfach mal loslegen. Sehr Nice!

 

P.S. Ich hoffe, dass es auf dem Platz keine Kameras gibt. Da man weiß zu welchen Zeitpunkten Polizeikräfte dort in der Nähe waren und wenn zu einer dieser Zeitpunkte euren Kameramann/Frau/Whatever dort auf Kameras zu sehen ist... falls dem so ist solltet ihr mit dem Videomaterial von euch vorsichtig sein.

 

No War but Class War!

MfG