AktivistInnen in Griechenland verweigern ihre Personalien aus Solidarität zu Menschen ohne Papiere, jetzt droht ihnen 1 1/2 Jahre Haft. Am 23. August gegen Mittag, wurden zwei Aktivistinnen als Teilnehmerinnen einer Demonstration in Griechenland festgenommen. Die Demonstration richtete sich gegen den Betrieb einer Goldmine in Chalkidiki, bei dem die Umwelt massiv verschmutzt wird und Menschen auf kosten ihrer Gesundheit ausgenommen werden. Die Miene wurde im laufe der „Wirtschaftskrise“ vom kanadischen Konzern „Eldorado Gold“ privatisiert und bedroht die existenzielle Grundlage der dortigen Arbeiterinnen um Rohstoffe auszubeuten. Somit wird Griechenland stück für stück von Investoren aufgekauft und die sozialen Umstände verschärfen sich. Sowie auch Rassismus und Faschismus sich ausbreiten.
Insgesamt
wurden 80 Menschen vorläufig festgenommen und zur
Identitätsfeststellung von der Polizei festgehalten Ihnen wird
vorgeworfen, sie hätten im Rahmen der Demonstration das griechische
Pendant zum deutschen Landfriedensbruch begangen.
Dieser Vorwurf
wird in Deutschland gerne genutzt, um Demonstrationen, die der
Polizei nicht gefallen, vorzeitig aufzulösen. Dabei ist besonders
unangenehm, dass eine ganze Gruppe von Menschen, die sich in
räumlicher Nähe zueinander befinden, festgesetzt werden kann, wenn
irgendwo in dieser Gruppe eine angebliche Straftat beobachtet wurde
und die Polizei der Meinung ist, dass diese Tat nur im Schutz der
Menge möglich war.
Aus bedingungsloser Solidarität mit Menschen
ohne Papiere weigerten sich die Zwei Aktivistinnen, ihre Personalien
den griechischen Behörden anzugeben!!
Sie wurden in einer
griechischen Gemeinde mit dem Namen Poligiros im griechischen
Urlaubsparadies Chalkidiki in Haft gesetzt und wurden nun nach
Thessaloniki verfrachtet .
Sie berichten von menschenverachtenden
Bedingungen in den Knästen von Griechenland.
Zum Beispiel drang
ein Beamter in ihre Zelle und äußerte:
„Gäbe es keine
Demokratie, dann würde ich zehn von euch Umbringen!“
Sie
wenden ein, dass es viele Menschen gibt, die als geflüchtete
Menschen papierlos sind.
Papierlose Menschen, die ihr Recht auf
Demonstrationsfreiheit wahrnehmen und dabei ohne eine Straftat
begangen zu haben, festgenommen werden, durchwandern ein ähnliches
Prozedere, wie das dem die beiden Aktivistinnen nun ausgesetzt sind.
Es besteht natürlich trotzdem ein gewichtiger Unterschied.
Sollten die beiden Frauen von den Unmenschlichen Haftbedingungen
erschöpft sein und ihren Protest abbrechen wollen, so stehen Freunde
bereit, um die Pässe der beiden jederzeit bei der Polizei abzugeben.
Gegen Kaution in Höhe von 1000€ pro Person sollten sie dann
freigelassen und aus Griechenland abgeschoben werden. Wenn sie das
weiterhin nicht tun drohen ihnen 1 1/2 Jahre Haft!
Doch allein
diese Option hätten geflüchtete Menschen nicht.
Mitlerweile
wurden ihre pässe abgegeben und die Kaution bezahlt doch sie
bestätigen dennoch standhaft ihre Personanien nicht. Das Griechische
Polizeirecht hält sie deshalb noch immer in Gewahrsam.
Was
für die beiden Aktivistinnen eine politische Entscheidung ist, ist
für viele andere ein grausammer Lebensaltag.
Bei der aktuellen
Debatte um geflüchtete Menschen in Europa sind geflüchteten
Menschen selbst oft nur Statisten.
Ihre Stimmen fehlen im Diskurs,
denn bei einer Verhaftung durch die Polizei, die jeden Demonstranten
immer treffen kann, droht ihnen Haft und Abschiebung.
Diese Situation ist nicht tragbar!
Diesen
Hinweis geben nun die beiden Aktivistinnen in Thessaloniki.
Sie
haben mittlerweile ein weiteres Strafverfahren am Hals.
Vorwurf:
Identitätsverschleierung.
Die Strafe, die die beiden erwartet,
beläuft sich auf deutlich über 1000€ pro Person.
Trotz
aller Repression verweigerten sie bis heute der Polizei ihre
Identität preiszugeben!
Sie nennen sich selber aus Protest Larou
und Marou.
Dieses radikale Zeichen der Solidarität ist ein
enormer Beweis von Mut und Entschlossenheit angesichts der ganzen
Rassistischen Politik Europas.
Ebenso
ist es ein Aufruf an uns alle.
Nehmen wir uns ein Beispiel.
Solidarisieren wir uns!
Radikalisieren wir uns!
Diese scheiße darf nicht weitergehen!
no one is free, untill everyone is free!
komische Namen :)
Herzerwärmend zu hören dass es immernoch menschen gibt die sich dermaßen solidarisch zeigen!
Was passiert mit mir wenn ich (als Mensch mit papieren) in der BRD verweigere meinen Ausweiß zu zeigen?
GeSa und bußgeld?? weiß es wer genauer?
Ich finde es sehr inspirierend was "Larou und Marou" da getan haben!
Hoffe die Griechischen behörden richten nicht noch mehr scheiße an!
Gibt es eine Briefadresse um ihne Solipost zu schreiben?
personalien verweigern
also wenn du als mensch mit papieren verhaftet wirst und ihnen nicht deine personalien gibst (also auch kein pass mit hast) werden sie dich mit auf die wache nehmen um deine personalien festzustellen. dazu werden sie deine fingerabdruecke nehmen und fotos von dir machen. je nach dem wie du dich verhälst werden sie gewalt anwenden die bis zur folter geht. je nach lust und laune der cops. wenn du in deinem leben noch nicht ed (erkennungsdienstlich) behandelt wurdest hilft es ihnen nicht so viel die daten zu haben. wenn die dir zur last gelegte straftat eher gering oder nur ne ordnungswidrigkeit ist wirst du nach der gesetzlich vorgeschriebenen zeit oder frueher wieder rausgelassen. du wirst keine post von den bullen oder gericht bekommen bis sie dich einmal ed behandeln wenn du deinen ausweis dabei hast.
wenn du allerdings nicht allein bist sondern zu vielen kann das sehr praktisch sein die identitäten zu verweigern. (im umfeld von klimacamp und hambacherforst schon oft vorgekommen) denn oft haben sie nachdem sich die ersten sich aggressiv gewehrt haben und viel schmerz ertragen haben und die bullen alle nerven gekostet haben hatten sie keinen bock mehr die restlichen ueberhaupt aus ihren zellen zu holen und haben sie sogar ohne ed laufenlassen (ging aber 'nur' um hausfriedensbruch). das kann vorallem bei massenaktionen praktisch sein weil es die einsatzkraefte einfach komplett ueberlastet anstatt sie mit daten zu fuettern wie sie sich wuenschen...
der große vorteil : weniger gerichtsrepressionen
der große nachteil: schmerzen , traumata
also kann gut ffunktionieren aber ein gutes umfeld und viel aufarbeitung des erlebten sind unabdingbar!
Brechen und nicht gebrochen werden
1000 respektwünsche an Larou und Marou!!!
§ 111 OwiG Falsche Namensangabe
(1) Ordnungswidrig handelt, wer einer zuständigen Behörde, einem zuständigen Amtsträger oder einem zuständigen Soldaten der Bundeswehr über seinen Vor-, Familien- oder Geburtsnamen, den Ort oder Tag seiner Geburt, seinen Familienstand, seinen Beruf, seinen Wohnort, seine Wohnung oder seine Staatsangehörigkeit eine unrichtige Angabe macht oder die Angabe verweigert.
(2) Ordnungswidrig handelt auch der Täter, der fahrlässig nicht erkennt, daß die Behörde, der Amtsträger oder der Soldat zuständig ist.
(3) Die Ordnungswidrigkeit kann, wenn die Handlung nicht nach anderen Vorschriften geahndet werden kann, in den Fällen des Absatzes 1 mit einer Geldbuße bis zu eintausend Euro, in den Fällen des Absatzes 2 mit einer Geldbuße bis zu fünfhundert Euro geahndet werden.