Razzia bei Nazi-Hip-Hop-Band in Berlin

Erstveröffentlicht: 
07.05.2015

In einer Polizei-Aktion wurden sieben Objekte mutmaßlicher Neonazis durchsucht. Drei der Verdächtigen sind Mitglieder der rechten Band A3Stus.

 

Groß-Einsatz in Berlin und Brandenburg: Polizisten durchsuchten am Donnerstagmorgen sieben Wohnungen und ein Klubhaus in Berlin und Brandenburg. Hintergrund seien Ermittlungen des Staatsschutzes gegen vier mutmaßliche Neo-Nazis. Drei davon sollen der rechten Band “A3Stus” angehören. Auch sollen sie Mitglieder der Nazi-Gruppierung “Barnimer Freundschaft” sein.

 

“Die drei Beschuldigten im Alter von 26, 28 und 34 Jahren sollen Mitglieder einer rechtsextremen Musikband sein und stehen im Verdacht, ein Lied mit volksverhetzendem Inhalt geschrieben, CDs gepresst und diese verkauft zu haben”, teilte die Polizei mit.

 

Durchsucht wurden Objekte in Neu-Hohenschönhausen, Mitte, Buch und Friedrichshain sowie in Velten, Bernau und Wandlitz. Den drei Männern der Gruppe „A3Stus” werde Volksverhetzung vorgeworfen, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner.

 

Gesichert wurden 113 CDs, zwei PC-Tower, Wurfmesser, eine nicht zugelassene Luftdruckpistole und ein nicht zugelassenes Luftgewehr, verboene Pyrotechnik und drei Ampullen mit vermutlich Amphetaminen.

 

Vorläufig festgenommen wurden vier Männer im Alter von 26, 28, 32 und 34 Jahren. Gegen den 34-Jährigen wird aufgrund der CD-Verkäufe auch wegen des Verdachts des Sozialleistungsbetruges ermittelt. Zudem soll er in eine Raubtat im März 2014 verwickelt sind.

 

In einem Song, hochgeladen auf Youtube, soll unter anderem zu Hass und Gewalt gegen Juden aufgefordert werden. An den Durchsuchungen waren rund 60 Polizeibeamte aus Berlin und Brandenburg beteiligt.

 

Erst am Mittwoch waren bei einer bundesweiten Razzia mehrere mutmaßliche Mitglieder der rechten Terrorgruppe „Oldschool Society” (OSS) festgenommen worden.

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Durchsuchungen bei Mitgliedern einer rechtsextremen Musikband nach Volksverhetzung

Polizeimeldung vom 07.05.2015

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin

Berlin/Brandenburg Nr. 1105

 

Beamte des Polizeilichen Staatsschutzes des Landeskriminalamtes Berlin führten heute früh mit Hilfe von Unterstützungskräften in Berlin und Brandenburg Durchsuchungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung durch. Die drei Beschuldigten im Alter von 26, 28 und 34 Jahren sollen Mitglieder einer rechtsextremen Musikband sein und stehen im Verdacht, ein Lied mit volksverhetzendem Inhalt geschrieben, CDs gepresst und diese verkauft zu haben. Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden an zehn Objekten in den Berliner Stadt- und Ortsteilen Neu-Hohenschönhausen, Mitte, Buch und Friedrichshain sowie in Velten, Bernau und Wandlitz vollstreckt. Die Maßnahmen führten zum Auffinden von umfangreichem Beweismaterial, wie zum Beispiel 113 CDs und zwei PC-Towern, die beschlagnahmt wurden und ausgewertet werden müssen. Des Weiteren stellten die Polizisten unter anderem Wurfmesser, ein nicht zugelassenes Luftdruckgewehr sowie eine nicht zugelassene Luftdruckpistole, verbotene Pyrotechnik und drei Ampullen, in denen sich offenbar Amphetamine befanden, sicher. Die Beamten brachten die drei mutmaßlichen Mitglieder der Rechts-Rap-Band sowie einen 32-Jährigen, der im Verdacht steht, das Video zum Song ins Internet geladen zu haben, zur erkennungsdienstlichen Behandlung und entließen sie anschließend. Gegen den 34-Jährigen wird aufgrund der CD-Verkäufe auch wegen des Verdachts des Sozialleistungsbetruges ermittelt. An den Durchsuchungen waren rund 60 Polizeibeamte aus Berlin und Brandenburg beteiligt. Die Ermittlungen dauern an.