Freital: Ein sächsisches Lichtenhagen?

Neonazis auf dem Weg zum Kundgebungsort (Im Hintergrund das Heim) - "Hier marschiert der nationale Widerstand!".

Eine kleine, traurige Übersicht der Geschehnisse in Freital.

Seit 2 Monaten demonstriert in Freital auch ein Ableger der Pegida: "Frigida" [sic!]. Dabei wird mit feinstem provinziellem Rassismus gegen die lokale Flüchtlingsunterkunft (ein ehem. Hotel), in der bisher nur eine kleine Anzahl an Flüchtlingen wohnen, mobilisiert.


Man trifft sich auf dem "Platz des Friedens", hält "pegidatypische" Reden* und ruft zum "friedlichem" Protest auf der Straße auf. Die Sächsische Zeitung schrieb über die letzte Demonstration, dass "600 asylkritische [sic!] Bürger" in Freital demonstrierten. Frank Richter (Direktor Sächsische Landeszentrale für politische Bildung/wohnt in Freital) setzt die Proteste mit Pegida in Dresden gleich und zeigt auch noch Verständnis für diesen. Diese Aussagen sind, wenn man sich die Ereignisse der letzten Wochen (seit dem es die "Bürgerbewegung" gibt) anschaut,überhaupt nicht tragbar. Die Realität sieht wesentlich finsterer aus:

  • 1. Demo - 1500 Teilnehmer - Ausbruch aus der Demo + Gerenne in Richtung der Unterkunft + Angriff auf Polizisten
  • 2. Demo/Marsch: Teilnehmer brüllen "Wir wollen ins Hotel", "Grillen, Grillen!" & "Wir wollen keine Asylantenschweine!"
  • CDU Veranstaltung [sic!] zum Thema Asyl musste wegen massiver Drohungen abgesagt werden
  • Linker Stadtrat wurde bedroht und verletzt
  • Aufrufe zu täglichen Spontandemos vor der Unterkunft und tatsächliches Stattfinden dieser
  • Gewaltandrohungen & Aufrufe zu Bewaffnung/Handeln (1; 2; 3) in sozialen Netzwerken (Sammlung von Screenshots)
  • Suchaufruf nach sogenannten "Antifafotografen" - Nach Einschalten eines Rechtsanwaltes wurde der dazugehörige Post auf der Seite der "Bürgerinitiative" gelöscht.
  • Gründung einer Bürgerwehr
  • nächtlicher Angriff auf die Unterkunft mit Steinen - Geflüchteter wurde am Kopf verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden
  • Fotodokumentation vom Leben der Bewohner (Gang zur Sporthalle usw.) aus umliegendem Haus/etc.
  • Attacke auf Fotographen
  • Böllerattacke auf die Unterkunft

 

Die Verbindung der Orga zu NPD/JN & natürlich Bachmann/Pegida liegen auf der Hand und sind beim Durchforsten der Social-Media-Profile der Beteiligten leicht zu erkennen. Rufe des "Nationalen Widerstandes" sind in Freital auch nicht zu überhöhren - im Vergleich zu Dresden marschieren hier die hart ideologischen Neonazis. Die Verharmlosung der Proteste + der dazugehörigen Geschehnisse und die Untätigkeit bezüglich dieser Lage von Seiten der Stadt, Politikern & Behörden ist einfach nur gefährlich.

 

Es besteht dringender Handlungsbedarf! Es kann nicht sein, dass Neonazis ihrem Hass ungestraft freiem Lauf lassen, zu Straftaten aufrufen, und ihre "Spontis" unmittelbar vor dem Heim ohne Polizei abhalten können. Während man anscheinend mal wieder auf dem rechten Auge blind zu sein scheint, werden Antifa-Gruppen festgesetzt, Personalien kontrolliert, Platzverweise ausgesprochen und von Seiten der Polizei Falschmeldungen, bezüglich des Stattfindens der Frigida-Demonstration gegenüber den Gegendemonstranten, verbreitet werden. SPD & CDU müssen angesichts dieser Lage dringend ihre Haltung zu Pegida überdenken und anfangen zu handeln, bevor wir in Sachsen ein weiteres Rostock-Lichtenhagen haben!

Weiterführend:

 

Veranstaltungshinweis für den nächsten Gegenprotest

1. Demonstration für Weltoffenheit und Toleranz in Freital am 8.Mai ab 18 Uhr, Treffpunkt: Toom-Baumarkt in Freital-Deuben (Flyer zur Verbreitung des Termins).

Gemeinsame An- & Abreise aus/nach Dresden: Infos bei bekannten Netzwerken.

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