Rassistische Türpolitik im MusicHouse - doch kein Einzelfall?

Rassistische Türpolitik im MusicHouse - doch kein Einzelfall? 1

Vor circa einem Monat ereignete sich ein Fall von racial profiling im Grazer Music House.

Drei vor kurzem nach Österreich geflüchtete Menschen wurde der Zutritt verwehrt. Die vier weißen* Frauen*, mit denen sie unterwegs waren, haben nach den Gründen der Eintrittsverweigerung gefragt und entlarvten das Vorgehen des Türstehers aufgrund dessen Aussagen als rassistisch. Der Türsteher: ,,Die drei sehen aus wie Leute, bei denen wir begründeten Verdacht auf Taschendiebstahl haben.“ Davon haben wir eine Tonaufnahme, die wir jedoch aus rechtlichen Gründen nur mit dem Einverständnis des Türstehers veröffentlichen können.

 

Kritik und Forderungen der vier Unterstützer_innen sowie Aussagen des Personals können hier genauer nachgelesen werden: https://linksunten.indymedia.org/de/node/135772

Auch die von Unten-Redaktion (Radio Helsinki) beschäftigte sich mit dem Thema:

https://cba.fro.at/280945

http://cba.fro.at/282729

Das MusicHouse selbst reagierte mit zwei unbefriedigenden Statements und die Diskussion nahm ein unvorhergesehenes Ausmaß an. Die beiden Statements sind auf der Facebookseite des Musichouse nachlesbar: https://de-de.facebook.com/MusicHouseGraz

 

 

Hier wollen wir, wieder einmal die vier „nervigen“ Unterstützer_innen, noch ein paar Worte zu diesem Vorfall, dem anschließenden Diskurs und der Tatsache, dass dies kein Einzelfall war, anmerken.

 

Ein Gedankenexperiment: Stell dir vor, du hast einen halbwegs lässigen Job im MusicHouse, der bestimmt auch oft anstrengend ist, aber (aus verlässlichen Quellen) ziemlich gut bezahlt ist. Du hast tolle Kolleg_innen, mit einigen bist du sogar befreundet und die Arbeit macht dir relativ Spaß. Dann passieren mehrere Taschendiebstähle, die Gäst_innen beschweren sich darüber, es werden Täter_innen erwischt, welche nicht in Österreich geboren wurden. Als Konsequenz dessen beordert der Chef eine rassistische Türpolitik. Dann kommt es wie es kommen muss. Eines Tages wollen sich Menschen damit nicht abfinden, thematisieren diese Problematik und nerven dich dann sogar noch während deiner Arbeitszeit damit. Anschließend wird der Vorfall veröffentlicht und ein riesiges Trara entsteht.

Aus Sicht der dort angestellten Menschen ist das alles bestimmt eher unangenehm, ganz klar. Für die Betroffenen, wie von ihnen berichtet, aber auch. Geflüchtete werden gezwungen das gewohnte Umfeld und die Familie, soziale Kontakte usw. zurückzulassen und werden dann in Österreich immer wieder mit Rassismus konfrontiert.

Aber sollte als MusicHouse-Angestellte_r nicht eigentlich schon seit der Tatsache, dass die Reaktion auf Taschendiebstähle eine rassistische ist, klar sein, dass mensch dagegen aufbegehren wird? Ist ein „halbwegs annehmbares, cooles“ Lohnarbeitsverhältnis es wirklich wert, diese rassistische „Kackscheiße“ mitzutragen?

 

Diskurs und Statements

Wir sind auch über die Art und Weise wie der Diskurs geführt wurde/wird schockiert. An dem Abend selbst, war das Verhalten des MusicHouse-Personals gänzlich inakzeptabel. Keiner von ihnen war wirklich bereit sich mit der Problematik auseinanderzusetzen oder eine Handlung als Konsequenz dieser Kritik zu setzen. Auch im Nachhinein wurden wir ziemlich enttäuscht. Die vom MusicHouse online veröffentlichten Statements sind in einem Jargon verfasst, der unangenehme Dinge so darstellt, als wären diese es nicht.

Das erste Statement streitet komplett ab, dass es Rassismus im MusicHouse geben könnte. Manche Behauptungen widersprechen auch den Aussagen des Türstehers. Durch mehrmaliges Nachfragen des Grundes für den Nicht-Einlass dieser Menschen wurde uns gesagt, dass es daran liegen würde, dass sie „wie Gangster aussehen“ würden, Jogginghose und Pelzkragen tragen. Dies sind Gründe, welche sich auf ihr Erscheinungsbild beziehen, obwohl es sich in Wirklichkeit –außer deren Hautfarbe – kaum vom Erscheinungsbild der anderen Gäst_innen unterschieden hat. Aber das wirft die Frage auf, warum genau die drei wie „Taschendiebe“ ausgesehen haben sollen und die Unterstützer_innen nicht. Laut Aussagen des Kellners stammte eine vermeintliche Gruppe von Tätern aus Albanien, welche sich nicht in die von uns beschriebene Kategorie weiß* passen. Falsches Fazit: Menschen, welche der gleichen ethnischen Gruppe angehören, oder – von außen so zugeordnet werden – sind potentielle Taschendiebe.

Nachdem die Betroffenen schon zwei Mal aus rassistischen Gründen dem MusicHouse verwiesen wurden, kann die Einladung auf ein Bier „um die Sache zurückzuverfolgen“ nicht ernst genommen werden. Es wurde bisher auch noch keine Entschuldigung ausgesprochen. Es wird weder darauf eingegangen wie die Situation für die Betroffenen gewesen ist noch wird anerkannt, dass das Verhalten in dieser Gesamtsituation nicht in Ordnung und rassistisch war.

Das MusicHouse oder das Personal vor irgendein Tribunal zu zerren war gewiss nicht unser Ziel. Wir hegen keinen Hass gegenüber dem Türsteher, aber wir kritisieren sein racial profiling.

Wir wollten Freunde unterstützen welche Rassismus erfahren haben und versuchten bereits schon in der Situation zu handeln. Da es jedoch dort nicht möglich war das Geschehnis aufzuklären, entschieden wir uns dafür den Vorfall zu veröffentlichen und das MusicHouse auf diese Weise in die Verantwortung zu ziehen.

Den im zweiten veröffentlichten Statement als vermeintlich genannten Grund für die Eintrittsverweigerung entlarven wir eindeutig als Lüge. Es wurde behauptet, dass den Betroffenen nur deshalb der Zutritt verwehrt wurde, weil diese bereits eine Woche zuvor wegen nicht-Konsumation des Lokals verwiesen wurden. Dies kann nicht der Wahrheit entsprechen, da es unter der Woche keinen Türsteher gibt und er deshalb nicht wissen konnte, dass es sich um dieselben Personen handelte.

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Da ein weißer* Mensch in Graz kaum von Rassismus betroffen ist, fällt es auch schwer diesen wahrzunehmen und zu erkennen. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn vielen ein solches Problem nicht auffällt. Die rhetorische Schlussfrage des ersten Statements: „Warst du schon im Lokal und hast ernsthaft den Eindruck bekommen, dass wir rassistisch sind? Wenn das dein ernsthafter Eindruck sein sollte, können wir wahrscheinlich auch mit einer Antwort wenig für dich tun.“

Diese Aussage bestätigt wieder, dass das Problem nicht anerkannt wird. Denn eine Gegenfrage könnte sein: „Habt ihr wirklich keine einzige annehmbare Antwort auf den von eurem Lokal produzierten Rassismus parat?!“

Noch dazu lassen beide Statements den Schluss zu, dass weder der Verfasser noch die Angestellten eine annehmbare Definition von Rassismus verinnerlicht haben. Rassismus ist nicht ausschließlich ein als political incorrect geltendes Wort zu verwenden. Rassismus ist ein tief verankerter Herrschaftsmechanismus, den wir alle verinnerlicht haben und den wir alle täglich reproduzieren. Wir sehen es aber als Notwendigkeit an, sich mit der eigenen Position und dem eigenen Rassismus auseinanderzusetzen und dementsprechend antirassistisches Handeln als Konsequenz daraus zu verstehen. Dazu zählt unter anderem rassistisches Verhalten zuzugeben sowie sich dafür zu entschuldigen!

Wir hätten uns nicht nur an jenem Abend mehr Solidarität erwartet, sondern auch mehr Solidarität in Form von Beteiligung an der Diskussion, und zwar mit einem antirassistischen Anspruch anstatt zuallererst den Vorfall anzuzweifeln. Gleichzeitig sind wir aber natürlich froh, dass auch Menschen reagiert haben und das MusicHouse in die Kritik genommen haben.

 

Rassistische Türpolitik im MusicHouse? Doch kein Einzelfall!!

Y: „Ich war vor circa zwei Monaten gegen ein Uhr morgens mit meinem Cousin in Graz unterwegs. Wir spielen gerne Kicker und wir hatten früher, als ich noch in Graz studierte, fast jedes Wochenende im MusicHouse gespielt. Wir waren bis zum Jahre 2013 Stammgäste und wir wollten einfach wieder einmal dort spielen. Wir gingen hin, jedoch ließ uns der Türsteher nicht hinein. Wieder und wieder fragte mein Cousin nach dem Grund. Der Türsteher meinte, wir wären hier unerwünscht und sollen in Marroco Kicker spielen. Ich habe meinen Cousin weggezogen und mitgenommen, damit die Lage nicht eskalieren konnte.“

Ein Kommentar von indymedia: „Ich war selber Zeuge eines rassistischen Vorfalls, welcher hauptsächlich auf dem Mist vom Chef gewachsen ist. Vor grob zwei Jahren stand ich, selbst seit gut 20 Jahren Stammkunde und selbst mit väterlichen Migrationshintergrund, vorne mit zwei befreundeten Türstehern, als der Chef zwei i sag amal türkischstämmige Jungs rauswerfen ließ; O-Ton "solche wie ihr kommen hier nicht rein!" Dem befreundeten Türsteher war die Sache extrem peinlich und sagte genau wie ich nix dazu. Danach blickte der Chef mich an und meinte zu seinem Stammkunden: "Sei froh das wir dich so lang kennen..." Was das ganze unangenehm persönlich machte und mich lange beschäftigte. Versteht mich nicht falsch, ich hätte die Jungs wohl selbst raus geworfen, ...sie waren halbstarke Ghetto Idioten die wahrscheinlich wirklich was vorhatten. Aber das hat was mit ihrem sozialem Hintergrund zu tun, nicht mit ihrer Herkunft! Die Anspielung des Chefs deuten darauf hin, dass seine persönliche Ansicht da eine etwas andere ist.“

 

Forderungen

Von den Verantwortlichen des MusicHouse fordern wir, dass sie sich mit der Antidiskriminierungsstelle treffen um ihr Verständnis von Rassismus aufzufrischen. Davon erhoffen wir uns, dass von Seiten des MusicHouse erkannt wird, dass dieser Vorfall racial profiling war, sie als Konsequenz ihre Türpolitik überdenken und sich schlussendlich öffentlich entschuldigen.

Mittlerweile, nach all den unangemessenen Reaktionen von Seiten des MusicHouse, rufen wir hiermit zum Boykott auf. Und zwar solange, bis dieses rassistische Problem nicht gelöst wird. Wir behaupten auch, dass es in diesem Fall für Menschen, welche sich als antirassistisch verstehen, eine notwendige Konsequenz ist.



Autor*innen: Ina, Sandra, Tamara und Marlene

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Als Frau mit einem antisexistischen Standpunkt und Triggererfahrung, möchte ich nicht gerne in einem Pulk von südländischen Männern stehen. Leider ist dort der Sexismus nun mal sehr ausgeprägt. Zum Thema Diebstahl muss mensch eben der Realität in das Auge sehen, dass osteuropäische kriminelle Banden- meist Männer- nun mal Alltag sind.

ich als frau* mit antisexistischem standpunkt und auch triggererfahrung kenne das verhältnissmäßig von ''deutschen'' genauso wie von ''südlandischen'' männern* ...is schon krasses stereotyp und rassistsich was du hier ablässt...schau mal in ne dorfdisko oder eine grossveranstaltung IRGENDWO in deutschland...dort sind es deutschsprächige macker die dir an den arsch grabschen und ganzselbstversändlich davon ausgehen, dass du heterosexuell orientiert bist...
(oder hat dich schon mal n typ(cis-männer gendere ich nicht) gefragt ob du ne freundin hast? ;)

ist sexismus hier nicht genauso ausgeprägt? (klar gibt es vieleicht eine etwas größere antisexismus bewegung und in der linken szene wird da mehr drauf geachtet als in der ''mehrheitsgesellschaft'', aber das jetzt auf die herkunft zu beziehen is echt nur lächerlich....am besten noch mit dem kulturbegriff

kommen)

 

''dass osteuropäische kriminelle Banden- meist Männer- nun mal Alltag sind.''

aha...komisch, dass bandidos, hells und sonstige deutschsprachisch durchsetzt sind...
drogen handel, menschenhandel und andere sachen sind genauso in ''deutscher'' hand...

was wäre denn deine schlussfolgerung? alle raus oder was?
das es bestimmte probleme gibt bedeutet nicht, dass es rassistische türpolitiok geben darf. ganz einfach

 

und mal ganz ehrlich....  PULK? hast du den artikel richtig gelesen oder bist du nur wieder so ein troll

ob ich lesbisch bin, hetero, ne monogame beziehung hab oder nicht, ist doch völlig irrelevant. es ist mein körper und ich bestimme wer mich wie berührt. mir hat es übrigens noch nie geholfen, zu sagen daß ich lesbisch bin. am samstag war ne queerfeministische party und ich wurde ständig von cistypen belästigt. osteuropäische und als nicht weiß gelesene männer sind in deutschland und österreich marginalisiert. daher treten sie oft anders auf. das heisst nicht daß sie sexistischer wären als weißdeutsche männer. solange weltweit den jungs beigebracht wird, es sei besonders männlich, frauenlesbentransinter als objekt zu betrachten, wird der sexismsus weiter stattfinden.

daß bei nem rassistischen vorfall hier im ersten kommentar schon wieder ein angeblich stärkerer sexismus von marginalisierten männern behauptet wird geht mir mega auf den geist. warum sollte ich mich unwohl fühlen, wenn ich mit ner gruppe befreundeter männer unterwegs bin?

eigentlich zensieren wir solche rassistischen aussagen, aber da es hier schon zwei sinnvolle antworten gibt, um die es schade wäre, lassen wir den kommentar dieses mal stehen.

gut, daß ihr die sache weiterverfolgt habt. die leute, die weiterhin ins music house gehen, zeigen damit, daß ihnen rassismus egal ist, bzw. daß sie selbst rassistisch sind. eigentlich müssten die grazer tageszeitungen da mal drauf aufmerksam werden.

Hartes Thema, ich schreibe hier mal als schokoladeessender Dinosaurier mit Allergie für bestimmte Palmenpollen... nee mal ernst, Perspektivenkritik is schon wichtig, nur musste ich lernen, dass Türsteher manchmal schwere Arbeit haben, wenn wirklich mal jemand n Messer zieht, keine Ahnung was sich da anstaut.

 

Ich sah wie neulich in Berlin Kreuzberg jemand sich laut beschwerte, weil zwei Typen mit ner Hautfarbe die typisch für Leute vom Mittelmeer ist, ihm an die Hüfte grabschten um seinen Tascheninhalt zu ertasten. Ich hab diese Scheiße selbst einige Male erlebt und hab selbst einen halben Schreikrampf bekommen, ich will diese Art Übergriff nicht, ich bin auch machtlos, konnte zwar 2 große Männer vertreiben die bemüht waren unauffällig trotz der Anschuldigungen zu bleiben...

 

 

Taschendiebstahl ist private agressive Profitmaximierung, wtf, ich mag auch keine Türsteher meist, muss aber einräumen dass die blinden Hühner halt auch mal n Korn picken oder trinken.

 

 

...Find dit ja selbst doof und schade, kann nur daran appelieren dass sich Leute mit möglichen Opfern und möglichen Tätern genauer beschäftigen, auch wenn das heisst, mit seiner Meinung zwischen vielen Stühlen allein zu stehen. Grad das Thema Taschendiebstahl find ich merkwürdig, dass das in Kreuzberg nicht so stark thematisiert wird, ich habe selbst schon ein mal 2 junge Männer gejagt und einen aus einem Taxi mit dem der mit der geklauten Portemonnaie wegwollte, verjagt, vor mehr hatte ich dann auch schiss, der hätte ja leicht bewaffnet sein und näher kommen können. Ja fuck, und auch die hatten auch ne dunklere Hautfarbe die beiden, heißt ja nicht dass ich "alle" verachte, aber nach dem ich so viele scheiß Leute aus Gangs erlebt haben, die ihr Machodasein so fieß ausleben, checke ich verdächtige Leute schon ab, es ist nicht toll von Machos auf Speed bedrängt zu werden.

 

 

Ich führe das aus, weil ich die Kommentare, die one more time vom Inhalt auf Gender wechseln, nicht verdauen mag, da würd ich fast noch mit Putin kuscheln gehen, die Kritik der Kritik der Kritik ist doch irgendwann auch das Eingeständnis, mit der zunehmenden Gewalt im Alltag keine eigene Position zu finden oder alles auf nach der Revo oder nach dem entire Bioladen zu verschieben.

 

Wär nett wenn sich mehr Leute ins Zeug legen und eben auch im Alltag kämpfen, für solidarischere Verhältnisse, is anstrengend, macht aber auch stark! Und ja, da passieren auch Fehler und manchmal dauert es länger den eigenen Egoismus zu verstehen, aber ich find nich, dass man Taschendiebe und x andere Alltagsdiskriminierungen so durchgehen lassen sollte!

Auch ein Gedankenexperiment: Stell dir vor es passiert etwas, dass du nicht gut findest. Stell dir vor, du möchtest dagegen vorgehen und in den Diskurs treten. Stell dir vor, von den Personen, deren Verhalten du nicht gut gefunden hast, wird ein Gesprächsangebot gemacht. Und jetzt stell dir vor, du nimmst es an und schreibst darüber. Ist nämlich im Text nichts davon zu finden, was bei der Unterhaltung mit den im MusicHouse arbeitenden Personen rausgekommen ist - wäre doch interessant, oder?

Stell dir vor, wie sich Dinge entwickeln könnten, wenn Diskurs die oberste Prämisse für Konflikte wäre..

Irgendwie hat man den hier den Eindruck, in eine Vorlesung aus Queer- und Genderstudies geplatzt zu sein. Ich versuche es mal mit allgemeinverständlicheren Worten.

 

Nachdem es im MH Gäste aller Herren Länder und aller Hautfarben gibt, KANN es sich gar nicht um eine Wegweisung aus rassistischen Gründen handeln (sonst gäbe es dort nur Weiße), sondern, wie der Kollege oben sagt:

 

"Versteht mich nicht falsch, ich hätte die Jungs wohl selbst raus geworfen, ...sie waren halbstarke Ghetto Idioten die wahrscheinlich wirklich was vorhatten. Aber das hat was mit ihrem sozialem Hintergrund zu tun, nicht mit ihrer Herkunft!"

 

aufgrund des Habitus (Definition 1b nach Duden: Auftreten, Haltung, Benehmen, Gebahren) und der langjährigen Erfahrung der Türsteher, ob die reinpassen oder nicht. Vielleicht hat er sie als "Ghetto-Idioten" eingestuft, was man aber nicht unbedingt als Begründung offiziell verlautbaren wird, weil es eine klagbare Beleidigung darstellt. Natürlich sind das auch subjektive Entscheidungen, die ein Türsteher trifft und die können nie 100 % richtig sein. So, wie man manchmal die Falschen reinlässt, werden auch mal die Richtigen weggeschickt. Nachdem die schon einmal drin waren und nichts konsumiert haben, und dies für den Betreiber ein nachvollziehbarer Ausschließungsgrund ist, war die Entscheidung der Türsteher im Endeffekt richtig. Falls sie nicht wussten, dass diese beim letzten Besuch nichts konsumiert hatten (es gab unter der Woche zwar keine Türsteher, heißt aber nicht, dass nicht ein Türsteher privat im Lokal gewesen sein kann), ist deren Erfahrung und Gästetypkenntnis umso höher einzustufen.