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Seit einigen Tagen läuft an der Kronenbrücke in Freiburg der Abriss der über Jahre leerstehenden und mehrfach besetzten Gebäude in der Goethestraße 2. Die Eigentümerin, Evangelische Stiftung Pflege Schönau aus Heidelberg "macht Platz" für eine wunderschöne Rechtsabbieger_innenspur, die anstelle des potentiellen Wohnraumbestandes tritt.

Vor dreieinhalb und drei Jahren erfolgten Besetzungen der großräumigen Gebäude am Eingang der Goethestraße. Damals tobte auch die Auseinandersetzung um den Wagenplatz Rhino und im Rahmen der "Stadt-Selbermachen-Tage" im Juli 2011 gab es eine große Besetzung mit anschließender Räumung; die Aktion im Winter desselben Jahres war eher symbolischer Natur. 

Nun wird im Januar 2015 mindestens eins der Gebäude nach weiteren drei Jahren Leerstand zerstört. Die Gelegenheit noch einmal zu fragen, ob es nicht doch bessere Wege gäbe als Räumungen und Polizeigewalt, um gegen die prekäre Lage der über 1.000 Obdachlosen der Stadt vorzugehen. Zeit zu fragen ob nicht der Leerstand für ein dezentrales humanitäres Konzept der Unterbringung Geflüchteter dienen könnte. Zeit zu kritisieren, dass "christliche" Institutionen von einfach zu realisierenden Hilfestellungen abweicht und lieber Leerstand erhält als Wohnraum zu ermöglichen. Und Zeit zu fragen was das bedeutet, wenn die Stadt in der Lage ist in 2 Jahren 18 Sozialwohnungen zu bauen, 1.000 Luxuslofts realisieren lässt und derweil hunderte Wohnungen aus kapitalistischer Motivation dem Leerstand gewidmet werden.

Es gibt noch viele, attraktive Ziele. Die Goethe 2 könnt ihr zerstören, aber nicht unseren Groll.

Für mehr Besetzungen! Zwischennutzung aller leerstehenden Gebäude jetzt!