(B) Naziaufmarsch am 24.11 in Berlin-Marzahn / Bericht+Erlebnisse

Antifaschistische Aktion

Was für ein scheiß Abend in Marzahn-Hellersdorf. Begonnen hat er um 18:15 Uhr am Ostkreuz wo sich knapp 100 Antifaschisten versammelten, um gemeinsam mit der SBahn nach Marzahn-Hellersdorf zu fahren. Dort angekommen wurde die Menge bereits von knapp 150 BundesBullen erwartet, welche uns im Laufkessel zu den Infoständen der Parteien brachte.

 

Davor standen wir ca. 15 Minuten im Kessel knapp 25 Meter neben den Rassisten, welche wir mit vielen antifaschistischen Parolen begrüßten.

Die Rassisten und Neonazis ignorierten uns auf Anordnung deren Orga die meiste Zeit. Als sich die Rassisten in Bewegung setzten, blieb uns nichts anderes übrig als zu den Infoständen der Parteien zu laufen. Die Bullen kesselten uns ein, und ein Ausbruch-Versuch wäre sinnlos gewesen, da wir einfach viel zu wenig Leute waren.

 

An den Infoständen verweilten dann noch einige Leute ein wenig, während andere wieder nach Hause wollten.

 

Die wenigen die alleine durch Marzahn-Helleradorf liefen, und richtung Nazis wollten, wurden in der Nähe vom Freizeitforum von knapp 20 Nazis gejagt, welche wohl aus der Demo ausbrachen, und uns bemerkten. Mit Kampfschrei stürmten sie auf uns zu, da wir aber viel Vorsprung hatten, konnten wir glücklicherweise entkommen. Als einige junge Frauen einen Bullen ansprachen mit der Bitte, begleitschutz zu bekommen, winkte dieser mit den Worten "Gibts hier nicht!" ab, und schloss die Tür des Einsatzfahrzeugs. Nazis welche uns weiter verfolgten, ließen erst ab, als ca. 40 Riotcops langsam auf sie zu kamen.

 

Nur durch viel Glück gelang es uns aus dem NaziNest raus zu kommen. Bullen sprachen uns später noch einen Platzverweis aus und schickten uns lächelnd richtung S-Bahnhof, wo zu der Zeit knapp hundert Nazis standen. Als wir nach wenigen Metern eine größere FaschoGruppe erkannten, welche auf uns zu stürmte, beschlossen wir wieder richtung Bullen zurück zu rennen, welche dann aber wegfuhren. Nur durch langes sprinten, konnten wir den Rassisten entkommen, welche auch Stunden später noch böllernd durch den Bezirk zogen, auf der Suche nach potentiellen Zielen.

Durch längeres warten sind wir dann schließlich mit einer Bahn aus den Bezirk gefahren.

 

Ein absolut gefährliches Spiel war das heute in Marzahn-Hellersdorf! Knapp 1000 Rassisten, darunter viele gewaltbereite NaziHools, welche nur so nach Gewalt suchten.

Unter solchen Umständen können wir nicht mehr länger antifaschistisch vor Ort arbeiten. Wie kann es sein das Samstag mehrere tausend Antifaschisten problemlos die Faschisten blockierten, sich aber heute, nur 2 Tage später, nicht mal vernünftig verteidigen konnten. Nur knapp 200 Linke waren heute vor Ort. Die meisten davon Anhänger verschiedener Parteien. Die Bullen waren unterbesetzt und nicht gewillt, den Antifaschisten angemessenen Schutz zu gewährleisten.

Wie kann es sein, dass Bullen Platzverweise aussprechen und die Personen dann richtung Bahnhof schicken, wo mehrere hundert Nazis stehen, ohne Begleitung?

Der Tag hätte heute auch ganz anders ausgehen können ... wir sind schwer entäuscht von der Antifaschistischen Szene in Berlin, welche arbeiten, rumgammeln oder feiern wohl wichtiger finden, als Nazis effektiv zu bekämpfen.

Uns fehlen wirklich noch die Worte, und wir bemitleiden die Refugees jetzt schon, welche dort später leben sollen. Die nächsten Pogrome kommen bestimmt!

 

Danke Politik! Danke MedienHetzte! Danke Polizei!

 

PS-_ Auf Rechtschreib/Gramatik wurde nicht geachtet. Der Text wurde frei aus dem Bauch geschrieben, um die Szenen zu verarbeiten.

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Ich kann nur für mich schreiben warum ich nicht da war:

Zum einen steckt mir der Samstag noch in den Knochen und da eben wieder die Woche angefangen hat muß ich auch arbeiten.

Ich wollte mich mit meiner Gruppe allerdings trotzdem erst auf den Weg machen. Das Problem war aber, dass der Gegenprotest für diesen Montag schlecht organisiert wirkte. Ich kann nicht genau sagen, wass diesen Eindruck aus machte, aber dazu beigetragen hat auf jeden Fall, dass es erst nur einen relativ kurzen Aufruf auf Indy gab und der Aufruf vom akmh erst heute mittag online ging... das war auf jeden Fall sehr spät.

Da war dann unser Gedanke (bedingt durch meine schlechte gesundheitliche Situation) uns heute nicht kaputt machen zu lassen, sondern lieber nächsten Montag wieder in voller Form aufzulaufen.

Sorry, dass es für euch so kacke gelaufen ist. Wenn was ernsthaftes passiert wäre... richtig scheiße.

Heute war tatsächlich sehr extrem. Die Nazis haben richtige Verfolgungsjagten durch Hellersdorf abgeliefert. Man konnte eigentlich nur noch wegrennen. Die Polizei hat absolut nichts gemacht. Enttäuschend war tatsächlich die Anzahl der Gegendemonstranten. Am Wochenende noch einige tausend und jetzt so wenige.

Was ist das für ein Gejammer von wegen Bullen-Begleitschutz?! Ja wie peinlich, echt!

Wenn die eigene Bezugsgruppe krass in der Unterzahl ist und nix geht, dann geht eben nix. Dann macht man sich schleunigst und möglichst unversehrt vom Acker und bereitet sich aufs nächste Mal vor, wenn's wieder besser klappt. Das ist kein "Gesichtsverlust", Anti-Nazi-Action ist kein Wettkampf um Ehre und ähnlichen Quatsch.

Aber bei den Cops um Schutz anfragen, die euch bei der nächsten Demo wieder eins überziehn, ins Gesicht pfeffern, nee ehrlich, sorry! Dann bleibt lieber an den Partei-Infostständen. Und ja, es gibt Menschen, die müssen Montag arbeiten.

 

Trotzdem finds ichs toll, dass ihr nach dem Wochenende schon wieder am Start wart.

Bevor ich mich totschlagen lasse, frag ich auch mal bei den Bullen an. Die sind dann im besten Fall ehrlich "Rechtsgläubig" und das ist mir dann immer noch lieber als die Faschos. Da nicht zu fragen wäre meines Erachtens ebenso falscher Heroismus.

Warum begibst du dich in eine Situation, wo du auf Hilfe der Bullen angewiesen sein könntest? Wenn dir das nicht vorher klar war, ok, aber falls du schon in dem Bewusstsein auf eine Demo gehst, dass du das nur kannst, weil die Bullen dich notfalls schützen werden, find ich das vielleicht verständlich, trotzdem aber armselig, speziell bei der ACAB-Fraktion.

Jagdszenen und Übergriffe gab's auch am Bürgerpark/Lea-Grundig-Straße. Immer wieder haben sich größere Gruppen militanter Nazis von der Demo gelöst und sind völlig unbehelligt von den Bullen durch die Nebenstraßen gezogen.

 

Extrem gefährlich. Auch die Anwohner teilweise extrem aggro - erkennbare Linke wurden mehrfach von "Normalbürgern" von 30-45 bepöbelt und massiv bedroht. ("Verpisst euch aus Marzahn!" "Ich zünd euch an, Ihr Wichser!" "Ich stech euch alle ab!")

 

Bei Facebook puschen sich Bürgermob, Szene-Nazis und organisiertes Spektrum gegenseitig hoch. Es bestätigt sich mal wieder der Eindruck, dass die militanten Straßennazis der ausführende Arm der ostdeutschen Volksgemeinschaft sind - mit freundlicher Unterstützung der "harmlosen und gediegenen" Familienväter. Kanalisiert und koordiniert durch NPD und PI-News.

 

Scheiß Land, scheiß Bezirk!

Ich war gestern auch bei der gegen Demo gewesen. Ich bin sehr enttäuscht von gestern gewesen. Ich hatte erstens mit mehr gegen Demonstranten gerechnet. Wir haben uns ja vorher in Ostkreuz getroffen und sind dann gemeinsam nach Marzahn mit S Bahn gefahren. Ich sage nur zum Glück da haben schon die Bullen auf uns gewartet und haben uns dann bis zu den Infoständen begleitet. Wir sind dann auf die Demo der scheiß Nazis gestoßen, die noch nicht los gelaufen sind und haben zu denen rübergebrüllt. Dann haben die Bullen zu uns gesagt, dass wir weiter gehen sollen, was wir dann auch gemacht haben. Ich habe gedacht, dass eine Gegendemo angemeldet worden ist, denn das wär echt super gewesen. Die meisten von uns sind dann nach einer gewissen Zeit wieder nach Hause gefahren. So wie ich das jetzt hier lese war es auch besser für mich, dass ich mit den Auto mitgenommen worden bin, da ich Deutsche Muslima bin und Kopftuch trage, denn ich wäre für die ein gefundenes Fressen gewesen.

 obwohl es in so einer bedrohungssituation taktisch und menschlich vollkommen verständlich ist, die bullen um schutz zu ersuchen, wundert es mich doch, danach über fehlenden bullenschutz zu lamentieren. und mit wenigen leuten auf ne nazidemo dieser grösse/gewaltpotenzials zuzulaufen ist einfach nur unverantwortlich. schön, dass ihr alle heil rausgekommen seit, aber beim nächsten mal bitte die eigenen möglichkeiten reflektieren und keine leichte beute für nazischläger abgeben und vor allem nicht auf den schutz der bullen vertrauen. die stehen bekanntlich nicht auf unserer seite und das sollen sie auch gar nicht.

 

kopf hoch, der kampf geht weiter,

und beim nächsten mal werden die karten wieder neu gemischt ;)

Mensch konnte nun sehen was passiert, was möglich ist. Es ist möglich den rechten Mob nach wenigen hundert Metern unter Parolen und Bewurf wieder nach hause zu schicken und im Nachgang einen ganzen Batzen von Recherche zu veröffentlichen, der die verharmlosende Presse bloßstellt.

Es ist auch möglich sowas sein zu lassen und einen Kiez in die Barbarei einer "National befreiten Zone" verfallen zu lassen. Etabliert sich dies, stehen Menschenleben ganz konkret auf dem Spiel. Spätestens wenn es heißt ein people of color wird irgendwann Mitte 2015 nachts aus der Straba gezerrt und liegt nun im Koma.

This is it, Leute. Wenn Berlin (!) zu Dresden wird, zumindest jeden Montag und das auf dem Themenfeld des Antifaschismus, dann kann das nur bedeuten das die 200 Leute die da waren + vielleicht 100 mehr die wirklich nicht konnten, der letzte Rest einer aktiven linken ist. Für den Rest muß die Frage gelten, inwiefern Blockaden am Samstag Event und Bauchgefühl sind und Blockaden am Montag eine Unannehmlichkeit die man lieber sein läßt, auch wenns vielleicht im Bauch drückt.

This has to end, this will end, next monday.

Wenn es klare Uhrzeiten und Treffpunkte für die Mobilisierung bereits am Samstag gegeben hätte, wären auch viel mehr Leute gekommen. Die Mobilisierung und der Treffpunkt waren bis Montag nachmittag nicht (einfach) zu finden.

 

bin ich echt einer der Wenigen die mal darauf kommen, dass ich ,mir auch mal Seiten der Anderen auf Facebook anschauen kann ?
da haben die am Sonntag schon geschrieben, dass sie Montag weiter machen werden.(und zwar jeden!) Uhrzeit, Ort, stand alles da.
und wenn jemand nichts an antifaschistischer Orga findet, dann sollte man einfach mal nen Screenshot machen und es allen schicken.

Es ist doch immer so, dass wenn Ort und Zeit der Nasen bekannt ist, man sich mindestens ne Stunde vorher da trifft. 
oder habe ich da was falsch gelernt ?
S-bahn fahren ist auch nicht mehr das klügste ;)
Straßenbahn ! ich bin denen prakrisch entgegengelaufen. bringt nur nischt zu viert gegen 1000 :S

nun, der letzte samstag hatte nicht nur wegen des wochenendes beste voraussetzungen. ich denke, dass fehlende öffentlichkeit gerade auch für leute die nicht mehr hyperaktiv sind und kein kg haben, lohnarbeit, politikverdrossenheit, angst vor physischen verletzungen wegen der anzunehmenden unterzahl, rachegelüste, fehlende ortskenntnis, dunkelheit... mögliche punkte sein könnten, die eine derart schwache teilnahme erklären. zudem war der samstag erst 2 tage her und steckte zumindest mir noch in den gliedern und auch im kopf. ich hoffe, dass sich die beteiligung gerade montags ändert und alles geweckt werden kann was da pennt. ich habe jetzt noch im ohr wie ein mitlaufender antifakaspa vor jahren  lächelnd meinte, dass sich lichtenhagen niemals mehr wiederholen würde. begründung war seiner meinung nach der hurra patriotismus der wm, bzw der letzten jahre. dieser hätte den einstigen aggresiven nationalismus der 90 doch längst abgelöst. auch eine veranstaltung im festsaal kreuzberg vor jahren untermauerte diese anti antifa these in auszügen. man hat es sich bequem auf deutschlands rücken gemacht... zeit aufzuwachen!

Keine Ahnung, an was für einen "antifakaspa" du da geraten bist, aber so einen Quatsch habe ich noch nie gehört. Und ich kenne den ganzen Laden jetzt nicht so schlecht. Alle Positionen die ich kenne, haben eigentlich immer darauf hingewiesen, dasss der "neue" Nationalismus, wie er sich seit bzw. während der WM äussert, zwar nicht das gleiche wie ein rassistisches Pogrom ist, aber zumindest den Spielraum für fortschrittliche und nicht nationalistische Positionen massiv einschränkt und die gesellschaftliche Athmosphäre nationalisitsch aufheizt.

Trotzdem ist das, was sich nun mit den rassistischen rechten Aufmärschen unter Anleitung der organisierten Naziszene in Hellersdorf - Marzahn abspielt eine komplett andere Sache als die "Fanmeile". Das das eine das andere unmöglich macht, hat keine nennenswerte Antifagruppe je behauptet.

Das Problem ist doch die Mehrheitsgesellschaft, die diesen Umstand verharmlost und mörderischen Rassismus nicht mal mehr erkennen will, sondern -wie die Berliner Polizei- irgendwas von friedlichen Heimgegnern halluziniert und "nicht von rechten Demos sprechen will" (Tagesspiegel). Insofern ist es auch reichlich naiv, wenn Leute hier auf den Schutz der Bullen hoffen.

 

"Alle Positionen die ich kenne, haben eigentlich immer darauf hingewiesen, dasss der "neue" Nationalismus, wie er sich seit bzw. während der WM äussert, zwar nicht das gleiche wie ein rassistisches Pogrom ist, aber zumindest den Spielraum für fortschrittliche und nicht nationalistische Positionen massiv einschränkt und die gesellschaftliche Athmosphäre nationalisitsch aufheizt."

 

der "neue nationalismus" hat vllt maximal ein paar masken aufgesetzt. gerade dieses land hat es im urin, sobald die zeichen günstig stehen, sich zusammenzurotten. genau das ist und war ua mein antrieb für antifaschismus. rassistische übergriffe sind dabei mmn vorboten von pogromen. letztlich ist es genau diese. in meinen augen überflüssige und letztlich demobilisierende unterscheidung, die ich kritikfähig finde. das die spielwiese für uns klein ist, weiß ich auch so...

solche verlautbarungen haben gerade den deutschen michl ein stück weit links liegen lassen und das dankbare, ehrenamtliche engagement gegen organisierte nazis wurde forciert und gesellschaftlich belohnt. antifa ist mmn zu sehr in der mitte angekommen.

genau solche Argumentation hatte ich erwartet. Macht endlich mal die Augen auf und schnallt, was sich hier gerade abspielt. In der "Mitte der Gesellschaft" sind sozialchauvinistische, rassistische und antimuslimische Ressentiments "angekommen" bzw. waren eigentlich in verschiedenster Ausprägung immer da und momentan ist eine Situation, in der die Nazis wieder in der Lage sind zumindest in einigen Städten rechte und rassistische Mobs im vierstelligen Bereich auf die Strasse zu bringen. Aber wer ganz bestimmt nicht in der Mitte der Gesellschaft ist, ist "die" Antifa.

Antifa ist hierzulande nach wie vor und eigentlich schon immer eine notwendige und kämpferische Minderheitenposition, die durch den "neuen" Nationalismus gesellschaftlich noch weiter marginalisiert wurde.

 

Entweder wir schaffen es jetzt, diesem Rassismus auf breiter Ebene etwas entgegenzusetzen -und damit meine ich keine Katz und Maus - Spiele in der Plattenwüste- oder wir können wirklich nur noch auf einen harten Winter und das beschissene deutsche Wetter vertrauen, was dem Ganzen ein Ende setzt.

Samstag hat zumindest die Richtung gezeigt, wie das gehen kann. Das ist doch auch der Grund, warum die ganze rechte Bagage im Netz gerade abwechselnd rumopfert und quiekt um in nächstem Moment wieder wutschäumend rumzuschnauben. DIE wissen ziemlich genau, wie fragil das Ganze für sie gerade ist und das gerade einiges noch unentschieden ist. Und sie zumindest im moment die offene Nazi-Karte nicht zu dolle spielen können. Das ist der geringfügige Unterschied zu 1991/92.

 

Das muss aber nicht so bleiben und darauf können und dürfen wir uns auch nicht ausruhen. Auf jeden Fall Pro Bündnis-Großdemo nächsten Montag.

18°° Hellersdorf und nicht 18°° O - Platz ist angesagt.

Gibt es jetzt bereits Anlaufpunkte, Zugtreffpunkte etc?

Tatsächlich hat die Pleite von Gestern schon wesentlich zum Mobilisierungspotential beigetragen. Aber wir müssen uns organisieren. Jetzt schon. Permanent. 

sorry leute, wie weit ist es eigentlich mit autonomen antifaschismus gekommen, wenn hier so bullshit à la "es gab keinen aufruf" als entschuldigung aufgeführt wird? diese "montagsdemos" finden jede woche zur gleichen zeit, mehr oder weniger am gleichen ort statt. dann fährt man da einfach mal hin, oder braucht ihr ne persönliche einladung der sonst so gerne als "bewegungsmanager" verlachten groß-gruppen? so wird das nix.

 

respekt an die verfasser_innen des artikels, und gut, dass ihr heil rausgekommen seid.

Nee, eben nicht, einfach mal hinfahren und gucken, dann passiert genau das, was Montag abend abging: Ein kleiner Haufen versprengter Grüppchen, die unkoordiniert herumeiern und ne leichte Zielscheibe für den aufgestachelten rechten (Nazi-)Mob abgeben, während der Rest unschlüssig zu Hause hockt (oder auch wirklich keine Zeit hatten). Es braucht ne gute vertrauenswürdige Orga und größere, aktionsfähige Zusammenhänge, was nicht zu verwechseln ist mit einem leicht konsumierbaren Demo-Setting, wie es die teils zurecht kritisierten Bewegungsmanger praktizieren und wo mensch möglichst noch seinen Blockadesitzplatz auf der Straße zugewiesen bekommt.

An diesen größeren Zusammenhängen sollten wir arbeiten, da ist die letzten Jahre einiges weggebrochen.

sorry, aber beim lesen des berichtes empfindet man schon leichtes fremdschämen... 

 

wenn sich einige abkapseln und den kontakt mit den nazis suchen dann muss das auch mit letzter konsequenz geschehen. 

man kann sich doch nicht immer darauf verlassen, dass da genug bullen dazwischen sind und man hinter deren kette pöbeln und flaschen und steine schmeißen kann.  

 

jeder weiß doch, worauf er sich einlässt wenn er sich von größeren gruppen absondert und in kleingruppen nazis sucht. dann muss man dann entweder a) seinen mann stehen oder b) sich halt eben verpissen. noch besser c) ich stelle selber eine gute gruppe, die im falle dessen im stande ist 20 nazis parolie zu bieten. falls nein lass ich es gleich sein und versuch nicht einen auf dicke hose zu machen,.  

 

aber bei den bullen nach hilfe fragen? wirklich? und das veröffentlicht ihr auch noch hier?

 

bitte diejenigen, die das gemacht haben nie wieder "ACAB", "Ganz berlin hasst die polizei!", "BRD Bullenstaat wir haben dich zum kotzen satt!".

diese doppelmoral sollte schleunigst überdacht und sich selber die frage nach konsequenz im eigenen handeln gestellt werden..

was ist nur los?

es gibt doch soviele linke in berlin, oder nur vegan essen und feiern?

peinlich.

mal ganz im ernst.
scheiße was da gerade abgeht, scheiße das viel zu viel weggeschaut wird. aber bullen um hilfe bitten finde ich persönlich nicht korrekt. sobald denne was besseres einfällt haste ne klage am hals oder darfst die kosten tragen.

aber wirklich was mich eher nachdenklich stimmt:

ihr (wir/die.... wer auch immer) werdet in marzahn nicht mehr gerne gesehen? ja was suchen wir denn da noch? dann lasst doch die rassist/innen, bürgermob, faschohools etc den kiez doch einfach. mauer drum und fertig.

Nein im ernst... wenn sie nen faschokiez wollen, sollen sie doch haben. jede/r!!!! von uns hat genug leute/genossen/aktivisten um sich rum um mal nach Hellersdorf zu gehen und ein bissle auf zumischen. Scheiß egal obs den Arbeiter trifft der am mittwoch morgen vor seinem tiefergelegentem benz/audi/vw/volvo was auch immer steht. er wollte es so und kriegts auch so. Wenn alle in dem Bezirk braun sind, dann druf uf die Scheiße.

 

in diesem sinne....

helen wir einfach mal etwas weniger und gehen die sachen etwas "extremer" an.

 

(A)

Alter, was verstehst du denn bitte von Anarchie, wenn du sone gequirlte Scheiße schreibst ?!?!?!?

Du kannst doch nicht als (so kommt es rüber) "Anarchist" alle Marzahner als Faschos deklarieren oder eine Mauer? um den Bezirk legen ? x,D
dein Kommentar zeugt von diesem elenden sinnlosen Krawalltouristen-gedöns der mich auch schon ewig ankotzt.
Und dir ist ne NBZ egal ? Mensch ey, wenn die steht, kommst du da erst garnicht mal mehr durch um "aufzumischen". oder du brauchst flinke Beine.
Ganz ehrlich. Solch Kommentare regen mich auf. 
Und am meisten dein "(A)", weil Anarchie noch viel mehr bedeutet als (Sinnlose)Gewalt, Zerstörung und Unordnung (was anderes als "Chaos").
genau DAS ist Kontraproduktiv !! -.-"

 

Ist mir wurscht ob ihr mich jetzt alle hasst !

Guten Abend. 

!!! RFGS WLCME !!! 

Ich (44 J.) wohne seit 1988 im Bezirk und tat dies stets gern. Nie machte ich mir große Gedanken um Politik, nie stellte sich mir die Frage, ob ich eher links oder eher rechts "ticke". Ich hatte Bedenken wählen zu gehen, weil ich mich nicht dafür interessierte, welche Partei wofür steht. Wollte nichts falsch machen. Ich wollte aber auch nicht 'einfach gar nicht wählen", also entschied ich mich immer, meine Kreuzchen an die Parteien zu vergeben, die niemals eine reelle Chance haben werden. Im Grunde bin ich jemand, der sich anpasst und Dinge als gegeben hinnimmt, die ich aus eigener Kraft nicht beeinflussen kann. 

 

Als im vergangenen Jahr, direkt vor meinem Balkon,  in der ehem. Schule in der Carola-Neher-Straße eine Unterbringung für Flüchtlinge errichtet wurde, habe ich nicht verstanden, warum Menschen etwas dagegen haben können. Ich dachte, da kommen Menschen, die froh und dankbar sind, ein Dach über dem Kopf zu haben. Die vergangenen Monate haben leider gezeigt, dass das gezeichnete Bild der armen Flüchtlinge nicht ansatzweise der Realität entspricht. Aber es war zu spät, etwas daran zu ändern. Man kann sich seine Nachbarn eben nicht aussuchen.

 

Gut ein Jahr später wird entschieden, in unmittelbarer Nähe einer kleinen Siedlung, direkt neben einem Sportplatz ein Containerdorf für Flüchtlinge und/oder Asylbewerber zu errichten. Ein CONTAINERDORF! Mein erster Gedanke: Na das wird den Anwohnern ja gefallen! Ironisch gedacht. Mit Verlaub, Container sind gut zum Lagern oder Abtransportieren. Aber bitteschön doch nicht, um MENSCHEN darin wohnen zu lassen? Legehennen dürfen nicht in Käfigen gehalten werden, aber Flüchtlinge schon?

 

Auch wenn ich kein direkter Anwohner der geplanten Einrichtung  bin, ja, ich bin 100% dagegen! Und ich bin sicher alt genug, um mir eine Meinung selbst zu bilden. Ich muss mich weder durch Parteien noch Bürgerbewegungen einer Gehirnwäsche unterziehen. Aber allein die Tatsache, dass ich in Marzahn-Hellersdorf wohne und gegen diese Art von Unterbringung bin, macht mich in Eurem Denken ja zum Fascho, zum Nazi, zum "Braunen Mob".  Das macht mich ehrlich gesagt traurig und wütend zugleich. 

 

Wenn ich nicht eine so große Angst vor Menschenansammlungen hätte, die ja bei Demonstrationen unweigerlich entstehen, würde ich wahrscheinlich an jedem Montag mit auf die Straße gehen und laut rufen, dass ich so ein hässliches Containerdorf nicht will. 

 

Und der Schreiber (oder die Schreiberin) über diesem Kommentar setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Hellersdorf aufmischen, scheiß egal, wen es trifft. Sind ja eh alle braun. Ganz ehrlich: Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen will, wenn ich so etwas lese.

euer problem ist, dass ihr da so gut wie keine berührungsängste mit neonazis habt, von denen jeder wissen sollte wofür die stehen und die trotzdem für euch noch akzeptabler sind als ein paar flüchtlinge.

das es eine bekloppte idee unserer politiker ist, bettelarme flüchtlinge genau dahin zu bringen, wo selbst schon die ärmsten wohnen ist eine völlig andere geschichte. möchte einmal erleben, dass so ein containerdorf in zehlendorf oder sylt entsteht, aber wer seine kritik gemeinsam mit deutschlandfahnenschwingenden vollidioten artikuliert, von denen man sich denken kann, was sie mit den flüchtlingen und im prinzip jedem andersdenkenden machen würden, wenn sie könnten, verdient es auch nicht anders.

zum thema container:  soll dass ein witz sein? so ein container ist von innen wie eine normale wohnung, hab sebst schon so ein ding bewohnt, und so viel besser sind eure plattenbauten auch nicht, echt ma...

also in Marzahn-Hellersdorf wohnen sicherlich nicht "die Ärmsten" in Berlin. Abgesehen davon: wenn es so wäre, würde es auch nicht diesen unglaublichen Rasssimus rechtfertigen.

Dieser Logik zu Folge hätten Stadtteile wie Kreuzberg oder Neukölln vor ihrer Gentrifizierung ja Hochburgen der rassistischen Mobilsierung in Berlin sein müssen.

Dein Kommentar klingt so, als ob der irgendwo rauskopiert wäre, aber ist ja auch egal. ich versuche mal darauf einzugehen.
ich kann dein Frust und deine Besorgnis verstehen. Ich habe auch lange in einer Platte gewohnt und weiß auch wie ein Großteil der Leute da "ticken".
zurück zum Thema. ich wüsste nicht, was auffällig gewesen sein soll in der Carola-Neher-Straße.Eher auffällig war, dass rassistische Menschen versucht haben Flüchtlinge dort anzugreifen und die Unterkunft beschädigt haben. <-- soetwas führt eventuell zu Agressionen seitens der Flüchtlinge. (auf der Flucht vom eigenen Land wegen Krieg oder Politik, suchen sie schutz und werden in ein Gebiet geschafft, wo sie doch wieder Stress ausgesetzt sind [Nazis])

dies führte doch erst zu den Mahnwachen, die NÖTIG waren.

zu den Montagsdemos jetzt!: wie kann man denn bitteschön einer Kampagne folgen ohne sich darüber schlau zu machen, mit wem man da denn läuft. ??
unzälige Ordner und Kader sind in Wahrheit Menschen der Parteien von NPD, Die Rechte und Organisationen vom "Nationalen Wiederstand" und "Freien Kameradschaften".
und da darf man nicht sagen, dass dort keine (neo)nazis laufen ???
wer so verblendet ist und sagt, er ist keiner und trotzdem dort mitläuft ist einfach nur dumm oder einfach zu faul sich über das thema oder die "Montagsdemos" selbst zu bilden.
nee, einfach nur schön zuhören und "einimpfen" lassen was der süße Schmiddi da vorne so zu sagen hat. 
Weil Der! macht ja das Maul auf, ich muss nur hier stehen und klatschen"
zum wirklichen Nachdenken kommt man da ja garnicht !
STUMPF IST TRUMPF ! 

Spätestens wenn im Feb. nächsten Jahres die ersten Container brennen (man will es ja nicht hoffen), werden HOFFENTLICH den Mitläufern die Schuppen aus den Augen fallen.
und genau deswegen ist es wichtig sich gegen solch Brut entgegenzustellen.

RFGS WLCM 

Am Samstag den 29.11.14 soll eine Bürgeranhörung stattfinden (Landsberger Allee/Blumenberger Damm)um 10 uhr.

Es sollen wohl viele Nazis da erscheinen.

wenn dort wie zu erwarten ist nazis das wort ergreifen, find ichs wichtig, dem entschiedenen protest entgegenzusetzen, aber auf ne konstruktive, anschlussfähige weise, indem zB offenkundige lügen/übertreibungen entlarvt werden oder bei bekannten nazis auch mal auf deren vorstrafenregister und ihre bisherige politische praxis hingewiesen wird.

trotzdem muss es auch anstrengungen geben, die ortsansässige (offensichtlich in weiten teilen rechtsoffene) bevölkerung zu erreichen und sie nicht noch mehr in die arme organisierter nazis zu treiben. momentan scheinen es die faschos zu schaffen, wirksam die stimmung im stadtteil aufzugreifen (die sie zum teil selber vorher geschürt haben, wenngleich der resonanzboden vermutlich fruchtbar war) und sich als legitime sprecher*innen darzustellen. diese dynamik müssen wir schaffen, wieder umzukehren, was nicht nur über blockanden und militanz allein zu machen ist.

und nicht zuletzt muss auch der staatliche umgang mit asylsuchenden kritisiert werden, menschen in ein containerdorf zu stecken ist schließlich auch nicht unbedingt eine emanzipatorische leistung.