[B]erlinVährtGratis

Es ist mal wieder soweit, die Preise für die Tickets der Berliner Verkehrsbetriebe sollen erhöht werden!

Wir haben gehörig was dagegen und haben daher einen Blog aufgesetzt, mit dem wir alle Aufrufe und Aktionen gegen Ticketpreiserhöhung oder fürs Umsonst-fahren dokumentieren wollen.

 

Der öffentliche Nahverkehr ist im Alltag der kapitalistischen Stadt nicht mehr weg zu denken und wird dem entsprechend auch verwertet, gestaltet und kontrolliert: ständige Ticketpreiserhöhung, Videoüberwachung und rassistische Kontrollen von WISAG und anderen Schweinen, scheinen da schon „normal“ zu sein.

 

Wenn ihr also auch, was gegen Überwachung, Kontrolletis, hohe Ticketpreise und anderen Scheiß habt, dann freuen wir uns, eure Aktionen & Texte dokumentieren zu können.

 

Scheiß Kontrolletis

Scheiß Tickets

Scheiß BVG

 

Für eine Stadt für alle und einen kostenlosen Nahverkehr!

 

BerlinVährtGratis

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vielleicht macht ihr noch ein archiv?

 

gab schon mal, vor nicht all zu langer zeit, diesen aufruf und aktionen:

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/58429

Diese Diskussion kommt alle Jahre wieder. "Der öffentliche Nahverkehr ist im Alltag der kapitalistischen Stadt nicht mehr weg zu denken" ist schon mal theoretischer Unsinn, denn ÖPNV hat nichts damit zu tun, welche Form die Gesellschaft hat oder wem was gehört. ÖPNV braucht mensch, weil es Städte gibt, in denen viele Menschen auf engem Raum leben, und es weder Platz gibt noch sinnvoll wäre, nur Individualverkehr (z.B. Auto, Fahrrad) zu haben, vom Umweltaspekt gar nicht erst anzufangen. Also braucht es die Infrastruktur für den ÖPNV, so Sachen wie Schienen, Bahnhöfe, Signale, Züge, Loks und Wagen sowie Busse. Das alles muß bezahlt werden, samt den Menschen, die das jeden Tag pflegen, bedienen und am laufen halten (und die schon genug zu tun haben, falls fehlgeleitete GenossInnen wieder mal auf die Idee kommen sollten, ihre Message per Sabotage verbreiten zu wollen), ein bißchen Energie braucht das auch usw. Ob diese Knete nun per Steuern, Abgaben, Genossenschaftsbeitrag oder Ticketpreisen aufgebracht wird, ist diskutierbar - aber kostenlosen Nahverkehr gibt es nur dann, wenn sich jemand findet, der das Aufkommen der Tickets ersetzt, z.B. die SteuerzahlerInnen. Also redet keinen Quatsch wie "Verwertung des ÖPNV", sondern bringt gute Ideen, wie der Laden finanziert werden kann (die BVG braucht ca. 2,7 Mio. Euro AM TAG), und macht keinen extra Schaden, denn auch der muß von irgendjemanden bezahlt werden.

Guter Kommentar.

Zum  Bereich öffentlicher Personenverkehr interessierte mich immer auch die Kostendeckungsgrade der verschiedenen Transportbereiche bei der Bahn bzw. Verkehrsgesellschaften und -verbünde. Ich habe noch nie eine Auflistung gesehen, was in diesem Zusammenhang die Erstellung, der Vertrieb und die Kontrolle von Fahrscheinen kostet.

Gerne hätte ich mal eine bundesweite Zusammenstellung gesehen, was uns der gesamte öffentliche Personenverkehr in Deutschland an Steuergelder kostet, wie hoch der Kostendeckungsgrad durch Fahrscheine dabei ist und wie hoch die Fahrscheinkosten sind.

Ich vermute, dass nur ein geringer Teil an Finanzierung durch Fahrgäste bleibt – nach Abzug der Fahrscheinkosten. Und wenn eh schon ein Großteil der Finanzierung über öffentliche Gelder läuft, dann könnte doch gleich komplett öffentlich finanziert werden.

Meine Vision wäre, dass wir nach dem Prinzip der Bahncard 100 alle ohne Tarifwirrwarr im Fern- und Nahverkehr durch Deutschland fahren können. Egal, ob wir das Nulltarif, Flatrate, Job- und Sozialtickets für alle oder sonst wie taufen, die Idee ist, dass alle das öffentliche Verkehrssystem ohne individuelle Kosten-Nutzen-Analyse nutzen können.

Zwar würde dadurch die Kosten für den öffentlichen Personenverkehr durch die erforderliche Ausweitung des Angebots steigen, aber die Ersparnisse durch weniger Straßenbau- und erhalt sowie insgesamt weniger Kosten bei Umweltschutz, Gesundheit, Sozialem, Versicherungen etc. würden die Kosten vermutlich um ein Vielfaches übersteigen.

Überschlägig müsste ein bundesweiter, öffentlicher Gratisverkehr dann bei einen Beitrag zwischen 50 und 100 Euro monatlich - je nach Ausstattung - liegen.

So ein Unfug.

Die Infrastruktur wird jetzt schon teilfinanziert und das nicht zu schlecht.

Einziges Problem sind die Mittel die bewilligt werden sowie das Konzept wie die BVG als Betrieb aufgestellt ist.

Die Einnahmen durch Fahrkarten machen nämlich nur einen Teil des erwirtschafteten Geldes der BVG aus, dazu kommen dann noch die Förderungen durch den Senat/EU und die Werbeeinnahmen.

Und wer sind die Gewinnbringer des Landes Berlin?...Gefolgt von den Berliner Verkehrsbetrieben mit einem Plus von 137,5 Millionen Euro...

...Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass viele öffentliche Beteiligungen der finanziellen Unterstützung des Senats bedürfen. Allein die BVG erhielt im vergangenen Jahr vom Land Berlin 492 Millionen Euro, um ihre Verkehrsleistungen erbringen zu können.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/bilanz-der-landesbetriebe-der-konzern-...

 

So, das erstmal dazu dass die Fahrpreiserhöhung gerechtfertigt ist. Solange die BVG so viel Geld als Reingewinn macht, ist sie das nicht mal aus Sicht des Konzepts des halböffentlichen Unternehmens.

Hinzu kommt doch das Berlin Millionen und Milliarden für beschissene Prestige Projekte und unnötige Förderungen bestimmter Wirtschaftszweige rausfeuert("Mode"-Wirtschaft zum Beispiel).

Hier zeigt sich wieder das es nur um die wirtschaftlichen Interessen der Reichen geht, anstatt den Interessen der Menschen mit weniger oder keinem Einkommen.

Wenn also für den völlig unnötigen BER und ähnliche Projekte mehrere Milliarden Euro in den Sand gesetzt und veruntreut werden, dann ist die Forderung nach einem kostenlosen ÖPNV mehr als gerechtfertigt und legitim.

Bitte schön, eine gute Idee wie die BVG auf mehrere Jahre hinweg finanziert werden kann.

 

Und zu deiner Meckerei über Sabotage: Wenns danach ginge dürfte gar nichts mehr sabotiert werden, da immer unbeteiligte dadurch eine Mehrarbeit haben(siehe Castor, Brandanschläge auf Bundeswehrfahrzeuge->Feuerwehr, und so weiter), der Punkt ist aber dass diese Sabotage den Unternehmen/Staat schadet und die kapitalistische Produktions- und Verwertungskette für einen Zeitraum unterbricht.

Die kleinen Arbeiter_innen die dann die Aufräum- und Reparaturarbeiten ableisten, werden dafür nämlich auch bezahlt und müssen das nicht für lau machen, wie du mit deinem dümmlichen Argument versuchts zu behaupten.

Denk das nächste mal nach, bevor du versuchst zu spalten.

Sabotage gehört genau so zum Kampf für eine bessere Welt/bessere Bedingungen wie eine Sitzblockade oder ein Protestschreiben dazu gehören können.

 

Und ja, der ÖPNV ist essentiell für die Abläufe in einer kapitalistischen Stadtplanung und -wirtschaft.

Da sich die meisten Arbeiter_innen keine eigenen Autos leisten können/wollen, sind sie auf den ÖPNV angewiesen um zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen, um dort zu produzieren.

Fährt also kein ÖPNV, gelangen die Arbeiter_innen folglich nicht zu ihren Produktionsstätten und das wiederrum bedeutet das nichts produziert wird, was zu Verlusten der jeweiligen Firmen führt.

Eigentlich sind diese Zusammenhänge recht offensichtlich und einfach zu verstehen, ich kapier nicht ganz warum du das ignorierst.

Fährt also kein ÖPNV, gelangen die Arbeiter_innen folglich nicht zu ihren Produktionsstätten und das wiederrum bedeutet das nichts produziert wird, was zu Verlusten der jeweiligen Firmen führt.

Eigentlich sind diese Zusammenhänge recht offensichtlich und einfach zu verstehen, ich kapier nicht ganz warum du das ignorierst.

Interessante Logik. Allerdings hinkt sie gewaltig. ich nenne nur ein paar Beispiele:

- Kinder/Jugendliche auf dem Weg in die Schule

- Kulturschaffende bzw. Kulturnutzer_innen (Theater, Kino, Konzert, usw.)

- Rentner_innen

- Ausflügler_innen

- Gehbehinderte, Seh- und Hörgeschädigte

Und was haben diese Menschen damit zu tun das ein großteil der wirtschaftlich produzierenden Menschen die ÖPNV's nutzen?

Das heißt also die Arbeiter_innen müssen noch dafür bezahlen dass ihre "Arbeitskraft" von anderen genutzt wird um damit Profit zu machen.

Das Kinder/Jugendliche, Rentner_innen, Arbeitslose, Prekärbeschäftigte und so weiter, dann auch noch zahlen müssen macht es doch nicht besser und trägt doch noch viel mehr zur Forderung für einen kostenlosen ÖPNV für alle bei.

Gerade bei den "reichen" kapitalistischen Firmen zahlt das ÖPNV-Ticket für den Weg zur Arbeit gerne mal die Firma, schon aus steuerlichen Gründen. Die Einführung von freier Fahrt für alle wäre damit eine Verschiebung solcher bisher privat bzw. vom Unternehmen bezahlter Kosten auf die Allgemeinheit.

Gerade die "reichen" kapitalistischen Firmen bekommen immense Subventionen, Fördergelder und Steuervergünstigungen.

Du glaubst doch nicht wirklich dass diese auf Profit orientierte Firmen die Kosten für die Tickets die sie bezahlen nicht auf die Allgemeinheit an anderer Stelle abwälzen, oder doch?

Sicherlich sind wie getippt solche Maßnahmen steuerlich begünstigt, sonst würden Unternehmen die nicht nutzen. Aber unter dem Strich zahlt das Unternehmen tatsächlich den größten Teil, und eben nicht die Allgemeinheit. Und nein, nur wenige Firmen (wenn auch immer noch zu viele) bekommen "Subventionen, Fördergelder und Steuervergünstigungen", das ist auch ein anderes Thema.

Klar kann mensch über Dinge wie Tarifstruktur, Sozialtickets usw. debattieren, und sollte für Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten entsprechende Angebote machen. Aber, selbst wenn die BVG nun den Punkt erreicht haben sollte, wo sie mehr Gewinn macht, als sie öffentliche Zuwendungen braucht, dann fließen diese Gewinne ja in die Senatskasse, und die kann jeden Cent gut brauchen. Wofür der Senat die Kohle verwendet ist das nächste Thema.

 

Details zur BVG-Finanzierung übrigens unter Geschäftsbericht der BVG 2013, darin kann mensch lesen:

1. Der Jahresumsatz von über 1 Mrd. Euro kommt zu über 700 Mio. aus den Tickets. Diese 700 Mio. sind bei weitem mehr, als Verkauf, Verteilung und Kontrolle kosten.

2. Die Zuschüsse aus SteuerzahlerInnen-Tasche via Verkehrsvertrag liegen bei ca. 270 Mio. Euro.

3. Der eigentliche Betrieb hat auch 2013 noch 16,889 Mio. Euro Miese gemacht.

4. Der Überschuß von 137,5 Millionen Euro kam nur durch Position 16 "Außerordentliches Ergebnis" in Höhe von 154,980 Mio. Euro zustande, ein einmaliges Ereignis.

 

Bereits von anderen wurde richtig angemerkt, daß ein ÖPNV nicht (nur) Förderband für kapitalistische Human Ressources ist, sondern aus zahllosen Gründen benutzt wird. Auch in sozialistischen und kommunistischen Staaten wurde und wird ÖPNV verwendet, ernsthafter Reise- und Architekturtipp: Die Moskauer Metro.

 

Bleibt die Frage nach Sabotage an Infrastrukturen wie dem ÖPNV, zu der mensch aus zahlreichen Gründen eine ablehnende Haltung haben kann, fängt bei grundsätzlicher Ablehnung von Gewalt auch gegen Dinge an, geht über Solidarität mit Menschen, die darauf angewiesen sind und die meist kontraproduktive Wirkung in der Öffentlichkeit bis hin zur theoretischen Erwägung, daß so was auch immer Zwangsmaßnahme und Machtanwendung ist, eigentlich das Gegenteil vom Ziel einer friedlichen und befreiten Gesellschaft.

Die Fahrpreise im Berliner Nahverkehr haben bereits das Niveau von Frankfurt/ M erreicht bei erheblich geringeren Einkommen in der Region. Es kann so nicht mehr weitergehen.
Wenn man was dagegen tun will, sollte man allerdings seine Feinde kennen. Auch die Berliner sollten mal begreifen, dass es hier seit 15 Jahren einen Verkehrsverbund mit einem einheitlichen Tarif für Berlin und Brandenburg gibt. Der VBB vertritt die Interessen seiner Eigentümer. Das sind nicht die Verkehrsunternehmen, sondern die Landesregierungen in Berlin und Potsdam sowie alle Landkreise und kreisfreien Städte in Brandenburg. Was die Fahrgäste zahlen muss nicht vom Land zugezahlt werden. Mir liegt es fern die BVG in Schutz zu nehmen. Als Lieblingszielscheibe der Berliner kann sie keine Fahrpreise erhöhen weil sie keinen eigenen Tarif hat. Die einzelnen Verkehrsunternehmen können nur Vorschlage machen und das tun sie auch. Aber in Berlin gibt es nicht nur die BVG!!! Die BVG veröffentlicht ihre Vorstellungen und rechtfertigt sich. Die Deutsche Bahn als aggressivster Preistreiber veröffentlicht nichts und stellt sich tot wenn die Preise erhöht werden. Die S-Bahn Berlin GmbH, früher sehr aggressiv mit Preisforderungen, traut sich nicht mehr nach all den Dingen, die sie in den letzten Jahren den Berlinern angetan hat. Dazu kommt noch eine große Zahl anderer Verkehrsunternehmen im Umland, die alle vom Tarif Berlin ABC profitieren.
Aktionen gehören vor das Rote Rathaus und die VBB Zentrale am Hardenbergplatz 2. Hier geht es um Sozial- und Verkehrspolitik in Berlin und Brandenburg. Wie die aussieht zeige ich zeige ich mal an der Geschichte von Arbeitslosen- und Sozialtickets in den letzten 20 Jahren in Berlin. Macht euch selbst ein Bild:

Die Arbeitslosengrundkarte für ein paar Groschen, die zur Benutzung von Kinderfahrscheinen berechtigt, wird Ende 1994 abgeschafft. Es gibt jetzt nur noch ermäßigte Monatskarten.
Das Arbeitslosenticket und das Sozialticket wurden zum Juli 1996 vom Diepgen-Senat (CDU/ SPD) abgeschafft. Der Preis für das Arbeitslosenticket stieg von 1993 bis 1996 von 50 auf 56 DM im Westteil und von 30 auf 50 DM im Ostteil, der Preis für das Sozialticket von 10 auf 35 DM. Nach Protesten finden auf Initiative der BVG Verhandlungen statt, die sich durch die Blockadehaltung der S-Bahn in die Länge ziehen. Das Sozialticket wird wieder eingeführt. Es kostet jetzt 65 DM und gilt jetzt auch bei der S-Bahn im Stadtgebiet. Nach Protesten wird der Preis 1997 auf 40 DM gesenkt.
Zu Anfang 2004 streicht Finanzsenator Sarrazin vom rot-roten Wowereit-Senat jegliche Zuschüsse für Sozialtickets, BVG und S-Bahn schaffen das Ticket ab, ebenfalls das 3 Jahre vorher wiedereingeführte Arbeitslosenticket. Das Sozialticket wird nach Protesten 2005 wieder eingeführt zum Preis von 33,50 €. Durch Druck auf den Senat konnte die Gültigkeit später auf alle Verkehrsmittel erweitert werden. Erstmalig können jetzt Regionalzüge benutzt werden. Das Arbeitslosenticket wurde nicht wieder eingeführt.

Die Fahrpreise im Berliner Nahverkehr haben bereits das Niveau von Frankfurt/ M erreicht bei erheblich geringeren Einkommen in der Region. Es kann so nicht mehr weitergehen.

Da pauschalisiert einer aber ganz ordentlich oder kennt die wahren Preise des RMV nicht.

Tagesticket BVG (ABC): 7,20 Euro
Tagesticket RMV (5-Zonen): 8,50 Euro

Es geht auch noch deutlich teurer bei mehr Zonen.