Demo in der Schanze angemeldet - Randalieren die Nazi-Hooligans bald auch in Hamburg?

Erstveröffentlicht: 
27.10.2014

Unter dem Motto "Hooligans gegen Salafisten" lieferten sich am Sonntag Hooligans und Rechtsextremisten bei einer Demo in Köln Straßenschlachten mit der Polizei. Es flogen Steine, Flaschen und Böller, die Polizei setzte Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Jetzt könnten die "Hooligans gegen Salafisten" eine ähnliche Demo für Hamburg planen, die Hamburger Antifa ruft bereits zur Gegendemo.

 

Als Termin für die Hamburger "HoGeSa"-Demo wird über Twitter und Facebook der 15. November kommuniziert, auf der offiziellen Internetseite der Bewegung findet sich noch kein entsprechender Hinweis.

 

Die Hamburger Polizei bestätigt, dass für den 15. November eine Demo angemeldet wurde. Der Titel der Veranstaltung: "Europa gegen den Terror des Islamismus".

Nach Polizeiangaben wurde die Demo von einer Privatperson angemeldet, die bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten ist. Ort der Veranstaltung soll die Sternschanze sein, zur Demo wollen die Veranstalter auch Fahnen mitbringen. Ob es sich bei der Demo tatsächlich um die "HoGeSa" handelt, ist bisher nicht offiziell bestätigt. Die Polizei will am Dienstag mit dem Veranstalter sprechen.

 

Auf ihrer Facebook-Seite ruft die Hamburger Antifa bereits zu einer Gegenveranstaltung auf. "Sollte das stimmen, wisst ihr was zu tun ist: Banden bilden und Nazis aus der Stadt jagen!!", ist dort zu lesen.

 

Am Sonntag waren mindestens 5000 Hooligans und Rechtsextremisten nach Köln gereist, teilweise von weit her. Trotz eines Großaufgebots der Polizei eskalierte die Gewalt, bei den Ausschreitungen wurden 44 Polizisten verletzt, 17 Krawallmacher wurden festgenommen.

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Der 9. November wird in diesem Jahr für Berlins Polizei ein schwieriger Tag. Mehrere rechtsextreme Gruppen wollen vor dem Reichstag demonstrieren. Und nach den jüngsten Krawallen in Köln wird nun auch in Hooligan-Kreisen nach Berlin mobilisiert.

 

Nach den Krawallen in Köln wollen Hooligans nun auch in Berlin demonstrieren. Auf Facebook und auf anderen Internetseiten kursieren zahlreiche Aufrufe, am 9. November vor dem Reichstag zu demonstrieren. Ihr Motto: „Köln war erst der Anfang.“ Die Polizei nimmt die Aufrufe sehr ernst und stellt sich auf einen Großeinsatz ein.

 

Am Sonntag hatte es in Köln einen Aufmarsch von „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) gegeben, an dem sich auch Neonazigruppen beteiligten. Dabei gab es schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei. 44 Polizisten wurden verletzt. Die Gewerkschaft der Polizei spricht von einer „ganz neuen Qualität“ der Gewalt. Die Polizei hatte weniger Hooligans erwartet und offenbar zu wenig Personal eingesetzt. Rund 6000 Hooligans waren angereist. Es gab 17 Festnahmen.

 

Eine Kundgebungsanmeldung durch Hooligans für Berlin ist bei der Polizei bislang nicht eingegangen. Wie am Sonntag in Köln, wo der Aufmarsch von der rechtsextremen Gruppe „Pro NRW“ angemeldet wurde, wollen sich die Hooligans auch dieses Mal einer anderen Kundgebung anschließen und mobilisieren für eine Veranstaltung auf dem Platz der Republik zwischen Reichstag und Bundeskanzleramt. Dort wollen am 9. November mehrere rechte Gruppen demonstrieren.

 

http://www.berliner-zeitung.de/polizei/nach-eskalierter-demo-in-koeln-ho...