4.7. in Münster: Wir gegen Bullen und Deutschland!

Polizeigewalt muss Konsequenzen haben

Für den 4.7. (Freitag) mobilisiert das Münsteraner Bündnis "Keinen Meter den Nazis" zu einer Demo gegen Polizeigewalt. Unter dem Motto "Polizeigewalt muss Konsequenzen haben!"  will man ein Zeichen gegen prügelnde Bullen, deren Straffreiheit und Polizeischikanen setzen (Aufruf). Gut, die herrschenden Verhältnisse schlagen sich nicht alleine in den strukturellen Problemen des Polizei- und Justizapparates nieder und mit einer Reform selbiger alleine werden sie nicht zu kippen sein, aber wir wollen hier nicht das heilige Zepter der verkürzten Kritik schwingen.

 

Im Gegenteil, auch wir erklären wir uns solidarisch mit den Betroffenen von Polizeigewalt und haben so einige Kritikpunkte für die ebenso gut gepanzerte wie kritikresistente Staatsmacht im Gepäck. Joel, Josef und unzählige andere Antifaschist*innen sind immer noch in Haft, in Berlin besetzt die Polizei einen ganzen Stadtteil, um Jagd auf Geflüchtete zu machen, und an den Grenzen Europas sterben jährlich "trotz" der "Rettungsmissionen von Frontex" tausende Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Widerstand - ob nun mit juristischen, politischen oder direkten Mitteln - ist also bitter notwendig.

Zeitgleich zur Demo werden tausende Münsteraner*innen das Viertelfinale der Fußball-WM der Männer zum Anlass nehmen, mal wieder ganz "unverkrampft" der Nation zu huldigen. Ob diese Überschneidung gewollt war oder nicht - es wird sich zeigen, was dem eher bürgerlichen Spektrum des Bündnisses wichtiger ist: Die eigenen politischen Inhalte oder doch lieber das Schlandspiel bei Bier & Chips? Mal abwarten. Wir können jedenfalls guten Gewissens auf das Spiel verzichten. Bei der Konstellation kann man sich jedoch schonmal darauf einstellen, dem je nach Spielstand mehr oder minder begeisterten deutschen Mob früher oder später zu begegnen. Eine gute Gelegenheit, der schwarz-rot-goldenen Partygesellschaft eine klare Absage an Nationalismus und Volksgemeinschaft entgegen zu schleudern.

In diesem Sinne: Kommt herunter, reiht euch ein usw.
Wir gegen Bullen! Wir gegen Deutschland! Wir gegen Bullen und Deutschland!

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und haben so einige Kritikpunkte für die ebenso gut gepanzerte wie kritikresistente Staatsmacht im Gepäck.

Dieses krampfhafte Festbeißen an den Cops - das ist doch sinnlos. Die Cops machen als ausführendes Organ genau das, was die Politik will. Mit Demos gegen die Bullen ist nichts erreicht, sondern mensch muß bei den nächsten Wahlen mal mehr als 0,3% für die eigenen Ansichten sammeln (z.B. Programme haben, Wahlkampf machen und sich Diskussionen stellen statt "Wahlen ändern nichts!" sprayen). Mensch muß die Köpfe und Herzen der Menschen da draußen gewinnen!

 

Zeitgleich zur Demo werden tausende Münsteraner*innen das Viertelfinale der Fußball-WM der Männer zum Anlass nehmen, mal wieder ganz "unverkrampft" der Nation zu huldigen.

Das ist eine Überinterpretation. Die allermeisten Leute sind Fans des "FC Deutschland", der "Nutella Buben" oder "Jogis Jungs", ein Public Viewing ist keine nationalistische Erhebung.

... denke ich, dass du hier ziemlichen Mist geschrieben hast.

Die Bullen enscheiden zu einem großen Teil selber wie sie vorgehen. Der Verweis auf Berlin ist dabei völlig richtig: Hier hat die Polizei alleine entschieden, dass das gesamte Viertel ab zu riegeln sei (Das war keine Weisung der Politik). Die Polizei hat massiven Druck ausgeübt, damit ein Papier unterschrieben wird, dass sie nach eigenem Ermessen die Räumung durchführen lässt.

Abgesehen von ihrer Lobyarbeit, entscheiden die Bullen auch individuell wenn sie Menschen auf die Fresse hauen (oder auch andere Dinge mit diesen tun).... das die Bullen als reaktionäre Kampfgemeinschaft ;-) sich einer emanzipatorischen Welt in den Weg stellen, halte ich entsprechend für erwartbar.

 

Dann machst du Werbung für die Teilnahme an der Palamentarischen Demokratie... hahahaha... als ob da nie Investitionen stattgefunden hätten... hast du noch nie von den Grünen gehört ;-)... abgesehen davon ist es ja auch immer wieder Teil von Diskussionen innerhalb der linken Szene sich entsprechend zu engagieren. (Die IL befürworte dies z. B. teilweise)

 

Ansonsten hier noch ein netter Artikel aus der Süddeutschen: http://www.sueddeutsche.de/kultur/studie-zur-fussballweltmeisterschaft-f...

Das "Ultimatum" der Cops in Berlin war ein seltsamer Sonderfall: Regierender OB (SPD) und Innensenator (CDU) wollten sich an der Sache möglichst wenig die Finger einklemmen, aber dafür der Bezirksbürgermeisterin (Grüne) eins auswischen. Dabei wären diese beiden in direkter Folge weisungsbefugt für die Büttel. Aber der Innensenator sagt  (öffentlich) wenig bis nix dazu, also kommt als nächstes die Büttelführung. Wenn mensch der freien Lauf läßt (in diesem Fall aus parteipolitischen Gründen bewußt lassen will), gibt es eben mal 'ne große Belagerung - bis das Überstundenkonto platzt, dann kommt "Ende - so oder so".

 

Die Linke und die Demokratie, sicherlich ein weites Feld. Zu umfangreich für einen Kommentar, daher nur kurz in Bezug auf die Demo: Ist halt egal, wie wichtig das Anliegen oder wie gut die Idee ist, wenn in Städten mit Mio. Einwohnern nur einige Hundert teilnehmen.

 

Die Sache mit "Party-Patriotismus" und Co., da gibt es neben solchen Studien auch neue Entwicklungen - Migranten als "FC Deutschland"-Fans:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/wm-2014-migranten-beim-public-viewing-in-berlin-a-977929.html

... was soll daran bitte gut sein? Dieser Spiegel-Artikel ist widerliche scheiße:

"Ich wollte herausfinden, warum Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland für das Team von Joachim Löw jubeln. Und somit auch das Klischee widerlegen vom Ausländer, der sich nicht integrieren will."

--> Hey... das sind ja gar keine Volksdeutschen! Wie können die denn für unser Arier-Team sein? ... aber ahhh die sind gut integriert und "sind wirklich gerne in Deutschland"... na dann... und wenn sich diese Menschen freudig an der Reproduktion von Nationalismen beteiligen, dann ist für die ja (vielleicht) noch ein Plätzchen auf UNSEREM Boot.

 

Es ist wirklich närrisch auf diesen Artikel zu verweisen. Du hättest dir nur mal die Mühe machen müßen die Bildunterschriften zu lesen. Da wird kaum mal vom "FC Deutschland" geredet, sondern von Deutschland und den Deutschen (und gleich noch ein bisschen gegen die anderen, die bösen Migraten gestänkert, jene die sich nicht (so wie man selbst) integrieren wollen) q.e.d.

Die Bullen nehmen ständig Einfluß. Voll der quatsch zu glauben die wären nicht auch ne politische Größe.

reformistischer und verharmlosender quatsch den du verzapfst. ab in die spd mit dir!