Die Junge Alternative NRW

Pressefoto Sven Tritschler

Der Vorsitzende der Jugendorganisation der Partei „Alternative für Deutschland“ (Junge Alternative) in NRW, Sven Tritschler (Bild), hat heute bestätigt, dass der EU-Parlamentsabgeordnete und Spitzenkandidat der SPD für die kommenden EU-Wahlen, Martin Schulz, eine Abmahnung geschickt habe. Hintergrund der Abmahnung war ein Wahlplakat der Jungen Alternative, auf dem diese Schulz mit Hitler (1) verglichen hatte. Tritschler bestätigte in einer Pressemeldung, dass man den renommierten Rechtsanwalt für Medienrecht, Prof. Dr. Ralf Höcker, zur Verteidigung engagiert habe.

 

Die entsprechende Pressemitteilung (Anhang) der AfD-Jugendorganisation ist von heute und gibt als Adresse der Verantwortlichen die Gleuelerstraße 209 in Köln an. Unter dieser Adresse „firmiert“ auch offiziell die Junge Alternative. Das wäre nun wirklich nicht weiter beachtenswert, wenn die Gleuelerstraße 209 in Köln nicht das Haus der „Sängerschaft Leopoldina Breslau zu Köln“ wäre, einer fakultativ schlagenden Studentenverbindung. Dem Namen nach sind Sängerschaften nicht dasselbe wie Burschenschaften, in der Praxis besteht jedoch kaum ein Unterschied. In einer fakultativ schlagenden Studentenverbindung wird es den Mitgliedern überlassen, ob sie sich an einer sogenannten Mensur, also dem traditionellen Fechtkampf, beteiligen oder nicht.

 

Die „Sängerschaft Leopoldina Breslau zu Köln” gehört zum Dachverband „Deutsche Sängerschaft“ und verbindet ca. 20 schlagende Studentenverbindungen mit knapp 3.000 Mitgliedern. Frauen sind als Mitglieder nicht zugelassen. Die „Deutsche Sängerschaft“ gibt sich zwar unpolitisch, jedoch ist sie zum Beispiel Mitglied im “Convent Deutscher Akademiker”, dem auch die Deutsche Burschenschaft angehört und veranstaltet jährlich den Studententag, der als politisches und kulturelles Bildungsprogramm verstanden wird.

 

Inwieweit hier dann Überschneidungen in entsprechenden politischen Grundansichten bestehen, liegt wohl auf der Hand. Männerbünde, wie es die “Leopoldina Breslau zu Köln” einer ist, entwickelt und pflegt politisch-elitäre Seilschaften. Diese Seilschaften bewirken den Ausschluss anderer, die nicht in das soziale und politische Weltbild ihrer Mitglieder passen. Ganz abgesehen davon, dass diese Seilschaften gerade im Bereich der Sänger- und Burschenschaften als Scharnier zwischen konservativen, neurechten bis hin zu rechtsextremen Gruppierungen wirken.

 

Angesichts der Tatsache, dass die Junge Alternative seit Tagen mit menschenverachtenden Wahlplakat-Entwürfen Furore macht, ist es also nicht weiter verwunderlich, dass die Jugendorganisation der „Alternative für Deutschland“ und eine schlagende Studentenverbindung mit freundschaftlichen Verbindungen zu Burschenschaften aus ein und dem selben Hause kommen. Da helfen auch alle Relativierungen und Verharmlosungen ihres NRW-Vorsitzenden der JA, Sven Tritschler, nichts. Tritschler ist übrigens selbst Mitglied in der Sängerschaft Leopoldina. Quod erat demonstrandum.

 

(1) Der Vorsitzende der Jugendorganisation der Partei „Alternative für Deutschland“ (Junge Alternative) in NRW, Sven Tritschler, hat heute bestätigt, dass der EU-Parlamentsabgeordnete und Spitzenkandidat der SPD für die kommenden EU-Wahlen, Martin Schulz, eine Abmahnung geschickt habe. Hintergrund der Abmahnung war ein Wahlplakat der Jungen Alternative, auf dem diese Schulz mit Hitler verglichen hatte. Tritschler bestätigte in einer Pressemeldung, dass man den renommierten Rechtsanwalt für Medienrecht, Prof. Dr. Ralf Höcker, zur Verteidigung engagiert habe.<--break->

Die entsprechende Pressemeldung der AfD-Jugendorganisation ist von heute und gibt als Adresse der Verantwortlichen die Gleuelerstraße 209 in Köln an. Unter dieser Adresse „firmiert“ auch offiziell die Junge Alternative. Das wäre nun wirklich nicht weiter beachtenswert, wenn die Gleuelerstraße 209 in Köln nicht das Haus der „Sängerschaft Leopoldina Breslau zu Köln“ wäre, einer fakultativ schlagenden Studentenverbindung. Dem Namen nach sind Sängerschaften nicht dasselbe wie Burschenschaften, in der Praxis besteht jedoch kaum ein Unterschied. In einer fakultativ schlagenden Studentenverbindung wird es den Mitgliedern überlassen, ob sie sich an einer sogenannten Mensur, also dem traditionellen Fechtkampf, beteiligen oder nicht.

Die „Sängerschaft Leopoldina Breslau zu Köln” gehört zum Dachverband „Deutsche Sängerschaft“ und verbindet ca. 20 schlagende Studentenverbindungen mit knapp 3.000 Mitgliedern. Frauen sind als Mitglieder nicht zugelassen. Die „Deutsche Sängerschaft“ gibt sich zwar unpolitisch, jedoch ist sie zum Beispiel Mitglied im “Convent Deutscher Akademiker”, dem auch die Deutsche Burschenschaft angehört und veranstaltet jährlich den Studententag, der als politisches und kulturelles Bildungsprogramm verstanden wird.

Inwieweit hier dann Überschneidungen in entsprechenden politischen Grundansichten bestehen, liegt wohl auf der Hand. Männerbünde, wie es die “Leopoldina Breslau zu Köln” einer ist, entwickelt und pflegt politisch-elitäre Seilschaften. Diese Seilschaften bewirken den Ausschluss anderer, die nicht in das soziale und politische Weltbild ihrer Mitglieder passen. Ganz abgesehen davon, dass diese Seilschaften gerade im Bereich der Sänger- und Burschenschaften als Scharnier zwischen konservativen, neurechten bis hin zu rechtsextremen Gruppierungen wirken.

Angesichts der Tatsache, dass die Junge Alternative seit Tagen mit menschenverachtenden Wahlplakat-Entwürfen Furore macht, ist es also nicht weiter verwunderlich, dass die Jugendorganisation der „Alternative für Deutschland“ und eine schlagende Studentenverbindung mit freundschaftlichen Verbindungen zu Burschenschaften aus ein und dem selben Hause kommen. Da helfen auch alle Relativierungen und Verharmlosungen ihres NRW-Vorsitzenden der JA, Sven Tritschler, nichts. Tritschler ist übrigens selbst Mitglied in der Sängerschaft Leopoldina. Quod erat demonstrandum.

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Facebook-Aufruf zur Selbstjustiz? Justizminister nimmt AfD-Jugend ins Visier

 

Im Wahlkampf beweist die Jugendorganisation der AfD nicht gerade Fingerspitzengefühl. Mit einem missverständlichen Post auf Facebook sorgt die "Junge Alternative" für Aufregung. Brandenburgs Justizminister will nun die Staatsanwaltschaft einschalten.

 

Weiter auf:

http://www.n-tv.de/politik/Justizminister-nimmt-AfD-Jugend-ins-Visier-ar...

Bei der Recherche nicht nur wikipedia anschauen, sondern auch mal weiter surfen. Dabei findet mensch dann, daß der “Convent Deutscher Akademiker” im Zuge der Verwerfungen zwischen den Verbänden, wegen des in den letzten Jahren stattgefundenen weiteren Rechtsrucks in der Deutschen Burschenschaft, auf einen kleinen Kreis geschrumpft ist: Sowohl die Deutsche Sängerschaft als auch die Deutsche Burschenschaft sind schon eine Weile dort nicht mehr mit dabei.

Ja, das stimmt sicherlich. Aber alte Seilschaften bleiben bestehen.