Gemeinsam stark gegen Faschismus und Reaktion

Gemeinsam stark gegen Faschismus und Reaktion

 Aufruf zur Teilnahme an den Veranstaltungen anlässlich des 128. Geburtstages Ernst Thälmanns

Veranstaltung »Roter Frontkämpferbund (RFB) und dessen antifaschistischer Selbstschutz« am Freitag, den 25. April 2014 um 19:30 Uhr im Hugenottenkabinett (Bruchstraße 24) in Burg

 

Die Entstehungszeit des Roten Frontkämpferbundes (RFB) im Jahr 1924 war gekennzeichnet von Wirtschaftskrisen die hauptsächlich zu Lasten der damaligen Arbeiter_innen gingen, was u.a. dazu führte, dass im Zuge von Auseinandersetzungen mit der Polizei sowie faschistischen Verbänden viele Arbeiter_innen starben und somit die Hauptgründe für die Herausbildung des RFB als Schutz- und Wehrorganisation bildeten. Ziel war dabei zum einen Selbstschutzaktivitäten gegen die Faschisten durchzuführen und zum anderen die unterschiedlichsten Schichten der Arbeiter_innen auf den Standpunkt des Klassenkampfes zu organisieren.

 

Obwohl der RFB unter Führung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) stand und Teil der kommunistischen Gesamtbewegung war, war er ideologisch dennoch unabhänig und etwa die Hälfte seiner Mitglieder waren parteilos. Innerhalb von nur fünf Jahren gelang es mehr als 200.000 Arbeiter_innen im RFB zu organisieren, weshalb es kurze Zeit später möglich war fast alle Demonstrationen der revolutionären Arbeiter_innenbewegung durch Mitglieder des RFB vor Polizeiübergriffen und faschistischen Organisationen zu schützen.

 

Sowohl die Entstehungsgeschichte als auch die weitere Entwicklung des RFB zeigt somit, dass die antifaschistische Schutz – und Wehrorganisation Teil des Klassenkampfes der Arbeiter_innen war und der Kampf gegen die Angriffe des Staates und der Faschisten auf einer klassenkämpferischen Grundlage geführt wurde.

 

Mit der Veranstaltung zum Roten Frontkämpferbund (RFB) und dessen antifaschistischen Selbstschutz soll deshalb die Notwendigkeit eines solchen Schutzes innerhalb der antifaschistischen & revolutionären Linken aufgezeigt werden und wie man diesen auch heute noch praktisch umsetzen kann.

 

Kundgebung »Ernst Thälmann unvergessen« am Sonntag, den 27. April 2014 um 11:00 Uhr vor der ehemaligen Ernst-Thälmann-Gedenkstätte (Seestraße 27) in Ziegenhals

 

Eine Woche nach der Machtübergabe an Hitler und der Errichtung der offenen faschistischen Diktatur in Deutschland versammelten sich am 7. Februar 1933 etwa 40 Mitglieder des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zu einer beschlossenen Tagung des ZK im Lokal „Sporthaus Ziegenhals“. Die illegale Tagung des Zentralkomitees der KPD war zusammengekommen, um zu beraten, wie der Kampf gegen die faschistische Diktatur am wirksamsten zu führen sei.

 

Ernst Thälmann analysierte in seiner „Ziegenhalser Rede“ die neu entstandene Lage nach dem 30. Januar 1933 und den Klassencharakter der faschistischen Diktatur, die politischen und sozialen Auswirkungen nach Innen und die wachsende Kriegsgefahr nach Außen. Er bereitete seine Genossinnen und Genossen auf den bevorstehenden Terror, aber auch auf den erforderlichen Widerstandskampf, mit dem Ziel des Sturzes der Nazis, vor. Sein Hauptaugenmerk lag dabei auf der Zusammenführung aller notwendigen gesellschaftlichen Kräfte und der Aktionseinheit der Arbeiterklasse – einer Verstärkung, aber zugleich auch Fortsetzung der antifaschistischen Arbeit der KPD der vorangegangenen Jahre. Es sollte Thälmann´s letzte Rede sein bevor ihn die Nazis verhafteten und später im KZ-Buchenwald ermordeten.

 

20 Jahre nachdem sich das Zentralkomitee der KPD im „Sporthaus Ziegenhals“ versammelte, wurde am 07. Februar 1953 in diesem die „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ eingeweiht. Durch die zahlreichen Dokumente, Fotos, Plakate, Aussprüche und Zitate, die an diesem historischen Ort hauptsächlich in sieben Glasvitrinen ausgestellt wurden, erhielt man einen Zugang zur gesellschaftlich-politischen Situation, vor allem zwischen 1929 bis 1933, und dem Kampf und Wirken der KPD.

 

Nach der Annexion der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1990 übernahm die Treuhand, später ihr Nachfolger, die Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG) die Gedenkstätte, versteigerte diese im Jahr 2002 und der neue Eigentümer ließ diese von der Denkmalliste streichen um sie im Mai 2010 abzureißen.

 

Mit der Kundgebung soll deshalb deutlich gemacht werden, dass der Kampf gegen Reaktion und Faschismus sowie für den Wiederaufbau der Gedenkstätte nicht an Bedeutung verloren hat. Ernst Thälmann ist und bleibt unvergessen.

 

http://www.etg-ziegenhals.de

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„Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. Ich bin Blut vom Blute und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiter und bin deshalb als ihr revolutionäres Kind später ihr revolutionärer Führer geworden.“
Ernst Thälmann: Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, Berlin 1961, S. 73.

Natürlich sind viele Aussagen Thälmanns und anderer Revolutionäre aus heutiger Sicht kritisch zu sehen. Auch ich bin persönlich kein Freund seines Patriotismus'. Allerdings sollte das alles auch im historischen Kontext gesehen werden...
Zudem hat Thälmann mehr für die Befreiung der ArbeiterInnenklasse getan als jeder Kommentarschreiber auf Indy. Es ist absolut legitim und richtig seiner zu gedenken.

Thaelmann haette man durchaus auch damals schon kritisch sehen muessen, der Arbeiter_innenklasse waere einiges erspart geblieben (Sozialfaschismusthese, Volksfront, Stasi ...)

alles Teile der Wahrheit ...