Langjährige NPD-„Karriere“

Erstveröffentlicht: 
03.03.2014

Mannheim – Spitzenkandidat der NPD bei der Gemeinderatswahl am 25. Mai in der baden-württembergischen Universitätsstadt Mannheim ist der mehrfach einschlägig verurteilte und knasterfahrene Neonazi Christian Hehl.

 

Ziel der NPD bei der Gemeinderatswahl in Mannheim ist der Einzug der „vier Spitzenplätze und damit die Bildung einer nationalen Fraktion“. Punkten wollen die Nationaldemokraten mit populistischen Themen wie „Armutseinwanderung“ und „Asylflut“. Auf den ersten vier Plätzen der 17-köpfigen Liste kandidieren neben Hehl der Rechtsanwalt Silvio Waldheim, der Maler David Krutzsch und Helga Koch.

 

Der schwergewichtige Hehl (Jg. 1970), Landesvorstandsmitglied der NPD in Rheinland-Pfalz und Kreisvorsitzender der NPD Rheinhessen-Pfalz, galt in den 90er-Jahren als „Deutschlands bekanntester Skinhead“. Hehl ist seit dem Teenager-Alter in der Neonazi-Szene aktiv. Sein politisches Wirken im Laufe der Jahre reicht von der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP), der „Aktionspartei Nationalrevolutionärer Kameraden“ (ANK), der „Nationalistischen Front“, der „Deutschen Alternative“ (DA), „Blood&Honour“ und der Hooligan-Truppe „The Firm“ bis zur NPD beziehungsweise den Jungen Nationaldemokraten (JN). 1998 wurde Hehl erstmals in den Vorstand des rheinland-pfälzischen JN-Landesvorstandes gewählt. Im gleichen Jahr biss sein Pitbull-Terrier einem vierjährigen Jungen in den Kopf, sodass dessen Augenlicht nur durch eine Notoperation gerettet werden konnte. Hehls politischer „Karriere“ schadete dieser Vorfall nicht. 1999 wurde Hehl Mitglied des rheinland-pfälzischen NPD-Landesvorstands. 2002 trat er für die NPD als Direktkandidat in Ludwigshafen bei der Bundestagswahl an. (am)

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Silvio Waldheim ist nicht Rechtsanwalt. Der Autor Anton Maegerle scheint Silvio Waldheim mit dem Rechtsanwalt Dirk Waldschmidt verwechselt zu haben.