[W]"Väter ohne Rechte" - queerfeministische Intervention

Donnerstag wurde die antifeministische Organisation "Väter ohne Rechte" in Wien, 20ter Bezirk, pink attackiert.

 

Wir wehren uns gegen antifeministische  Propaganda und patriachale Strukturen, gegen Nation und Kapitalismus, denn dadurch wird so eine Propaganda erst ermöglicht. Normalität angreifen! Patriarchat entlarven! Sexismus und Männerbünde zurückschlagen!

 

. queer feministische befreiungsfront

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die parolen sind wunderbar und wichtig! eine differenzierte auseinandersetzung mit sexismus und der herrschenden normalität müssen wir schon selbst beginnen.

 

Es geht nicht um rechte der kinder noch der väter. diese organisationen wie 'väter ohne rechte' vernetzen sich hauptsächlich auf internetforen, in ihren forderungen und aussagen wollen sie ihre macht über frauen herausstellen und personen, die die selbstbestimmung über ihren körper einfordern, bekämpfen.  "Das Spektrum der Einträge reicht von antidemokratischen, faschistoiden Aussagen bis zu Drohungen, Verleumdungen und Diffamierungen verschiedener Personen. Gemeinsam ist den meisten Postings der unverblümten Hass auf Frauen.

Charakteristisch für die Väterrechtsbewegung ist die starke Vernetzung untereinander: Personelle Überschneidungen und Links auf Homepages führen sehr schnell zur FPÖ, zur Männerpartei oder zum rechtspopulistischen Onlinemagazin Wien-Konkret. Einige Plattformen machen keinen Hehl aus ihrer sexistischen, zum Teil rechtsextremen Ausrichtung, (...)" [http://www.progress-online.at/artikel/%E2%80%9Eum-die-rechte-der-kinder-geht-es-nicht]

das sind nur einige der 'argumente' um solche gruppen zu bekämpfen wo es geht. nicht nur beim wkr ball, nicht nur am 8ten märz sondern immer und überall!

Warum soll diese Organisation denn sexistisch und antifeministisch sein? Ihr legt hier Eure Gründe für den Anschlag überhaupt nicht richtig dar. Soviel Mühe sollte schon sein ;-)

können sie mir bitte erklären, warum ein verein, welcher sich für die rechte von kindesväter einsetzt, etwas mit patriachalen strukturen und kapitalismus zu tun hat? ich bin ein vater ohne rechte. ich will mich um meinen sohn kümmern, aber darf es nicht. und warum? weil es das österr. gesetzt nicht will. egal was das kind will! 

es gibt väter, die werden dazu gezwungen, ihr kind zu sehen. ich will es sehen und darf nicht. mir ist meine exfrau egal. ich lebe in einer neuen gesunden beziehung! 

und dieser verein versucht die rechtslage für väter herzustellen. was hat das bitte mit sexismus zu tun? ich will meinen sohn sehen und nicht meine exfrau unterdrücken! in zeiten in denen gendern gelehrt und gelebt wird, solltet ihr doch froh sein, dass sich der vater um das kind kümmert? wäre nicht das gegenteil dann wieder sexistisch? oder ist der sexismus aus eurer sicht gegeben, wenn sich die mutter um alles kümmern muss? redet mal mkt ddn 90% der männer die ihr kind sehen wollen und nicht mit den frauen der 10%, der männer, die berechtigt nicht ihr kind sehen dürfen.

Dieser Angriff, der mit so ziemlich jeder Plattitüde garniert und so versucht wird Solidarität zu erhaschen und als legitim vermittelt zu werden, ist zum an den Kopf greifen. Habt ihr den Knall vielleicht nicht gehört?! Oder anders gefragt: habt ihr euch mit dem Verein vorher tatsächlich auseinandergesetzt? Habt ihr differenziert zwischen dem, für was der Verein eintritt und was er vertritt und dem, was das Umfeld schreibt? Seid ihr so größenwahnsinnig & unpolitisch, dass euch dieser kleine Unterschied nicht interessiert - oder tut ihr nur so, frei nach dem Motto "Muss uns nicht interessieren!"? Eure politische Rechtfertigung ist daher, egal wie man sie liest, ein grottenschlechter und richtig übler Witz, der gerade die feministsche Linke in ihrem Kampf nachhaltig diskreditiert.  (Persönlich kann ich immer noch nicht so viel Fressen, wie ich kotzen will [d.Si.])

 

Genau solche völlig unreflektierten Aktionen irgendwelcher Knalltüten sind es, die linksradikale direkte Aktionen weder vermittelbar machen, noch irgendeine Form von Sympathie in der Bevölkerung wecken. Anders gesagt: würdet ihr meinen Zusammenhängen entstammen, wärt ihr das die letzte Zeit gewesen und - verbalradikalisiert - mit einem Arschtritt, der sich gewaschen hat, raus. Seht zu, dass ihr sämtliche weireren geplanten Aktionen zurückstellt, bis ihr das für euch aufgearbeitet habt, damit wir alle uns nicht demnächst mit der nächsten gequirlten Kacke in diesem Format von euch auseinander zu setzen haben. Und WENN ihr das dann mal habt Revue passieren lassen und erkannt habt, was ihr dafür  einen Bullshit veranstaltet habt, dann würde es euch sicherlich gut zu Gesicht stehen, wenn ihr das - genauso öffentlich, wie ihr euch für diese Panneaktion feiern lassen wollt - klarstellt und denen Geld für die Kosten für die Reinigung der Scheiben in einen Umschlag packt und ihnen erklärt, dass ihr das falsche Ziel aus den richtigen Gründen angegriffen habt.

 

Gruppen und Zusammenhänge, die mit der queerfeministischen Intervention in Kontakt stehen, fordere ich auf, eine kritische Auseiandersetzung mit diesen zu führen und bis zu einem Konsens jegliche Zusammenarbeit oder Unterstützung aus Eis zu legen.

 

Mit libertärem, anti-patriarchalem, anti-sexistischem, feministischem Kampf hat das hier einen Scheiss zu tun und mir kommts wirklich hoch, wenn ich das als Alibi mißbraucht hier lesen muss. Meine Solidarität kann sich dieser Zusammenhang gelinde gesagt dahin stecken, wo die Sonne nie hinkommt. Wenn diese Aktion dann in Wien auch noch ohne den offensichtlich dringend notwendigen Diskurs akzeptiert & durchgewunken wird, ist es vielleicht wirklich mal an der Zeit in unseren Frankfurter Zusammenhängen die Frage aufzuwerfen, ob eine grundlegende mit der Wiener Szene überhaupt noch Sinn macht - denn es ist mitnichten der einzige Vorfall bei dem wir uns fragen, ob wir es mit politischen, linksradikalen Kräften oder schlicht reaktionär-revanchistischen Eigenbrötler/innen zu tun haben.