BewohnerInnen der Eisfabrik besuchen Ver.di

Eisfabrik

Als letzte Zuflucht haben sich die BewohnerInnen der Eisfabrik entschlossen, in die Bundeszentrale von ver.di zu gehen. Sie befinden sich dort seit heute früh 11 Uhr. Eine andere Möglichkeit bestand für die bulgarischen MigrantInnen seit dem Gespräch gestern mit Bürgermeister Hanke nicht mehr.


Der Bezirk Mitte verwies in dem groß angekündigten “Gespräch” am Mittwoch lediglich auf ohnehin bekannte Beratungsstellen und zeigte sich unverständig der Lebensrealität der BewohnerInnen gegenüber. Die Arbeitssituation europäischer ArbeitsmigrantInnen, insbesonderen der aus Rumänien und Bulgarien, ist auch nach der Freizügigkeit, extrem prekär. Lohnprellereien sind an der Tagesordnung. Außerdem kann nur, wer eine Meldeadresse hat, tatsächlich einen Arbeitsplatz finden und mit dem Jobcenter zusammen arbeiten. Auch die vorgeschlagene Unterbringung in Notunterkünfte entspricht in keiner Weise der Realität der BewohnerInnen. Denn sie müssten jeden Morgen die Unterkunft verlassen, hätten keinen Ort an dem sie ihre Habseligkeiten lassen könnten und könnten auch nicht in ihren Familienstrukturen bleiben.

Vor allem machten die BewohnerInnen der Eisfabrik gestern sehr deutlich, dass sie als Gruppe zusammen bleiben möchten. Nicht zuletzt weil es eben dieser Zusammenhang ist, über den sie sich gegenseitig Arbeit vermitteln, ihnen überhaupt einen Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht wird. Wohnung und Arbeit sind also nicht getrennt voneinander zu denken.

ver.di muss sich der Problematik der südeuropäischen ArbeitnehmerInnen stellen.

Um 13 Uhr wird es eine Pressekonferenz vor Ort im Verdi-Gebäude geben.


Die Bewohner_innen der Eisfabrik und Unterstützer_innen

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Da sind die richtig.  Verdi sitzt auf einem Milliardenvermögen.  Die könnten leicht was locker machen ;-)