Bochum: Richtigstellung zum Nazi-Outing

Michael Brück

Die Gruppe von AntifaschistInnen, die am Montag den stellvertretenden Landesvorsitzenden der Nazipartei “Die Rechten”, Michael Brück, an der Ruhr Uni geoutet hat, nimmt in einer Erklärung Stellung zu diversen Presseveröffentlichungen:
Im Rahmen des Hörsaal-Outings des Dortmunder Neonazis Michael Brück am 02.12.2013 kam es zu verschiedenen Pressedarstellungen, welche die Ereignisse in ein falsches Licht gerückt haben. So wurde unter anderem das Outing als geplanter Gewaltakt gegen eine Einzelperson dargestellt. Die Grundintention der Aktion hingegen war ein kreativer und friedlicher Protest, welcher die Studierenden auf die Präsenz eines bekannten Neonazis unter ihren Kommiliton_innen hinweisen sollte. Der gängigen Strategie von Neonazis, unerkannt zu agieren, wenn sie nicht in größerer Zahl auftreten, sollte damit entgegengewirkt werden. Entgegen der Pressedarstellung ging die Eskalation einseitig von Herrn Professor Borges aus.

 

Direkt nach Betreten des Hörsaals wurde der Professor aggressiv und brüllte die beteiligten Personen an, den Raum zu verlassen. Nach kurzer Zeit begann er, Menschen, die einen Redebeitrag verlesen wollten, zu schubsen, um diese aus dem Raum zu drängen. Hierbei stieß er einer Person massiv gegen die Brust und schlug auf die mitgebrachte Kamera einer anderen Person ein. Daraufhin kam es zu einem Handgemenge. Im Zuge dessen unterstützte ein Teil der anwesenden Jura-Studierenden Professor Borges bei seinem Versuch, eine anwesende Person gewaltsam festzuhalten. Ein von Jura-Studenten selbst aufgenommenes Video belegt dies in Bild und Ton. Hier ist auch klar erkennbar, dass ein als Weihnachtsmann verkleideter Antifaschist mit Faustschlägen von einem Jura-Studenten angegriffen wird und nicht umgekehrt.
„Den beteiligten Antifaschist_innen lag es fern, eine körperliche Auseinandersetzung zu suchen, was sich sowohl an den mitgebrachten Informationsmaterialien als auch der Wahl des Ortes eindeutig aufzeigen lässt. Die Kostüme waren bewusst phantasievoll gehalten, und sollte keinesfalls bedrohlich wirken. Ziel der Aktion war die kreative und friedliche Aufklärung über einen bekannten Neonazi-Kader. Die Eskalation und das daraus resultierende Handgemenge waren unvorhersehbar, einseitig und zutiefst bedauerlich. Wir weisen die Unterstellung einer geplanten gewalttätigen Aktion gegen die Person von Herrn Professor Borges entschieden zurück.“ kommentiert Antifaschistin Sarah Milsani.

Univerwaltung vertuscht Naziproblem

Das Outing des Neonazi-Kaders Michael Brück steht nun in der Kritik, nicht aber er selbst. Dabei ist bekannt, dass er nicht vor der konkreten Umsetzung gewalttätiger neonazistischer Praktiken zurückschreckt. Mit einem Mob von 400 Neonazis griff Michael Brück 2009 eine DGB-Demonstration an, wie auch der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung bekannt ist. Er ist kein Mitläufer, kein eingeschüchterter harmloser Student, sondern war einer der führenden Köpfe der für ihre Gewalt gegen Andersdenkende berüchtigten Kameradschaft „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO). Derzeit ist Brück aktueller Landesvizevorsitzender der Nachfolgeorganisation „Die Rechte“.

Skandalös ist in diesem Zusammenhang auch das Verhalten der Ruhr Universität Bochum. Auf Anweisung des Rektorats wurden sämtliche Plakate vom Campus entfernt, die über die braunen Umtriebe des Jura-Studenten Brück informierten. „Ein privates Reinigungsunternehmen wurde beauftragt, über Nacht alle Hinweise auf das Naziproblem an der Uni zu beseitigen. Anstatt aufzuklären, setzt die Uni nun alles daran, ihr Naziproblem zu vertuschen.“ so Milsani. „Die Univerwaltung bildet einen aktiven und bekennenden Neonazi zum Juristen aus und erleichtert ihm damit, seine menschenverachtende Einstellung frei von strafrechtlichen Konsequenzen in die Gesellschaft zu tragen. Ein solcher Umgang mit Rechtsextremisten ist absolut untragbar und passt mitnichten zum angeblich weltoffenen Konzept der Ruhr Uni.“

 

Ein Video das den Ablauf der Aktion zeigt
http://www.youtube.com/watch?v=8wESii2GmXY

Quelle

http://www.bo-alternativ.de/2013/12/04/richtigstellung-zum-nazi-outing/

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Unbequeme Wahrheiten finden ihren Weg in die Öffentlichkeit!
- Beamer der RUB informieren über Naziproblem

Am 02.10.2013 wurde ein aktiver Neonazi an der RUB von Antifaschist_innen in einem Hörsaal durch das verteilen von Flyern "geoutet". Die Presse machten daraus einen "Angriff mit Schlagstöcken" auf den anwesenden Jura-Professor Borges. Durch ein jetzt auf Youtube aufgetauchtes Video wird allerdings ersichtlich, dass die einzige Aggression von Prof. Borges selbst ausgeht. Eine solche Verdrehung der Tatsachen durch Unileitung und Medien ist nicht zu dulden.

Wenige Stunden nach der Outing-Aktion lies die Bochumer Univerwaltung sämtliche auf dem Campus angebrachten Plakate, die über den Neonazi informierten entfernen. Anstatt sich mit rechten Umtrieben an der eigenen Institution zu auseinanderzusetzen, wurde die Aufklärung darüber unter den Teppich gekehrt. Eine derartige Zensur von Fakten über einen militanten Neonazi an der Uni ist nicht akzeptabel.

Als Reaktion auf die untragbaren Bochumer Zustände haben wir heute die Datentechnik der RUB ein klein wenig sabotiert. Um exakt 8:05 Uhr - also unmittelbar vor Vorlesungsbeginn - spielten die Beamer aller großen Hörsäle der RUB das Video des "Prügel-Profs" Borges ab. Im Anschluss wurde ein Bild des Neonazi-Kaders und Jura-Studenten Michael Brück an die Wand projiziert.

Wenn die RUB versucht, unbequeme Tatsachen zu verdrehen, zu zensieren oder zu kriminalisieren werden diese ihren Weg in die Öffentlichkeit finden!
Kein Raum, kein Platz, kein Hörsaal für Neonazis!

Diskordianische Kommando gegen Lügen, Zensur und Nazitrottel. Referrat für Öffentlichkeitsarbeit.

Bleibt am Ball!

http://naziouting.noblogs.org/

 

Es ist nicht hinnehmbar, dass ein aktiver Neonazi an der RUB für das Vorantreiben der Ideologie des Nationalsozialismus ausgebildet wird!

Die Kommentare zu einem Zeitpunkt, als das Video, mit der Wahrheit noch nicht bekannt war, waren teilweise unterirdisch. Neben dümmlichen Provokationen haben auch zu viele Zeitung gelesen und ihren Informationsstand hier kundgetan. Moralische Bewertunge mit eingeschlossen. Für mich als Anarchist ist die juristische Bewertung der körperlichen Angriffe von Prof und StudentInnen uninteressant, es steht auch fest wer her wen nachher verurteilt und bestraft. Was mich aber interessiert ist, dass der Justiz nicht so einfach frei Haus akademischer Nachwuchs aus diesen Kreisen geliefert wird. Was mich interessirt, ist die Solidarität zu aktiven Menschen. Was mich interessiert ist, dass endlich erkannt wird, wie Massenmedien funktionieren und in welchem Interresse Nachrichten produziert werden. Was mich interressiert ist, dass in der Kommentarfunktion auf Linksunten vor dem Posten nachgedacht wird oder bevor hier, was noch schlimmer ist, sogar Falschberichte aus dem Medien übernommen werden, sich erst einmal zurückgehalten wird.

 

Solidarität mit den AktivistInnen, denen zu viele durch Unüberlegtheit in den Rücken gefallen sind!

Gute Aktion, vielen Dank für Euer Engagement. Nazis aus der Deckung holen, in Bochum und überall!

 

Ps: Der Prof. freut sich sicherlich über einige charmante E-Mails!

 

http://www.ruhr-uni-bochum.de/ls-borges/html/de/uebersicht.html