So oder so: Teil des Klimacamps vor Räumung

Teil des Klimacamps vor Räumung

Der heutige ester ofiizieller Tag des Klimacamps steht nicht weniger im Zeichen der Repression als die bisherigen. Nach 3 Tagen voller Hürden seitens der Behürden und RWE, kommt jetzt der polizeiliche Oberknüller. Obwohl die Stadt Kerpen Workshopzelte ausdrücklich zum Teil der Versammlung zählt, droht die Polizei mit der Räumung der, auf der Versammlungsfläche bereits stehenden Workshopzelte, insofern diese nicht selber abgebaut würden. Die stetig wachsende Menge von über 100 Teilnehmer_innen, die zum Teil gerade erst angekommen sind, beraten gerade über weiteres Vorgehen. Neben der Fläche auf der die Zelte geräumt werden sollen, gibt es eine weitere Fläche auf der das Camp nicht gefährdet ist. Egal ob ihr Lust aufnervende Polizei habt oder nicht, seid ihr herzlich willkommen jetzt zum Klimacamp zu kommen.

 

Die Räumung der Workshopszelte als "Nicht-Versammlungsrelevant" ist ein massiver Angriff auf die Versammlungsfreiheit. Werdet solidarisch!

 

Und damit die Hintergründe des Klimacamps durch den ganzen Polizeistress nicht bin den Hintergrund geraten, hier noch einmal ein Text zum Rheinischen Revier:

 

Das Rheinische Braunkohlerevier ist Europas größte CO2 Schleuder. An diesem Ort zerstört der Energieriese RWE das Weltklima in gigantischen Ausmaßen. Die fünf Großkraftwerke sorgen alleine für 13% aller deutschen CO2 Emissionen, weil Braunkohle einer der klimaschädlichsten Energieträger überhaupt ist. Trotz propagierter Energiewende erlebt die Braunkohle eine Renaissance, was der steigende Verbrauch um 3% im letzten Jahr beweist und der Anteil von 25% im Energiemix von Deutschland. Nach dem Kriechgang Atomausstieg wird nun der sogenannte heimische Energieträger zur neuen Brückentechnologie ins Zeitalter der Erneuerbaren deklariert. Jedes Jahr stoßen die Kraftwerke im Rheinischen Braunkohlerevier 100 Millionen Tonnen CO2 aus und das soll, wenn es nach RWE ginge noch bis mindestens 2045 so weitergehen. Für den angeschlagenen Energiekonzern bedeutet das reichlich Profit; für hunderte Millionen Menschen besonders im globalen Süden der Verlust ihrer Lebensgrundlagen.

 

In den drei riesigen Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden bauen die größten Bagger der Welt auf bis zu 450 Meter tiefen den braunen Klimakiller ab. Auf werkseigenen Privatbahnen bringt RWE den Energieträger in die fünf anliegenden Großkraftwerke Neurath I & II, Frimmersdorf, Weisweiler und Niederaussem. Alleine das Kraftwerk Niederaussem hat eine Gesamtleistung von 3800 MW und gehört zu den dreckigsten in Europa. Derzeit plant RWE zwei weitere Blöcke mit einer Leistung von 1100 MW am Standort Niederaussem zu bauen und weitere Tagebaue und Kohlekraftwerke stehen auf der Wunschliste. Die lokalen Folgen des Braunkohleabbaus sind verheerend. Um die gesamte Infrastruktur am Laufen zu halten werden Dörfer abgebaggert, zehntausende Menschen umgesiedelt und ökologisch wertvolle Urwälder, wie der ehemals über 4500 Hektar große Hambacher Forst, abgeholzt. Der Hambacher Forst ist in seiner Struktur 12000 Jahre alt und ein Lebensraum für eine Fülle von bedrohten Tier-und Pflanzenarten, wie der Bechsteinfledermaus. Damit die Gruben nicht absaufen wird das Grundwasser in über 500 Meter Tiefe abgepumpt mit Auswirkungen, wie Bergschäden an Gebäuden und Infrastrukturin bis zu 20 Kilometer Entfernung von den Tagebaugebieten. Durch die Tag und Nacht laufenden Schaufelradbagger werden enorme Mengen Grob- und Feinstaub augewirbelt, sowie radioaktive Stoffe freigesetzt. Doch nicht nur das sorgt für eine enorme Gesundheitsgefährung für die umliegende Bevölkerung bis nach Köln und andere Städte, sondern auch die Giftstoffe aus den Braunkohlekraftwerken: Blei, Quecksilber, Arsen und Schwefel. Es ist bewiesen, dass Kohlekraftwerke tödliche Folgen für die Anwohner_innen haben. Für die Erweiterung der Tagebaue werden ganze Autobahnen verlegt und tausende Hektar wertvolles Ackerland gehen verloren. Klagen gegen diese Machenschaften waren erfolglos, weil das Bergrecht den Braunkohleabbau über die Grundrechte der Bevölkerung und zukünftiger Generationen stellt.

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