NAZIS AUS DER DECKUNG HOLEN!
In Wien kam es in letzter Zeit immer wieder zu Provokationen durch Mitglieder der „Identitären Bewegung“, sei es durch Aufkleber, Nazigraffiti oder vermehrte Störaktionen und Angriffe auf Linke Veranstaltungen oder auf den selbstorganisierten Protest von Geflüchteten in der Wiener Votivkirche. Der Großteil der Wiener Identitären rekrutiert sich aus dem Burschenschafter Milieu und aus dem organisierten Neonazispektrum. So tummelten sich jetzige Mitglieder der Identitären vor nicht allzu langer Zeit im Umfeld des Neonazis Gottfried Küssel. So wie Martin Sellner, der bei der Besetzung der Votivkirche als jener Mann auffiel, der über das Handy unentwegt Kontakt nach draußen hielt. 2008 hielt er sich auf der Gedenkveranstaltung für den Nazihelden Walter Nowotny wenige Schritte hinter Gottfried Küssel (Ex-VAPO, Alpen-donau.info). 2010 reiste er zum Naziaufmarsch nach Dresden.
Die Überschneidung von Identitären und dem Neonazispektrum ist keineswegs verwunderlich. Selbst der „Bloc identitaire“ aus Frankreich, welcher 2003 gegründet wurde, gilt als Nachfolgeorganisation der behördlich verbotenen neonazistischen Gruppe „Unité radicale“.
Und trotzdem ist nicht allein die als solche kenntliche Nazi-Propaganda problematisch. Dass auch sie nicht ausschließlich dumpfe Parolen von sich geben, sondern diese verklausulieren und darüber versuchen, für die Mehrheitsgesellschaft anschlussfähig zu bleiben, ist immer mehr zu beobachten. Die Rede von der „Islamisierung Europas“, von Heimatverbundenheit und ein völkisch besetzter Begriff der “Identität“, der aber kulturalistische umschrieben wird, wirkt für viele erstmal harmlos. Dahinter verbirgt sich aber ein menschenverachtendes Weltbild. Anstelle des verpönten Wortes „Rasse“ tritt der Begriff der Kultur – gemeint ist damit aber der gleiche rassistische Herrschaftsanspruch.
Die Annahme, dass Neonazis in einem in sich geschlossenen Teil der Gesellschaft leben und agieren ist fatal. Die Übergänge zur Mehrheitsgesellschaft sind fließend und die von Neonazis benutzten Stereotype werden genauso wie Rassismus, Antisemitismus usw. dort tagtäglich reproduziert. Denn ohne dieses Weltbild welches in der sogenannten Mitte der Gesellschaft wurzelt, wären Nazis tatsächlich isoliert und ihr Handlungsspielraum kaum erwähnenswert.
Dennoch soll es hier um organisierte Nazistrukturen gehen. Denn es ist
notwendig Nazistrukturen offenzulegen. Einerseits um aufzuzeigen, dass diese
bei ihren Aktionen nicht aus dem Nichts kommen und danach wieder dorthin
verschwinden. Zum Anderen um deren Umfeld zu sensibilisieren. Es ist ein wichtiger Schritt sie als das zu benennen
was sie sind.
Nicht nur vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie notwendig ein engagiertes
und entschlossenes Vorgehen gegen die Neonazis und ihre Strukturen ist. Dort wo
keine kontinuierliche antifaschistische Arbeit stattfindet, werden Neonazis
immer wieder Räume finden, um sich zu organisieren und ihr menschenverachtendes
Weltbild zu verbreiten. In diesem Sinne liegt es an jeder einzelnen Person
selbst die Initiative zu ergreifen.
Denn die Erfahrung zeigt, dass Neonazis nur dort lange bleiben, wo sie sie ungestört sind. Deshalb müssen Nazis im Alltag ständig zu spüren bekommen, wie unerwünscht sie sind und dass ihre menschenverachtende Ideologie auf Ablehnung stößt!
ANTIFA IS WATCHING YOU!
Geoutet wurden:
Richard Breitensteiner, Markus Willinger, Thomas Sellner, Martin Sellner, Alexander Markovics, Patrick Lenart, Christopher Perk, Roman Bauer, Klaus Schönegger, Fabian Russnjak.
Selbstanzeige
Ich oute mich gleich mal mit: Christoph Kutzelmann.
dann lassen wir der vollständigkeit halber die nicht unerwähnt
johann hutterer (geschichte-student, wien), max strocker, markus willinger (powi-student, wien)
dann lassen wir der vollständigkeit halber die nicht unerwähnt
adam kehrer (studiert ma historische hilfswissenschaften)